Insulisensibilität

  • Hallo Leute,

    ich bräuchte dringen euren Rat und zwar ich bin seit 11 Jahren Diabetikerin Typ 1 und war noch nie besonders gut eingestellt, aber momentan ist es noch viel schlimmer. Es ist so ich brauche Massen an Insulin fast bis zu 80 Einheiten pro Tag, um gerade mal unter 10 (BZ) zu kommen. Ich hab schon alles versucht, Katheter gewechselt also von Teflon auf Stahl, Einstichstellen gewechselt, und selbst das Insulin gewechselt, meine Ernährung ins Positive verbessert und ich besuche 4mal die Woche ein Fitnessstudio aber nichts hilft. Es ist wie als würde das Insulin in Luft auflösen und durch die Massen an Insulin habe ich auch ganz schön zugenommen. Ich bin langsam am Verzweifeln. Kann mir jemand einen Tipp Geben was ich noch machen kann um sowohl meine hohen Insulineinheiten runter zubekommen aber auch meine Werte zu verringern ?? ;(

  • Wenn du ein paar Stunden oberhalb von 7.8 mmol/l bist, beginnt im Körper die Fettsäure-Insulinresistenz. Also das Insulin wirkt nicht mehr so gut und du brauchst mehr davon.


    Du musst also erstmal für bessere Blutzuckerwerte sorgen, wofür du natürlich am Anfang mehr Insulin oder weniger Kohlenhydrate brauchst. Alles weglassen, was du zwischendurch isst.


    Wenn du das ein paar Tage schaffst, dann fängt dein Insulinbedarf langsam an zu sinken.

  • Vielen dank für deine Antwort leider ist es so das ich kaum noch esse, weil mir einfach das essen vergeht bei den Werten und es ist ja auch so das wenn ich korrigiere einfach nix passiert z.b Ich hatte die letzte Nacht einen wert von 19,8 und hab 6 Einheiten korrigiert und war dann 5h später bei 14,5 und bei aller liebe das kann nicht normal sein oder?

  • wie sehen deine Spritzstellen aus?

    Hast du evtl. einen Typ 2 zusätzlich?

    Bist du noch jung?

    Gehst du zu einen Diabetologen?

    Wie ist dein Gewicht?

    Wie ist dein Hba1c?


    Und überhaupt - erst mal Willkommen hier!:nummer1:

    Grüße

    cd63

    Grüße nest

  • Danke,

    also ich bin 18 Jahre, meine spritzstellen sind nicht verhärtet aber der bauch sieht nicht schön aus deswegen bin ich zum Gesäß und Bein gewechselt, ich geh zum Diabetologen aber naja irgendwie muss ich alle Vorschläge bringen, und ob ich einen Typ 2 hab kann ich nicht sagen, seit dem ich so viel Insulin spritze hab ich fast 20 kg zugenommen im letzten Jahr und derzeit wiege ich 85kg und mein Langzeitwert ist genauso beschissen wie meine Werte auch also bei 9,9 aber ich nehme an das er mal wieder gestiegen ist. Meine allgemeine Situation ist echt bescheiden.:(

  • von mir auch erstmal ein willkommen hier bei uns :)


    ich frage mich beim Lesen, ob die Zunahme wirklich "nur" durchs Insulin kommt - oder ob es noch andere Gründe geben kann. Pille? veränderte Lebensumstände? etc.?


    ich geh zum Diabetologen aber naja irgendwie muss ich alle Vorschläge bringen

    ich kann verstehen, dass das auf dich wirkt, wie wenn du "alles selber machen" müsstest. Du kannst es aber auch mal von der anderen Seite betrachten: ein Typ1er ist sein ganzes Leben auf Insulin angewiesen und muss eben auch mit solchen Situationen klar kommen und wissen, was er tut, damit es vllt auch gar nicht soweit kommt. Insofern vermute ich, dass dein Diabetologe einfach auch auscheckt, in wie weit du selbstständig klar kommst.

  • Danke,

    aber leider ist es dann so das wenn ich Vorschläge habe weißt er sie immer ab und sagt das das eh nicht funktioniert aber bessere Vorschläge hat er ja auch nicht um ehrlich zu sein gar keine es ist halt so noch dem Motto das wird sich irgendwann schon regeln aber ich hab das Gefühl das nicht so ist und momentan ist es nur noch ein leiden und Naja wenn es halt nur momentan so wäre, das es so läuft würde ich ja auch denken das legt schon wieder aber das geht ja seit 11 Jahren so ich hatte noch Nie einen Langzeitwert von 7 oder tiefer und wenn lag ich im Krankenhaus wegen einer Schweren Unterzuckerung mit Krampfanfall. Und soweit hat sich nicht viel geändert mehr zum Positiven. Klar Stress ist immer ein wenig da aber auch nicht so schlimm es ist halt nun mal auch die permanente Angst von der Ausbildung zu fliegen und natürlich auch der Spätfolgen:(

  • Ein herzliches Willkommen auch von mir...


    darf ich fragen: Hast Du noch andere Erkrankungen?

    Nimmst Du noch weitere Medikamente? Ist Deine Schilddrüse in Ordnung? Hast Du mal andere - längere - Katheternadeln versucht, um eine andere Gewebeschicht zu erreichen?

    Hast Du mal Low Carb versucht, zumindest mal für 1 Woche oder so, um zu sehen, was dann passiert?

    Gibt es bei Deinem Diabetologen eine Diaberaterin? Manchmal übersieht man etwas in der Einstellung und ein Blick "von außen" könnte helfen...

    Hast Du zur Pumpe ein CGM? Das könnte helfen, die Verläufe besser zu erkennen....

    Das sind alles nur Ideen, vielleicht kannst Du uns da ein bißchen aufklären?


    Ich wünsche Dir alles Gute

    LG

  • Danke,

    also weitere Erkrankungen hab ich soweit nicht, mit meiner Schilddrüse ist alles in Ordnung. Längere Katheter nadeln erlaubt mein Arzt mir nicht warum weiß ich auch nicht er meinte nur das das nichts bringt aber ehrlich gesagt ich hab jetzt schon Probleme mit den Schmerzen und das ich ständig was treffe. Mein Arzt ist leider Kein Diabetiker aber eine ältere Ärztin von mir meinte ich soll mal Metformin nehmen aber das will mein Arzt mir nicht verschreiben " zu hohes Risiko". CGM ist beantragt ich hoffe es wird genehmigt:) und Low Carb hab ich noch nicht probiert ich koche aber alles selbst.

  • welches Risiko?

    bei Stahl wäre ich auch etwas vorsichtiger, aber bei Teflon...?


    Bist du zufrieden mit deinem Arzt? vermutlich bist Du schon lange/immer da und hast auch Scheu zu wechseln, weil er dich ja kennt. vielleicht würde aber eine zweite Meinung auch mal gut tun.


    CGM ist ein guter Schritt, vor allem sieht man daran auch sehr gut, ob die Basalrate passt, die pp-Werte, SEA (den auch viele Ärzte nicht wahr haben) etc.

    mit CGM fällt dir das anpassen und korrigieren dann auch leichter, denke ich.

  • Ich weiß nicht, wo dein Doc das Risiko bei Metformin sieht. Vielleicht gibt's noch andere 'Baustellen', die dem entgegenstehen (ramponierte Leber, Nieren oder Herz, Alkoholmissbrauch, Schwangerschaft, akute Infektionen mit Einfluss auf die Nierenfunktion).

    leider ist es so das ich kaum noch esse, weil mir einfach das essen vergeht bei den Werten und es ist ja auch so das wenn ich korrigiere einfach nix passiert z.b Ich hatte die letzte Nacht einen wert von 19,8

    Du schreibst zwar, dass du kaum noch isst. Dann bleibt die Frage, was du isst und trinkst. Werte wie die genannten 19,8 mmol/l entstehen ja nicht aus dem Nichts. Darum schließe ich mich Wurstkuchens Frage an: Wie viel KH nimmst du zu dir?


    Hilfreich könnte auch ein komplettes chronologisches Profil eines typischen Tages mit Besuch im Fitnessstudio sein:

    Zu welcher Uhrzeit welcher BZ gemessen?

    Zu welcher Uhrzeit wie viel von welchem Insulin?

    Zu welcher Uhrzeit wie viel von was gegessen mit KH-Angabe?

