Grundinformationen zur Insulinpumpe - Wichtige Auswahlkriterien

  • Und KF bei 40 ganztägig.

    Den KF würde ich an deiner Stelle mal überprüfen. Ist ganz einfach. Einen stabilen Wert von ca. 180 bis 200 erstellen und dann eine IE spritzen. Ermittle, wieviel der Blutzucker gesenkt wird. Und auch das ist von der Tageszeit abhängig.


    Ich füge hier mal ein Thread ein, den ich mir gespeichert habe, aber nicht weiß, wer der Verfasser ist:


    Faustformel zur Berechnung des ISF

    Mit der „1500er Regel“ etwa, von der es je nach Insulinart entsprechende Varianten gibt (z. B. die „1800er“-Regel), kann der Durchschnitts-ISF grob ermittelt werden.

    • ISF bei Verwendung von Normalinsulin = 1500: Gesamtmenge Insulin pro Tag (Bolus+Basal)
    • ISF bei Verwendung von schnellwirksamem Insulin = 1800: Gesamtmenge Insulin pro Tag (Bolus+Basal)

    Damit es verständlich wird, folgt jetzt ein kleines Beispiel. Nehmen wir mal folgenden Insulinbedarf an:

    • Basalrate (gesamt pro Tag): 20 I.E.
    • + Bolus (gesamt pro Tag): 24 I.E.
    • = Gesamtmenge Insulin pro Tag: 44 I.E.

    Nun setzen wir diesen Bedarf in die oben genannte Formel für Fiasp ein:

    1800: 44 I.E. = 40,91 (ungefähr 41)

    Der ISF beträgt in diesem Fall also 41. So und damit kann ich nun weiterrechnen ;). Liegt mein aktueller Blutzuckerwert bei 200 mg/dl und mein Zielwert bei 100 mg/dl:

    200 mg/dl -100 mg/dl =100 mg/dl

    100 mg/dl : 41= 2,41 (ungefähr 2,4)

    Somit spritze ich 2,4 Einheiten Korrektur, um den Zielwert von 100 zu erreichen.


    ISF austesten


    „Sauberer“ ist es jedoch den ISF auszutesten, da kein Mensch gleich ist und der ISF zudem im Laufe des Tages schwankt. Das ist jedoch sehr aufwändig. Dennoch lohnt es sich. Die folgenden Voraussetzungen müssen dabei erfüllt sein:

    1. Dein Blutzucker sollte mindestens 50 mg/dl über deinem Zielwert liegen.
    2. In den letzten 4 Stunden solltest du keinen Mahlzeiten-Bolus oder Korrektur-Bolus gespritzt haben.
    3. Du solltest in den letzten 4 Stunden nichts gegessen haben und auch in den folgenden 4 Stunden nichts essen.
    4. Sport, Krankheit, Stress, … können die Ergebnisse des Tests verfälschen.

    Dann kann es jetzt losgehen:

    1. Blutzucker messen und Wert vermerken.
    2. Korrektur/ISF etwa gemäß der oben vorgestellten Faustformel spritzen.
    3. Nach 2, 3 und 4 Stunden den Blutzucker messen und den Wert notieren.
    4. Nun kommt es drauf an:
    • a ) Wenn der Zielwert nach 4 Stunden erreicht wurde (Abweichung < 30 mg/dl): Das sieht gut aus, du scheinst mit dem ISF-Faktor im grünen Bereich zu liegen. Den Test an anderen Tagen mit dem gleichen ISF-Faktor zur gleichen Zeit wiederholen, um Sicherheit zu gewinnen.
    • b) Wenn der nach 4 Stunden gemessene Wert mindestens 30 mg/dl unter dem Zielwert liegt: Wiederhole den Test an einem anderen Tag zur gleichen Zeit mit einem kleineren ISF-Faktor .
    • c) Wenn der nach 4 Stunden gemessene Wert mindestens 30 mg/dl über dem Zielwert liegt: Wiederhole den Test an einem anderen Tag zur gleichen Zeit mit einem größeren ISF-Faktor .

    Wiederhole den gesamten Test so häufig, bis du mehrmals bei 4a gelandet bist. Dann hast du deinen persönlichen Korrekturfaktor berechnet… für die jeweilige Zeit.

  • Danke für deine Bemühungen. :) Aber die Formel scheint nur für Typ1 ohne Eigeninsulin zu gelten.;)

    Schon einfach einen stabilen Wert von 180-200 aufbauen, ist bei mir eher Zufall. Weil meistens regelt es meine BSD selbst runter.


    Mit deiner Formel müsste ich einen ISF von 120 haben.. Da passt 40 für den ganzen Tag deutlich besser in der Praxis.

    Nachts bräuchte ich ggf. mehr. Muss ich noch austesten.

  • Ich kenne die Formel 1700/Tages bederf.

    Die Schwankungsbreite hängt wohl vom Verhältnis Basal Bolus ab.

    Funktioniert bei mir gut, aber wahrscheinlich nur ohne nennenswerte Restproduktion.

    Morgens braucht man deutlich mehr Insulin um zu korrigieren, bei stark erhöhten Werten auch, weil durch diese eine insulin Resistenz entsteht.

    Man muss die Schuld auch mal bei den Anderen suchen 🙂

  • lyca: July95 hat noch eine Restfunktion, und was vermutlich noch stärker ins Gewicht fällt, Ärger mit dem Darm. Da sind Werte von 180+ weder empfehlenswert noch zu halten.


    Ich merke es gerade selbst, dass diese ganzen Tests mit Eigenproduktion an Kaffeesatzlesen grenzen und sich der Erkenntnisgewinn in Grenzen hält. Im Gegenteil - nach einem von der Diafee angeregten Basaltest ist schon den dritten Tag nichts mehr wie vorher, alle Faktoren spielen verrückt und das eh schon wenige Nachtbasal schickt mich neuerdings trotz Erkältung derart in den Keller, dass ich um 3 zu Not-KH greifen muss... Von derartigen Experimenten habe ich erst einmal die Nase voll.


    Auch wenn es nicht gerade kanonisch ist, ist July95 vermutlich für den Anfang mit einem konstanten KF gut aufgehoben, zumal sich mit der Pumpe noch einmal einiges verschieben dürfte - 1500 oder 1800 oder 5000 oder 50-50 sind halt nur Faustformeln, die genaugenommen nur ohne eigenes Insulin (das man sicher auch irgendwie messen könnte, mit heftigen Eingriffen in die normalen Abläufe) gelten können.


    tl;dr:J July folge deinem Instinkt, du bist nicht der Durchschnitt :thumbup:

  • Ich selber hatte auch diese Formel bei mir angewandt und dachte das die prima läuft. War aber ein Trugschluss. Aus der Berechnung kam bei mir 69 raus und jetzt weiß ich, dass 120 bei mir viel besser passt. Was ja nicht mal nahe dran ist. Und ich bin schon immer Typ1 gewesen. Also die Formel ist vielleicht gut um überhaupt eine Zahl zu haben und dann eben weiter auszutesten wo man tatsächlich liegt.


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


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  • Angeblich soll die größte Freude für einen Ingenieur ja sein, wenn er in einem doppelt-logarithmischen Diagramm eine gerade Linie einzeichnen kann.

    Mathematisch wäre das log y = a * log x + b oder umgeschrieben y = m * x ^ n (wie m und n mit a und b zusammenhängen, lasse ich mal weg).

    Die Faustformeln "1800 durch" etc unterstellen neben dem rein exponentiellen Zusammenhang auch noch, dass der Exponent plusminus eins ist. Das hatte die Designerin des Systems vermutlich gar nicht vor ;)

  • Faustformel zur Berechnung des ISF

    ganz ehrlich - jetzt bin ich schon fast Langzeit-DM´ler, aber so eine Formel ist mir noch nicht über den Weg gelaufen - oder sollte ich dabei geschlafen haben!?:sleeping:

    Schon allein die Abkürzung ist sehr neuzeitlich: https://de.wikipedia.org/wiki/ISF

    Damit werden Newcomer evtl. total verwirrt :confused2- jetzt lasst unsere July95 doch erst einmal auf die Pumpenfüße fallen - sie macht sich sowieso standig unnötig verrückt - und mit Pumpe sieht es auch wieder anders aus!!

    Ich für mich kenne nur Korrekturfaktoren und Bolusfaktoren, die man ohne komplizierte mathematische Formeln persönlich erarbeitet anhand einer guten Dokumentation und ein wenig Erfahrung, Basalratentest etc. ..............naja, auch ich kann noch lernen!:geek:

    nest

    Grüße nest

  • In der Dana musst du auch die ISF eingeben und wenn du mal loopen willst, sollte die Abkürzung eh geläufig sein. ;)


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  • In der Dana musst du auch die ISF eingeben und wenn du mal loopen willst, sollte die Abkürzung eh geläufig sein

    so weit bin ich noch nicht - somit kannst du mich/uns mal aufklären!

    nest

    Grüße nest

  • mrks

    Danke, für`s Arbeit abnehmen. :bigg:loveyou:


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  • nest

    In der Dana heißt er tatsächlich KHF hab ich schon wieder vergessen, weil ich die Dana nur als Vehikel benutze. :saint:


    Aber in der Regel sagt man dann ISF.

    Hier eine sehr schöne Erklärung wie man den ermittelt, auch für nicht Looper.

    Hier


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  • KHF ist doch der umgerechnete BE-Faktor in Dana Sprache. Also das 10: den normalen BE-Faktor.


