Gegenmessung mit Nicht-Abbott-Gerät - Abbott weigert sich defekte Sensoren zurückzunehmen

  • Hallo ihr Lieben,


    seit Mittwoch bin auch Trägerin des Freestyle Libre und war auch erst sehr glücklich mit dem Gerät. Es hat ziemlich oft die Messwerte vom Accu Check Mobile getroffen und ist doch eine echte Erleichterung gewesen. Aber dann: Am Freitagmittag/-nachmittag bekam ich dann beim Auslesen des Geräts die Fehlermeldung, dass der Sensor fehlerhaft sei und ich die Messung in 15 Minuten wiederholen soll. Nach Ablauf der Zeit hat das Libre dann wieder Werte gemessen, allerdings fast konstant mit der Abweichung von 50mg/dl...teilweise sogar bis zu 100mg/dl, meistens sind es Abweichungen nach oben gewesen. Jetzt habe ich eben bei Abbott angerufen, um zu fragen, ob ich den Sensor einschicken soll. Tenor des Gesprächs: Weil ich nicht mit einem Abbott-Gerät gegengemessen habe, gäbe es keine objektiven, aussagekräftigen Gegenmessungen um festzustellen, ob das Libre richtig misst 8| Sie nehmen Sensoren nicht an und ersetzen sie auch nicht, weil sie so per "Ferndiagnose" nicht feststellen könnten, ob der Sensor defekt ist oder nicht. Ich soll mir erstmal Teststreifen für das Libre besorgen ?( Jetzt ist es aber so, dass ich nächster Woche eine Pumpe bekomme und für die Blutigmessung das Testgerät der Pumpe nutzen werde. Die Krankenkasse übernimmt die Teststreifen des Geräts der Pumpe und die Sensoren für das Libre. Ein drittes Gerät finanzieren sie nicht. Und ich seh das auch nicht ein, privat noch Teststreifen für ein weiteres Gerät zu kaufen.
    Ich find das jetzt ehrlich schon ziemlich...ich weiß gar nicht, wie ich das finden soll. Wenig kundenfreundlich zumindest... :pupillen: Was mach ich denn da jetzt? Bin ich wirklich gezwungen, nochmal Teststreifen da zu kaufen, damit die zukünftig defekte Sensoren ersetzen?


    LG wuuhaa

    "Alle sind anders. Jeder ist wie jeder andere und das heißt: anders! [...] Und da jeder Mensch anders als alle anderen ist, ist das ein Mensch wie jeder andere."
    Frederik, autistischer Jugendlicher

  • Ohne jetzt wieder über die Vergleichbarkeit von Blutig-Messung und Libre-Messung zu diskutieren ist es m.M.n absolut verständlich und auch richtig, dass Abbott nur Gegenmessungen mit dem eigenen Gerät akzeptiert.
    Zu deinem Problem, dass die Kasse kein zweites Gerät zahlen möchte:
    Erstens könntest du denen klarmachen, dass ein Ersatzgerät IMMER von Vorteil ist, wenn das Hauptgerät mal kaputt gehen sollte. Was ich für praktikabler halte: Es einfach mal darauf anlegen und dir ein Packerl FreeStyle Neo (die sind mit dem Libre kompatibel) Teststreifen verschreiben lassen. Warum du für die Pumpe unbedingt ein anderes Gerät verwenden willst erschließt sich mir nicht ganz, ist aber auch egal. :urlaub Ich persönlich würde die hoffentlich wenigen blutigen Messungen die du überhaupt noch machen musst gleich komplett mit dem Libre machen. :)

  • Beim Doc hieß es, das Gerät der Pumpe sendet den Wert an die Pumpe und die nutzt den für den Bolusrechner, daher soll ich das Gerät dann nutzen. Am liebsten würd ich beim Accu Check bleiben wollen, weil es da kein Gefummele mit Teststreifen gibt, da bin ich nämlich ein wenig ungeschickt, vor allem mit zittrigen Händen :blush:



    Ja, dass das abweicht, weiß ich schon, aber immer so um die 50mg/dl? ?( Ist das normal? Ich mein, wenn das Lobre 150mg/dl zeigt, ich aber bei 100mg/dl stehe, kann das für die Korrektur echt gefährlich sein. Im Moment messe ich dahee noch sehr viel gegen (arme Fingerchen ;( ), aber das soll ja nicht Sinn der Sache sein...


    Also komme ich nicht drumherum, mir die Teststreifen zu besorgen?