    Zu welcher Uhrzeit wie viel und welche Bewegung?


    Liebe Willkommens-Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Ich weiß nicht, wo dein Doc das Risiko bei Metformin sieht.


    Liebe Willkommens-Grüße vom Arbyter

    Moin Arbyter

    Ich bin irritiert. Mein Diabetologe sagte mir, es sei in Deutschland verboten, einen T1 mit Metformin zu behandeln.

  • Ja das Metformin ist halt nicht für Typ 1 getestet das ist das Problem.

    Und ja wenn ich esse entstehen die hohen werte und ich bekomme sie einfach nicht mit " normalen BE und Korrektur Faktor runter und so entstehen halt die Werte. Und ich schreibe ja eh Tagebuch mit allen angaben also Uhrzeit, BZ, BE´s, Korrektur, Bolus, und Besonderheiten.

  • Willkommen bei uns ^^

    Hast du mal überlegt ob ein Reha- Aufenthalt mit Schwerpunkt DM Typ 1 was für Dich wäre? Ist umstritten, klar, weil halt nichts ist wie Zuhause im Alltag, aber um noch mal alles aufzufrischen und erstmal irgendwo einen Anfang zu bekommen, wäre das vielleicht gar nicht schlecht. Dazu hättest du die Möglichkeit Dich mit anderen Typ 1ern auszutauschen, was die für Erfahrungen haben.

    Wenn du in der Ausbildung bist, bekommst du ja von der Berufsschule her Ferien und dein Betrieb ist - oder bin ich falsch informiert?:/- verpflichtet dir in dieser Zeit Urlaub zu gewähren oder? Dann hättest du da die Möglichkeit die Reha zu machen ohne dass es irgendwie negativ auf dein Arbeitsverhältnis wirkt, falls du da Bedenken hast.

    Hast du einen Schwerbehinderten- Ausweis? Wenn ja, mit wie viel Prozent?

  • Danke, das sind ja nicht viele BE's..... dazu noch ein paar Fragen:


    Bist Du sicher, daß die Basalrate stimmt? Hast Du sie mal in minimalen Schritten erhöht? Wie ist Dein morgendlicher BZ?

    Wie ist das Mengenverhältnis von Basalinsulin zu Bolusinsulin?


    Hast Du mal einen Spritz-Essabstand von etwa 30 Minuten +/- versucht?


    Was passiert, wenn Du den Bolusfaktor erhöhst?


    Was passiert, wenn Du einen oder zwei Tage so gut wie KH-frei ißt?


    Viele Fragen sorry ;)

    LG

  • Guten Morgen

    Bei der schlechten Wirkung der Korrektur gehe ich davon aus , daß der Schulbuch-Korrekturfaktor von "eine Einheit senkt um 40 " verwendet wurde. Bei hohem Insulinverbrauch braucht man aber deutlich mehr Insulin um zu korrigieren.

    Die Formel ist 1700/ Tagesgesamtverbrauch.

    Funktioniert jedenfalls bei mir, muss man halt vorsichtig probieren.

    Wenn man mehr Basal als Bolus braucht dann weniger spritzen, und umgekehrt.

    Hinzu kommen Faktoren wie Stress und die Tageszeit.

    Am frühen Morgen muss ich nochmal doppelt so viel spritzen.

    Wichtig ist morgens mit einem guten Wert zu starten sonst zieht sich das ganze durch den ganzen Tag.

    Das Metformin für intensiv spritzende Diabetiker sinnlos ist kann ich gut verstehen, ausser man hat Spaß an ständigen Durchfällen und damit verbundenen Hypos.

    Um morgens gute Werte zu haben bietet es sich auch an um diese Zeit vorsichtig eine höhere Basalrate an der Pumpe einzustellen.

    Bitte beachten ich bin zumindest offiziell Typ2 , alles vorsichtig probieren.

    Mein Insulinverbrauch ist ähnlich , etwas über 100 ,auch ein zu eins zum Körpergewicht.Hat auch Vorteile , von einer Einheit zu viel bekomme ich keine Unterzuckerung.

    Zu guter Letzt auch von mir viele Grüße und ein herzliches Willkommen

    Man muss die Schuld auch mal bei den Anderen suchen 🙂