Umrechnung Basal - Bolus

  • Es wäre einfacher, es würde von einem erhöhten Insulinbedarf, bei bestimmten Situationen, gesprochen werden. Ja, es gibt Situationen in dem, im Vergleich zu den allermeisten Tagen, ein erhöhter Insulinbedarf da ist. Als Pumpenträger nutze ich hierfür die Temporäre Basalrate, wenn, diese Erhöhung, nicht wiederkehrend immer gleich ist. Sind solche Situationen aber absehbar und verläuft es immer gleich stelle ich ein anderes Basalprofil her und nutze es. Du könntest, wenn es absehbar ist, eine andere Menge Basalinsulin und andere Bolusfaktoren benötigen. Aber was nicht geklärt ist, ist die Frage des Essensauslasversuchs. Also, welchen Einfluss hat der Bolus auf diesen Anstieg? Es ist unkomplizierter den Bolus zu verändern als die Menge des Basal.

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  • - Mit dem Basal-Insulin decke ist - einfach ausgedrückt - alles außer Essen ab. In allen - dieser 3. Frage zugrunde liegenden - Situationen war die Essensberechnung korrekt (ich bin hierbei grds. genau) + das Essens-Bolus-Insulin wird auch ganz normal gewirkt haben (dazu waren es zu viele Situationen).
    - Am Tag war (a) entweder der BZ vor dem Essen bereits eine gewisse Zeit auf z. B. 130 und nach dem Essen trotz Korrektur-IE wieder hier + blieb so für paar Stunden, oder (b) ich habe auch mal eine Mahlzeit ausgelassen und der BZ blieb stets auf dem Level für mehrere Stunden. Es muss also eine kl. Basallücke vorgelegen haben (auch nicht untypisch bei mir, s. u. "Hintergrund-Info").
    - In der Nacht habe ich nur das Basalinsulin, welches wirkt. Hier kann es nur nen Basalmangel/-überschuss sein.

    nikp: ich hätte es auch fast überlesen ;)


    Scheinbar haben wir eine unterschiedliche Definition von Basallücke.
    Für mich heißt Lücke: es ist zu wenig Insulin vorhanden, um meinen Grundbedarf zu decken, so dass mein BZ steigt.
    Wenn du aber schreibst, dass dein BZ gleich geblieben ist, sehe ich keine Lücke.


    Nach dem Essen für die Betrachtung des Basals heranzuziehen, finde ich falsch.
    Ich möchte die Situation mal umdrehen:
    Wenn du nach dem Essen nach mehr als 3 Stunden einen leicht sinkenden BZ feststellen würdest, würdest du dann dein Basal dafür verantwortlich machen? Oder könnte dann nicht auch trotzdem das Essen irgendwie mit hineinwirken bzw. besser gesagt der Bolus, der halt nun doch länger als 3 Stunden wegen der Menge gewirkt hat?
    Genauso sehe ich es eben auch bei deiner Korrektur zum Essen. Wie lange wartest du mit dem Essen dann nach dem Spritzen? Hat der BZ überhaupt die Chance, runtergehen zu können? Hat das Essen vllt doch länger gebraucht, um vollständig verdaut zu werden?


    Ich habe auch einen Bereich, in dem ich mich momentan aufhalte und wohlfühle. den einen Tag eher an der 100, den andern eher bei 120. Ich hatte aber noch nicht die Muse, das mit meinem Zyklus abzugleichen, denn auch der ist manches Mal einen Tag schneller oder langsamer, als davor. Und solange ich nicht zwischen 100 und 180 schwanke, sehe ich da auch noch keinen Bedarf - vllt ändert sich das ja in ein paar Jahren.
    Ob diese Range nun von den weiblichen Hormonen kommt, oder von Streß ausgelöst wird, ist mir dabei eigentlich egal.
    das kann man nicht greifen oder messen. Es ist einfach Natur. Genauso wie das Essen, das ich zu mir nehme und vllt auch mal etwas mehr oder weniger KE hat, als ich schätze.


