Eversense 180 Tage Sensor - aktuelle Erfahrungen?

  • Guten Tag zusammen,



    ich interessiere mich für den 180 Tage Sensor von Eversense und habe mich hier angemeldet, weil ich gerne aktuell Erfahrungen dazu hätte. Ich hatte nämlich in manchen Foren viel Kritisches (auch Positives) zu Eversense gelesen, wobei diese Berichte in der Regel älter waren (2020 ungefähr). Kritikpunkte waren ungenaue Messwerte, dass der Sensor deutlich kürzer hält, dass er teilweise gar nicht gemessen hat und dass die Krankenkassen ihn nicht bezahlt haben, weil er teurer ist als andere. Hier habe ich gerade schon aus 2022 einige wenige Berichte lesen dürfen.



    Trotz der 180 Tage, die ja rein von der Dauer deutlich komfortabler sein müssten als die bisherigen Marktführer, scheint mir Eversense nicht stark verbreitet zu sein, weshalb ich bei dem Produkt kritisch bin. Da die 180 Tage aber sehr verlockend klingen, würde ich mich freuen, hier aktuelle Erfahrungsberichte zu erhalten. Nutzt dieses Produkt hier jemand?


    Insbesondere auch die Mini-OP hat jemand nachvollziehbarerweise als deutlichen Kritikpunkt erwähnt und dass der neue Sensor nicht an derselben Stelle eingesetzt werden kann. Und das der Transmitter außen auf der Haut jeden Tag neu geladen werden muss....wobei ich das nicht so schlimm finde.



    Danke und viele Grüße


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich habe zwar keinen Eversense und kann somit nicht mit einem Erfahrungsbericht dienen.

    Aber ich will Dir mal trotzdem meine Meinung aufdrängen ;)


    Du solltest Dich nicht auf die lange (theoretische) Laufzeit fixieren. Dagegen stehen im Alltag echt nervige Nachteile wie :


    - großer Transmitter der auch noch regelmäßig geladen werden muss

    - OP zum Setzen und Entfernen nötig

    - regelmäßiges blutiges Messen zum Kalibrieren


    Es hat schon seinen Grund warum sich das System nicht durchgesetzt hat.


    Ich finde insbesondere das Kalibrieren und die Größe der am Körper zu tragenden Teile sind wichtige Parameter.

    Einfach mal auf einem Stück Papier die Sensoren von G7, L3 und den Transmitter von Eversense nebeneinander aufzeichnen.


    Es gibt übrigens bei G7 und L3 kostenlose Testsensoren mit denen Du für Dich herausfinden kannst was für Dich die beste Lösung ist.

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem.
    Was auch immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende.

  • Hallo Stefan,


    ich nutze aktuell den Eversense.

    Gerade hat sich mein zweiter gemeldet, dass er in 60 Tagen ausgetauscht werden möchte. Der erste hat die versprochenen 180 Tage durchgehalten.


    Vorteil ist für mich, dass ich dank der Vibrationsalarme auch ohne Handy weiß, ob ich BZ-mäßig im Soll liege und Tendenzen angezeigt bekomme.

    Ich denke, das lästige Smartphone sollte man bei der Beurteilung der am Körper zu tragenden Teile mit einbeziehen.


    Die Messwerte sind durch das regelmäßige Kalibrieren nach ein paar Tagen Lernzeit sehr genau.

    Ob man das regelmäßig möchte, muss man selbst entscheiden.


    Die OP ist eine Sache von 10 Minuten. Hinterher gibt es ein Pflaster und gut ist. Allerdings muss man sich dann für einen Tag Aufwärmzeit mit Teststreifen behelfen.


    Der Sensor kann zwar nicht an derselben Stelle gesetzt werden. Durch den gleichen Schnitt, durch den der Sensor entfernt wird, kann aber ein neuer Sensor in andere Richtung eingesetzt werden, so dass man kein Sammelsurium an Narben befürchten muss.


    Genehmigung kann problematisch sein. Ich musste dafür dokumentieren, warum die anderen Systeme Libre (dauerhaft starke Abweichungen, die keine Therapie zuließen) und Dexcom (ständige Ausfälle bei Bewegung) für mich ungeeignet sind.


    Ein Nachteil ist sicher, dass der Eversense (soweit ich weiß) noch nicht zum Loopen geeignet ist.


    Schöne Grüße!

  • Ich denke eher, wenn der Diabetes noch so frisch ist, sollte man vielleicht doch erstmal die "normalen" Sensorsystem testen, um zu sehen, wie man damit klarkommt? Ehe man sich gleich was implantieren lässt für ein halbes Jahr und einen Haufen Extraaufwand produziert.


    Stef_an Was empfiehlt denn der Doc? Und was trägst du zur Zeit?

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich hatte den Eversense drei Jahre. Das mit dem Extra-Aufwand hält sich in Grenzen. Ausser dem täglichen Aufladen und dem Kalibrieren gibt es nämlich keinen. Das Aufladen habe ich während dem Duschen gemacht, die Zeit reicht vollkommen.

    Der Hauptgrund, warum ich gwechselt habe, liegt bei dem neuen Anbieter in Deutschland. Wenn früher die Laufzeit von 180 Tagen nicht eingehalten wurde, hast Du ohne Probleme einen neuen Sensor erhalten. Heute gibt es einen genauenZeitpunkt (welchen weiss ich leider nicht mehr), den der Sensor arbeiten musst. Nach diesem Termin wird er nicht mehr ersetzt. Das bringt den Zeitraum der Genehmigung durcheinander. Wenn Du 2 Monate vor Ablauf der 180 Tage einen neuen Sensor erhällst, liegst Du über dem von der KK genehmigten Zeitraum und die Zeiträume fallen dann auseinander. Ausserdem musst Du Dich mal umschauen, welcher Arzt diesen Sensor noch setzt, das hat sich deutlich rduziert.

    Der Kapiervorgang wurde leider abgebrochen!

  • Ich nutze den Eversense jetzt schon seit etwa 2 Jahren und bin damit sehr zufrieden.

    Je nach dem was dir wichtig ist, kann er dir auch sehr gefallen.

    Das Einsetzen/Wechseln ist keine große Sache und wird auch von einem Arzt durchgeführt. Das sind etwa 15 min die ich im Behandlungszimmer da verbringe.
    Ja es sind nochmal zwei Termine im Jahr mehr, aber mir wurde auch immer eine Krankschreibung für den Tag angeboten.
    Wenn man sehr nervös ist kann man auch etwas mitnehmen damit die andere Hand etwas zu tun hat, hilft als Ablenkung bei mir sehr gut.


    Ich habe jetzt 4 Sensoren in die gleiche Narbe gesetzt bekommen, das ist aber je nach Erfahrung und Philosophie des Arztes unterschiedlich habe ich gehört. Der Nächste soll dann an eine andere Stelle kommen.

    Die Laufzeit ist für mich richtig gut und es soll die nächste Zeit noch ein Upgrade auf 365 Tage geben, die entsprechenden Studien laufen derzeit in den USA. Einmal im Jahr zum Wechsel zu gehen ist dann schon echt kaum noch Mehraufwand.

    Der Hauptgrund war für mich das der Transmitter auf der Haut abnehmbar ist. Bei Sport(besonders Klettern bei mir) kann ich ihn einfach abnehmen und auch so muss ich mir keine Angst/Gedanken machen den Transmitter abzureißen. Einfach wieder draufsetzen und fertig.


    Laden ist auch kein Problem, das kann man beim Duschen machen und dauert etwa 15 min.

    Bei Größe und Gewicht gibt es keinen spürbaren Unterschied für mich. Ich habe meinen Transmitter schnell mal auf die Waage gelegt und es sind 7g . Da muss man sich schon antrengen um das zu bemerken.

    Ich benutze Pens und kalibriere immer wenn ich mein Basalinsulin spritze, da ist noch schnell mal blutig messen auch nicht mehr Aufwand. Dafür läuft der Sensor aber auch wirklich sehr genau.
    Ich mache viel Sport und 1 bis 2 Tage danach wäre der Sensor sonst ungenau(das ist bei allen Sensoren so, unabhängig vom Hersteller). Teilweise hatte ich beim Kalibrieren eine Abweichung von 2 mmol/l (70mg/dl). Da habe ich mich vorher immer gewundert warum die Werte ungenau sind.

    Leider machen die Krankenkassen Stress bei der Genehmigung, es kann länger dauern als bei den anderen Sensoren.


    Es gibt auch eine Facebook Gruppe wo du dich mal umhören kannst:

    Eversense CGM Nutzer Deutschland


    heißt sie.

  • Ich habe heute einen neuen Sensor gesetzt bekommen. Die Arzthelferin erzählte mir, dass sie aktuell nur noch 5 Eversense-Träger hätten. Als ich mich vor 2 Jahren beraten lassen habe, waren es noch 30. Ich bin gespannt, wie lange sie den Sensor noch anbieten werden.


    In letzter Zeit wären viele Nutzer umgestiegen, weil eine Anbindung zu Insulinpumpen fehlt. Warum diese nicht realisiert wird, kann ich allerdings auch nicht verstehen. So ist das System nicht mehr zeitgemäß.

  • Ich habe heute einen neuen Sensor gesetzt bekommen. Die Arzthelferin erzählte mir, dass sie aktuell nur noch 5 Eversense-Träger hätten. Als ich mich vor 2 Jahren beraten lassen habe, waren es noch 30. Ich bin gespannt, wie lange sie den Sensor noch anbieten werden.


    In letzter Zeit wären viele Nutzer umgestiegen, weil eine Anbindung zu Insulinpumpen fehlt. Warum diese nicht realisiert wird, kann ich allerdings auch nicht verstehen. So ist das System nicht mehr zeitgemäß.

    Die sind allerdings sehr rührig in der Beratung, haben das wohl selber gemerkt, dass ohne Kommunikation mit Pumpe die Leute andere Sensoren wählen.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Ich trage ja auch den E3. Da ich aber Pens benutze macht mir das nix aus.

    Angeblich arbeiten die daran, dass der Sensor bald auch mit einer Pumpe kommuniziert. Bekanntlich vergeht da aber viel Zeit bis es soweit ist.

    Ich werde in Mergentheim versorgt und dort sollen es auch nur ca. 4 Patienten sein.

    Ist schon arg schade. Der Eversense ist bei mir so zuverlässig und genau.


    Ich finde ja, dass eigentlich alle Sensoren, egal welcher Hersteller mit allen Pumpen funktionieren sollten.

  • Ja das wurde mir auch gesagt. Bei Akkucheck scheint es an was anderem gelegen zu haben warum die nicht wie bei der Insight den Loop bei der Solo haben ...

    Ich brauch den trotzdem nicht und mir ist ein Sensor wie der Eversence lieber.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S


  • Ich finde ja, dass eigentlich alle Sensoren, egal welcher Hersteller mit allen Pumpen funktionieren sollten.

    Das Problem ist, dass die Hersteller von diesen Geräten die Spezifikationen nicht rausrücken wollen. Dabei ist das vollkommen bescheuert: je breiter ich aufgestellt bin, desto mehr potenzielle Kunden habe ich auch (und demzufolge auch einen höheren Umsatz). :rolleyes:


    Viele Grüße
    Jörg

  • Libre 3 war/ist bei mir aktuell eine Katastrophe. Ich nutze jetzt den letzten die letzten paar Tage, habe parallel allerdings schon den Eversence. Da ich ja 2mal am Tag kalibriere gibt der mir erstaunlich gute Werte im Vergleich. Nach 2 Jahren FS3 bin ich jetzt mal froh über den Wechsel. Werde in 6 Monaten berichten.

    Hast du den EverSense in xDrip+ laufen?

    (...) Der Schnitt hat nicht mal Reiskorngrösse. Eingriff dauerte keine 10 Minuten. Am Bauzaun oder mit dem Cuttermesser zieh ich mir größere Verletzungen zu.


    Und bisher ist der voll angenehm zu tragen. Das kurze Laden am Tag stört mich nicht. Die 10 Minuten unter der Dusche brauche ich keinen Sensor :bigg



    Wenn wir zukünftig in der Volltextsuche nach Erfahrungen zum Eversense suchen, müssen wir jedenfalls auch @AusserBetriebs Schreibweise (Eversence) auf dem Schirm haben. ;)

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Feedback von meiner Seite vom Eversense (Eversence :P)

    Nein - läuft bisher ohne x-Drip - soll halt erstmal ordentlich anlaufen. Und muss ich mich dann erstmal einlesen ob ich das will. Werde berichten.

    Messung Sensor zu blutig weicht maximal 1-2 Punkte ab. Einen guten Zeitpunkt zum Kalibrieren habe ich jetzt auch für mich gefunden.

    Den täglichen Prozess: Transmitter aufladen und neu platzieren bekomme ich super mit dem Duschen hin. Da der aktuelle Sensor rechts implantiert wurde, wird der nächste für mich als Rechtshänder noch einfacher zu handeln/platzieren sein. Keine Verbindungsverluste oder andere Probleme bisher.

    Ansonsten muss ich sagen das der Support von Ascensia echt super ist. Die Optik ist halt Geschmackssache - ich liebe meinen Feng Shui Stein ^^ Ich hatte anfangs Bedenken mit dem Ding zu schlafen, eine Pumpe am Arm trägt allerdings viel mehr auf, daher war das unbegründet. Und wie gesagt der Vibrationsalarm ist sehr nice und hat meine panischen Blutzuckerspitzen, die bei mir der FS3 nachts mit seinem Radau angerichtet hat (falsch Niedrigwerte) gegen 0 reduziert.

    Nachteil: für Leute die eher ab vom Schuss wohnen ist der Termin zwecks Implantieren, sofern keine Praxis/Krankenhaus in der Nähe, die das gut kann, natürlich ungünstig.

    Voraussichtlich kommt die Zulassung, das der Sensor bis zu einem ganzen Jahr hält, in 2025. Das macht ihn wieder interessanter.

    Vor dem Eingriff muss ich persönlich für mich sagen muss man keine Bedenken haben, sofern derjenige der den Sensor setzt, weiß was er tut. Es hat nicht weh getan. Im Gegenteil das 14tägige Abschießen von anderen Sensoren und das entsprechende Lösen des Sensors mit dem Faden empfand ich unangenehmer.

    Die Pflaster vom Eversense sind allerdings wirklich klasse, kein Vergleich zu anderen Sensorenherstellern. Ok die werden halt auch täglich gewechselt.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Die x-drip Einbinfung funktioniert eigentlich recht problemlos.
    Man braucht noch eine Extra App:


    ESEL-App


    Dann bei X-Drip die entsprechende Datenquelle auswählen, dass war es schon.

    Man braucht mittlerweile nicht mehr die Eversense App modifizieren.

  • Mir geistert der Eversense auch ab und an als Alternative durch den Kopf; es hat schon so manche Vorteile, vor allem muss man bei langen Abwesenheiten nicht so viel Kram mitschleppen.

    Aber was anderes: kommt es auch zu compression lows? Ich würde ja denken, das hat man beim Eversense nicht. Oder doch?

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Mir geistert der Eversense auch ab und an als Alternative durch den Kopf; es hat schon so manche Vorteile, vor allem muss man bei langen Abwesenheiten nicht so viel Kram mitschleppen.

    Aber was anderes: kommt es auch zu compression lows? Ich würde ja denken, das hat man beim Eversense nicht. Oder doch?

    Also ich muss bisher sagen gar nicht. Der Sensor liegt ja nicht wie ein Faden gesteckt sondern direkt in der Haut,

    Die Kalibrierungsmessungen sind auch immer nur 1-2 Punkte entfernt. Natürlich sollte man nicht Kalibrierungsmessung machen wenn man gerade gegessen oder einen Wutbolus intus hat :bigg

    Als Gepäck hast das Ladekabel (wie so eine Art USB) und die Pflaster. That's it.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Also ich muss bisher sagen gar nicht. Der Sensor liegt ja nicht wie ein Faden gesteckt sondern direkt in der Haut,

    Die Kalibrierungsmessungen sind auch immer nur 1-2 Punkte entfernt. Natürlich sollte man nicht Kalibrierungsmessung machen wenn man gerade gegessen oder einen Wutbolus intus hat :bigg

    Als Gepäck hast das Ladekabel (wie so eine Art USB) und die Pflaster. That's it.

    Ja, das ist schon sehr attraktiv. Ohne Gefahr von Compression Lows könnte das Ding in den Arm und der "angetackerte Hamster" am Oberschenkel wäre wieder weg. Zweimal täglich kalibrieren ist allerdings schon viel. Kann man das schwänzen, wenn's dann gut läuft?

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)