Basal & Bauch

  • Die meisten hier haben als Basalinsulin ja bestimmt 'Lantus', Levemir oder 'Protaphan'. Humaninsulin Basal dürfte der ein oder andere noch haben. Hab ich was vergessen???

    Jetzt aber meine Frage, hier haben 22 gesagt sie spritzen ihr Basalinsulin in den Bauch und 34 sagten sie spritzen es in den Oberschenkel!

    Ich habe jetzt mich bei drei Ärzten informiert und im Diabetikerratgeber stand es auch "'Insulin' glargin" sprich Lantus kann problemlos in den Bauch gespritzt werden. Es ist nicht notwendig es in den Oberschenkel zu spritzen. Gibts unter den Oberschenkelspritzern auch Lantusspritzer??? Wenn ja könnt ihr euch das eingentlich sparen!

    Gut 'Levemir' (Insulin detemir) sollte wirklich in den Oberschenkel gespritzt werden, sagen dieselben Quellen!

    Ich bin so eingestellt worden und habe es so gelernt, alles in den Bauch zu spritzen, da ich immer Lantus gespritzt hab und hätte eine Abneigung, mich in den Oberschenkel zu spritzen. Ich komme auch gut damit hin Basal in den Bauch zu spritzen.

    Wenn ihr euer Basal in den OS spritzt, habt ihr dafür gewisse Gründe? Ist es nur die Absorbtion? Die die sich damals in der Umfrage für "Basal in den Bauch" entschieden haben, sind das alle Lantusspritzer?

    Und die Levemir/Protaphanespritzer: Wenn ihr die Wahl hättet, würdet ihr es dann lieber auch wie die meisten es mit dem Bolus auch machen, das Basal dann auch in den Bauch spritzen???

    Viele liebe Grüße ChrisX


    Besondere Grüße an User Lydia

  • also vorweg, ich spritze Lantus und zwar in den bauch oder oberschenkel, je nach gelegenheit, in einer vorlesung kann man ja schlecht mal eben die hosen runterlassen.


    wenn ich mir anschaue wie die beiden insuline 'Lantus' und Levemir wirken, dann würde ich sagen 'Lantus' in den oberschenkel, weil Lantus ein depot bildet was dann verzögert aus dem fettgewebe ins blut übergeht. das soll im oberschenkel ja langsamer sein als im bauch, also 'Lantus' in den oberschenkel.


    Levemir hingegen geht ja nach injektion direkt ins blut über, um sich dort an eiweiße zu binden und dann von diesen verzögert zu wirken. also ist das egal wo man 'Levemir' hinspritzt, da es ja kein depot im unterhautfettgewebe anlegt.


    bin mir bei meinen ausführungen aber auch nicht ganz sicher, wäre gut wenn noch jemand was ergänzendes weiß.



  • Hi Ben kann es sein, dass du dich mit deiner Einschätzung irrst? Drei Ärzte sagten mir das man Levemir in den OS spritzen sollte und das es keinerlei Probleme darstellt 'Lantus' in den Bauch zu spritzen!

    Viele liebe Grüße ChrisX


    Besondere Grüße an User Lydia

  • Hallo Chris,


    zu meiner ICT-Zeit habe ich Levemir ca. 1½ Jahre in den Oberarm gespritzt und hatte sehr gute Werte erzielt, abwechselnd links und rechts.


    Gruß

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII

  • Also ich spritze Lantus in den OS. In der einen Woche rechts, in der nächsten links.
    Mir wurde geraten in den OS zu spritzen. Wegen der Wirkung eher nicht, sondern wegen der verfügbaren Spritzstellen. Meine Diaberaterin hat mir damals vorgerechnet, wie oft mich noch in den Bauch spritzen muss - (min.) 3 mal am Tag, 5 Tage in der Woche, 52 Wochen im Jahr und das wahrscheinlich 50 Jahre lang (oder auch länger...). Und dass ich dann zumindest das eine mal am Tag auf den OS ausweichen sollte. Dabei würde ich dann etwas meinen Bauch entlasten. Also spritz ich halt in den OS. Klappt bei mir wunderbar.

    Grüßle Eva

  • Also, jetzt bin ich doch verwirrt. Ich wurde vor etwa 4 Monaten auf Levemir umgestellt, und mir wurde damals nichts davon gesagt, daß es besser wäre, 'Levemir' in den Oberschenkel zu spritzen?? Allerdings war ich damals noch bei einem anderen Arzt. Der neue hat mir geholfen, die Dosis von Levemir bzw. die allgemeine Insulindosis zu senken - durch bessere Beratung, etc. Aber vom Spritzen in den Oberschenkel hat er mir auch nix gesagt.


