Neue Pumpe und nix Analoga mehr

  • Auch wenn jetzt nicht direckt was mit Pumpe zu tun hat.
    Ich habe heute mein Apidra noch bekommen.
    Können das ja auch nicht zurück halten.

    Gruß euer Grisu


    Wir leben mit dem Diabetes und nicht für den Diabetes :nummer1:

  • Hallo Leute,


    worum geht es hier eigentlich und was wird mit alldem bezweckt?


    Es geht letztendlich um Kostendämpfung. Das ist nachvollziehbar und begrüßenswert, denn wie jeder weiß, sind Diabetiker ziemliche Kostenverursacher. Wenn es in den letzten Jahrzehnten um das Thema Kostendämpfung ging, wurden die Daumenschrauben bei fast allen betroffenen Kreisen angesetzt, jedoch nie bei der pharmazeutischen Industrie. Die ist selbst für die Politik zu stark und mächtig. Was kann also die Politik tun, um auch dort einen Beitrag zur Kostensenkung zu erzielen? Sie setzt nicht der Industrie die Pistole auf die Brust, sondern erzeugt einen Querschläger, indem das IQWIG sagt bzw. sagen soll, Insulinanaloga sind nicht notwendig. Wenn das IQWIG das sagt kann sich der Bundesausschuss zurücklehnen und schließt sich dem an. Jetzt läuft eine 2-monatige Frist bis zum Wirksamwerden des Beschlusses an.


    Wenn ich Hersteller von Analoga wäre, hätte viel Geld in die Forschung gesteckt und würde bis heute große Gewinne mit dem Verkauf erzielen, würde ich Vater Staat innerhalb dieser 2 Mnate anbieten, die Preise etwas abzusenken, damit sie den Preisen von Humaninsulin in etwa entsprächen. Die Gewinne für die pharmazeutische Industrie wären immer noch oberhalb der Armutsgrenze. Dann würden die Politiker sagen: "Ziel erreicht, Querschöäger hat getroffen!"


    Worüber regt ihr euch auf und welche Gedanken kommen hier ins Spiel? Wenn die Frist um ist und es sollte nichts geschehen sein, dann sollten wir alle aktiv werden, aber richtig und nicht mit Schauergeschichten. Die helfen niemanden.


    Hinsichtlich des Arztes, der in vorauseilendem Gehorsam schonmal damit anfängt, keine 'Analoga' mehr zu verschreiben, dem würde ich mal fragen, ob er freiwillig schon 80 % Einkommenssteuer zahlt. Er muss ja damit rechnen, dass die Politik vielleicht eines Tages die Obergrenze anhebt. Der Beschluss gilt erst nach zwei Monaten nach Veröffentlichung.


    Ruhig Blut und fröhliches Analogaspritzen bzw. -pumpen


    Heiner

  • Man sollte aber auch bedenken das nicht die "eigentliche" Behandlung (mit Insulin und Teststreifen) das teuerste ist, sonder den weit aus größten Teil machen die Behandlungen von Folgeerkrankungen aus.


    Zu bedenken ist aber das die Behandlung von Typ-2 günstiger ist, jedoch mehr betroffen sind.


