Neuer Diabetologe- gleiches Spiel mit den Teststreifen

  • Moin!
    Die Überschrift sagt ja eigentlich schon alles.
    Ich bin dermaßen sauer.... :cursing:


    Nach endlosen Diskussionen mit meinem alten Diabetologen habe ich
    nun die Praxis gewechselt, 45 Kilometer näher sind allerdings auch nicht schlecht.


    Jetzt geht das ganze Spiel wieder von neuem los: mehr als 50 Teststrefen/Quartal
    möchte man mir auch dort nicht verschreiben. So langsam habe ich den Papp auf.


    Zudem scheint es in beiden Praxen Unwissenheit über die Funktionsweise von Insulinpumpen
    zu geben. Die Abgabe eines verzögerten bzw. mehrstufigen Bolus ist bei meiner Pumpe (Accu Chek Spirit)
    ist nur mit blutiger Messung möglich. Auch dies musste ich erst der Mitarbeiterin der Praxis erklären.
    Wenn das so weiter geht, werde ich mich vom Freestyle Libre wohl verabschieden.


    Mit Hängen und Würgen habe ich letztendlich 250 Streifen erhalten.

  • Als Begründung sagte man mir in der Praxis, das sie (die Ärztin) dafür
    in Regress genommen werden könnte, wenn sie zuviel Teststreifen verordnet.

  • Warum brauchst du so viel Streifen zusätzlich zum Libre? Stimmen die Libre-Werte nicht? Wenn das der Fall ist, würde ich eher auf einen Umstieg auf ein Dexcom oder Eversense anstreben anstatt jedes Quartal den Kampf wegen Messstreifen zu führen.


  • Warum muss dem verzögerten , Oder dualen Bolus eine blutige Messeung vorangehen?
    Ich verwend das Libre und brauch sehr selten einen Streifen. Wenn der Wert unglaubwürdig erscheint ,messe ich blutig nach.

    Der Weg ist das Ziel

  • Beim Dexcom brauchst du auch minimum ~200 Streifen für Kalibrierungen allein, pro Quartal. Gegentest gelegentlich bei unglaubwürdigen Werten und hier und da mal ein defekter Streifen, da braucht man schon so seine 250. Oder wenn man sich unterwegs den Sensor abreißt, oder wenn ausgerechnet der letzte Sensor ne Macke hat..

  • Warum brauchst du so viel Streifen zusätzlich zum Libre? Stimmen die Libre-Werte nicht? Wenn das der Fall ist, würde ich eher auf einen Umstieg auf ein Dexcom oder Eversense anstreben anstatt jedes Quartal den Kampf wegen Messstreifen zu führen.

    ich glaub, es geht hier nicht wirklich darum, wie viele Streifen man braucht, sondern dass nur 50 verschrieben werden würden.



    das Libre ist nicht therapieentscheidend. wenn man auf Grund eines falschen Libre-Wertes beispielsweise in eine Hypo fällt, hat das Libre trotzdem alles richtig gemacht, auch wenn es 40 zu hoch misst. man hätte theoretisch vor dem Essen blutig messen müssen.
    natürlich kennt man nach ner Weile seine Librekurve und weiß damit umzugehen. Aber 50 Streifen sind schon wirklich wenig.


    Den Gedanken mit CGM hatte ich aber auch aus einem anderen Grund: dabei muss man ja kalibrieren, da bekommt man die Streifen vllt "leichter".

  • Moin,
    Woran macht Ihr ein unglaublichwürdig fest, ist der BZ Wert, dann wenn es zutrifft, eher höher oder tiefer als das Libre.
    Wahrscheinlich eher höher.


    MlG


    Hinerki

  • Zudem scheint es in beiden Praxen Unwissenheit über die Funktionsweise von Insulinpumpen
    zu geben. Die Abgabe eines verzögerten bzw. mehrstufigen Bolus ist bei meiner Pumpe (Accu Chek Spirit)
    ist nur mit blutiger Messung möglich. Auch dies musste ich erst der Mitarbeiterin der Praxis erklären.


    Ist das bei der Spirit so?
    Bei der Insight (Nachfolger) braucht man die Messungen nur fuer den Bolusrecher. Der ist aber eh eine Katastrophe, nutzen wir deshalb nicht.


    Boli in allen Formen (auch Verzoegert und Multi Wave) kann man bei uns auch manuell eintippen.
    Uns sollte neulich mal ein Billigmessgeraet mit billigeren Streifen in der Apotheke aufgeschwatzt werden (ohne Arzt, einfach wegen Krankenkassenrabattplan). Das konnten wir mit Hinweis auf die Pumpe aber abwimmeln.
    LG
    Martin

  • Moin,
    Woran macht Ihr ein unglaublichwürdig fest, ist der BZ Wert, dann wenn es zutrifft, eher höher oder tiefer als das Libre.
    Wahrscheinlich eher höher.


    MlG


    Hinerki

    unglaubwürdig?
    ich messe vor allem anfangs gegen, meine Sensoren sind meist 20-30 niedriger als mein BZ.
    entsprechend weiß ich vor dem Essen, wo mein Nüchtern-BZ liegt.
    Bei Unsicherheit (/Essen) sollte man aber die Möglichkeit haben, blutig gegen zu messen.

  • Als Begründung sagte man mir in der Praxis, das sie (die Ärztin) dafür
    in Regress genommen werden könnte, wenn sie zuviel Teststreifen verordnet.