    Früher hatte ich 'Protaphan' und Lantus in den Oberschenkel gespritzt, was ich jedoch aufgrund von heftigen Blutergüssen einstellen mußte - ich sah aus wie eine Fixerin erster Güte. Bei mir treffe ich idealerweise fast immer ne Ader oder Vene - auch am Bauch, trotz ständigen Wechsels (Spritzstellen, Nadel nach jeder Benutzung gewechselt). Dadurch brauche ich zwar weniger Insulin, aber schön isses dennoch nicht. Hat da jemand ne Idee, bzw. Erfahrung damit?

  • Zitat von Eva;35901

    Also ich spritze Lantus in den OS. In der einen Woche rechts, in der nächsten links.
    Mir wurde geraten in den OS zu spritzen. Wegen der Wirkung eher nicht, sondern wegen der verfügbaren Spritzstellen. Meine Diaberaterin hat mir damals vorgerechnet, wie oft mich noch in den Bauch spritzen muss - (min.) 3 mal am Tag, 5 Tage in der Woche, 52 Wochen im Jahr und das wahrscheinlich 50 Jahre lang (oder auch länger...). Und dass ich dann zumindest das eine mal am Tag auf den OS ausweichen sollte. Dabei würde ich dann etwas meinen Bauch entlasten. Also spritz ich halt in den OS. Klappt bei mir wunderbar.

    Grüßle Eva



    Da sag ich mal ganz frech, auf das eine Mal würde es mir da auch nicht ankommen! OS ist mir zu unangenehm! Bauch kommt gut hin und vorerst mal Danke für eure Antworten. Aber ich hoffe da kommen noch mehr!

    Viele liebe Grüße ChrisX


    Besondere Grüße an User Lydia

  • Hi,
    also ich Spritze mein Lantus auch imer in den Bauch.
    Klönnte mir aber auch nicht vorstelken das ich mich in den OS Spritzen müsste.
    Habe das so im KH begebrach bekommen also warum in den OS Spritzen?

    Gruß euer Grisu


    Wir leben mit dem Diabetes und nicht für den Diabetes :nummer1:

  • Also mein Bruder spritz scon immer (15 Jahre) sein Insulin in den OS.
    Das macht er bei Protophane und Novo Rapid so.
    Könnte ich mir nicht vorstellen aber er will sich nicht in den BAuch stechen ist wohl gewöhnungs Sache.

    Gruß euer Grisu


    Wir leben mit dem Diabetes und nicht für den Diabetes :nummer1:

  • Ich habe auch Levemir und spritze es jetzt nur noch in den Bauch. Anfangs sagte man mir auch OS, aber ich habe da jede Menge Besenreiser und da gab es immer blaue Flecken. Dann habe ich es in den Bauch gespritzt und es gab keinen Unterschied im BZ-Verlauf. Also bleibe ich dabei.


    LG Zuckerschneckchen

  • Zitat von Ben;35876


    Levemir hingegen geht ja nach injektion direkt ins blut über, um sich dort an eiweiße zu binden und dann von diesen verzögert zu wirken.



    Bedeutet das, dass 'Levemir' dann auch nicht so stark auf Bewegung und Sport reagiert?

  • Zitat von KiM;35904

    Also, jetzt bin ich doch verwirrt. Ich wurde vor etwa 4 Monaten auf Levemir umgestellt, und mir wurde damals nichts davon gesagt, daß es besser wäre, 'Levemir' in den Oberschenkel zu spritzen?? Allerdings war ich damals noch bei einem anderen Arzt. Der neue hat mir geholfen, die Dosis von Levemir bzw. die allgemeine Insulindosis zu senken - durch bessere Beratung, etc. Aber vom Spritzen in den Oberschenkel hat er mir auch nix gesagt.


    Früher hatte ich 'Protaphan' und Lantus in den Oberschenkel gespritzt, was ich jedoch aufgrund von heftigen Blutergüssen einstellen mußte - ich sah aus wie eine Fixerin erster Güte. Bei mir treffe ich idealerweise fast immer ne Ader oder Vene - auch am Bauch, trotz ständigen Wechsels (Spritzstellen, Nadel nach jeder Benutzung gewechselt). Dadurch brauche ich zwar weniger Insulin, aber schön isses dennoch nicht. Hat da jemand ne Idee, bzw. Erfahrung damit?