    Im Endeffekt hilft eigentlich nur rantasten. Wenn du denkst, du brauchst ne IE mehr Basal - dann teste es. Wenn du dann an gewissen Tagen eher im unteren Bereich rumrutscht und vllt soger UZ-Symptome hast, musst du entweder immer gegenfuttern oder eben doch weniger Basal zu dir nehmen.

    Interessanterweise (vorgestern gefunden) empfiehlt Novo Nordisk für Typ-2-Diabetiker auch ca. diesen Wert zur Korrektur-Berechnung: siehe S. 3

    Bist du Typ 1 oder Typ 2?
    Nach deiner Basal-Dosis würde ich eher Typ 1 mit guter Restproduktion vermuten.
    Irgendwann ging es hier auch mal um Korrekturen - während dem einen für 60 schon 1 IE reicht, muss ein anderer 2 IE dafür spritzen. So unterschiedlich sind wir halt nun mal.

  • Apropos testen: Bei Basalanpassung am besten immer über einige Tage testen, und nicht eine Nacht mal ne Einheit mehr und danach zurück, ausser die Auswirkungen sind drastisch.. viele Basalinsuline legen ein Depot an, welches Änderungen erstmal "verwäscht".

  • Es wäre einfacher, es würde von einem erhöhten Insulinbedarf, bei bestimmten Situationen, gesprochen werden. Ja, es gibt Situationen in dem, im Vergleich zu den allermeisten Tagen, ein erhöhter Insulinbedarf da ist. Als Pumpenträger nutze ich hierfür die Temporäre Basalrate, wenn, diese Erhöhung, nicht wiederkehrend immer gleich ist. Sind solche Situationen aber absehbar und verläuft es immer gleich stelle ich ein anderes Basalprofil her und nutze es. Du könntest, wenn es absehbar ist, eine andere Menge Basalinsulin und andere Bolusfaktoren benötigen. Aber was nicht geklärt ist, ist die Frage des Essensauslasversuchs. Also, welchen Einfluss hat der Bolus auf diesen Anstieg? Es ist unkomplizierter den Bolus zu verändern als die Menge des Basal.


    - Ja, punktuell/dauerhaft erhöhter Insulinbedarf kann man auch sagen, wobei es gleichzeitig ja auf den Grundbedarf abzielt, wofür Basal da ist.
    - Bzgl. Identifikation einer Basallücke: Essensauslassversuch war auch mal mit dabei. --> Wenn ich auf einem konstant höheren Wert rumpendel (z. B. 130/140), dann bleibt das ohne Essen ebenfalls.
    - Bzgl. Bolus-Auswirkung: Schwer zu pauschalisieren, oft benötige ich im Verhältnis zum Korrekturfaktor (40 mg/dl) mehr Bolus, um den Wert runterzuholen. Ich vermute jedoch, dass der Wert ohne den Bolus noch weiter angestiegen wäre, der Bolus also "seine Arbeit" gut gemacht hat.

    Bist du Typ 1 oder Typ 2?

    Typ 1, seit 2006. Ganz ganz minimale Restfunktion ist vllt noch vorhanden, hatte vor kurzem erst das C-Peptid aus Interesse mal bestimmen lassen. Der Wert war bei 0,1 (Normal: 1,1 - 4,4). Also vielleicht ein paar einzelne Überlebende ^^, im ganz kleinen Rahmen vllt mal relevant, schön aber natürlich trotzdem (statt 0,0).

    Scheinbar haben wir eine unterschiedliche Definition von Basallücke.
    Für mich heißt Lücke: es ist zu wenig Insulin vorhanden, um meinen Grundbedarf zu decken, so dass mein BZ steigt.
    Wenn du aber schreibst, dass dein BZ gleich geblieben ist, sehe ich keine Lücke.

    Ok, an der Stelle wird es interessant: Aber wenn der BZ sich auf 130/140 einpendelt (+ ich eigl. einen Zielbereich von 80-110 habe), dann ist es doch eine Basallücke. Basallücke muss doch nicht heißen, dass es endlos ansteigt. Es fehlt hier in meinen Augen einfach nur - fiktiv - 1 Teilchen Insulin pro Zeiteinheit, um den BZ auf konstant 80-110 statt 130/140 zu halten.

