Insulin und Gewichts zunahme

  • Vielleicht für einen gesunden Menschen. Bei Typ 1 Diabetikern gehen diese Vorteile vollkommen flöten, aufgrund des gestörten Glukosestoffwechsels und der damit verbundenen Probleme.


    Bezüglich des Gewichtsthematik, wäre es wahrscheinlich am besten Insulin zu reduzieren, indem man weniger KH zu sich nimmt & obendrauf noch auf Kalorien zu achten.

    Ich glaube das ist individuell. Bei der Studie habe ich Typ1 Diabetiker kennen gelernt, die über 10 Jahre TD1 haben und spindeldürr sind, laufend Nudeln und Pizza futtern, aber lustigerweise eine Fettleber haben - wussten die vor der Studie scheinbar noch nicht. Warum die so dünn sind würde mich trotzdem interessieren. Laufen aber unter dem Level Skinny Fat.


    Während ich wahrscheinlich aufgrund genetischer Veranlagung und Leistungssport (hoher Muskelanteil für mein Geschlecht und Alter) in der Jugend nach ED jetzt wieder ein paar Kilos zuviel habe, die ich gerade wieder versuche abzutrainieren und meist eher Low Carb mit etwas mehr Obst und Gemüseanteil esse.

    Dafür habe ich eine absolut gesunde Leber.


    Da die Abnahme trotzdem schwer fällt, wird es wohl doch auf Insulinreduktion durch weniger KH hinauslaufen müssen - try and error bzw. Versuch macht klug ... Kalorientechnisch bin ich bei 1600-1700kcal/Tag bei einem seitens der Sportmediziner errechneten Tagesmsatz von 2300-2700 kcal. Muskelaufbau erschwert natürlich die Erfolgskontrolle auf der Waage, es wird jetzt wieder das Maßband gezückt.

    Ich denke schon das KH und somit Insulin reduzieren für mich persönlich den ehesten Erfolg verspricht. Ob das bei allen anderen funktioniert wage ich zu bezweifeln.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • 1.) Vielleicht für einen gesunden Menschen. Bei Typ 1 Diabetikern gehen diese Vorteile vollkommen flöten, aufgrund des gestörten Glukosestoffwechsels und der damit verbundenen Probleme.


    2.) Bezüglich des Gewichtsthematik, wäre es wahrscheinlich am besten Insulin zu reduzieren, indem man weniger KH zu sich nimmt & obendrauf noch auf Kalorien zu achten.

    1. nein, wir haben meistens keinen gestörten Glukosestoffewechsel - uns fehlt nur ein einziger Stoff aus der BSD nämlich ein C-peptid namens Proinsulin - alles weiteres funktioniert bei den meisten reibungslos - hier gibt es meistens auch deutliche Unterschiede zum Typ2, bei dem das eigene Insulin einfach nicht mehr ausreichend wirkt. Ernährungsweise kann daher nicht für alle gleich sein.


    2. jein - erst Ernährung umstellen, damit Gewicht reduzieren, dann Insulin nach unten anpassen - nur Insulin reduzieren, führt ohne angepasste Ernährungsweise schnell zu instabilier Stoffwechsellage und schlimmstenfalls zur Ketoazidose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • 1. nein, wir haben meistens keinen gestörten Glukosestoffewechsel - uns fehlt nur ein einziger Stoff aus der BSD nämlich ein C-peptid namens Proinsulin

    Du hast Amylin, Glp-1 & Glucagon vergessen.

  • IWarum die so dünn sind würde mich trotzdem interessieren. Laufen aber unter dem Level Skinny Fat.

    ganz einfach: Dauerkotzen über die Niere ... bei hohem HbA1c wird der meiste Zucker über den Urin ausgeschieden.


    Gibt auch den Fachbegriff "Diabulimie" für die ganz extremen Fälle (meistens Jugendliche).


    Da die Nierenschwelle bei etwa 180 liegt, wird bereits bei einem HbA1c von >8 der überwiegende Anteil Zucker abgeführt und kommt mangels Insulin auch nicht in die Fettdepots.


    Es gibt sicher aber auch normaldünne Typ1er.

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  • Könnten bitte alle Beteiligten wieder zurück zum Thema kommen? Vielen Dank!

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Du hast Amylin, Glp-1 & Glucagon vergessen.

    Das ist bei den Meisten (Typ1) intakt, genauso wie Elastase und andere BSD Sekrete. Bei Typ3 (OP) sieht es da schon anders aus.


    Insulin wird für den Transport in die Muskeln benötigt, wie bereits woanders beschrieben benutzt das Gehirn einen insulinunabhängigen Transporter.


    Unsere Aufgabe ist es also unseren Körper mit passender Nährstoffdichte zu versorgen, dazu gehören Eiweiße und essentielle Fettsäuren und prinzipiell ein Minimum an Energie (Grundumsatz + x), sowie Vitamine und Mineralien. Um den Fehlfunktion der BSD auszugleichen führen wir also Insulin zu.

