FIASP kaputt oder was?

  • Ich hab seit gestern ein merkwürdiges Problem. nutze Pumpe und AAPS und seit ein paar Wochen FIASP. Hat bisher bestens funktioniert, aber seit gestern ist der Wurm drin. Bin ca. 1h Rad gefahren, habe vorher auf 30% reduziert wie immer und hatte kurz vor dem losfahren noch BZ <100, hab also erstmal Zuckerwasser getrunken und nen Apfel gegessen. Während des Sports war alles prima, erst daheim ist der BZ wieder auf 80 gefallen. Pumpe abgekoppelt zum Duschen und dann wieder die Default Basalrate und Ziel-BZ eingestellt. Danach Katheter gewechselt.


    Dann ist aber innerhalb von ein paar paar Stunden der BZ auf über 300 gestiegen und ging erstmal nicht wieder runter, erst nach nem kleinen Spaziergang und nachhelfen mit einem Novorapid-Pen. Über Nacht ist er dann wieder auf 240.


    Was kann das sein? Katheter ist durchgängig, das hab ich ja beim Wechsel gecheckt, Luft war auch keine drin, Katheter war ja frisch gesetzt und Batterie hab ich auch gewechselt. Hatte mit FIASP auch noch keine Probleme hohen BZ runter zu bekommen. Es ist, als ob das Zeug keinerlei Wirkung mehr hat.


    Werde wenn ich nach Hause komme alles wechseln, aber das ist schon merkwürdig, Hat jemand nen Tipp?

  • Ich hatte Fiasp mit Pumpe ca. 1 Jahr in Betrieb und irgendwann war die Wirkung einfach nicht mehr zuverlässig berechenbar. Insbesondere bei hohem BZ hat es nicht gewirkt. Aus dem Grund bin ich wieder zu Novorapid zurück.


    Das muss jetzt nicht dein Problem beschreiben, aber so war's bei mir.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich hatte Fiasp im Pen. Soweit alles super, aber hohe Werte hab ich damit einfach nicht runter bekommen. Ich meine das auch mal hier gelesen zu haben, taugt für Korrekturen nicht.

  • Ja FIASP ist bei hohen Werten eher schlecht. Meistens kommt es dann zum sogenanntem Insulinstacking, also es wir immer mehr Insulin abgegeben und irgendwann knallt der BZ dann stark nach unten... Mein Mittl dagegen ist ganz einfach keine hohen Werte haben :nummer1:

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Mit dem Runterkommen von zu hohen Werten hatte ich bisher noch kein Problem. Das ist aber auch hier nicht das Problem - hier ist es genau andersrum: ich bin von normalen Werten (so zwischen 100 und 120) auf hohe Werte gekommen - so als ob gar kein Insulin im Körper ankommt oder es überhaupt nicht wirkt. Und das, so was Insulin eine Stunde vorher noch ganz normal gewirkt hat.


    Könnte natürlich die Setzstelle des Katheters sein, die war ja frisch. Nur hab ich keine Verhärtung gespürt und so nullwirksamkeit hatte ich da auch noch nie - eher verzögerte oder unberechenbare. Zu warm geworden - könnte schon sein, aber ist das so empfindlich? Ich hatte die Pumpe einfach in die Radhose gestopft, da wurde es durch die Anstrengung ggfs warm, allerdings war ja ausser dem dünnen Lycra nix drüber und draussen war es unter 10°C.

  • Ich weiß nicht ob Dir das weiter hilft, aber ich hatte nach jedem Katheterwechsel diese Anstiege.Ich benutze Novorapid.Mein Doc meinte dazu,dass sich (laienhaft ausgedrückt) erstmal Insulin an der neuen Setzstelle ansammeln muss. Ich habe hier im Forum den Tipp bekommen, den alten Katheder mindestens noch eine Stunde kleben zu lassen, da dort ja noch Insulin vorhanden ist, und den neuen Katheter mehr zu befüllen. Bei meinem Katheter ist eine Füllmenge von 0,6 U vorgesehen, ich fülle jetzt mit 5,0U. Seitdem habe ich keine Anstiege mehr nach dem Wechsel,aber auch keine Hypos trotz der großen Füllmenge.