    Nach dem Essen für die Betrachtung des Basals heranzuziehen, finde ich falsch.
    Ich möchte die Situation mal umdrehen:
    Wenn du nach dem Essen nach mehr als 3 Stunden einen leicht sinkenden BZ feststellen würdest, würdest du dann dein Basal dafür verantwortlich machen? Oder könnte dann nicht auch trotzdem das Essen irgendwie mit hineinwirken bzw. besser gesagt der Bolus, der halt nun doch länger als 3 Stunden wegen der Menge gewirkt hat?
    Genauso sehe ich es eben auch bei deiner Korrektur zum Essen. Wie lange wartest du mit dem Essen dann nach dem Spritzen? Hat der BZ überhaupt die Chance, runtergehen zu können? Hat das Essen vllt doch länger gebraucht, um vollständig verdaut zu werden?

    Bzgl. Hypo stimme ich Dir zu - das kann tatsächlich sehr gut auch das Bolus-Insulin sein --> hier würde ich nicht direkt vom Basalüberschuss sprechen. (das ließe sich nur anhand weiterer Umstände ermitteln; aktuell ja aber nicht unsere Frage) --> Fazit: kann beides sein.


    Aber wie siehst Du es bzgl. Hyper, d. h.: Wenn ich vor dem Essen schon auf konstant 130/140 war sowie trotz Korrektur-IE beim Essen und auch die folgenden Stunden trotz erneut Korrektur-IE wieder nur leicht unter 130/140 komme oder mich hier wieder einpendel, das ist doch eine klassische Lücke beim Basalinsulin (die Ursache sei ja hierfür egal).


    --> insb, wenn man dazu noch den folgenden Umstand berücksichtigt, dass Insulin + Essen (zumindest KH-Aufnahme) bei mir grds. ausgesprochen rasch vollständig abgewickelt werden (bei leerem Magen verändert sich da nach 1,5-2 Stunden oft gar nichts mehr; durch Sport getestet: Bolus hat nach gut 1,5/2h aktuell gar keine/kaum Auswirkung auf die benötigte BE-Menge im Vergleich zu ohne Bolus bei gleicher Intensität, Dauer usw.; alles aber auch erklärbar: benötige nur wenig Insulin: BE-Faktor stets 1, Basal idR jeweils einstellig, 28 Jahre, treibe regelmäßig Sport, rasche Insulinaufnahme).


    Im Endeffekt hilft eigentlich nur rantasten

    Jo, mein Ziel ist es nicht, jede Regung im Körper zu messen (bzw. so soll es nicht rüberkommen). Interessant wäre eben bei diesen Situationen von konstant höher, wie ich da mit Bolus vielleicht noch besser therapieren kann. (aber wie gesagt, das mit dem Verhältnis Basal-Bolus muss ich nochmal durchdenken, hatte heut aber ein sehr interessantes Telefonat mit einem Mediziner von Novo Nordisk, der mir sagte, dass in Bezug auf die Wirkmenge im Kern 1 IE Levemir = 1 IE Fiasp ist (nur eben die unterschiedliche Wirkdauer) + ggf. geht beim Levemir durch die längere Wirkung noch ein kl. Teil verloren. Aber der Kern der Aussage ist für mich sehr interessant und darüber muss ich in Bezug auf meine Basal-Bolus-Frage nochmal in Ruhe nachdenken ;-).


    Apropos testen: Bei Basalanpassung am besten immer über einige Tage testen, und nicht eine Nacht mal ne Einheit mehr und danach zurück, ausser die Auswirkungen sind drastisch.. viele Basalinsuline legen ein Depot an, welches Änderungen erstmal "verwäscht".