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  • Auf die Libre-"Abweichungen" und wie/warum sie zustande kommen, kann ich nicht eingehen...
    Wie gesagt, wenn du das Libre nutzt, benötigst du (theoretisch) kein BLUTzuckermessgerät mehr, dann wird auch der Bolusrechner der Pumpe obsolet.
    Mei, was heißt "nicht Drumherum kommen"? Wenn du Abbott beweisen willst, dass dein Sensor nicht funktioniert, dann brauchst du die kompatiblen Messstreifen. Ist halt so.
    Wenn du es auf Biegen und Brechen umgehen willst, dir die Testsreifen verschreiben zu lassen (ich bleibe dabei: der Kasse wird es vmtl nicht auffallen, wenn du einmal andere Teststreifen bekommst), fiele mir noch ein: du könntest dir ein Precision Neo Messgerät bestellen (=kostenlos testen). Da sind vmtl 10-20 Teststreifen dabei. Kann man natürlich so machen...

  • Na, hab gerade beim Doc angerufen und mir ein Rezept ausstellen lassen, in der Hoffnung, dass es die KK tatsächlich nicht bemerkt :whistling:



    Klar, weiß ich, dass das Libre die Blutigmessung ersetzen soll und das hatte ich auch gehofft, aber so kann ich mich da ja nicht wirklich drauf verlassen...

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  • Zumal die Werte des Libre von den Werten des AccuCheck kaum abgewichen sind, bis diese Fehlermeldung kam.

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  • Moin,


    du hast auch bedacht, dass das Libre verzögert die Messwerte anzeigt?
    Der Wert im Gewebe ist gut 15-30 Minuten verzögert. Wenn du etwas isst oder gespritzt hast, wird es immer unterschiedliche Werte anzeigen.


    Nur wenn du nicht gespritzt und gegessen hast, werden die Werte in Etwa passen


    Gruß

  • Na, hab gerade beim Doc angerufen und mir ein Rezept ausstellen lassen, in der Hoffnung, dass es die KK tatsächlich nicht bemerkt :whistling:



    Klar, weiß ich, dass das Libre die Blutigmessung ersetzen soll und das hatte ich auch gehofft, aber so kann ich mich da ja nicht wirklich drauf verlassen...


    1. Ich hatte zwei Sensoren, die getauscht wurden. Bei beiden habe ich angegeben, mit dem Libre auch blutig gegen gemessen zu haben. Ich hatte ein Paket Libre-Teststreifen (50 Stck) und hatte kontinuierlich mitgemessen. Waren über 30 Tage a 5 Messungen. Aber ich hatte ja mein Unio.


    2. Man muß beim Leibre damit rechnen, daß die Ergebnisse nicht der Realität entsprechen. Die Meßtoleranz beim Libre beträgt 30%, bei der blutigen Messung dagegen max. 15%. Abbott gibt an, daß man keine Therapieentscheidungen auf Basis des Libre's zu fällen hat. Als ICT Patient jeißt dies 4 Messungen pro Tag blutig und das Libre ist ein Extra. ;)


    3. Der Gewebezuckerwert hinkt dem Blutzuckerwert je nach Anwender zwischen 5 und 60 Minuten nach..

    слава ukraina

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  • Ja, daran hab ich gedacht, aber da ich gerade von Lantus auf Levemir umgestellt wurde, hab ich Sa und So Basalratentests gemacht. Also nichts ggessen und wenig aktiv, trotzdem lagen die Werte bis zu 50mg/dl drüber. Von Mi-Fr haben sie hingegen meist epasst mit kleineren Abweichungem von 10-20mg/dl.

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  • Ohne jetzt wieder über die Vergleichbarkeit von Blutig-Messung und Libre-Messung zu diskutieren ist es m.M.n absolut verständlich und auch richtig, dass Abbott nur Gegenmessungen mit dem eigenen Gerät akzeptiert.

    Nee, dass ist totaler Bloedsinn.
    Im Gegensatz zum Libre sind alle aktuellen Blutigmessgeraete nach ISO-Norm zertifiziert.
    Damit ist sichergestellt, dass diese Geraete im normalen Bereich mit Ergebnisse mit <15% Standardabweichung liefern.
    (Dass heisst nicht, dass jede einzelne Messung stimmt)
    Wenn also das Libre mehrfach systematisch 50-100mg% drueber liegt im Vergleich mit z.B. 3 Teststreifen eines normalen Messgeraetes,
    dann sollte Abbot das einfach austauschen. Bei den Sensoren sind die beschriebenen Streuungen leider ueblich.

