Zusammenhang Glucose, Bewegung, Restfunktion

  • Hallo, bin auch ein LADA (55J). Ich hab' so etwas ähnliches vor einiger Zeit ziemlich regelmäßig mit einem morgendlichen Spaziergang/straffes Gehen gegen zu hohe Nüchternwerte praktiziert.

    In den allermeisten Fällen ist der BZ dann auch bissel runtergegangen, weswegen ich von einem Zuckerverbrauch durch das Gehen ausgegangen bin. Leider ist diese "Methode", den Nüchternblutzucker zeitnah zu senken im Alltagsleben in der regelmäßig notwendigen Form nicht immer etablierbar.

    Man hat morgends einfach nicht immer die Zeit und bei Platzregen hab' ich es natürlich auch gelassen.

    Kurzum, Sport/Bewegung ist natürlich immer gut, hinlänglich bekannt ist, weil einfach der im Blut und in den Muskeln vorhandene Zucker verbraucht wird. Seine verbliebenen Betas wird man damit wohl eher nicht dopen können, zumindest hab' ich davon noch nie etwas gehört...

    Diabetes kann durchaus auch gesundheitsförderlich sein...! :urlaub

  • ist fast nix auf 24h gesehen!

    Kannst auch mal probeweise weglassen und schauen, ob dein BZ stabil bleibt.


    Brauchst du aktuell auch Bolus-Insulin? Ich habe in meiner Remission gut 15g-25 KH essen können ganz ohne Insulin.

    6 IE Basal ist fast nix?

    Das kann man so frisch nach der Diagnose noch gar nicht abschätzen und ich würde nicht empfehlen, es einfach mal wegzulassen. Skylla: meine Basaldosis hat niedriger angefangen und ist nach 14 Jahren DM ungefähr bei 5-6 IE/Tag. Ich bin damit ganz sicher kein Beispiel für andere Leute, aber solange du noch nicht abschätzen kannst, wo du im Spektrum des Tagesbedarfs später mal landest und wie insulinempfindlich du wirklich bist, vielleicht eher Vorsicht mit solchen allgemeinen Aussagen zu Insulinmengen.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • ich erinnere mich auch noch zu gut an meine Nüchternwerte von 300, um das einfach mal wegzulassen.


    Mir ging es tatsächlich nur um die Frage, ob die sportliche Betätigung auch bei T1 ohne Restfunktion noch irgendwelche Auswirkungen hat, oder ob das aneinander gekoppelt ist.


    Dazu habe ich einiges an Antworten bekommen, danke dafür!

  • Mir ging es tatsächlich nur um die Frage, ob die sportliche Betätigung auch bei T1 ohne Restfunktion noch irgendwelche Auswirkungen hat, oder ob das aneinander gekoppelt ist.

    Das hat es auf jeden Fall!


    Ich hab zwar nicht ganz so niedrig angefangen und das einige Jahre gehalten, inzwischen bin ich aber bei der doppelten Dosis.


    Es kann sich noch verändern oder so wie bei Hubi auch bleiben oder zumindest sehr lange bleiben. Diabetes ist wandelbar und man weiß nie was als nächstes passiert.


    Alles Gute auf deiner weiteren Diabtesreise, die bis zum Schluss nie enden wird und immer für Überraschungen gut ist! ;)

  • Ich habe ja auch vermutlich noch immer eine Restfunktion, seit nun achteinhalb Jahren DM Typ 1 derzeit als Basis morgens 6 I.E. Levemir, Bolus Humalog je nach KE-Last.

    Bei geplantem Sport oder Bewegung spritze ich nur sehr vorsichtig Bolus, teilweise auch gar nicht. Dann muss die Sporteinheit aber auch möglichst direkt nach der Mahlzeit beginnen.

    Es kommt dann bei mir noch auf die Art der Bewegung an: Beim zügigen Gehen/Walking oder leichtem Joggen ist der Glukosewert ganz schnell im Keller, bei Pilates eher nicht.