    Ja, da stimme ich dir schon zu. Nur wie soll ich das machen, wenn sich eigl fast täglich (tw. erheblich) etwas ändert? (s. Post 21, unten "Hintergrundinfo" --> Beispiele)


    Gute Nacht Euch

    4 Mal editiert, zuletzt von m90 ()

  • Basal soll den Wert halten, Es soll NICHT senken. Eine Basallücke ist exakt das: Basal ist alle, Zucker steigt von selbst an.
    Zum Senken wird das Bolusinsulin benutzt.
    Wenn du dich auf 140 einpendelst nach dem Essen, hast du schlicht zu wenig Bolus gespritzt, wenn dein Ziel 100 war. Wenn die Korrektur nicht wirkt, hast du entweder eine Insulinresistenz, die die geringe Korrektur geschluckt hat (= mehr Korrektur spritzen), eine schlechte Stelle erwischt (überlastet, doofes Gewebe, Körper hatte gerade keine Lust zu absorbieren), oder noch KH/Protein irgendwo gehabt, die sonst, ohne die Korrektur, einen Anstieg verursacht hätten. Geringe Korrekturmengen verpuffen z.B. bei mir völlig, wenn ich zuvor einen starken Anstieg hatte (Essen unterschätzt) oder krank war/werde. 1-2 Einheiten machen gar nichts, 3 mit Glück, erst ab 4 sehe ich definitiv einen Effekt. Wenn dann wieder alles auf "Normal" ist, machen auch nur 2 Einheiten wieder was.
    Um mal bei deinem Beispiel zu bleiben:

    Zitat

    Auch ist keine Seltenheit: Stressreicher Vormittag/Nachmittag ---> plötzlicher Anstieg aus dem Nichts um +/- 150-200; wohl eine verzögerte Körperreaktion auf den vorangegangenen, länger andauernden Stress.


    Das hat mit Basal nichts zu tun und wird auch nicht mit einer Basaländerung angegangen. Wenn du für die Situation mehr Basal gespritzt hättest, würde das "mehr Basal" im Blut sich erst am nächsten oder übernächsten Tag überhaupt bemerkbar machen (wenn es nicht gerade 30 Einheiten mehr waren).
    Schneller Anstieg aus dem Nichts, z.b. durch Stress, wird auch mit Bolus behandelt. Dein Körper schüttet da Adrenalin oder Zucker aus, der Effekt ist, als hättest du was gegessen. Um dem mit Basal entgegenzuwirken müsstest du 2-3 Tage vorher deine Basaldosis erhöhen, und würdest vermutlich dann zu späteren Tageszeiten, wenn der Stress rum ist, erstmal auf die Nase fallen, weil dann dein Zucker absackt.


    Wenn du jetzt, beim Versuch, das mit Basal zu kontrollieren, ständig deine Basaldosis geändert hast, ist es kein Wunder, dass du Schwierigkeiten hast, irgendwas kontrolliert zu bekommen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Arakon ()

  • Oder was meinst Du gerade? ;-)


    Es gibt viele Gründe, warum der Zucker zu hoch ist, und die keinen Zusammenhang mit Mahlzeiten haben. Nennst du diese Gründe alle zusammenfassend "Basallücke"?


    Soviel ich weiß, ist eine Basallücke nur der Zeitraum zwischen dem Ende der Wirksamkeit der vorhergegangenen Basalinsulininjektion und dem Wirkeintritt der nächsten Injektion. Alle anderen Gründe für zu wenig Basisinsulin haben andere Namen.

  • Ich erlaube mir mal eine kleine Zusammenfassung:


    Du sagst selber, deine Bolusberechnung ist korrekt. Gut, Haken dran, erledigt.


    Du sagst, ein einmal erreichter Wert bleibt über Stunden unverändert. Auch im Auslassversuch. Heißt für mich: Basalmenge tut genau das, was sie soll. Haken dran, erledigt.


    Wenn Bolus und Basal stimmen, dann bleibt nur noch die zusätzliche Insulinmenge für Korrekturen als ungeklärt bzw. ggf. nicht mehr zutreffend und neu zu testen zu betrachten.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Typ 1, seit 2006. Ganz ganz minimale Restfunktion ist vllt noch vorhanden, hatte vor kurzem erst das C-Peptid aus Interesse mal bestimmen lassen. Der Wert war bei 0,1 (Normal: 1,1 - 4,4). Also vielleicht ein paar einzelne Überlebende , im ganz kleinen Rahmen vllt mal relevant, schön aber natürlich trotzdem (statt 0,0).

    bei welchem BZ?