  • hallo,
    bei einem ähnlichen fall von sensorfehler bekam ich den sensor kulanterweise trotz meiner messungen mit einem fremden gerät (accu chek) ausgetauscht, das darauf folgende mal nicht mehr, aber da hab ich 10 kostenlose teststreifen von abbott geschickt bekommen... nach einer auseinandersetzung mit dem mitarbeiter der hotline...
    als pumpenträgerin mit libre bekomme ich im moment 400 messstreifen von meinem dia - doc verschrieben, davon hab ich 50 separat aufschreiben lassen und die für freestyle - stäbchen genutzt.
    liebe grüsse
    c.

  • Die Krankenkasse übernimmt die Teststreifen des Geräts der Pumpe und die Sensoren für das Libre. Ein drittes Gerät finanzieren sie nicht. Und ich seh das auch nicht ein, privat noch Teststreifen für ein weiteres Gerät zu kaufen. (...) Na, hab gerade beim Doc angerufen und mir ein Rezept ausstellen lassen, in der Hoffnung, dass es die KK tatsächlich nicht bemerkt

    Die Geräte gibt es mittlerweile - das hat Hobbit bereits geschrieben - kostenlos zum testen.


    Der Krankenkasse ist vollkommen egal, mit welchem Gerät du testest. Ich lasse mir auch "wild durcheinander" von unterschiedlichen Messgeräten Teststreifen verschreiben (so z.B. als ich das Libre noch verwendet habe). Ich werde dann aber nicht etwa von meiner KK, sondern von meiner Diabetologin darum gebeten, die billigeren zu nehmen (also in meinem Fall nicht die von Accu-Chek, sondern die Freestyle Precision). Es ist ja nicht so, als wäre es - wenn du dir einmalig/pro Quartal die Precision-Teststreifen verschreiben lässt - eine riesen Investition für deine KK...

  • Ich hatte mir letztes Jahr auch Teststreifen fürs FreestyleLibre verschreiben lassen. Hab aber so selten messen müssen, dass die mittlerweile abgelaufen sind. Nutze sie aber noch (ganz selten).
    ABER...diese Teststreifen sind ja total blöde!! Bei einer Unterzuckerung kriegt man die Folie kaum ab! Ist ja im Normalfall schon ne Zumutung.
    Als meine vorletzte Sensorenlieferung lange auf sich warten ließ, hab ich mir meine bisherigen Teststreifen verschreiben lassen - fürs Aviva Nano. Viel besser!

  • Mir ist gestern ein (neuer-morgens angelegter) Sensor kaputtgegangen. Zeigte kontinuierlich Werte zwischen 250 und 350, obwohl ich am unterzuckern war.
    Hatte (auf einem Tagesausflug) auch keine Abott-Teststreifen zum Gegenmessen dabei.
    Zufällig war meine Schwester dabei (auch T1) und hatte ein AccuChek Gerät zum Messen.


    Am Abend war der Sensor dann über 3 Std nicht mehr auslesbar, ich habe dann einen neuen gesetzt.
    Der defekte Sensor wurde heute von Abott ersetzt, die Begründung dabei war, daß > 2 Std. keine Messwerte mehr kamen.
    Die Werteabweichung an sich (250 statt 80) hätte am 1. Tag des Sensors nicht ausgereicht, 24 Std lang können abstruse Werte vorkommen.


    Ich habe Abott heute vorgeschlagen, sie sollten doch mit jedem Sensor 5 -10 "Not-" TS ausliefern,
    die Antwort war erstmal: "Sie können doch TS in der Apotheke kaufen", dann aber freundlicher: Gute Idee, werde ich weiterleiten........


    Ich werde mir jetzt mal ein Döschen Abott-TS besorgen, finde aber schade daß Abott nicht selbst auf so gute und praktische Ideen kommt.
    Man könnte z.B. auch einen Notvorrat mit Mini-Stechhilfe im Gerät integrieren.
    Da haben die jahrelang geforscht aber manche Dinge müssen sich wohl noch entwickeln.
    (Ich glaube nicht, daß es reine Geldgier bei Abott ist, sondern eher das keiner dran gedacht hat.)

  • Wie überprüft Abbott denn, mit welchem Gerät gegengemessen wurde? Macht ihr euch da das Leben nicht etwas unnötig schwer?..


    Abott hat ein paar Fangfragen am Telefon, ich muß meinen Sensor "zur "Prüfung" einschicken,
    Rückumschlag wird der Sendung beiliegen. Vermutlich entsorgen die die Sensoren einfach und wollen nur Sicherstellen, daß nicht ständig Sensoren reklamiert werden.


