Insulin und Gewichts zunahme

  • Hype: isst Du denn gar keine KH? Ernährst Du Dich ketogen?

    Nein, ich esse natürlich KH, aber so wenig das sie nicht ins Gewicht fallen.

    Keto betont mehr den Fettanteil in der Nahrung. Mein Essen ist eher proteinlastig.

  • Hype: isst Du denn gar keine KH? Ernährst Du Dich ketogen?

    Da sind doch etliche KH von Wildrose genannt.
    Und ich mache es fast genau so. Ich schaue auf den Teller und gebe Insulin und notfalls muss ich nachspritzen oder nachessen - funktioniert ganz gut.

    (Das blöde ist aber immer, dass die Brotscheiben unterschiedlich groß sind und unterschiedlich dick sind und mal mehr und mal weniger Wurst und Käse drauf passt und trotzdem funktioniert das.)

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Nein, ich esse natürlich KH, aber so wenig das sie nicht ins Gewicht fallen.

    Keto betont mehr den Fettanteil in der Nahrung. Mein Essen ist eher proteinlastig.

    Das klingt vernünftig! Ich muß nur eben auch eine Gemüsepfanne mit Fisch insulinieren, weil sich je nach Menge doch einige "KH" dort summieren - meistens komme ich mit "angenommenen" 10gKH ganz gut hin. Wenn man dann noch Linsen und Kokosmilch dazugibt braucht man oft schon einen verlängerten Bolus. Ich würde mir aber keinen Haufen Reis dazumachen (der steht für mich in keinem guten Verhältnis von Nährstoffen und leeren kcal).


    Vielleicht kann man zusammenfassen, das man bei Übergewicht und hohem Insulinverbrauch am ehesten die sogenannten Sättingsbeilagen wegstreichen kann?

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Man braucht schon ein paar objektive Kriterien um einzuschätzen wie die eigene Ernährung aussieht.

    Kalorien zählen, und einmal in der Woche auf die Waage, geben da schon reichlich Aufschluß.


    Das Problem ist, dass das verständlicherweise niemand dauerhaft macht. Dadurch verliert man dann den Überblick und es schleichen sich wieder die alten Essgewohnheiten ein.

    Damit bekommt das ganze auch eine psychologische Dimension, die man evtl. bearbeiten muss.

    Einmal editiert, zuletzt von Hype ()

  • Man braucht schon ein paar objektive Kriterien um einzuschätzen wie die eigene Ernährung aussieht.

    Kalorien zählen, und einmal in der Woche auf die Waage, geben da schon reichlich Aufschluß.


    Das Problem ist, dass das verständlicherweise niemand dauerhaft macht. Dadurch verliert man dann den Überblick und es schleichen sich wieder die alten Essgewohnheiten ein.

    Damit bekommt das ganze auch eine psychologische Dimension, die man evtl. bearbeiten muss.

    Definitiv! Gerade wenn man Stress- oder Frustesser ist, ist es ganz schwierig gehen das Selfish-brain anzukommen. Wer seine innere Leere füllen muß oder Kindheitstraumata nicht verarbeitet hat, bedient praktisch mit jedem Happen das Belohnungszentrum.


    Ich kann für mich sagen, das ich am Beginn der Ernährungsumstellung (vor über 10 Jahren) beim Verzicht auf abendliche KH noch ganz wunderbar mein Gewicht halten konnte und einen sehr straffen Bauch hatte. Da war ein Erfolg gleich sichtbar. Jetzt wird es zunehmend schwerer, weil mein Körper sich daran angepaßt hat. Ein zweiter Erfolg war nach dem Weglassen von Brot und Süsstoffen und dem vermehrten Essen von Ballaststoffen eine Verschwinden den Reizdarms, Verbesserung der Cholesterinwerte und aktuell habe ich auch keine Schmerzen mehr im Körper. Das antientzündliche Essen bringt tatsächlich was! Aber man muß richtig lange Geduld haben. Für mich ein Zeichen, schon auf dem richtigen Weg zu sein.... jetzt nur noch das Bauchfett ;(

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Es muss nicht mal sowas dramatisches wie ein Kindheitstrauma sein. Es reicht der Bullshit im normalen Alltag.

    Wenn einem das zuviel wird, sollte man vielleicht versuchen auf automatisierte (Ess)Gewohnheiten zurückzufallen, die kognitiv keine große Anstrengung bedeuten.