    Welche Nadellänge hast Du zum spritzen für den Oberschenkel verwendet? Ich spritze mir NPH-Insulin zur Basis-Versorgung nur in den Oberschenkel. Aus einem Test ergab sich für mich die Beobachtung, dass durch die Wahl der Spritzstelle Oberschenkel man ca. 1-1.5 h Zeit in der Resorption des Insulins dazu gewinnt. Dies wird aber mit Sicherheit von Mensch zu Mensch etwas variieren. Problem ist, dass man im Oberschenkel viel leichter auch intramuskulär spritzen kann, was dann ganz wesentlich die Insulin-Wirkung beeinflusst. Man sollte daher hier auf die richtige Nadellänge achten. Wenn ich für meine dünnen sportlichen Beinchen eine 8mm-Nadel nehme, sind blaue Flecken bzw. eine intramuskuläre Injektion deutlich vorprogrammiert. Daher verwende ich für den Oberschenkel nur 6mm-Nadeln. Die reichen völlig aus, wenn nur wenig Unterhautfettgewebe vorhanden ist. Teilweise verwende ich die 6mm-Nadeln auch für den Bauch, da ich mich so leichter schmerzfrei spritzen kann. Doch Vorsicht: die Nadellänge bzw. die Tiefe der Insulin-Applikation beeinflusst ebenfalls die Insulin-Wirkung!

    Im übrigen kann es auch sinnvoll sein einen Bolus in den Oberschenkel zu spritzen. Meine Erfahrung ist, dass mit der dann vorliegenden verzögerten Resorption des Bolus-Insulins zum Beispiel sehr gut der verzögerte Insulin-Bedarf für einen Eisbecher mit Sahne abdeckt werden kann. Das kann man natürlich auch mit einem zeitlich verschobenen Bolus erreichen, doch den vergesse ich viel zu leicht, daher nutze ich sehr gern und gezielt den Verzögerungseffekt aus der Spritzstelle Oberschenkel. Aber Ben hat recht, in der Öffentlichkeit ist es nicht so einfach sich in den Oberschenkel zu spritzen.


    Jens

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muß die Gegend verlassen, wo sie gelten [Johann Wolfgang von Goethe].

  • Zitat von Der blaue Klaus;35969


    Wenn Du ruhst,gehst oder Sport mit Bolus im OS treibst dann hast du jedesmal ne unterschiedliche Boluswirkung.


    Ist bei mir im Bauch aber genauso.

  • Zitat von Feuerwehr;35916

    Also mein Bruder spritz scon immer (15 Jahre) sein Insulin in den OS.
    Das macht er bei Protophane und Novo Rapid so.
    Könnte ich mir nicht vorstellen aber er will sich nicht in den BAuch stechen ist wohl gewöhnungs Sache.



    Ich denke Bolusinsulin du spricht hier zb Novorapid an, sollte man idR immer in den Bauch spritzen! Bzw. an Stellen die die Absorbtion nicht behindern, also möchglichst nicht in den OS.

    Viele liebe Grüße ChrisX


    Besondere Grüße an User Lydia

  • Zitat von Der blaue Klaus;35985

    Wie meinst du das jetzt? Das Du bei Bewegung ne bessere Durchblutung in der Bauchgegend hast oder das Du im Bauch allgemein unterschiedliche Resorptionszeiten hast?


    Dein Satz: Wenn du ruhst, gehst oder Sport machst..... trifft bei mir genaus auf den Bauch zu, da ich die Boluswirkung sehr schwer Einschätzen kann, Ist schon ein gewaltiger Unterschied, ob ich ruhe oder gehe.
    Liegt wahrscheinlich an der Durchblutung, oder?

  • Zitat von Der blaue Klaus;35969

    Bei einer höheren Insulindosis kannst Du mit 6mm davon ausgehen das es öfter mal zu einem Insulinrückluss kommt.


    Das kann sein. Ich konnte dies bei mir noch nicht beobachten. Ich habe nur feststellen müssen, dass es manchmal besser ist den Bolus über eine 8mm-Nadel zu applizieren. Daher der Hinweis auf die Wirkung des Insulins. Mein Diabetologe wollte mir die 6mm-Nadeln eigentlich nicht geben, hat aber dann nach der ersten Untersuchung ohne weiteres diese mit auf das Rezept gesetzt. Seine Erfahrungen sind wohl was die Anwendung dieser Nadellänge im Fall von Erwachsenen betrifft eher negativ zu bewerten. Da muss einfach jeder ganz individuell testen. Ich wollte nur erwähnen, dass die Verwendung von 6mm-Nadeln dabei helfen kann "Blessuren" zu vermeiden.


