Insulisensibilität

  • Ich danke dir für deine schönen worte. :)

    Ich wünsche dir und allen anderen hier auch noch einen tollen Sonntag und wer vielleicht trotzdem Tipps oder fragen hat ich bin da:D

  • Hallöle Friedrisa,


    ich muß sagen, ich finde es toll, wie Du Dich bemühst und wieviel Du im Grunde schon weißt. Um so merkwürdiger finde ich die Reaktion Deines Arztes, wenn Du sogar mit Deinen Eltern nach Veränderungen gefragt hast.... was hatte er denn für eine Begründung? Noch jung, das wird schon - ist in dem Alter normal????

    Ich weiß nicht, ob Du das magst, aber im Prinzip müßtest Du im sehr entschieden gegenübertreten und ihm klar sagen, daß Du Dich schlecht fühlst und das so nicht mehr willst. Je nach dem, wie er reagiert, wäre dann doch ein Wechsel nötig....


    Bis dahin denke ich auch, Basalrate mal vorsichtig erhöhen, z.B. an der Pumpe 10 % mehr und gucken, was passiert... wenn es nicht reicht 20 % usw - oder den Essensbolus erhöhen und dazu möglichst wenige KHs essen.

    Oder aber - z.B. bei Angst vor Unterzuckerung - Du wartest noch, bis Du Dein CGM hast und gewarnt wirst, in welche Richtung es geht ... ein paar Wochen dürften kein großes Problem sein...

    LG


  • So sieht das graphisch aus - ich habe vom 1.2. bis zum 8.2., an dem Deine Daten beginnen, mit dem 30-Tages Durchschnitt aufgefüttert. damit ein größerer Bereich geplottet werden kann.

    Da ich von Dir keine Daten zur Basalratensumme der Zeit habe, habe ich die von Dir genannten 30IE eingetragen. Das sheet berechnet nun den das gleitende gewichtete Mittel (durchgehende Linie oben) und als Default eine Basalrate, die bei 50% davon liegt.

    Aktuell gäbe das eine Bezugs TDD von 79,40 U, und eine Bezugs-BR bei 50% davon, auf 39,70.

    50% sind allerdings, zumal die Form Deiner Basalrate mit Sicherheit ebenfalls nicht stimmen wird, zu hoch!



    Erstes Ziel wäre daher, die Basalrate anzuheben, dazu ist, wie Cindbar geschrieben hat, die Funktion der temporären Basalrate eine gute Sache. 150% sind ein Start, müssen jedoch je nach Ausgangswert regelmäßig überprüft werden. Sobald Du in einen Bereich kommst, in dem Du aus der Dauerlipolyse raus bist ( grobe Orientierungsgröße: über einen längeren Zeitraum < 8 mmol/l (in mg/dl nehme ich die nächste "Raste" bei 140mg/dl als Grundlage), kannst Du die erhöhte TBR vermutlich auf eine nur gering erhöhte TBR (z.b. 120%) reduzieren und beobachten, wie sich das weiter verhält.


    Basalratentests sind, wie Cindbar bereits geschrieben hat, in diesem Stadium noch sinnlos - Da kannst Du ganz normal (ja, auch mit KH) essen, und wenn der Faktor nicht passte, korrigierst Du das halt (und hebst ggf. die BR an).


    Was Du ohne CGM dafür allerdings brauchst, sind Meßstreifen. Ich hoffe, dass Dein Arzt Dir davon genug verschrieben hat.

  • Vielen dank für deine Mühe

    Ich finde das echt klasse:*

    Also zusammengefasst: Basalrate um 150% erhöhen

    und regelmäßige Messung also alle 2h oder reicht 6 mal am tag ??


  • Basalrate auf 150% (d.h. 50% mehr als ohne Resistenz) erhöhen, solange Du noch zu hoch liegst, um den Korrekturbolus zu unterstützen. Alle 2h messen, bis Du etwas Erfahrung hast, wie die Sache läuft. Sobald Du auch nur ansatzweise aus der Lipolyse raus bist, nimm bitte die Basalrate auch wieder zurück, auf maximal die oben zitierten 50% der Bezugs-TDD. Auch da solltest Du beobachten, wie sich das verhält. Zu Anfang wirst Du Dich auch noch eine Weile mit Resten der Lipolyse rumschlagen, dem kannst Du aber mit Anpassungen der TBR erst einmal gut begegnen. Ich weiss nicht wann Du schlafen gehst, aber wir haben schon 17oo, und solange Du noch keine Stabilität drin hast, solltest Du lieber normal schlafen gehen, und über Nacht einen (hoffentlich nicht dramatischen) Anstieg in Kauf nehmen, als mit einer unerprobten Basalrate im Schlaf immer tiefer zu segeln. Mit etwas Glück kannst Du 120% noch vor dem Schlafengehen ein bis 2 Stunden beobachten (hm, wenn ich 3h für die Korrektur rechne, eher 5, ist das illusorisch).