  • Du hast im Prinzip Recht. Das die Politik handeln muss ist völlig klar, zur kritisieren ist nach meiner Auffassung aber der Weg der hierzu eingeschlagen wird. Man kann solche Probleme offen aussprechen. Das im Gesundheitswesen Geld gespart bzw. richtig ausgegeben werden muss kann jeder verstehen. Nach meiner Auffassung bedurfte es hier keiner willkürlich ausgeführten Studie eines IQWiG. Bereits der Ansatz der Studie ist streng genommen falsch. Doch diese Interpretationsstudie wird nun ohne weiteres für politische Entscheidungen herangezogen. Wie viel Geld wurde denn für diese Studie ausgegeben? In meinen Augen eine Verschwendung an öffentlichen Mitteln wenn es nicht besser gemacht wird. Man hätte dies auch anders lösen können. Zum Beispiel in dem man uns an den zusätzlichen Kosten der kurzwirksamen Analog-Insuline beteiligt. Dann hätten sicher viele noch mal überlegt ob sie wirklich diese Insuline so dringlich brauchen. Der eine oder andere würde dann vielleicht doch wieder auf das Human-Insulin aus freiwilligen Entscheidungen heraus zurückgreifen. Sicher hätte dies ebenfalls zu regulierenden Mechanismen geführt, die am Ende auch einen Preisnachlass bedingt hätten. Man sollte auch nicht zu sehr an die guten Absichten der Pharma-Industrie glauben. Diese muss und will etwas verkaufen. Ein Molekül wie das Insulin kann nur patentiert werden, wenn es nicht identisch zum humanen 'Insulin' ist. Wir müssen selbst entscheiden wie wichtig uns die aus den Kunst-Insulinen beziehbaren Vorteile für unserer eigene Insulin-Therapie sind. Zugeben möchte ich, dass ich etwas allergisch reagieren kann, wenn mir ein therapeutisch Unbeteiligter weiß machen will, dass ein Human-Insulin in der Insulin-Therapie zu den gleichen Resultaten wie ein kurzwirksames Analog-Insulin führt. Die Frage die dahinter steht ist doch mit welchem Aufwand. Diesen kann man eben nicht über einen kurzen Blick statistischer Studien ermessen.


    Jens

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muß die Gegend verlassen, wo sie gelten [Johann Wolfgang von Goethe].

  • Man sollte aber auch bedenken das nicht die "eigentliche" Behandlung (mit Insulin und Teststreifen) das teuerste ist, sonder den weit aus größten Teil machen die Behandlungen von Folgeerkrankungen aus.


    Zu bedenken ist aber das die Behandlung von Typ-2 günstiger ist, jedoch mehr betroffen sind.

    Gibts zu diesen Kosten eigentlich öffentlich zugängliche Zahlen?

  • Du hast im Prinzip Recht. Das die Politik handeln muss ist völlig klar, zur kritisieren ist nach meiner Auffassung aber der Weg der hierzu eingeschlagen wird. Man kann solche Probleme offen aussprechen. Das im Gesundheitswesen Geld gespart bzw. richtig ausgegeben werden muss kann jeder verstehen. Nach meiner Auffassung bedurfte es hier keiner willkürlich ausgeführten Studie eines IQWiG. Bereits der Ansatz der Studie ist streng genommen falsch. Doch diese Interpretationsstudie wird nun ohne weiteres für politische Entscheidungen herangezogen. Wie viel Geld wurde denn für diese Studie ausgegeben? In meinen Augen eine Verschwendung an öffentlichen Mitteln wenn es nicht besser gemacht wird. Man hätte dies auch anders lösen können. Zum Beispiel in dem man uns an den zusätzlichen Kosten der kurzwirksamen Analog-Insuline beteiligt. Dann hätten sicher viele noch mal überlegt ob sie wirklich diese Insuline so dringlich brauchen. Der eine oder andere würde dann vielleicht doch wieder auf das Human-Insulin aus freiwilligen Entscheidungen heraus zurückgreifen. Sicher hätte dies ebenfalls zu regulierenden Mechanismen geführt, die am Ende auch einen Preisnachlass bedingt hätten. Man sollte auch nicht zu sehr an die guten Absichten der Pharma-Industrie glauben. Diese muss und will etwas verkaufen. Ein Molekül wie das Insulin kann nur patentiert werden, wenn es nicht identisch zum humanen 'Insulin' ist. Wir müssen selbst entscheiden wie wichtig uns die aus den Kunst-Insulinen beziehbaren Vorteile für unserer eigene Insulin-Therapie sind. Zugeben möchte ich, dass ich etwas allergisch reagieren kann, wenn mir ein therapeutisch Unbeteiligter weiß machen will, dass ein Human-Insulin in der Insulin-Therapie zu den gleichen Resultaten wie ein kurzwirksames Analog-Insulin führt. Die Frage die dahinter steht ist doch mit welchem Aufwand. Diesen kann man eben nicht über einen kurzen Blick statistischer Studien ermessen.