    Zitat von Der blaue Klaus;35969

    'Bolus' Insulin ins Bein ist wie ein Blindflug bei der Resorption. Wenn Du ruhst,gehst oder Sport mit 'Bolus' im OS treibst dann hast du jedesmal ne unterschiedliche Boluswirkung. Je mehr der OS durchblutet ist durch einen unterschiedlichen Bewegungsgrad desto unterschiedlicher ist die Resorption dort. Deswegen sagt man Bolus halt in den Bauch weil dort die Resorption gleichbleibend ist.


    Bewegung übt bei mir generell einen starken Einfluss aus, da ist es ziemlich egal ob in den OS oder in den Bauch injiziert wurde. Aber Dein Hinweis ist sehr wichtig! Ich nutze den Oberschenkel als Spritzstelle vor allem für längere Autofahrten oder in Momenten, wo es zwangsläufig zu keiner größeren Bewegung kommen wird (Beispiel langweilige aber notwendige Familienfeier). Gerade für längere Autofahrten hat diese Sache für mich einen praktischen Wert, da eine zeitlich verzögerte Bolusgabe mittels 'Pen' während einer Autobahnfahrt für einen Alleinfahrer schwierig wird. Der Gedanke, eine Pumpe zur Insulintherapie zu verwenden, ist für mich bis jetzt mit zu negativen Empfindungen behaftet. Doch gerade im Fall einer Autofahrt habe ich mir diese schon öfters gewünscht. Bleibt nur die Frage, ob ich nicht dann aufgrund der vereinfachten Injektionsbedingungen zu einer zu leichtfertig gesetzten Boluskorrektur neigen würde.


    Jens

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muß die Gegend verlassen, wo sie gelten [Johann Wolfgang von Goethe].

  • Zitat von ChrisX;35889

    Hi Ben kann es sein, dass du dich mit deiner Einschätzung irrst? Drei Ärzte sagten mir das man Levemir in den OS spritzen sollte und das es keinerlei Probleme darstellt 'Lantus' in den Bauch zu spritzen!


    war ja nur eine theorie wegen der wirkungsweise der verschiedenen insuline. hab ja auch geschriebene das ich mir nicht sicher bin mit der theorie. drei ärzte haben vielleicht schon eher recht.
    was sagt denn klaus dazu, der weiß sowas doch bestimmt?


    Zitat von boro;35964

    Bedeutet das, dass Levemir dann auch nicht so stark auf Bewegung und Sport reagiert?


    keine ahnung!

  • Zitat von monolayer;35968

    Welche Nadellänge hast Du zum spritzen für den Oberschenkel verwendet?


    Da ich nicht so sportlich und auch nicht so dünne Beine wie Du habe, verwende ich 8 mm, da bei 6 mm immer Insulin rauskam. Mein Unterhautfettgewebe ist also dick genug - und trotzdem all dieses Blut?

  • Hallo @,


    in meiner 39jährigen Spritzenzeit habe ich folgende Erfahrung gemacht, ganz am Anfang gab es nur das Spritzen in den OS. Nach einigen Jahren bildeten sich bei mir in dem linken OS eine Delle und im rechten OS eine Beule und die Spritzstellen verhärteten sich auch, obwohl ich den Bereich ziemlich ausbaute. Danach probierte ich an mich in den Allerwertesten zu spritzen und es klappte sehr gut. BZ? kaum gemessen, HbA1c gabs noch nicht. Ich hatte dabei keine Probst. Mit 'ICT' fing ich an mich das Basal in den Oberarm zu spritzen und den 'Bolus' in den Bauch und siehe da es gab keine Probst und die gemessenen BZ-Werte lagen meist im grünen Bereich. Mit ICT hatte ich Levemir und Apidra. Nur zum Schluß, am Anfang waren es ellenlange Nadeln (20mm mind.) und am Ende habe ich 9 mm lange Nadeln verwendet.


    Mein Tipp versucht es mal in den Allerwertesten oder in den Oberarm das 'Basal' zu spritzen:wink:.


    Gruß

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII