2 Fragen an LADA-Typ 1'er oder an andere Auskenner

  • Es geht ja auch darum die Bauchspeicheldrüse zu entlasten. Die arbeitet aktuell wahrscheinlich immer am Limit und so ist’s dann schnell vorbei mit der Restfunktion.

  • Gibt es dafür eigentlich Belege?


    Wenn ich sehe, wie rasant es mit meinem C-Peptid bergab geht, frage ich mich immer, ob das wirklich etwas bringt.

  • Ich hab' halt auch schon gehört, dass be- und/oder entlasten der Bauchspeicheldrüse nichts mit dem Erhalt der Restfunktion gemein hat?

    Sprich' die GAT-Antgene zerstören ja die Betazellen und das sollen sie wohl relativ permanent tun, unabhängig davon wieviel oder wie wenig ich esse/die Bauchspeicheldrüse belaste...


    Ich hab' diese Frage nämlich einmal kurz mit meinem Diabetologen besprochen, weil ich wissen wollte, ob das Versäumnis meines Hausarztes, mir zeitnah Insulin zu verschreiben bzw. mich zu einem Diabetologen zu schicken, irgend etwas mit der Verringerung meiner Restfunktion beschleunigt hat.

    Hierauf wurde mir gesagt, dass der Verlauf der Restfunktion einzig und allein vom "Fressverhalten" der "Killergene" abhängt und nicht von meinem "Fressverhalten"...


    Daher zögere ich noch so ein bissel mit Bolus "voll einzusteigen"...

    Diabetes kann durchaus auch gesundheitsförderlich sein...! :urlaub

  • Daher zögere ich noch so ein bissel mit Bolus "voll einzusteigen"...

    Verstehe ich nicht - ok wenn du nur mit Basal es ohne große Spitzen hinbekommst, mag das reichen. Sobald der Blutzucker beginnt auf und ab zufahren würde ich Bolus spritzen. Insulin spritzt du doch so oder so. Ob nun Basal oder Bolus ist da egal.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Ja, sicher... Bolus wäre eigentlich kein Problem. Vermutlich stehe ich auch schon sehr kurz davor, es mit einzubeziehen?.

    Ich würde gerne noch einen HbA1c-Messzeitraum abwarten und werde wohl dann zu einer Entscheidung in diese Richtung kommen (müssen)...


    Daher ja auch meine Fragestellungen. Ihr seht, ich bin ja schon so irgendwie dran...😊

    Diabetes kann durchaus auch gesundheitsförderlich sein...! :urlaub

  • Um das mal bildlich darzustellen, was sich dahinter verbirgt, will ich meine Version dazu beitragen.


    Meine Annahmen:

    - Eine gesunde BSD (Bauchspeicheldrüse) schafft per Mahlzeit 50IE

    - Deine BSD schafft per Mahlzeit noch 25IE


    Für kleine Mahlzeiten mag das grade so noch reichen, weil nur 25IE für die Semmel (Brötchen) gebraucht werden.

    Würdest Du nun 10IE als Bolus einsetzen, dann kann die BSD selber noch runterregeln, um nicht an die Grenze zu kommen. Die PP-Spitzen würden geringer ausfallen.


    Bitte die IE-Angaben nicht 1:1 als Tatsache auffassen. Die Größen habe ich eingesetzt, damit der Gedankengang ersichtlich wird.


    Mit dieser Taktik bin ich ins DM-Leben eingestiegen und konnte, durch die eingesparten Bolus-IEs lange Zeit ohne Basalinsulin auskommen.

    Das geht freilich seit vielen Jahren nimmer, aber ich musste mir damals keine Gedanken machen, wie ich durch die Nacht komme, ohne in einen UZ zu fallen.

  • Andi... Ja versteh' ich! Allerdings hat man bei mir halt anderherum angefangen, nämlich gleich erstmal mit Basal. Mit der Erhöhung vom Basal wollte man mir so lang als möglich das Bolus ersparen.

    Empfand ich durchaus auch sinnvoll, weil die Bolussetzerei zu jedem Essen ja die größere Fachkenntnis voraussetzt und eigentlich auch der "größere Einstieg" in die DM-Behandlung darstellt...

    Nunja, es sieht also tatsächlich so aus, als würde ich alsbald ein "vollwertiges Mitglied" der hiesigen Gemeinde werden...😁

    Diabetes kann durchaus auch gesundheitsförderlich sein...! :urlaub

  • Hierauf wurde mir gesagt, dass der Verlauf der Restfunktion einzig und allein vom "Fressverhalten" der "Killergene" abhängt und nicht von meinem "Fressverhalten"...

    Glaub ich nicht, im Gegenteil. Wenn du gestörten BZ Haushalt nachweisen kannst, sind bei Typ-1 etwa 80-90% der Zellen bereits im Sack. Der Rest muss "alles" leisten, was eiine Überforderung dieser analog einer Typ-2 Diabetes bewirkt.


    Siehe als Kurzfassung https://www.diabetes.co.uk/blo…cose/honeymoon-phase.html bzw. recht detailliert
    https://www.frontiersin.org/ar…389/fendo.2019.00824/full

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Machen wir mal einen Vergleich beim Auto. Wann hält ein Motor länger? Wenn ich ihn dauernd bei Vollgas fahre oder hält er länger wenn ich in der unteren hälfte des Drehzahlbereiches bin? Und auch die Wartungsintervalle einhalte:

    Klar ist, das dass Immunsystem langsam aber sicher die BSD ausknipst. Aber muß ich das durch die Überlastung der Langerhans'schen Inselzellen noch beschleunigen? Sollte man mal beim Arzt ansprechen oder eine 2.-Meinung heranziehen.

  • Oder wie üblich nicht erwarten, dass ein Arzt mit jeder seiner Aussagen "richtig" liegt. Das halbe Medizinstudium ist am Ende "sicheres Auftreten auch bei völliger Ahnungslosigkeit".

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Denke bitte auch daran, dass du mit jeder Entgleisung nach oben auch eher mit Langzeitschäden rechnen musst Auge, Nerven, Niere …, die TIR ist mittlerweile wesentlich aussagekräftiger als der HB1C

  • Ich hab mal ne Definitionsfrage hierzu:

    In unserer Familie wurde Typ 1b als Diabetes Typ 1 ohne Antikörper definiert (Uniklinik), es handelt sich nicht um einen LADA. Weiß da jemand was näheres dazu?

  • Im Prinzip wie Typ1a nur ohne Antikörper und mit dem höchsten Risiko diabetischen Retinopathie meines Wissens.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Yep. Das heisst "Es ist eine Typ-1" (also Autoimmun getrieben), aber die Art der Antikörper war nicht bestimmbar bzw. unter der Nachweisgrenze.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich hab mal ne Definitionsfrage hierzu:

    In unserer Familie wurde Typ 1b als Diabetes Typ 1 ohne Antikörper definiert (Uniklinik), es handelt sich nicht um einen LADA. Weiß da jemand was näheres dazu?

    Ja, das gibt es und ich schließe mich da AusserBetrieb und Grounded an.


    Der Typ-1-Diabetes beruht auf einer autoimmunologischen (durch den Körper selbst verursachten, Typ 1a) oder idiopathischen Ursache (unbekannt, Typ 1b). LADA ist dann nochmal extra und zählt auch zum Typ 1. Allen gemeinsam ist die Zerstörung der Betazellen in den Langerhans'schen Inseln der Bauchspeicheldrüse. Dies wiederum führt zu einem absoluten Insulinmangel der mit Insulin behandelt werden muss.

  • Gute Nachrichten von meiner "Umstell-Front" wieder zurück von der beschriebenen geteilten Basal-dosis morgends und abends, auf jetzt 1x morgends...🙏

    Die Werte gehen nach dem Essen (auch nach "Sünden") deutlich schneller wieder runter, unter 140. Die Umstellung läuft aber noch, ich mach's sehr allmählich.

    Es wird wohl doch so sein, dass eine geteilte Dosis einfach die Kraft des Insulins ebenfalls halbiert hat...?.

    Wenn Toujeo nun die 24h durchhält, dann müsste ich im Tagesverlauf dann doch die volle Stärke anliegen haben. Das dürfte sich entsprechend auswirken...

    Diabetes kann durchaus auch gesundheitsförderlich sein...! :urlaub

  • Die Wirkung von Basalinsulin sehen aus in der Wirkung wie bei der Gaus‘sche Normalverteilung. Von daher ist ein geteiltes Basalinsulin gut. Bei etwas kürzer wirkenden wie Levemir ist es fast Pflicht das Basal zu teilen.