    Jens


    Im Prinzip ist Insulin total billig, wenn man das mal mit den Kosten für bestimmte Hormone vergleicht, die Kosten bei nur geringerer Tagesgesamtmenge teilweise locker das 10 oder 20-fache. Dass es bei Typ-2 Diabetikern recht schnell ging mit den Preissenkungen schiebe ich auf den Grund, dass man bei Typ-2 Diabetikern ohnehin nicht den großen Gewinn machen konnte, ich denke bei Typ-1 sieht das anders aus.


    Wer aber im Grenzgebiet wohnt, sollte sich mal erkundigen, wie es auf der anderen Seite der Grenze aussieht. Hier (in den Niederlanden) kosten 'Analoga' 1,05€/ml weniger als Humaninsulin. Im Notfall werde ich mir ein Privatrezept holen und hier das Insulin kaufen und die Krankenkasse auf Schadenersatz in Anspruch nehmen.


  • Nein ich glaube nicht das da ein Monopol entsteht. Und die Betriebserlaubnis der Pumpe gefährdet man durch die Benutzung eines nicht Pumpenzugelassenen Insulins auch nicht.
    Was hindert dich z. B. Tierische Insuline mit der Pumpe zu verwenden?


    Grüßle


    Norbert

  • Nein ich glaube nicht das da ein Monopol entsteht. Und die Betriebserlaubnis der Pumpe gefährdet man durch die Benutzung eines nicht Pumpenzugelassenen Insulins auch nicht.
    Was hindert dich z. B. Tierische Insuline mit der Pumpe zu verwenden?


    Grüßle


    Norbert


    Nicht alles, was in AGB steht ist rechtlich gesehen auch wirksam!

  • Gibts zu diesen Kosten eigentlich öffentlich zugängliche Zahlen?


    Leider tauchen nur ab und an mal paar Brocken auf, genau Zahlen stehen nirgens ... leider ...
    Hatte mal vor ein paar Monaten einen Bericht darüber gelesen, leider kann ich den nicht mehr finden :(

  • Ok, dann störts halt Minimed nicht, aber die KK nimmt die Pumpe weg, weil ich kein zugelassenes Insulin nehme....
    Egal wie ichs drehe....lol


    Idee wärs wert gewesen....


    Und aus welchem Grund sollte sie das tun? Krankenkassen sind ja keine Götter, das ist eine ganz normale sozialrechtliche Entscheidung, gegen die es Rechtsmittel gibt.

  • Liebe Leute,


    ich kenne welche, die durchaus NICHT-zugelassenes Pumpeninsulin in ihrer Pumpe verwenden. Und das mit Erfolg, ohne dass die KK da meckert. Wieso der ganze Aufstand?


    Grüsse,
    Surferin

  • Liebe Leute,


    ich kenne welche, die durchaus NICHT-zugelassenes Pumpeninsulin in ihrer Pumpe verwenden. Und das mit Erfolg, ohne dass die KK da meckert. Wieso der ganze Aufstand?


    Grüsse,
    Surferin

    wenn das iqwig und der g-ba mit fragwürdigen mitteln insulinanaloga nicht mehr zur verfügung stellen wollen,
    dann sucht man halt nach möglichkeiten, dieses trotzdem irgendwie weiter zu bekommen.


    und zum dank das man diese Analoga evtl. nicht mehr bekommt, würde ich bestimmt nicht noch ein
    nicht zugelassenes humaninsulin in der pumpe benutzen.