    MIR ging es aber gar nicht um das Gegenmessen, sondern um den Fall des Sensorausfalls / Abrisses, wenn kein 2. Messgerät in der Nähe ist. Wenn man immer ein paar Teststreifen dabei hätte, könnte man über die Runden kommen.


    Spätestetens nach 24 Std. kommt man ja i.d.R. an ein Messgerät.

  • Wie überprüft Abbott denn, mit welchem Gerät gegengemessen wurde? Macht ihr euch da das Leben nicht etwas unnötig schwer?..

    Direkt gar nicht. Indirekt mit der Frage, mit welchem Gerät denn gegen gemessen wurde.


    Beim Austausch erhält man zusätzlich zum eigentlichen Sensor die zusätzlichen Unterlagen. Zwei Biohazard Beutel und einen gepolsterten Freiumschlag. Man muß keinen Absender angeben. Einfach Sensor in die Tüte und ab zum Briefkasten. Geht an eine Firma in Belgien. Die Postgebühr wurde in Belgien bezahlt. Kann also sein daß die Deutsche Post das manchmal nicht peilt.


    Abbott hat auch einen Entsorgungsservice für die Sensoren. Sie müssen z.T. die alten Sensoren zurücknehmen. Die sind in der Batteriebox falsch, da biokontaminiert. Im Abfall für Teststreifen etc. (Biokontaminiert) sind die aber wegen der Batterien auch falsch. Also müssen sie die alten Sensoren wieder zurücknehmen. Machen sie auch.


    Insgeheim nehme ich an, beide Adressen ( die für die Entsorgung und die für die Fehlerhaften) sind die gleichen...

    слава ukraina

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  • Ich habe in knapp 2 Jahren 4 Sensoren reklamiert, weil sie nicht mehr ausgelesen werden konnten. Das hat am Telefon maximal 5 Minuten gedauert, Wartezeiten hatte ich keine. Die Sensoren sind nach maximal 2 Tagen da, mit 2 Biohazzard-Beuteln und frankiertem Rückumschlag, wie GuruSMI schon schrieb. Alles ohne Probleme. Ich hatte mal gefragt, warum die immer zwei Beutel schicken. Die Antwort war wohl nicht ganz ernst gemeint, man könne mit dem unauffälligen Beutel doch lustige Sachen anstellen. Mir würde da einiges einfallen...

    Der Kapiervorgang wurde leider abgebrochen!

  • Ich hatte mal gefragt, warum die immer zwei Beutel schicken. Die Antwort war wohl nicht ganz ernst gemeint, man könne mit dem unauffälligen Beutel doch lustige Sachen anstellen. Mir würde da einiges einfallen...

    Pack Doch mal das Pausenbrot deines Kleinen da ein und laß es ihn in der Schule... :rofl .


    Nein, im Ernst. Zwei Beutel aufgrund der Umweltsicherheit. Es sollten zwei Beutel aus zwei unterschiedlichen Chargen sein. Optimalerweise von zwei Herstellern.



    Es handelt sich letztlich um biokontaminiertes Material. Es könnte auch von jemand kommen, der eine extrem seltene und tödliche ansteckende Krankheit hat. Der Absender des Pakets kann dies vorab nicht wissen. Also nehmen die zwei Beutel aus unterschiedlichen Chargen/von unterschiedlichen Herstellern. Man packt den Sensor in der ersten Beutel, diesen in den zweiten und das dann in den Freiumschlag.


    Sollte aus welchen Gründen auch immer, der eine Beutel ein Loch haben oder bekommen, so sichert der andere weiter.Stell Dir mal vor, Jemand hat Aids und packt den Sensor nun in einen Beutel und dann in den Umschlag. Der Beutel hat ein Loch. Der Sensor rutscht im Beutel so herum, daß der Faden durch das Loch "guckt". Der Postler hat sich aber gerade an einem Blatt Papier geschnitten und greift nun den Brief mit dem Sensor genau an der Stelle an, an dem das Filament herausschaut. Autsch sag ich nur. Das war jetzt nur ein Beispiel. Aber genau deshalb zwei Beutel.

    слава ukraina

  • Danke für die Erklärung GuruSMI. Ich hatte mich bisher auch immer gewundert und den zweiten gar nciht genutzt,weil die Beschreibung darauf auch gar nicht eingeht, dass man explizit beide nutzen soll. :/

  • Aus meiner Sicht ist das legitim von Abbot nur ein eigenes Messgerät für die Vergleichsmessung zu akzeptieren. Um dann mit diesen Werten über eine Garantie/Gewährleistung zu entscheiden.