    Ich nutze Bewegung sehr gern als Ergänzung oder eben gelegentlich auch als Ersatz für Insulin. Mein Diabetologe vermutete jedenfalls in der Vergangenheit immer, dass noch eine Restfunktion vorhanden ist eben wegen der geringen Insulinmenge, die Diabetesberaterin hingegen meint, es habe eher mit der allgemeinen Lebensführung zu tun.

    Mir ist es eigentlich egal, woran es liegt, ich bin einfach über jeden Tag froh wo ich mich mit wenig Insulin und mehr Bewegung gut fühle.:)

  • Ich habe ja auch vermutlich noch immer eine Restfunktion, seit nun achteinhalb Jahren DM Typ 1 derzeit als Basis morgens 6 I.E. Levemir, Bolus Humalog je nach KE-Last.

    Nur morgens Levemir finde ich interessant. Ich dachte, das muss 2-3x täglich verwendet werden wegen seiner Wirkdauer.

    Mein täglicher Basalbedarf liegt (vermutlich ebenfalls wegen Restfunktion) bei 5 IE Lantus. - Allerdings bin ich mittlerweile einigermaßen genervt von den Lantus Lows. Gerade heute früh wieder passiert. :wacko:

    Ist auf jeden Fall auf dem Zettel für meinen nächsten DiaDoc-Termin.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Ich jongliere da so ein bisschen: wenn ich abends nichts KE-Lastiges esse und der BZ vorm Schlafen gehen um 100 liegt (und das versuche ich so hinzubekommen) dann spritze ich zur Nacht nichts. Hat den Vorteil dass sich nach einem sportlicheren Tag nachts keine Hypo anschleicht. Interessanterweise wache ich zur Zeit dann morgens 8)mit niedrigeren Werten auf als wenn ich auch abends Basis spritze

  • Ich jongliere da so ein bisschen: wenn ich abends nichts KE-Lastiges esse und der BZ vorm Schlafen gehen um 100 liegt (und das versuche ich so hinzubekommen) dann spritze ich zur Nacht nichts. Hat den Vorteil dass sich nach einem sportlicheren Tag nachts keine Hypo anschleicht. Interessanterweise wache ich zur Zeit dann morgens 8)mit niedrigeren Werten auf als wenn ich auch abends Basis spritze

    Dasselbe bei mir. Basal ist keinesfalls in Stein gemeisselt.

    Weiterhin ist es bei mir so, dass mein BMI eine krasse Auswirkung auf die Restfunktion hat.


    BMI ab 21 geringe Restfunktion. BMI 20 sehr gute Restfunktion. Das ist ja der Grund, weshalb ich desoefteren 16:8 kombiniert mit max. 50-60g KH praktiziere.


    Ich kann das irgendwie immer wieder wiederholen. Zurzeit kann ich auf die Haelfte des Basal verzichten. Null Bolus.


    Aktives Leben, KH nur aus gewachsenen Pflanzen (kein Zucker, keine Mehlprodukte, keine Fertiggerichte usw.), Eiweiss fast (leider nur fast) aus Pflanzen.

    Klar, das kann man als extrem bezeichnen - ich missioniere allerdings nicht. Fuer mich passt das eben perfekt.


    Einzige Ausnahme sind lange Strecken auf dem Rad. Dann fuelle ich Maltodextrose nach. Das verbrenne ich allerdings auch sofort wieder.


    Skylla Sport und bei mir der BMI haben Auswirkungen auf die Restfunktion. Ich vermute, Sport wirkt auf die Effizienz der Insulinverwertung und der BMI tatsaechlich auf die ausgegebene Insulinmenge der BSD.

  • ist ja klar, warum das so ist. Je weniger Masse man hat, desto weniger Insulin braucht man, um das System auf Laufen zu halten.


    Gerade wenn man in der Anfangsphase eines LADA-T1 ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hat, kann man mit Abspecken die absolute Insulinabhängigkeit um Monate bis Jahre verzögern. Denn der Lada ist meist nicht so aggressiv wie der juvenile. Aber ist eben nicht Teil der Behandlungsleitlinie, von dem her wirds auch kein Diabetologe ansprechen oder gar empfehlen.