Diabetes und Anonymität im Internet

  • Was dir als "Dachdecker" auch nur begrenzt helfen würde...

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Du meinst, Du bist schon frühzeitig im Bewerbungsprozess damit rausgerückt?

    In meiner aktuellen Firma bin ich ohne Wissen einfach so genommen worden. Incl. "Werksärztlicher Untersuchung", der mir wieder mal die Frage stellte "machen Sie viel Sport?" Weil wohl der mittlere HbA1c etwas unüblich hoch war. Der mir damals nichts sagte. 5 Jahre später kam dann die Überraschung....


    Beim aktuellen Thema: Auf der "Kundenseite" wissen es alle bis hin zum "Senior Projektleiter". Und trotzdem wurde ich gebeten mich dort zu bewerben. Weils beim Dachdecker ein KO Kriterium sein wird, bei einem Bürojob quasi Nebensache. Und nein, ich habs/werde es nicht in die Bewerbung reinschreiben, ich hab keine SB "Prozente" oder sonstwas. Weils bei einem Bürojob IMHO scheissegal ist. Hauptsache du hast dich bzw. dein Handicap im Griff. Wenn du unregelmäßig und am besten im Schichtdienst viel und unvorhersehbar körperlich arbeiten müsstest - es wird sicherlich relevanter. Sagen wir zum Beispiel als "Feuerwehrmann". Würde ich persönlich nicht versuchen.


    Nur als Denkanstoß: Wie viel Prozent aller Arbeitnehmer würden bei theoretischer Volltransparenz als Alkoholiker geführt?

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Dass eine Angestellte, die regelmässig zur ärztlichen Kontrolle geht, weniger durch unentdeckte Überraschungen gefährdet ist als jemand, der in der Kategorie „wofür zahl ich Krankenkasse, ich war das letzte Mal kurz nach dem Bau der Pyramiden da“ steckt, ist natürlich auch ein Punkt. Klar, die Art der Vorbelastung spielt eine Rolle.

  • Ich bin öffentlich für alle lesbar immer mit Pseudonym Avatar und Fake E Mail unterwegs.


    Klar habe ich für KK, Versicherung, Versandhandel etc mit eine Email mit Klarnamen .

    Ich google meinen Namen regelmäßig und bin so immer noch nicht zu finden. 😉


    In Punkt Diskussion öffentlich würde ich nicht mit meinen echten Namen schreiben. Bei PN klar, die meisten sind da ja auch mit Namen zb in der Grußformel offen.


    Ich hab die gleichen Bedenken wie du Ove ,das einem das mal auf die Füße fallen könnte. Zb Krankenkasse, Versicherung Kreditgeschäft, so man das denn mal bräuchte.


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Ich nutze weder meinen vollen Namen, noch mein volles Geburtsdatum und gebe bewusst weder meinen Wohnort noch meinen konkreten Beruf hier in den Foren an und habe auch bewusst kein Profilbild. Über eine normale Google-Namenssuche würde man mich vermutlich nicht im Zusammenhang mit Diabetes finden.


    Jedoch ist mir bewusst, dass über GPS, Wlan und co. es keine komplette Anonymität mehr gibt.


    Zudem wer mich gut kennt, würde mich aber im Netz an meiner Kombination aus Erkrankungen vermutlich erkennen. Egal welches Pseudonym ich verwende.


    Im Alltag gehe ich offen mit meinem Diabetes um, das weiß jeder soweit. Wenn beim ersten Mal mein Handy einen Alarm gibt, die Pumpe nach der Insulinabgabe klingelt oder ich zum Essen mein Handy in die Hand nehme, sage ich offen, ich habe Diabetes. Dann ist es in der Regel gut und fertig. Mehr sage ich dazu von mir aus auch nicht.


    Wenn jemand dann oder später konkrete Fragen zwecks Diabetes hat, erkläre ich es gerne, dann ist auch mal(!) der Diabetes 10min Gesprächsthema. Ich zeige auch mal meine Pumpe, meinen Sensor und einen Katheter, (wenn er an einer verträglichen Stelle - also Hüfte - liegt). Aber nur wenn Interesse besteht. Sonst nicht. Und es ist nach der einen "Erklärrunde" i.d.R. gut und kein großes Gesprächs-Thema mehr.


    Mit dem Morbus Crohn gehe ich hingegen deutlich zurückhaltender um.

  • Google Suche taugt auch nix. Ja man findet da reichlich und das für lau. Professionelle Suchmaschinen und Dienste haben deutlich mehr Informationen aus x Quellen und diese zusammen geführt. Ich mache das teilweise beruflich und ihr würdet staunen was man alles für Infos über eine Person bekommt wenn man weiß wie und auch mal etwas geld in die hand nimmt.

    Das ganze kombiniert mit biometrischer foto suche und du weißt in wenigen minuten alles über eine person.

  • das einem das mal auf die Füße fallen könnte. Zb Krankenkasse, Versicherung Kreditgeschäft, so man das denn mal bräuchte.

    Als wir unser Haus gekauft haben, hat uns unser Bankberater auch die Möglichkeit einer finanziellen Absicherung gezeigt, falls jemandem „vorzeitig“ was passieren sollte, damit der verbleibende Partner nicht aus dem Haus fliegt. Die Prämien für diese Versicherung wären aber für beide absurd hoch gewesen. Bei mir durch den Diabetes, bei meiner Freundin durch ihren Beruf. Also haben wirs dann halt nicht gemacht. Und der Bankmensch hats auch nicht hinterfragt. Kam also um ein Outing rum ;)

  • das einem das mal auf die Füße fallen könnte. Zb Krankenkasse, Versicherung Kreditgeschäft, so man das denn mal bräuchte.

    Die Argumentation hat ein Loch, die Krankenkasse weis es schon und die Versicherung will es wissen bei bestimmten Absicherungen und beim Kreditgeschäft hast du die freie Wahl.


    Aber, beim Wechsel der Krankenkasse erfährt es die neue sowieso und wenn du bei Versicherungen und Kreditgeschäften falsche Angaben machst, kannst du nur hoffen, niemals eine Leistung beziehen zu müssen, bzw. dass das niemals rauskommt.


    Rechtliche Konsequenzen hat das oft nicht, aber den Verlust von Leistungen zur Folge. Da würde ich mich vorher genau informieren, was ich wo verschweige.


    Dass man im Internet nicht alles preisgibt, sollte eh klar sein.

  • Da hast du recht. wissentliche Falschangaben waren auch nicht gemeint.

    Nur die Frage bestimmt oft die Antwort.

    Wenn man aber schon alle Antworten gegeben hat, ist das nich tmehr zurückzudrehen. ;)


    Und es gibt auch Dinge, die ich vielleicht in einem Forum unter Nickname preisgebe aber nicht meiner zb Krankenkasse unter die Nase reiben will.


    Und wenn jemand was wirklich wissen will, dann bekommt er das zum größten Teil auch raus. Auch wenn es dann krimenell ist, was man da machen muß. Oder sagen wir eine Anthrazit farbene Grauzone...;)


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Dass man im Internet nicht alles preisgibt, sollte eh klar sein.

    Naja, so klar finde ich das nicht. Und genau das ist die Frage, die ich eingangs zur Diskussion gestellt habe.

    Es gibt genügend YouTube-Kanäle, Instagram-Accounts und Blogs, wo die Autoren mit Gesicht und Klarnamen öffentlich über ihren Diabetes erzählen inkl. der Schattenseiten.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Es gibt genügend YouTube-Kanäle, Instagram-Accounts und Blogs, wo die Autoren mit Gesicht und Klarnamen öffentlich über ihren Diabetes erzählen inkl. der Schattenseiten.

    Das sind dann aber deren persönliche Entscheidungen.

    Freilich gibt es von mir auch Bilder im Netz, aber definitiv nicht direkt in Verbindung mit DM.

  • Das ist sicherlich richtig.

    Aber es ist auch schon viel gewonnen, wenn man bei der Google-Suche nach meinem Namen nicht sofort auf das Thema Diabetes stößt, oder?


    Sobald KI und Big-Data-Analysen im Spiel sind, ist man wahrscheinlich machtlos.

    Ich halte es im Generellen wie du.


    Bin im Internet z.B. auf dieser Website mit Pseudonym unterwegs, aber mit meiner "normalen" Email-Adresse angemeldet.


    Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass einen das schützen kann.

    Aber zumindest in D darf offiziell kein Unternehmen die Daten nutzen (nur anonymisiert).


    Ich denke schon, dass es einen Unterschied macht, ob ich freiwillig meine Daten mit richtigem Namen zum Besten gebe oder ob ein Unternehmen (wie z.B. google) die zwar theoretisch hat, aber rechtlich nicht verwenden darf...