    Für die erste Nacht würde ich jedenfalls nicht mehr als 110% erhöhen, und lieber morgen früh von vorne anfangen runterzukorrigieren.


    Hast Du Excel zur Verfügung? Dann könnte ich Dir das angepasste sheet in einen eigenen Branch ins Repository stellen, damit Du damit weiterarbeiten kannst.

    Einmal editiert, zuletzt von Quo () aus folgendem Grund: Klarstellung um/auf %uale Erhöhung

  • Hast Du Excel zur Verfügung? Dann könnte ich Dir das angepasste sheet in einen eigenen Branch ins Repository stellen, damit Du damit weiterarbeiten kannst.

    Ne das hab ich leider nicht :( Aber ich danke dir für deine Mühe

  • Ja aber wo hin soll ich wechseln das ist ja das Problem. An sich bräuchte ich eine/n Arzt/ Ärztin die selber Diabetes hat und sich damit auskennt :/

  • Hast Du Excel zur Verfügung? Dann könnte ich Dir das angepasste sheet in einen eigenen Branch ins Repository stellen, damit Du damit weiterarbeiten kannst.

    Ne das hab ich leider nicht :( Aber ich danke dir für deine Mühe

    Dann schick mir einfach per PM im Forum in der nächsten Zeit Deine TDD (und auch die Basalsummen, die die Pumpe ausspuckt, da Du ja mit der Basalrate variierst), und ich trage das nach und aktualisiere die Graphik. Der Aufwand hält sich glücklicherweise in Grenzen, und die Darstellung/Rechnung hilft enorm, v.a. wenn die Up-Regulation in Gang gekommen ist, und die BR rechtzeitig wieder runtergesetzt werden muss.


    Bitte denke daran, dass Du die 150% Basalrate wirklich nur temporär zur Unterstützung des Korrekturbolus brauchst.


    Und.... solltest Du einmal schneller tiefer rutschen, weil die Resistenz durchbrochen ist: man kann auch eine niedrigere TBR einstellen (z.b. 20% oder sogar 0 % für einen begrenzten Zeitraum (30 - 60 Minuten ist ein Anfang, mehr als 3h hat je nach Ausgangslage meist einen Basalmangel und die nächste Resistenz zur Folge) - das spart dann soviel Insulin, wie dir die Pumpe über die Zeit aus der Basalrate gegeben hätte, und Du musst weniger "gegenanfuttern". Ich schreibe das explizit, weil ich daran auch manchmal erst denken musste. Und wenn es niedrig wird, ist gerade das mit dem Denken so eine Sache ;)

  • Ich finde Deine Berechnung super!

    Aber sorry... stehe ich da jetzt auf dem Schlauch???


    Basalrate um 150% erhöhen, solange Du noch zu hoch liegst, um den Korrekturbolus zu unterstützen

    Meinst Du UM oder AUF???? Also an der Pumpe AUF 150 % einstellen, aber nicht die Basalrate UM 150 % erhöhen? Oder doch???


    EDIT: Hat sich gerade erledigt ;)



    Ein Diabetologe muß nicht unbedingt Diabetiker sein, er muß einfach seinen Job gut machen :)

  • Basalrate um 150% erhöhen, solange Du noch zu hoch liegst, um den Korrekturbolus zu unterstützen

    Meinst Du UM oder AUF???? Also an der Pumpe AUF 150 % einstellen, aber nicht die Basalrate UM 150 % erhöhen? Oder doch???

    Autsch, danke dass Du nachfragst!

    Auf 150 %, d.h. 50% mehr als die "normal berechnete" Basalrate, die ohne Resistenz passen würde.


    d.h. wenn meine akuelle Basalrate bei 1U/h liegt, liegt die auf 150% erhöhte Basalrate bei 1,5U/h.


    ich habe das im vorhergenenden Posting korrigiert, damit das nicht zu Problemen führt, Danke Dir!

  • Ein Diabetologe muß nicht unbedingt Diabetiker sein, er muß einfach seinen Job gut machen :)

    Und trotz Erkrankung werden manche Problematiken etc. übersehen, wenn es danach ginge, bräuchte man nicht nur einen erkrankten, sondern einen erkrankten und gut eingestellten Diabetiker als Diabetologe, der genug Empathie für andere mitbringt.

  • Und trotz Erkrankung werden manche Problematiken etc. übersehen, wenn es danach ginge, bräuchte man nicht nur einen erkrankten, sondern einen erkrankten und gut eingestellten Diabetiker als Diabetologe, der genug Empathie für andere mitbringt.