    Problem könnte das Budget der Praxis sein: Bei gesetzliche Versicherten hat der Arzt einen Topf aus dem er alles verordnen kann. Je nach Zeit im Quartal ist der Topf voller oder schon leerer. Daraus resultiert oft die Verordnungswilligkeit der Ärzte. Aus persönlicher Erfahrung ist es vorteilhaft sich in den ersten Quartalswochen direkt den gesamten Quartalsbedarf an Hilfsmitteln verordnen zu lassen. Vielleicht kommst Du damit schneller und ohne diese ganzen Probleme an die notwenidgen Streifen...

  • Bei meiner Praxis ist es z.B. so dass an der Theke die Rezepte rausgelassen werden. Rücksprache wird nur gehalten, wenn ich eine andere Anzahl an Teststreifen benötige. Habe auch das Libre, aber wegen Sport und recht hohen Abweichungen bekomme ich 100 pro Quartal - da gibts nie eine Diskussion. Ich sag nur "das übliche" und dann bekomm ich einen Stapel Rezepte.

  • Weder für den verzögerten, noch für den normalen Bous braucht man bei der Combo einen Teststreifen.
    Da das Libre nicht für Therapie-Entscheidungen zugelassen ist, sollte man vielleicht messen. Aber die Pumpe nimmt den Bolus auch so an :)

  • Das ist doch der große Vorteil der Combo: ich kann jeden Bolus an der Pumpe direkt oder per Messegerät als Fernbedienung eingeben. Ich kann nur den Bolusrechner nicht benutzen.

    Der Kapiervorgang wurde leider abgebrochen!

  • Warum muss dem verzögerten , Oder dualen Bolus eine blutige Messeung vorangehen?

    Ich verwend das Libre und brauch sehr selten einen Streifen. Wenn der Wert unglaubwürdig erscheint ,messe ich blutig nach.

    Weil das Messgerät / Pumpe dies nur bei einer blutigen Messung zulässt.

  • Weder für den verzögerten, noch für den normalen Bous braucht man bei der Combo einen Teststreifen.
    Da das Libre nicht für Therapie-Entscheidungen zugelassen ist, sollte man vielleicht messen. Aber die Pumpe nimmt den Bolus auch so an :)

    Dann musst Du mir mal erklären, wie das funktionieren soll. Den verzögerten Bolus / Multiwave kann ich nur direkt nach der blutigen Messung am Gerät einstellen. Einen normalen Bolus kann ich von Hand einstellen- richtig.


    Udnwenn das Libre nicht für Therapie Entscheidungen zugelassen (die Textstelle hätte ich gern für meine KK) ist, dürfte ich ja keine Probleme mit Messtreifen haben. Oder?

  • schau mal im Beipackzettel, da müsste es irgendwo klein stehen. ich kann nachher auch mal schaun, ob ich es schnell finde.


    edith meint: hab grad mal in nen Beipackzettel geschaut, glaub der Ausdruck "nicht therapieentscheidend" kam von meiner Beraterin, das steht da nicht direkt drin. aber: in seltenen Fällen kann es sein, dass die Werte ungenau sind (bei mit eigentlich immer). auf jeden Fall steht drin, dass man dann blutig messen soll.

    Einmal editiert, zuletzt von Isirany ()

  • Bei meiner Praxis ist das auch so einfach, wie Butterkeks geschrieben hat. Ich sage an der Theke: 'Teststreifen brauche ich auch noch'. Dann bekomme ich ohne Nachfrage ein Rezept für 400 Stück. Vor dem CGM bekam ich dann immer 600 Stück. Das funktioniert so auch noch in der letzten Quartalswoche.


    Bei 50 Stück würde ich sofort wieder zu einer anderen Praxis wechseln.

  • Udnwenn das Libre nicht für Therapie Entscheidungen zugelassen (die Textstelle hätte ich gern für meine KK) ist, dürfte ich ja keine Probleme mit Messtreifen haben. Oder?


    Mein Handbuch sagt sinngemäß auf Seite 4, überschrieben mit "Wichtige Sicherheitsinformationen" "Anwendungsbereich", dass das Libre "die Blutzuckerbestimmung bei der Selbstbehandlung von Diabetes ersetzen" soll, mit folgenden Ausnahmen, bei denen zur Prüfung des aktuellen Sensor-Messwertes ein Blutzuckermessgerät verwendet werden sollte:
    1. bei rasch schwankendem Glukosespiegel
    2. zur Bestätigung bei gemeldeter oder drohender Hypo
    3. wenn Symptome und aktueller Messwert nicht übereinstimmen. "Symptome, die möglicherweise Folge eines niedrigen Blutzuckers oder eines hohen Blutzuckers sind, dürfen nicht ignoriert werden."


    Soweit sinngemäß das Handbuch. Das könnte natürlich ein Argument für erhöhten Teststreifenverbrauch sein.


    Oder, bitte nur als etwas überspitztes Gedankenspiel verstehen und nicht als Vorwurf an dich, ein Schuss, der nach hinten los geht. Wenn ausschließlich diese genannten drei Sachverhalte als Grund für blutiges Testen gelten, und die bei dir so häufig sind, dass du viele, viele Teststreifen brauchst, dann ist das Libre ja ganz offensichtlich für dich nicht das richtige Hilfsmittel. Also die Kostenübernahme kippe ich dann mal vorsorglich (Wirtschaftlichkeitsgebot).


    Und wenn du nun ein CGM haben willst, komme ich mit deinen in der Libre-Diskussion ins Feld geführten rasch schwankenden Glukosespiegeln, gemeldeten oder drohenden Hypos sowie symptomverursachende Hypers und Hypos: Da bieten sich therapeutisch und schulungsseitig offenbar noch ganz viele Möglichkeiten, das individuelle Therapieziel anders zu erreichen. Game over.


    Bitte nicht böse sein. Ich möchte nur nicht, dass du dir in deinem (für mich nachvollziehbaren) Ärger selbst ein Bein stellst.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!