    Der Körper ist in der Lage aus wenigen Komponenten eine Vielzahl herzustellen! Das ist praktisch ein Wunder!


    Insbesondere der Ersatz von Eiweiß in der Höhe von mind. 0,5g/kg Körpergewicht besser noch 0,8-1g/kg ist wichtig, da der tägliche Verlust zu kompensieren ist (den Abschnitt in dem Buch hatte ich gestern). Hier ist Vollei das Eiweiß mit der besten Bilanz der Verarbeitung im Körper.


    Wir können also praktisch für jeden Tag ein "Buffet" erstellen, das alles abdeckt.


    Wer Lust hat kann ja mal unter "Ernährung" einen Thread Ernährungstagebuch erstellen und wir diskutieren dort mal im Detail.

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  • ganz einfach: Dauerkotzen über die Niere ... bei hohem HbA1c wird der meiste Zucker über den Urin ausgeschieden.

    Das ist toll und treffend formuliert. Und der gegenteilige Effekt war ja am Anfang dieses Themas die Begründung für die Gewichtszunahme nach Einsatz eines Loops bzw. der Verbesserung der Werte ohne Anpassung der Ernährung. Die Skinny Fat Leute sehen gesund aus, sind es aber nicht.

  • Nicht umsonst ist dieses Thema eine eigene Wissenschaft für sich und es beschäftigen sich so viele Menschen mit dem Abnehmen. Wir als Diabetiker haben halt einfach noch mehr zu beachten oder wie es der andere User formuliert hatte „die Arschkarte“ gezogen :D

  • Aber den Basalanteil auf 40-60 % zu begrenzen, mag für eine grobe Ersteinstellung brauchbar sein, ist schlussendlich aber nicht zwingend bzw. immer gültig (man liest es in der Literatur dennoch häufig).

    Sicher, Ausnahmen bestätigen die Regel. Bei den meisten Menschen schwankt es aber im Bereich 40-60% (ist ja auch nicht jeden Tag so).

    Man braucht aber erstmal eine Ausgangslage, an der man sich orientieren kann. Alles Weitere zeigen dann die Basaltests und Bolustests.


    Apropos Ausnahmen: ein damaliger Freund von mir hat sich bei der Bundespolizei um einen Ausbildungsplatz beworben und wurde erst mal abgelehnt, weil er bei einer Größe von 1,90 ein Gewicht von 135 Kilogramm hatte. Er hat es denen dann aber erklärt: Er war Bodybuilder ;)


    Viele Grüße
    Jörg

  • Da die Abnahme trotzdem schwer fällt, wird es wohl doch auf Insulinreduktion durch weniger KH hinauslaufen müssen ...

    Kalorientechnisch bin ich bei 1600-1700kcal/Tag bei einem seitens der Sportmediziner errechneten Tagesmsatz von 2300-2700 kcal.

    Soviel zur Theorie ;(

    Laut "Ernährungsmedizin" welches ich gerade lese sind 30g KH das Minimum für einen guten Stoffwechsel. Sicher kann man ohne überleben, doch kann es sein, das einige Stoffwechselprozesse dann nicht mehr sauber laufen.

    Extremismus war noch nie gut, egal in welchem Zusammenhang. In irgend einer Studie habe ich gelesen, dass Vegetarier gegenüber Fleischessern eine signifikant höhere Lebenserwartung haben (soweit ich mich erinnere 5 oder 6 Jahre). Zwischen Vegetariern und Veganern bestand aber diesbezüglich kein nennenswerter Unterschied, jedenfalls hatten Veganer ein deutlich höheres Risiko für Mangelerscheinungen.


    Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Als ich aufgrund von Anregungen hier aus dem Forum begonnen habe, meinen KH-Konsum etwas zu reduzieren, erfolgte zufälligerweise auch eine Umstellung auf mehr gute bzw. gesunde KH. Weniger Fertigprodukte, mehr frische Sachen, Obst und Vollkorn. Obwohl ich die Kalorien überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, weil ich glücklicherweise kein gravierendes Gewichtsproblem habe, habe ich daraufhin langsam abgenommen. Da wurde mir erst bewusst, dass „gute“ KH häufig auch weniger Energie beinhalten.

  • Was mir noch zu den reduzierten Kalorien einfällt ist dass der Körper ja schnell auf Sparflamme schaltet sobald man ihm weniger Nahrung gibt. Bei 2400 errechneten Kalorien und dann tatsächlich nur 1700 bis 1800 ist halt doch ein gravierender Unterschied. Ich glaube man sollte maximal 300 Kalorien am Tag einsparen wenn man gesund abnehmen und und das auch auf Dauer ausgerichtet sein soll.

  • https://www.ndr.de/ratgeber/ge…naehrungstagebuch100.html


    Hier findet ihr eine pdf Ernährungstagebuch und nützliche Tipps.


    Ich habe mir überlegt das mal eine Weile auszuprobieren, da ich gerade abends nach der Arbeit unkontrolliert den Kühlschrank öffne :saint:und mein Gewicht in letzter Zeit öfter an der 80kg Grenze kratzt. Vielleicht hilft schwarz auf weiß ja?

