Alles anzeigenJa, es kann schon sein, dass es 4 Stunden dauert bis sich eine permanente Bindung bildet. Aber daraus zu folgern, dass sich ein erhöhter BZ erst nach 4 Stunden überhaupt auf den 1c auswirkt, ist meiner Meinung nach zu statisch gedacht. In unserem Blut tummeln sich Billionen von Erythrozyten, jeder von diesen wiederum trägt viele Hämoglobin-Moleküle. In jeder Sekunde entstehen unzählige neue vorübergehende Bindungen von Glukose-Molekülen an Hämoglobin-Moleküle und gleichzeitig lösen sich auch unzählige solcher Bindungen, selbst bei völlig konstantem Blutzucker. Höherer Blutzucker erhöht die Chance, dass sich eine vorübergehende Bindung bildet und verringert die Chance, dass sich eine vorübergehende Bindung löst.
Nehmen wir mal an, eine Person hatte gerade über längere Zeit einen BZ von 100 und hat dann für 2 Stunden einen BZ von 200, der sich dann wieder auf 100 normalisiert.
Für ein Glukosemolekül, das zufällig beim Ausgangs-BZ von 100 schon zwei Stunden lang an ein Hb-Molekül gebunden war, bedeutet der folgende BZ von 200, dass es wahrscheinlicher wird, dass es auch noch die restlichen zwei Stunden in der Bindung verbleibt und eine permanente Bindung entsteht. Und von den zahlreichen neuen Bindungen, die während der zwei Stunden mit hohem BZ entstehen, werden sich in den darauf folgenden 2 Stunden mit wieder normalem BZ auch nicht alle wieder lösen. Natürlich werden sich mehr Bindungen lösen als wenn der BZ bei 200 geblieben wäre aber es werden mehr Bindungen bestehen bleiben als wenn der BZ nie erhöht gewesen wäre.
was mich daran interessiert: das hat Auswirkungen auf das Hba1c, wirklich interessieren würde mich aber, hat es auch Auswirkungen auf die Langzeitschäden? Hba1c ist ja nur ein Messparameter und für die Bewertung aussagekräftig. Ob der verschönert wird oder nicht, ist mir herzlich egal...