    Ich ess dann eben ein Stück Käse, oder Wurst. Vielleicht nicht die ausgewogenste Ernährung. Aber damit tritt der Diabetes dann in den Hintergrund, und der Rest regelt der Loop.

  • Mein Ansatz bei Bürotagen (Kantine, Kollegen bringen Kuchen mit...) ist ungefähr so:

    Nachmittagsleckerli wie Kuchen oder Süßzeug gehören mental zum Mittagessen. Wenn ich also vormittags schon weiß, dass jemand guten Geburtstagskuchen angeschleppt hat, sehe ich zu, dass das Kantinenessen (hinsichtlich KH und im Zweifel auch Kalorien) eher kurz gehalten wird. Außerdem kann man so einen Monsterdonut ja auch einfach mal halbieren und in kleineren Häppchen essen.

    Außerdem hilfreich: fiese KH austauschen. Vor DM hatte ich süßen Vanillejoghurt am Tüten-Müsli, heute ist es Naturjoghurt mit Haferflocken, Obst und Nüssen. Immer noch weit entfernt von Low Carb, aber man kann es so austarieren, dass man die gewünschte Menge KH nicht überzieht.


    Abnehmen oder KH einsparen durch Verzicht ist auch nicht mein Ding. Es muss nur nicht alles jeden Tag in beliebiger Menge sein.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Das man bei einer Insulintherapie zu nimmt ist im Prinzip normal. Je besser der Hba1c ist und man den Insulindurst minimieren kann und versucht die Kohlenhydrate zu senken aber bitte nicht unter 1200 KKH gehen, sonst kommt der Umkehrschluss dann lagert der Körper wieder Fett ein für die Notfälle. Abzunehmen ist bei Diabetes immer ein Gradwanderung die jeder für sich herausfinden muss. Da gibt es kein Rezept. Und man darf nicht die Geduld verlieren. Aber aus Erfahrung geht es. Ich habe so ca. 20 kg weg bekommen in mehreren Jahren. Bin jetzt bei <85 kg und bin eigentlich bei 1,73 Meter zufrieden.

  • Ich habe jetzt nochmal in meinem dicken Buch "Ernährungsmedizin" nachgelesen:

    ab 50-100g Fruktose täglich kann es zu einer Fettleber kommen - ich denke wir sind da gegenüber einer Nichtwissenden Bevölkerung im Vorteil weil wir uns nicht literweise Smoothie reinkippen:saint:

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • 75g Fructose:


    1,3 kg Äpfel pro Tag, oder

    2 kg Bananen, oder

    2 kg Brombeeren oder

    37 kg Avocado.:bigg


    Das bekomme ich selbst in meinem Buttermilchsmoothie nicht unter.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Mit ICT konnte ich eine Gewichtszunahme verhindern, weil ich zu wenig Insulin gespritzt habe. Seit der Pumpe habe ich zugenommen. Leider! ;( Warum ist klar. Eine Gewichtsabnahme wird durch Hashimoto, der mit Schwankungen verbunden und nicht einzustellen ist, noch zusätzlich erschwert. Einige andere Hormone kommen noch als Gegenspieler dazu. Ich leide sehr darunter. Mein einziger Trost ist, dass der BZ-Verlauf besser ist.


    Nicht jeder Organismus reagiert gleich, sodass allgemeine Ernährungsempfehlungen nicht für alle gelten können. Ich hab schon viele Diäten ausprobiert und festgestellt, dass ich mit Proteinen (entgegen der Meinung von manchen) nicht satt werde und davon zunehme. Außerdem benötige ich eine bestimmte Menge KH (100-120), um satt zu sein. Und was ganz blöd ist - wenn ich Hunger habe, wird mir übel und wenn ich dann nichts esse, muss ich erbrechen. Dann geht es mir immer schlechter und das endet im schlimmsten Fall sogar im Krankenhaus. D. h. ich muss spätestens wenn es mir übel ist etwas essen und zwar KHs was natürlich die Kalorienaufnahme und den BZ erhöht und ich mit Insulin niederspritzen muss.


    Summa summarum ist das mit dem Abnehmen nicht damit abgetan, weniger KH, weniger Insulin, mehr Bewegung und dann ist alles paletti! Es ist alles viel viel komplexer!:(