  • Gerade wenn man insulin abgegeben hat und dann den Katheter entfernt, wirkt dieses nicht mehr richtig, da das Depot zerstört wird oder so ähnlich. Daher kommt es zu Anstiegen beim Katheterwechsel. Das kann man vermeiden in dem den alten Katheter noch ein paar Stunden drin lässt. Das trifft hier aber denke ich nicht zu.

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Ich weiß nicht ob Dir das weiter hilft, aber ich hatte nach jedem Katheterwechsel diese Anstiege.Ich benutze Novorapid.Mein Doc meinte dazu,dass sich (laienhaft ausgedrückt) erstmal Insulin an der neuen Setzstelle ansammeln muss. Ich habe hier im Forum den Tipp bekommen, den alten Katheder mindestens noch eine Stunde kleben zu lassen, da dort ja noch Insulin vorhanden ist, und den neuen Katheter mehr zu befüllen. Bei meinem Katheter ist eine Füllmenge von 0,6 U vorgesehen, ich fülle jetzt mit 5,0U. Seitdem habe ich keine Anstiege mehr nach dem Wechsel,aber auch keine Hypos trotz der großen Füllmenge.

    Du hast dich aber verschrieben, oder? Oder füllst du den Katheter wirklich mit 5 IE?? :pupillen:

    breschdling War das denn ein einmaliges Erlebnis? Ansonsten würde mich das Stichwort "Radhose" auf die Idee bringen, dass der Anstieg eher von Insulinmangel beim Sport herrührt.

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    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • breschdling War das denn ein einmaliges Erlebnis? Ansonsten würde mich das Stichwort "Radhose" auf die Idee bringen, dass der Anstieg eher von Insulinmangel beim Sport herrührt.

    Ja, das war bisher ein einmaliges Erlebnis. Aber es war erst FIASP Patrone Nr. 4, hatte vorher immer Novorapid.


    Auswirkung von Insulinmangel beim Sport kann ich ausschliessen. Ich hatte so einen Anstieg noch nie beim Sport, auch wenn ich 3h komplett ohne jegliche Insulininjektion gefahren bin. Und der BZ war nach Ende der kurzen Fahrt (eine gute Stunde) recht nah an der Hypogrenze. Ist erst in den 4 Stunden danach langsam aber stetig gestiegen - und war noch 2 Stunden nach wieder ankoppeln der Pumpe in Range. Da hätte längst genug Insulin on Board sein müssen. BZ ging auch erst nach Bolusgabe mit Pen wieder runter.

  • Du hast dich aber verschrieben, oder? Oder füllst du den Katheter wirklich mit 5 IE?? :pupillen:

    breschdling War das denn ein einmaliges Erlebnis? Ansonsten würde mich das Stichwort "Radhose" auf die Idee bringen, dass der Anstieg eher von Insulinmangel beim Sport herrührt.

    Nein, ich habe mich nicht verschrieben.Ich fülle den Katheter mit 5,0 Einheiten.Bei der Minimed kann man das hochstellen,ob das bei anderen Pumpen auch geht, weiß ich nicht.Wenn ich das nicht mache,rauscht der BZ wie verrückt nach oben. Das eine mal bis 385, aber üblicherweise deutlich über 200.

  • Ich habe das Proglem grundsätzlich, dass mein Fiasp bei hohem BZ nicht zu wirken scheint und ich es massiv "überdosieren" muss.


    Letzten Samstag wieder: wir haben Pizza gemacht und ich bin mit rund 80 in den Abend, bissken zu niedrig für mich eigentlich. Deshalb habe ich auch nicht vor dem Essen, sondern erst Insulin gegeben, als ich begann, hochzugehen. Zu dem Zeitpunkt habe ich ein halbes Glas Wein getrunken.


    Dann kam das Essen an und ich habe Insulin gegeben, wie immer für so ein Essen. Bin dann hochgeschossen bis über 300, so als ob gar kein Insulin drin war. Mehrmals auch Insulin nachgegeben in kleinen Mengen, aber komplett ohne Wirkung.


    Bin dann abends mit knapp über 300 ins Bett, mit deutlich mehr Insulin intus als nötig. Dachte, schlimmstenfalls weckt mich halt der Alarm. Aber Pustekuchen - bin dann langsam in der Nacht runter und morgens im Zielbereich aufgewacht.