    Aber wie siehst Du es bzgl. Hyper,

    eben wie beschrieben:
    Nachwirkungen von Essen, zu wenig Bolus (entweder fürs Essen oder für die Korrektur), zu wenig SEA, oder dein immer erwähnter Stress: das 1 IE hat vllt auch nur diesen Anstieg kompensiert?

    Wenn ich vor dem Essen schon auf konstant 130/140 war

    ist das dein eigentliches Problem? auch dazu muss man das Gesamte betrachten und nicht nur einen Ausschnitt.

    1 IE Levemir = 1 IE Fiasp ist


    eine Einheit ist eine Einheit, das ist klar. aber die Wirkdauer ist unterschiedlich...
    ebenso wirkt das Basal vor dem Anstieg, was ja auch einen Unterschied macht.

    Ja, da stimme ich dir schon zu. Nur wie soll ich das machen, wenn sich eigl fast täglich (tw. erheblich) etwas ändert?

    einen Mittelweg finden.

  • Soviel ich weiß, ist eine Basallücke nur der Zeitraum zwischen dem Ende der Wirksamkeit der vorhergegangenen Basalinsulininjektion und dem Wirkeintritt der nächsten Injektion. Alle anderen Gründe für zu wenig Basisinsulin haben andere Namen.

    Okay, dann möge der Oberbegriff für alle Fälle nicht Basallücke, sondern Basalmangel bezeichnet werden (dessen Problem individuell mit Basal/Bolus behandelt wird). Ja, das klingt terminologisch noch treffender. Okay, ich hatte gedacht, dass du/ihr wisst, was ich meine. Für mich war es stets die "Lücke" zur richtigen Dosis, aber ja, treffender mag Mangel als Oberbegriff für alle Fälle sein.



    Basal soll den Wert halten, Es soll NICHT senken. Eine Basallücke ist exakt das: Basal ist alle, Zucker steigt von selbst an.
    Zum Senken wird das Bolusinsulin benutzt.

    ich habe noch nie davon gesprochen, dass ich mit Basal meinen BZ aktiv senken will, lediglich, dass beim Anstieg ohne Essen ein "Mangel" (früher als "Lücke" bezeichnet, s. obiger Absatz) an Grundversorgung vorliegt, der dann durch Basal/Bolus abgedeckt werden sollte.

    Wenn du dich auf 140 einpendelst nach dem Essen, hast du schlicht zu wenig Bolus gespritzt, wenn dein Ziel 100 war. Wenn die Korrektur nicht wirkt, hast du entweder eine Insulinresistenz, die die geringe Korrektur geschluckt hat (= mehr Korrektur spritzen), eine schlechte Stelle erwischt (überlastet, doofes Gewebe, Körper hatte gerade keine Lust zu absorbieren), oder noch KH/Protein irgendwo gehabt, die sonst, ohne die Korrektur, einen Anstieg verursacht hätten.

    Ok ich gebs bald auf ^^, das habe ich nun aber wirklich mehrfach genauestens erwähnt: VOR dem Essen schon konstant 130/140 + danach trotz Korrektur wieder 130/140 + Stunden danach trotz erneuter Bolus-Korrektur wieder 130/140. Wo soll da Bolus der Grund für sein ...?


    Bei solch niedrigen Werten scheidet eine Insulinresistenz (durch die Stresshormone, GEP, GLP-1 oder was auch immer) aus. Zu langsame Insulinaufnahme oder auch KH/Proteine ist bei dieser beschriebenen Konstellation einfach fernliegend. insb. wenn ich diese Situationen öfter habe, dann vllt noch ein wenig Grundstress (nicht übermäßig) mit dabei ist (was aber trotzdem bei mir ursächlich für den konstant höheren Basalbedarf sein kann).

    Geringe Korrekturmengen verpuffen z.B. bei mir völlig, wenn ich zuvor einen starken Anstieg hatte (Essen unterschätzt) oder krank war/werde. 1-2 Einheiten machen gar nichts, 3 mit Glück, erst ab 4 sehe ich definitiv einen Effekt. Wenn dann wieder alles auf "Normal" ist, machen auch nur 2 Einheiten wieder was.

    Ja, bei höheren Werten, nicht aber bei 130/140.