    ISF ist doch hier in diesem Bespiel der Korrekturfaktor und der heißt laut Bedienungsanleitung in der Dana KF. :confused2:confused2

  • Ich hab gestern mal versucht, nachdem ich länger bei 150-160 war mit 1 Einheit zu korrigieren um Mitternacht. Laut Berechnung hätte ich auf 120 kommen müssen.

    Bin aber dann weiter gestiegen auf 180 kurz nach dem Spritzen.

    Nach 1,5 Std war ich bei 143. Dann bin ich eingeschlafen

    Um 3 Uhr ist ne Zacke im Verlauf nach unten, die habe ich allerdings häufiger zu dieser Zeit, aber auch nicht immer.



    Schwer zu beurteilen. Ich lass jetzt die Experimente und warte bis endlich meine Pumpe da ist.

  • KHF ist doch der umgerechnete BE-Faktor in Dana Sprache. Also das 10: den normalen BE-Faktor.


    ISF ist doch hier in diesem Bespiel der Korrekturfaktor und der heißt laut Bedienungsanleitung in der Dana KF. :confused2 :confused2

    :patsch::patsch::patsch:, ach ja klar, Du hast recht. Ich gesteh, ich nehme die Dana nur noch zum Befüllen in die Hand. Klar hast du recht. sorry ich bin da nicht mehr so ganz drin.


    Zu deinen Tests, wichtig ist ja, das Du vor dem Test kein Insulin mehr im Körper hast . Also das letzte Mal vor mindestens 4 stunden Insulin gegeben hast und der BZ über einen längeren Zeitraum auf 180 - 200 mindestens ist.

    So mittendrin ist es immer schlecht, weil dann zu viele Faktoren einfluß nehmen können. :/


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  • Essen gab es ca um 18-19 Uhr. Korrigiert habe ich um Mitternacht, also dürfte da außer dem Basal kein aktives Insulin vorhanden sein, die mittlere Spritze dazwischen steht fürs Basal.


    Wobei ich mir grad überlege, dass ich wahrscheinlich zuerst die richtige Basalmenge brauche und dann erst die KF richtig bestimmen kann. So wie es aussieht stimmt ja momentan die Basalrate nachts nicht oder die KH wirken noch nach. Also noch viel Arbeit

  • Wobei ich mir grad überlege, dass ich wahrscheinlich zuerst die richtige Basalmenge brauche und dann erst die KF richtig bestimmen kann. So wie es aussieht stimmt ja momentan die Basalrate nachts nicht oder die KH wirken noch nach. Also noch viel Arbeit

    Basal muß stimmen. Jedenfalls zum größten Teil... aber wenn du die Dana hast, wirst Du den Test zwangsläufig wiederholen müssen...


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  • Wobei ich mir grad überlege, dass ich wahrscheinlich zuerst die richtige Basalmenge brauche und dann erst die KF richtig bestimmen kann. So wie es aussieht stimmt ja momentan die Basalrate nachts nicht oder die KH wirken noch nach. Also noch viel Arbeit

    Ich stelle mir das äußerst schwierig vor, eine korrekte Basalrate und auch einen Korrekturfaktor zu erstellen, wenn noch Eigenproduktion vorhanden ist. Das kommt mir irgendwie wie Nebelflüstern vor.

  • Ich stelle mir das äußerst schwierig vor, eine korrekte Basalrate und auch einen Korrekturfaktor zu erstellen, wenn noch Eigenproduktion vorhanden ist. Das kommt mir irgendwie wie Nebelflüstern vor.

    vor allem, wenn man die Pumpe noch gar nicht trägt und schon mal ohne den Arzt oder das DM-Team vorprescht! Manchmal sollte man das auch zusammen mit denen starten. Ich hatte auch lange eine Restfunktion, die sich aber schließlich doch legte - so viel kann es gar nicht sein, sonst hätte July95 auch keine Pumpe bekommen - aber sie ist ihrer Zeit halt immer voraus. Bitte wartet doch, bis es wirklich so weit ist! Dass sie sich vorher mit dem Teil beschäftigt, ist ja völlig o.k., aber fragliche Probleme vorher zu wälzen ist meines Erachtens einfach falsch!

    nest

    Grüße nest

  • ich versteh das schon, ich hab auch gerne immer erst nen Plan :D wer mich kennt weiß, dass bei mir Plan B auch einen Plan B hat, dann fühl ich mich am wohlsten :rofl


    Da die Basalrate (eigentlich) am einfachsten zu bestimmen ist, fängt man üblicherweise da an (wie das mit Restfunktion läuft weiß ich nicht, ich glaub, ich hatte nie welche...) und dann geht man an die div. Faktoren - ganz wichtig (grundsätzlich): immer nur an EINER(!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) Schraube drehen!

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!