    Das wäre natürlich ein Träumchen ;)




    Aber wenn jeder Arzt auch die Krankheit aus seinem Fachgebiet haben müßte, wie wäre es dann bei z.B. Gynäkologen??? Nur Spaß......

  • Ein Diabetologe muß nicht unbedingt Diabetiker sein, er muß einfach seinen Job gut machen :)

    Ja ich hab aber die Erfahrung gemacht das es besser klappt.

    Ich glaub, wenn man eine Umfrage machen würde hier im Forum, die wenigsten haben einen selbst erkrankten Diabetologen.

    Natürlich gibts auch genug, die vermutlich nicht ganz zufrieden mit ihrem sind - aber 100% Übereinstimmung wird ohnehin sehr schwer.


    Warum bist du (musstest du?) wechseln?


    Aber wenn jeder Arzt auch die Krankheit aus seinem Fachgebiet haben müßte, wie wäre es dann bei z.B. Gynäkologen??? Nur Spaß......

    Das dürfen nur noch Frauen mit Kinderwunsch machen dann ;)

    Aber das ist die "lustige" Seite - es gibt ja auch genug Fachärzte bzw. Fachzentren, diese Krankheiten wünscht man niemandem...

  • In meinem Leben hatte ich schon zwei Diabetolog*innen, von denen ich wusste, dass sie selbst Typ-1-Diabetes hatten. Ich würde nicht sagen, dass sie unbedingt besser waren, als die, von denen ich nicht wusste, ob sie selbst Diabetes hatten.


    Werbung machen die Diabetespraxen damit wohl auch nicht, denn das wäre wohl unerlaubte Werbung, wobei Ärzte ja sowieso kaum für sich werben dürfen, aber zumindest gibt es manchmal eine Praxis-Homepage.

  • Warum bist du (musstest du?) wechseln

    Naja es war erstens noch eine Ärztin für Kinder und nach einen Jahr Nichtstun und abwarten hat Sie endlich zugegeben das Sie mit mir überfordert ist. Und sie mich nicht mehr behandeln kann. X/

  • Mein Arzt ist leider Kein Diabetiker

    kein Diabetiker oder kein Diabetologe?

    Metformin nehmen aber das will mein Arzt mir nicht verschreiben " zu hohes Risiko"

    Metformin ist eigentlich ein Typ2-Medikament. Einen T1 nur mit Metformin zu behandeln, wäre wohl mehr als fahrlässig. Aber ggf neben Insulin? Schlechtenfalls wirkt es halt nicht. Bestenfalls hilft es, die Leber bei der körpereigenen Glukoseproduktion etwas zu bremsen. Welches Risiko meint er? Die Nebenwirkungen? Ja gibt es, bei einigen bis etlichen. Aber nix bedrohliches, was man nicht durch Absetzen wieder beheben könnte. Soweit ich weiß.

  • Also so ganz unbedrohlich ist eine Laktatazidose nicht ;-) und wir wissen weder über die nierenfunktion von friedrisa bescheid, noch ob sonstige kontraindikationen bestehen

    Metformin kann eine Laktatazidose hervorrufen? Ist mir neu. Haste mal ne Quelle?


    Und klar, kann es andere Kontraindikatoren geben. Die muß der Arzt wissen. Das paßt aber nicht zu "bei einem T1 mach ich das nicht".

  • Also so ganz unbedrohlich ist eine Laktatazidose nicht ;-) und wir wissen weder über die nierenfunktion von friedrisa bescheid, noch ob sonstige kontraindikationen bestehen

    Metformin kann eine Laktatazidose hervorrufen? Ist mir neu. Haste mal ne Quelle?


    Und klar, kann es andere Kontraindikatoren geben. Die muß der Arzt wissen. Das paßt aber nicht zu "bei einem T1 mach ich das nicht".

    Metformin kann wie jedes andere Medikament, Nebenwirkungen hervorrufen. Auch eine Laktatazidose. Siehe hier.

    Allerdings ist Metformin eins der am besten kontrollierten und erforschten Medikamente (auch wenn der Mechanismus bisher noch nicht komplett geklärt ist). Mittlerweile ist aber der Grad des so genannten "off lable use", also eine Verwendung auch bei anderen als der hauptsächlich indizierten Krankheit, relativ hoch, einfach weil Metformin viele positive Eigenschaften auf den Körper hat. Unter ärztlicher Kontrolle sollte bei einem, außer dem DM, gesunden Menschen nicht viel passieren.



    "Gibt das Leben dir Zitronen, frag nach Salz und Tequila..." SDP