    Aber auch früher hatte ich das schon; mit Pen. Unterwegs gewesen, niedrig, "ach komm, wir essen ein Eis. Spritzen tu ich nachher". Waren dann so Tage, wo ich hoch geblieben bin und Fiasp reingetan habe wie Wasser.


    Mein Ihr, ich solle mal was Anderes probieren? Was käme dem Fiasp denn am nächsten von der Schnelligkeit? Novorapid?

  • Ich weiß nicht ob Dir das weiter hilft, aber ich hatte nach jedem Katheterwechsel diese Anstiege.Ich benutze Novorapid.Mein Doc meinte dazu,dass sich (laienhaft ausgedrückt) erstmal Insulin an der neuen Setzstelle ansammeln muss. Ich habe hier im Forum den Tipp bekommen, den alten Katheder mindestens noch eine Stunde kleben zu lassen, da dort ja noch Insulin vorhanden ist, und den neuen Katheter mehr zu befüllen. Bei meinem Katheter ist eine Füllmenge von 0,6 U vorgesehen, ich fülle jetzt mit 5,0U. Seitdem habe ich keine Anstiege mehr nach dem Wechsel,aber auch keine Hypos trotz der großen Füllmenge.

    Dieses Problem hatte ich noch nie. Ich befülle den Katheter auch nicht mit X Einheiten, sondern so lange bis keine Luftblasen mehr im Schlauch sind. Das können zwischen 7 und 12 Einheiten sein bei Wechsel von Katheter und Schlauch. Ich wechsle idR nach 2 Tagen nur den Katheter und lassen den Schlauch dran, dann sinds immer ca. 3 Einheiten.

  • Aber auch früher hatte ich das schon; mit Pen. Unterwegs gewesen, niedrig, "ach komm, wir essen ein Eis. Spritzen tu ich nachher". Waren dann so Tage, wo ich hoch geblieben bin und Fiasp reingetan habe wie Wasser.


    Mein Ihr, ich solle mal was Anderes probieren? Was käme dem Fiasp denn am nächsten von der Schnelligkeit? Novorapid?

    FIasp ist deutlich schneller als Novorapid. Ist eigentlich das gleiche Insulin, nur mit anderen "Zutaten", die das ganze schneller wirken lassen sollen.


    Dass man bei hohen Werten viel mehr Insulin braucht um gleich viel BZ zu reduzieren ist normal und bei jedem Insulin so. Das hatte ich auch schon mit Novorapid. Tatsächlich hat bei mir FIASP bei hohen Werten sogar schneller gewirkt als Novorapid. Bei letzterem hat es manchmal Stunden gedauert und enorme Mengen Insulin bis ich wieder im Zielbereich war. Da muss man frühzeitig dagegen schiessen. Beim Loop wird das bei "AutoISF" wohl berücksichtigt, das hab ich aber noch nicht ausprobiert.

  • BTW, wie passt die Insulinkinetik von Fiasp zu alkoholfreiem Bier? Hat das schon wer ausprobiert? (Novorapid passt nämlich leider überhaupt nicht.)

    Ich halb Grieche. Fetalicherseits.

  • Mich würde mal interessieren, was Hubi so sagt und wie bei ihr die Symptome waren...

    Bei mir lief es eine ganze Zeit lang mit Fiasp ganz gut. Ich hatte das schon für ICT verwendet, in Kombination mit Tresiba und Novorapid als zweites Bolusinsulin fürs Abendessen. In der Pumpe war Fiasp auch erstmal unauffällig, aber nach ca. 1,5 Jahren hatte ich immer öfter das Problem, dass ich hohe BZ (ab so ca. 200 mg/dl) nur nach mehrfachen Korrekturen und Überdosierung runter bekommen habe. Häufig dann auch nur mit Hilfe vom Pen. Irgendwann ist mir gedämmert, dass sich da zu früher was geändert hat und meine Insulinempfindlichkeit war's nicht.

    Da ich mit Fiasp schon öfter mal Brennen an der Katheterstelle hatte, habe ich mir den Versuch mit Lyumjev gespart und bin auf's gute alte Novorapid zurück. Das hat bei mir den Vorteil, dass es zwar nicht das allerschnellste Insulin ist, die Wirkung aber sehr zuverlässig ist.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)