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  • Was mir noch zu den reduzierten Kalorien einfällt ist dass der Körper ja schnell auf Sparflamme schaltet sobald man ihm weniger Nahrung gibt. Bei 2400 errechneten Kalorien und dann tatsächlich nur 1700 bis 1800 ist halt doch ein gravierender Unterschied. Ich glaube man sollte maximal 300 Kalorien am Tag einsparen wenn man gesund abnehmen und und das auch auf Dauer ausgerichtet sein soll.

    Das ist bei mir ein guter Wert für eine gesunde Abnahme. Bei mir wäre unterstes grenzwertiges Level 1200-1400 kcal. Wenn ich wieder mehr Kraftsport mache, aktuell haut mir das den Blutzucker zu sehr nach oben, werde ich meine Kalorienbilanz immer mal wieder anpassen müssen.

    Du musst zwischen Grundumsatz und Leistungsumsatz unterscheiden, das ist je nach Größe, Gewicht und Bewegungsprofil bei jedem anders.

    Mein Wert wurde aufgrund einer Kalometrie aus dem Leistungssport durch Sportmediziner und Ernährungsexperten berechnet. Und da ich am WE auch mal Couchtage habe oder wenn es regnet kann der Gesamtumsatz auch schnell mal 300 bis 500 kcal am Tag weniger sein.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • https://www.ndr.de/ratgeber/ge…naehrungstagebuch100.html


    Hier findet ihr eine pdf Ernährungstagebuch und nützliche Tipps.


    Ich habe mir überlegt das mal eine Weile auszuprobieren, da ich gerade abends nach der Arbeit unkontrolliert den Kühlschrank öffne :saint:und mein Gewicht in letzter Zeit öfter an der 80kg Grenze kratzt. Vielleicht hilft schwarz auf weiß ja?

    Papier ist mir zu old school ^^ Ich nutze dafür Yazio app gibt aber auch andere gute Tracker Apps fürs Futter 8)

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Im Kühlschrank ist nicht umsonst eine Birne eingebaut ;) 😅

    Als schnelle Kh im Notfall, wenn man nichts anderes auf die Schnelle findet, dann ist die Birne gut.


    Aber die neuen Kühlschränke haben so eine blöde LED usw. und die bringt da nichts.


    :):floet=O

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Ich zähle mit dem FDDB Kalorien, das errechnet mir auch meine Anteile an Kh, Fett und Eiweiß sowie alle Vitamine und Mineralstoffe.

    Wenn ich die angegebenen erlaubten Kalorien esse nehme ich nicht ab. Also, man muss schon gut unter den Vorgaben liegen. Zumindest ist das im FDDB so.


    Es gibt auch andere Rechner die eine bedeutet geringere Kalorienzahl tolerieren und das erscheint mir dann auch realistischer.

    So lange Menschen denken das Tiere nicht fühlen, so lange müssen Tiere fühlen das Menschen nicht denken. (Arthur Schopenhauer)

  • Was ich mich frage ist ob Kalorienzählen überhaupt etwas bringt, wenn man es langfristig sowieso aufgeben wird?


    Ich habe das auch mal 3 Monate genacht, danach hatte ich keine Lust mehr dazu.

    Ich habe auch keine Lust, Kohlenhydrate zu zählen, darum esse ich die nicht mehr.

  • Was ich mich frage ist ob Kalorienzählen überhaupt etwas bringt, wenn man es langfristig sowieso aufgeben wird?


    Ich habe das auch mal 3 Monate genacht, danach hatte ich keine Lust mehr dazu.

    Ich habe auch keine Lust, Kohlenhydrate zu zählen, darum esse ich die nicht mehr.

    Ich kann jetzt einfach mal nur für mich sprechen:

    ich zähle weder Kalorien noch KH, ich habe vor 21 Jahren gelernt nach Bildern KH Portionen zu schätzen und seitdem nach und nach die Art der KH weiter eingeschränkt die ich esse. Wenn ich mir mal etwas "gönne" - vielleicht ein Schokomousse aus dem Bioladen, schaue ich auf die Angabe. Prinzipiell achte ich darauf das ein Sofortbolus nicht größer als 5IE wird, ich habe daher extrem selten Hypos und merke diese sehr früh.


    Was bei eher unkontrolliert verläuft ist, abends Käse usw. - die verderben mir dann die Nachtwerte.


    Also insgesamt geht es mir wie Dir Hype ich habe auch keine Lust was zu zählen;), der Unterschied ist, das ich schaue was inhaltsstoffmäßig meinem Körper gut bekommt. Meine Darmbakterien stehen total auf Kefir und auf Haferflocken und meine Augen usw. auf Blaubeeren. Da ich darauf nicht verzichten will, ess ich immer die gleiche Größe und komm so ganz gut klar. Mittags gibt es selten KH und wenn dann Kartoffeln aber vielleicht max. 4 kleine. Abends meistens eher salziges (Käse, Schinken) und Gemüse. Selten mal Bitterschoki:saint:

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg