Verunsicherung nach Hausärztin

  • Hallo in die Runde!


    Ich hoffe, dass ich mich nicht total doof anstelle. Bitte entschuldigt, wenn euch meine Sorgen lächerlich im Gegensatz zu euren Geschichten erscheinen. Das kann ich absolut verstehen bei dem, was ich hier alles stumm mit gelesen habe.


    Trotzdem belasten mich meine Gedanken und ich suche Orientierung. Wenn ihr keine Lust auf „blöde“ Neulingsfragen habt, ist das ok. Dann bitte mich einfach ignorieren.


    Ich hatte im „Mitglieder“ Bereich mich schon vorgestellt. Ich stehe noch sehr sehr weit am Anfang und bin sehr verunsichert.

    Noch gibt es nur den Verdacht Prädiabetes/Diabetes von meiner Internistin.

    Heute wurde mein BZ bei der Hausärztin gemessen und ich habe meine Libre3 Messwerte mit gebracht.


    Mein Nüchtern-BZ war erwartungsgemäß mit 97 in der Norm. Dass der Nüchternwert i.d.R. ok ist, kenne ich bereits. Wenn ich dann aber anfange mit Essen sieht es nicht mehr so ok aus. (Wert auf 210 mit Libre3)

    Der Wert schwankt dann die kommenden Stunden, sinkt wieder auf 145 und schnellt wieder hoch. Auch wenn ich 4-5 Std nichts esse.


    Manchmal fallen die Werte auch plötzlich tief auf 55 um dann wieder hoch zu schnellen.

    Beim Fallen der Werte wird mir dann sehr sehr übel über Stunden.


    In 90% der Fälle beruhigt sich mein BZ über die Nacht und ich wache mit guten Werten wieder auf. Dann geht das Spiel von vorne los.

    Meine Hausärztin meinte, so lange die Werte wieder runter gehen, sei alles gut.


    Der HbAc1 wurde heute abgenommen und ich warte auf das Ergebnis.


    Ich fühle mich gerade sehr verunsichert, da laut Hausärztin nur ein Thema besteht, wenn der Nüchternwert oder HbAc1 erhöht ist.


    Aber warum fährt mein BZ schon bei Kartoffeln (vorgekocht, im Kühlschrank über Nacht) total Karussell, warum habe ich immer wieder so einen irren Durst, warum fühle ich mich oft wie erschlagen, warum hat mein Baby Makrosomie…


    Ich bin gerade wirklich verunsichert, ob ich mir meine Symptome nur einbilde und die Libre3 App und Internistin „übertreiben“.


    Danke fürs Zuhören!!


    LG

  • Sauerland1968


    Vielen Dank! Davon hatte ich auch gelesen.

    Der von dir verlinkten Artikel ist sehr interessant. Da kann ich meine Hausärztin verstehen.


    Die Internistin meinte zu meinen Kurven, dass sie nicht ok seien. Sie unterscheiden sich noch zu den Kurven aus dem Artikel.

  • Hallo gewitterkind,



    Das was Deine HA macht ist im Prinzip schon richtig. was mich allerdings stuzig macht, ist die Makrosomie, sowie der Durst.

    Offensichtlich bekommst Du schon Insulin. Bei einer Restfunktion deiner Bauchspeicheldrüse kann das schon zu Verwirrungen führen.


    Hausarzt Hin oder Her, ich würde zu einem Diabetologen gehen und abklären lassen wie es genau bei Dir aussieht.

    Closed Loop Open Mind

  • cheers2


    Danke für deine Antwort.


    Ich bekomme noch kein Insulin. Den Libre3 habe ich aufgrund meiner Symptome von meiner Internistin „verschrieben“ bekommen.


    Meine Internistin hatte mit ihrer Diabetologin des Vertrauens (beide an der Uniklinik) meine Werte besprochen. Beide sind der Meinung, dass die Libre3 Werte pathologisch sind. Meine Internistin hat daraufhin einen Termin beim Diabetologen vereinbart. Der Termin ist in 3 Wochen.


    LG

  • Meine Internistin hatte mit ihrer Diabetologin des Vertrauens (beide an der Uniklinik) meine Werte besprochen. Beide sind der Meinung, dass die Libre3 Werte pathologisch sind. Meine Internistin hat daraufhin einen Termin beim Diabetologen vereinbart. Der Termin ist in 3 Wochen.

    Gut so. Generell hat ein HA kein spezielles Diabetes Wissen. Internist hat da schon wesentl. mehr Ahnung. Und der Diabetologe sollte da der Experte sein.


    Insofern, HA was Diabetes betrifft einfach ignorieren.


    Ich komme mit meiner HA ganz gut aus. Aber bei vielem bin ich beim Facharzt besser aufgehoben.

    Ich halb Grieche. Fetalicherseits.

  • Die Internistin meinte zu meinen Kurven, dass sie nicht ok seien. Sie unterscheiden sich noch zu den Kurven aus dem Artikel.

    Sehe ich leider auch so. Der Verdacht auf eine bereits eingeschränkte Funktionalität der Bauchspeicheldrüse besteht leider. Und die wenigsten Hausärzte verstehen was von Diabetes. Die können bestenfalls das Rezept für Metformin verschreiben und jedes Quartal den Spruch "ernähren Sie sich gesünder, bewegen Sie sich, wir sehen und nächstes Quartal wieder" bringen. Mit "sachverständigem Kopfschütteln" wenn die Langzeitwerte nicht besser werden.


    Du kannst dir theoretisch aussuchen, ob dir die Meinung der Hausärztin oder der Internistin besser in den Kram passt. Das dumme - das ändert die gefühlte Lage, nicht die echte. Entweder du hast ein beginnendes Problem oder du hast keins. Und wenn es eins ist, dann haste Dusel, dass dieses so früh erkannt worden ist.


    Weil: Hohe Blutzuckerwerte sind nicht gerade gesundheitsförderlich. Ist die Funktion der Bauchspeicheldrüse eingeschränkt, aber du bist noch nicht insulinpflichtig, so kannst du mit der Ernährung (langsame Kohlehydrate wie Hülsenfrüchte, viel Gemüse mit eher wenig Obst, Proteine und Fett aus Fisch & Fleisch, aber wenig Weissmehl / Kartoffeln / Nudeln) einiges machen.


    Achja, und Sport hilft auch. Weil beim Sport die Kohlehydratspeicher geleert werden, was wiederum deine eigene Insulinempfindlichkeit nach oben treibt. Sprich: Das Insulin, was du noch selbst machst, das wirkt besser. Hatte das gegen Ende meines Studiums als ich merkte, dass viel Kampfsport mir gut getan hatte. Hatte es auf "Sport und Bewegung baut Stress ab" geschoben. Bis das kaum 5 Jahre im Job nicht mehr wirklich funktionierte, da hatte ich damit aufgehört. Und weitere 5 Jahre später wars dann so weit.


    Die Diagnose an sich ist übrigens wichtig. Mit ganz viel Glück ist es "nur" eine Pankreatitis, eine der für Diabetes statistisch nach meinem Kenntnisstand am häufigsten übersehenen(!) Ursachen. Früh erkannt wäre das sogar "heilbar" wenn "nur" eine Bauchspeicheldrüsenentzündung ist.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

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  • Diabetologen sollten sich da auf jeden Fall besser auskennen als der Hausarzt. Bis dahin bei der Ernährung vorsichtig sein und auf die Bewegung achten.

  • Vllt ist so, das Verhalten deiner Hausärztin besser verständlich.


    Gesund ist der BZ ja in einem gewissen Bereich. Liegt er darüber, ist es Prä- oder Diabetes.


    Bei Typ2 gibt es dann aber einen Bereich, zwischen Behandlungs-Zielwerte und gesund, wo häufig nix gemacht wird.


    Also bspw. der BZ soll nüchtern gesund unter 100mg/dl sein, bei Typ2 ist das Ziel unter 120mg/dl zu bleiben. Wer zwischen 100-120mg/dl hat, wird nicht behandelt.


    Tatsächlich schauen viele (Haus-)Ärzte nur bei der Behandlung nach HbA1C und Nüchternwerte. Passen diese, interessieren die BZ Spitzen nicht.


    Ob man das jetzt gut findet oder nicht, sei mal dahingestellt..


    Meine damalige Hausärztin hat sogar nach meiner Diabetes-Diagnose durch einen Diabetologen die Diagnose angezweifelt, obwohl alle Werte etwas zu hoch waren..


    Wichtig ist, gehe zum Diabetologen und klärt erstmal, welche Diabetesform vorliegt. Je nachdem unterscheidet sich die Behandlung deutlich.

  • Offensichtlich bekommst Du schon Insulin.


    Ich bekomme noch kein Insulin.

    Mit der Aussage ist, wenn ich das richtig deute, nicht gemeint, dass du bereits von extern Insulin bekommst. Sondern dass von deinem Körper selber schon noch Insulin produziert wird. Zumindest versteh ich das grad so, ist vllt etwas blöd ausgedrückt von cheers.


    Denn wenn deine Bauchspeicheldrüse nichts mehr machen würde, wäre dein Nüchternwert nicht so gut.


    Es hat sich halt auch viel getan, was die Parameter angeht, um einen Diabetes zu diagnostizieren. Für den Hausarzt zählt der Nüchtern-BZ und der HbA1c (der ja quasi wie so ein Mittelwert aus den letzten 6 Wochen deiner BZ-Werte ist, grob gesagt). Gewisse BZ-Spitzen haben Gesunde auch, weil, um mal ein Extrem zu nennen, nach ner Packung Gummibärchen kommt auch ein gesunder Körper nicht hinterher das zu korrigieren.


    Hat deine Hausärztin deine Symptome wahrgenommen und andere Diagnosen in den Raum gestellt? oder ist sie darauf gar nicht eingegangen?

    Es gibt halt leider auch genug Krankheiten, die sich ähnliche Symptome haben. und wenns nach ihrer Meinung kein (Prä-)Diabetes ist, dann sollte sie ja weiter schauen.


    Es gibt ja dann auch noch diesen Glucose-Test - ich hab den nie machen müssen - bei dem du eine gewisse Menge Glucose zu dir nimmst und dann wird geschaut, wie sich der BZ verändert nach verschiedenen Zeitspannen.


    Ich hoffe für dich, dass du bald Klarheit hast.... Abwarten ist immer das Nervigste...

  • Mein Nüchternblutzucker und der HbA1c waren auch noch 6 Jahre in den Blutbildern beim Hausarzt im Soll, nachdem die Haut(!)ärztin das erste Mal einen latenten Diabetes in den Bericht geschrieben hat.


    Wollte wohl keiner wahrhaben. (Ich inklusive.)


    Sowas fällt in der Anfangsphase halt nicht auf, wenn man beim Hausarzt immer nüchtern zum Blutbild auftauchen muss.

  • Isirany


    Danke für die Erklärung! Jetzt hab ich cheers richtig verstanden 😁


    Es wurde heute ein Blutbild in Auftrag gegeben. Andere Ursachen hatte sie nicht mit mir besprochen, wollte aber nach der Schilddrüse sehen.


    Meine Urinprobe war heute nicht ok. Kein Zucker darin gefunden nur alles andere darin war nicht ok.

    Der Urintest wird daher Mittwoch wiederholt.

  • Mein Nüchternblutzucker und der HbA1c waren auch noch 6 Jahre in den Blutbildern beim Hausarzt im Soll, nachdem die Haut(!)ärztin das erste Mal einen latenten Diabetes in den Bericht geschrieben hat.


    Wollte wohl keiner wahrhaben. (Ich inklusive.)


    Sowas fällt in der Anfangsphase halt nicht auf, wenn man beim Hausarzt immer nüchtern zum Blutbild auftauchen muss.

    Oh das ist ja interessant! Ich hatte gedacht, dass der HbA1c automatisch erhöht sein MUSS, wenn etwas mit dem BZ nicht stimmt.

  • In meiner Remissionsphase über etwa 2 Jahre hatte ich einen HbA1c von 5.2 - im Laborbericht "OK", praktisch ganz sicher nicht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Es gibt ja dann auch noch diesen Glucose-Test - ich hab den nie machen müssen - bei dem du eine gewisse Menge Glucose zu dir nimmst und dann wird geschaut, wie sich der BZ verändert nach verschiedenen Zeitspannen.

    Falls es zu einem OGTT kommen sollte, wäre es sicher hier sinnvoll auch Insulin oder C-Peptid zu bestimmen, um zu schauen, inwieweit die Bauchspeicheldrüse unter Belastung noch Insulin ausschütten kann.


    Ein guter Diabetologe müsste darauf eigentlich von selbst kommen.

  • Oh das ist ja interessant! Ich hatte gedacht, dass der HbA1c automatisch erhöht sein MUSS, wenn etwas mit dem BZ nicht stimmt.

    nein, nicht zwingend. da der HbA1c ja im Grunde anzeigt, wie viel Glucose sich an deine Blutkörperchen gehaftet hat, muss man auch wissen, wann es zu diesem "Prozess" kommt.

    Und "kurzzeitige" Spitzen führen da auch nicht unbedingt dazu, vor allem wenn man dann auch noch "Spitzen" nach unten hat. (ich weiß nicht genau, welche Zeitspanne "kurzzeitig" ist.)


    Bei uns gibts auch den Begriff, sich einen guten HbA1c mit Hypos zu "erschwindeln". Da kann man teilweise noch so hohe "Durchschnittswerte" gehabt haben, wenn man mehrere Hypos hat, hat man oft trotzdem nen guten HbA1c.

    Ich weiß nicht genau, ob der Prozess des Anlagerns einfach auch etwas länger dauert, aber das Abrufen der angelagerten Glucose schnell geht, weils ja für den Körper eine Notfallsituation darstellt - und deshalb dann am Ende deshalb der HbA1c wieder gedrückt wird. das ist von mir aber jetzt rein spekulativ, wie ich den Körper verstehe. Wenn das jemand genauer weiß, gerne aufklären :)


    und wenn du nach dem Essen auf Spitzen bis 220 kommst, durchschnittlich eher bei 150 liegst (definitiv erhöht), aber dann auch wieder Täler hast <60 (was normalerweise schon eine ausgeprägte Hypo ist - ich bin da definitiv nicht mehr gut drauf körperlich), dann könnte ich mir vorstellen, dass du auch einen "guten" HbA1c hast, der sogar nich im Soll liegt und nicht mal in diesem "leicht erhöhten Bereich" = Prädiabetes.

  • Ich weiß nicht genau, ob der Prozess des Anlagerns einfach auch etwas länger dauert, aber das Abrufen der angelagerten Glucose schnell geht, weils ja für den Körper eine Notfallsituation darstellt - und deshalb dann am Ende deshalb der HbA1c wieder gedrückt wird.

    Zucker im Blut verbindet sich erstmal relativ locker mit den roten Blutkörperchen. Wenn der Zucker innerhalb von 8? Stunden runter geht, löst sich die Verbindung wieder. Wenn man also jeden hohen Wert schnell genug runterprügelt, spiegeln sich diese Spitzen gar nicht wieder.


    Offensichtlich bekommst Du schon Insulin. Bei einer Restfunktion deiner Bauchspeicheldrüse kann das schon zu Verwirrungen führen.

    Die Verwirrung bezüglich Insulin, oder nicht Insulin, kann ich glaube ich aufklären. Bei Gewitterkind im Profil steht als Therapie CT. Das ist aber der voreingestellte Wert, wenn man im Profil nichts ändert.

    gewitterkind

    Wenn du Lust und Zeit hast, kannst du in deinem Profil als Therapie erstmal "Keine" auswählen". Dann passt es besser.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Noch zu beachten: Falls Du stillst, könnte das niedrigere Werte mit sich bringen.

    In der Stillzeit brauchte ich deutlich weniger Insulin.

    Ja, ich stille gerne und ausgiebig. Wir werden auch noch länger stillen 😊

    Danke für die Info. Das wusste ich auch noch nicht.