• Was soll der Hausarzt noch machen? Ich denke, er wird damit überfordert sein und zwar fachlich und zeitlich.


    Was ich mir schon lange wünsche sind Diabeteszentren, wo man hingehen kann zum Blut abnehmen, alle erforderlichen Untersuchungen bei den verschiedenen Fachärzten macht und zum Schluss zur Endbesprechung geht. Wenn man die Fachärzte dort nicht mag, kann man ja zu einem anderen gehen und bringt die Befunde dann mit.


    Sinnvoll wäre so etwas auch für allgemeine Vorsorgeuntersuchungen. Bewährt haben sich solche Zentren bereits in Südafrika. Da ist die Vorsorgeuntersuchung mit 2 Terminen (1 Tag für Untersuchungen und 1 Termin zur Besprechung) erledigt.


    Mit dem jetzigen System braucht man für jeden Facharzt einen Termin, den man zeitnah gar nicht bekommt und sitzt ewig im Wartezimmer. Kein Wunder, dass viele die notwendigen Untersuchungen gar nicht machen lassen.

  • Es ist ja erst einmal gar nicht einfach zu einem Diabetologen zu kommen. Zum einen haben hier einige einen Aufnahmestop für Neupatienten.

    Dann muß er auch noch zu dem Patienten passen. Und von gut ganz zu schweigen.

    Hatte wohl Glück, das ich auf einen Freund gehört habe, der mir einen Diabetologen empfohlen hat, bei dem er selbst in Behandlung ist.

    Im Gegensatz zu einigen hier kann ich meinen im Grunde nur loben. Die letzte Schulung war Top. Wir waren eine kleine Gruppe T1 mit mehrjähriger Erfahrung.

    Auch meinen Berater kann ich nur loben. Er ist selbst T1 und ist seit etliche Jahren Pumpenträger.


    Wenn ich hier die Kommentare von einigen IC-Mitgliedern lese, wie unzufrieden sie mit der Schulung und Behandlung sind, bin ich bei Dr. Mühlen aus dem PDF, das bevor so ein Zentrumssystem eingeführt wird, erst einmal sehr viel Standardisiert und geprüft wird. Ähnlich der berühmt-berüchtigten DIN ISO 9001 und ihren Unternormen. Und meiner Meinung nach, dann auch ausgesiebt wird, wer die Standards nicht mindestens erfüllt und eventuell selbst nachgeschult wird.

  • wenn man ambulant nichts erreicht, weil alles überlaufen ist(nicht nur in Bezug auf Diabetes) muss es anders laufen. Beispiel ist eine zeitkritische ÖGD (Magenspiegelung) oder sonstige Untersuchungen wie MRT /CT um schnell Klarheit zu schaffen. Indem man dem Gesundheitssystem akut auf die Füße fällt und die Untersuchungen stationär durchgeführt werden. Beim Diabetes könnte das oftmals eine instabile Stoffwechsellage sein.

  • wenn man ambulant nichts erreicht, weil alles überlaufen ist(nicht nur in Bezug auf Diabetes) muss es anders laufen. Beispiel ist eine zeitkritische ÖGD (Magenspiegelung) oder sonstige Untersuchungen wie MRT /CT um schnell Klarheit zu schaffen. Indem man dem Gesundheitssystem akut auf die Füße fällt und die Untersuchungen stationär durchgeführt werden. Beim Diabetes könnte das oftmals eine instabile Stoffwechsellage sein.

    Das konntest du früher mal so machen. Jetzt wirst du fast todkrank entlassen und wenn es nicht akut ist, erst gar nicht aufgenommen. Wie du dann zurechtkommen sollst, interessiert keinen. Die Erfahrung habe ich zumindest gemacht.

  • Das konntest du früher mal so machen. Jetzt wirst du fast todkrank entlassen und wenn es nicht akut ist, erst gar nicht aufgenommen. Wie du dann zurechtkommen sollst, interessiert keinen. Die Erfahrung habe ich zumindest gemacht.