    Das hat mit Basal nichts zu tun und wird auch nicht mit einer Basaländerung angegangen. Wenn du für die Situation mehr Basal gespritzt hättest, würde das "mehr Basal" im Blut sich erst am nächsten oder übernächsten Tag überhaupt bemerkbar machen (wenn es nicht gerade 30 Einheiten mehr waren).
    Schneller Anstieg aus dem Nichts, z.b. durch Stress, wird auch mit Bolus behandelt.


    Nun, es hat was mit dem Grundbedarf zu tun, der punktuell (stressbedingt) erhöht ist. Den Grundbedarf decke ich grds. mit Basal, aber solch kurzfristige Sachen ja nicht. Das habe ich auch nirgendwo geschrieben, dass ich den plötzlichen Anstieg um 150-200 nun mit Basal decken möchte. Es geht dabei für mich aber eben um den Grundbedarf (da essensunabhängig). Vielmehr geht es im Thread ja gerade darum, wie ich kurzfristige Mängel bzgl. Grundbedarf mit Bolus therapieren kann.

    Wenn du jetzt, beim Versuch, das mit Basal zu kontrollieren, ständig deine Basaldosis geändert hast, ist es kein Wunder, dass du Schwierigkeiten hast, irgendwas kontrolliert zu bekommen.

    s. o., nie geschrieben und auch nicht gemacht.



    Aber was sagst Du zu der Frage:

    Ja, da stimme ich dir schon zu. Nur wie soll ich das machen, wenn sich eigl fast täglich (tw. erheblich) etwas ändert? (s. Post 21, unten "Hintergrundinfo" --> Beispiele)

    Du sagst, ein einmal erreichter Wert bleibt über Stunden unverändert. Auch im Auslassversuch. Heißt für mich: Basalmenge tut genau das, was sie soll. Haken dran, erledigt.

    Danke für die Zusammenfassung ;-). Hierzu aber ne Rückfrage: Wenn es sich - wie beschrieben - ständig auf 130/140 wieder einpendelt, wieso soll dann die Basalmenge "genau das tun, was sie soll" -da mangelt es doch an einer kl. Dosis?



    Isirany: Antworte später auf deinen Post.



    Liebe Grüße

  • Wenn es sich - wie beschrieben - ständig auf 130/140 wieder einpendelt, wieso soll dann die Basalmenge "genau das tun, was sie soll"


    Weil es die Aufgabe des basalen Insulins ist, den BZ auf einem gleichmäßigen Niveau zu halten. Alles andere ist Aufgabe von Mahlzeiteninsulin oder Korrekturinsulin.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!


  • Weil es die Aufgabe des basalen Insulins ist, den BZ auf einem gleichmäßigen Niveau zu halten. Alles andere ist Aufgabe von Mahlzeiteninsulin oder Korrekturinsulin.


    Liebe Grüße vom Arbyter


    Exakt. Wenn du vor dem Essen mit 130 reingehst und nach dem Essen mit 130 rauskommst hast du die exakte Bolusmenge für das Essen gespritzt und die exakte Basalmenge, um den Wert zu halten. Wenn du niedriger rauskommen wolltest als rein, musst du beim Essen eben +1 Einheit spritzen, oder +2.

  • Hier auch ein Beispiel von mir.
    Gestern Abend ca 4 IE Bolus zu wenig verabreicht und nicht drauf geachtet, hatte die ganze Nacht wie an der Schnur gezogen BZ 172 ;( korrigiert habe ich direkt nach dem aufstehen 7IE aufsteh Insulin plus 4 IE Korrektur, Stunde später gefrühstückt.
    Dabei sieht man auch das meine Basal-rate in Ordnung ist, hätte ich am Abend vorher 4 IE Bolus mehr gehabt wäre die gerade Linie bei ca 120

  • Das ist ein Irrglaube, dass die Basalrate den Blutzucker auf allen BZ-Leveln konstanthalten soll. Bei einem Blutzucker von 70-120 mg/dl stimmt das. Bei einem höheren Blutzucker muss er unter Einfluss des Basalinsulins nicht konstant bleiben, idealerweise sinkt er ab. Einen Basaltest kann man auch nur bei BZ-Werten von 70-120 mg/dl beginnen.


    Wenn der Nüchternblutzucker bei 140 oder höher liegt, dann hast du schon eine erhöhte Insulinresistenz durch beginnende Lipolyse. Dann solltest du dir nicht Gedanken über die Berechenbarkeit des fehlenden Basalinsulins machen, sondern den Blutzuckerspiegel auf Normalwerte senken. Erst bei Normalwerten gelten die Berechnungsfaktoren wieder.

  • Du müsstest an der Basis anfangen.
    Einen Mahlzeitenauslass (nur eine Mahlzeit weglassen, nicht den ganzen Tag hungern!) an einem Standardtag mit einem guten Wert starten (80 bis 120 mg/dl), dann schauen ob der Wert relativ konstant bleibt, ansteigt oder abfällt.
    Dann solange am Basal schrauben, bis es an einem Standardtag passt. Bei der ICT muss man bei einmal oder zweimal Basal am Tag halt Kompromisse eingehen


    Für wiederkehrende Situationen dann halt eventuell ein alternatives Basalprofil. Wenn du dich zum Beispiel am Wochenende weniger bewegst, dann müsste dein alternatives Basalprofil schon am Freitag starten.
    Wenn du ständig das Basal erhöhst und dann wieder absenkst, gibt es nur Achterbahn. Die Änderung eines Verzögerungsinsulins wirkt sich mehrere Tage aus. Deswegen soll man eigentlich bei einer Dosisänderung von Verzögerungsinsulin zwei bis drei Tage warten. In der Wartezeit hast du aber schon weitere zweimal die Dosis geändert. Das kann nur Durcheinander bringen.
    Den Bolusbedarf kann man unter den Bedingungen eh nicht abschätzen, da brauchst du dir also gar keinen Kopf drum machen. Lass die Boluskorrekturdosis so wie sie die letzte Zeit war und kümmer dich erstmal um die Basalrate.


    Bildlich gesprochen:
    Wenn ein Haus auf einem wackligen Fundament steht und sich mal in die eine Richtung neigt und mal in die andere, säge ich ja auch nicht im oberen Stockwerk am Tisch ständig die Beine passend ab, sondern kümmer mich erstmal ums Fundament. Solange kann ich unter die Tischbeine dann auch erstmal ein paar Bücher legen. Erst wenn das Fundament stimmt, kann ich schauen, ob der Tisch gerade steht. :)
    Du machst dir im übertragenen Sinn gerade einen Kopf drum, wieviele Millimeter genau du am vorderen Tischbein absägen musst, wenn das Haus sich durch einen Nordostwind um 15,5 Grad neigt.


    LG
    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

    Einmal editiert, zuletzt von Zuckerstück ()

  • Also ich kann seit Jahren auf allem BZ-Leveln konstant halten (wenn die Basal-Rate i.O ist), also kein Irrglaube, sobald kein Bolus mehr wirkt vorhanden ist bleibt mein Zucker konstant außer wenn ich auf einmal extrem Sport treibe, dann geht er auch ein wenig runter.
    Das funktioniert bei mir zwischen 80 und knapp bis 200.

  • Aufgrund der von dir selbst angesprochenen resistenzbildung bei hohen werten[...]

    Da hast du prinzipiell recht. Die Absenkung durch die Basalrate funktioniert nur, wenn eine resistenzfreie Blutzuckerlage vorliegt. Wenn du bei einer passenden Basalrate also 1 BE Traubenzucker zu dir nimmst, oder der Blutzucker noch nicht mehrere Stunden erhöht war, sollte die Basalrate den Zucker absenken auf unter 100, der Blutzuckerwert sollte aber nicht unter 70 fallen (70mg/dl wäre mir aber auch zu niedrig).
    Wenn du also einen Basalratentest machst und mit 140 startest, dann ist es in Ordnung, wenn dein Blutzuckerwert ohne weiteres Zutun langsam auf 80 bis 90 mg/dl fällt. Diese Absenkung ist also kein Zeichen dafür, dass die Basalrate zu hoch ist, sondern zeigt an dass sie perfekt passt. :)


    LG
    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