    Hier nicht anders, ausser du bist Privatpatient oder hast Zusatzversicherung wo man schön abkassieren kann.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Bei Erstdiagnose wollten die mich partout nicht gehen lassen, obwohl ich nach 24 Stunden gute Werte hatte und das ganze Prinzip des Berechnens verstanden hatte.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Wenn ich hier die Kommentare von einigen IC-Mitgliedern lese, wie unzufrieden sie mit der Schulung und Behandlung sind, bin ich bei Dr. Mühlen aus dem PDF, das bevor so ein Zentrumssystem eingeführt wird, erst einmal sehr viel Standardisiert und geprüft wird.

    Korrekt. Und damit ist auch IMHO das Kernproblem bei T1 und T2 erkannt. Es ist nämlich nicht "Insulinpumpe und CGM für Alle", es ist vor allem die andere Seite. Falsch als T2 eingestufte LADA und Typ-3, und Typ-2 - wo ein HbA1c über 7 angeblich OK ist. Weil der Hausarzt keinen Plan hat, aber einen Rezeptblock ausfüllen darf.


    Und je komplexer etwas wird, desto mehr machen "Zentren" am anderen Ende der Komplexität zunehmend Sinn. Die im Gegensatz zum Hausarzt nicht nur fachlich was können, sondern auch die jeweiligen Handwerkszeuge (Software und deren Zusammenspiel) beherrschen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Was ich mir schon lange wünsche sind Diabeteszentren, wo man hingehen kann zum Blut abnehmen, alle erforderlichen Untersuchungen bei den verschiedenen Fachärzten macht und zum Schluss zur Endbesprechung geht. Wenn man die Fachärzte dort nicht mag, kann man ja zu einem anderen gehen und bringt die Befunde dann mit.

    Also ich bin schon immer in solch einem Zentrum. MVZ o.ä. findet man in jeder großen Stadt,

  • MVZ o.ä. findet man in jeder großen Stadt,

    Soweit mir bekannt ist, gibt es hier in Ö ein einziges Diabeteszentrum im ganzen Land und das ist hunderte Kilometer entfernt. Es ist erst 2022 oder 2023 eröffnet worden. Was genau man dort untersuchen lassen kann, steht nicht auf der Homepage, also ist es vielleicht doch nicht so umfassend? :(


    Ein DMP gibt es nur für Typ 2 DM. Typ 1 und Typ 3 guckt durch die Röhre. Frei nach dem Motto: Es sind ja nicht so viele, die können sich selber drum kümmern. :(

  • Aber man sieht daran sehr schoen, was die Gene bewirken koennen. Wenn man jetzt noch die Epigenetik + Ernaehrung hinzunimmt, dann eroeffnen sich neue Welten.


    Gene.pdf


    Den Hintergrund gibt es hier:


    https://doi.org/10.1038/s41586-024-07019-6

    Das ist eigentlich nichts Neues, es ist nur eine Bestätigung dessen, was man schon weiß, aber gut, dass man das mal wieder in den Vordergrund holt.

  • Was für mich an der Studie mit "rotem Fleisch begünstigt T2D bzw. Insulinresistenzen" fehlt ist die Prüfung auf andere Korrelationen als BMI.


    Ja, der BMI geht in T2D klar rein, erklärt aber nicht alles. Kann ich akzeptieren. Was mir fehlt: Ob dieser fehlende Anteil mit der Region korreliert, weil diese wiederum stark in die Ernährungsweise eingeht. An eine Gleichverteilung durch alle Regionen glaube ich nicht. Südkalifornien ernährt sich anders als "Chicago". Zudem ist die Auswahl der Gruppen nicht repräsentativ - (weibliche) Krankenschwestern und (männliche) Ärzte.


    Ich behaupte mal folgende These (die wahrscheinlich Quatsch ist): Die Ärzte in den USA haben sehr hohe Einkommen, anderer Lebensstil als Krankenschwestern. Die essen eher "rotes Fleisch" (teuer) als z..B. deutlich schlechter bezahlte Krankenschwestern. Korreliert das jetzt mit dem Merkmal "Fleisch" oder mit dem Merkmal "Einkommen" oder "männlich"? Siehe als Fun Fact: https://www.spiegel.de/gesundh…8f-4dc6-9ff1-1eb29a38595b mit

    Frauen müssen für gleichen gesundheitlichen Nutzen viel weniger trainieren als Männer". Wir wissen nun, dass Sport bei Frauen besser wirkt als bei Männern. These: Essen diese Männer durch das höhere Einkommen (oder weil Sie "Männer" sind) mehr Fleisch, machen weniger wirksamen Sport --> Insulinresistenzen und T2D Incoming. Sehe nicht, dass auf andere demografische Merkmale ausreichend geprüft wurde.


    Daher Vorsicht bei Korrelationsanalysen. Eine Korrelation kann eine Kausalität sein, muss es aber bei weitem nicht. Hat man jedoch eine Korrelation gefunden, gibts einen Ansatz den Schädigungsmechanismus nachfolgend dort zu suchen. Weil der Nachweis eines Mechanismus kann die Kausalität beweisen und eben eine Korrelation mit einem nicht erfassten Merkmal ausschließen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

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  • Was für mich an der Studie mit "rotem Fleisch begünstigt T2D bzw. Insulinresistenzen" fehlt ist die Prüfung auf andere Korrelationen als BMI.


    Ja, der BMI geht in T2D klar rein, erklärt aber nicht alles. Kann ich akzeptieren. Was mir fehlt: Ob dieser fehlende Anteil mit der Region korreliert, weil diese wiederum stark in die Ernährungsweise eingeht. An eine Gleichverteilung durch alle Regionen glaube ich nicht. Südkalifornien ernährt sich anders als "Chicago". Zudem ist die Auswahl der Gruppen nicht repräsentativ - (weibliche) Krankenschwestern und (männliche) Ärzte.


    Ich behaupte mal folgende These (die wahrscheinlich Quatsch ist): Die Ärzte in den USA haben sehr hohe Einkommen, anderer Lebensstil als Krankenschwestern. Die essen eher "rotes Fleisch" als Krankenschwestern. Korreliert das jetzt mit dem Merkmal "Fleisch" oder mit dem Merkmal "Einkommen" oder "männlich"? (...)

    Ein kleines Leckerli für Dich, Grounded , falls Du es noch nicht kennst;):

    https://www.tylervigen.com/spurious-correlations

    (Schau auch unter "Why this works")
    Viel Spaß dabei. Ich hatte viel Freude damit, als ich es zum ersten mal gesehen hatte...

  • Witzig, was man alles korrelieren und sich durch eine AI erklären kann ^^

    Beurteilen Sie mich nicht nach meinen Erfolgen. Beurteilen Sie mich danach wie oft ich hingefallen und wieder aufgestanden bin. (Nelson Mandela)

  • Ja, und solche Seiten sind u.a. der Grund, warum sich AI mit "dem Internet" als Datenbasis zunehmend selbst vergiftet.


    Jede zweite Fake-Test Seite mit Affiliate Links macht nichts als Amazon-Rezensionen zusammenzufassen, dazu ein paar andere Bewertung aus Portalen wie Geizhals & Co dazunehmen und "fertig". Klickst du dann auf die Testsieger und kaufst was bei Amazon, dann gibts Provisionen.


    Die Kunst bei AI wird sein, den Datenschrott auszusortieren. Stell dir vor, du würdest eine AI auf die gesammelten Libre-Daten anwenden. Als Erstes würde ich alles aussortieren, was qualitativ vom HbA1c her Mist ist. Weil nur aus dem Rest kann eine AI wirklich was lernen.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.