  • Manche kommen halt mit Humaninsulin besser zurecht oder wollen/können gar kein Analoga benutzen (zB wegen Allergie) und auch kein Insuman Infusat wegen dem einen Stoff, das in dem 'Insulin' drin ist - Namen habe ich jetzt vergessen. Was bleibt da anderes übrig, als auf ein anderes Humaninsulin zu wechseln, da das Velosulin vom Markt genommen wurde?
    Ich weiss auch von Leuten mit tierischem Insulin in der Pumpe.
    Und wenn der-/diejenige eben besser mit Humaninsulin oder tierischem 'Insulin' zurechtkommt und das auch in der Pumpe funktioniert, dann sollte er das auch benutzen können - Insulin für Pumpe zugelassen hin oder her!

    Jeder sollte das 'Insulin' benutzen, mit dem er/sie am besten zurecht kommt. Da geht es nicht um Politik oder Wirtschaftlichkeit oder wer was auch immer entscheidet für oder gegen etwas, sondern es geht um die Gesundheit eines jeden einzelnen Diabetikers.


    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • Manche kommen halt mit Humaninsulin besser zurecht oder wollen/können gar kein Analoga benutzen (zB wegen Allergie) und auch kein Insuman Infusat wegen dem einen Stoff, das in dem 'Insulin' drin ist - Namen habe ich jetzt vergessen. Was bleibt da anderes übrig, als auf ein anderes Humaninsulin zu wechseln, da das Velosulin vom Markt genommen wurde?
    Ich weiss auch von Leuten mit tierischem Insulin in der Pumpe.
    Und wenn der-/diejenige eben besser mit Humaninsulin oder tierischem 'Insulin' zurechtkommt und das auch in der Pumpe funktioniert, dann sollte er das auch benutzen können - Insulin für Pumpe zugelassen hin oder her!


    Jeder sollte das 'Insulin' benutzen, mit dem er/sie am besten zurecht kommt. Da geht es nicht um Politik oder Wirtschaftlichkeit oder wer was auch immer entscheidet für oder gegen etwas, sondern es geht um die Gesundheit eines jeden einzelnen Diabetikers.


    Liebe Grüsse,
    Surferin

    wenn die leute so denken würden, die unsere gesundheitspolitik gestalten, dann wäre ja alles in butter!

  • Habe vor 2 tagen im Diabetes Jornal gelesen das Pat die schon seit langem mit Analoga inder Pumpe oder 'Pen' behandelt werden dies ohne Ausnahme weiter verordet werden darf, der Beschluss keine Anlaloga zu verordnen ist noch lang nicht beschlossen. Es soll so sein das Neueinstellungen und Typ 2diab mitInsulin behandlung nur noch die " normalen Insuline verschrieben bekommen da man sich ja über die Wirksamkeit Analoga/ ormal Insulin nicht eing wird ob es da wirklich ein großen Unterschied in der Behandlung gibt.


    Ist dein Arzt Diabetologe? wechsel doch den Arzt ansonten einfach mal er denkt wahrscheinlich nur an seine Rabattverträge die mit der k>asse geschlossen wurden ect!?


    max 128

  • Ich bekomme meine Pumpe erst im Juni, spritze jetzt mit meinem Pen Novo Rapid.


    Besteht jetzt die Möglichkeit, dass ich wenn ich die Pumpe habe kein schnellwirkendes 'Insulin' mehr verschrieben bekomme?


    Weiss da jemand was?

    Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.

  • @ Blue Sky


    Ruhe bewahren, noch gibt es keinen Grund, keine Analog mehr zu bekommen, und die Kassen schließen bereits Rabattverträge. Du wirst sicher dein Novo Rapid auch in der Pumpe haben ;)


    Nur schade, dass diese Aussage nur auf die großen Kassen zutrifft. Für kleinere Kassen wird es das nicht geben. Vor kurzem habe ich eine Expertenmeinung gelesen, dort wurde beispielsweise geschrieben, dass viele BKK's keine Rabattverträge bekommen werden. Da hat sich unsere SPD Ministerin eine hochsoziale Lösung ausgedacht.


    @ BlueSky: Wenn du Pech hast, bekommst du (in Deutschland) in der Tat kein Insulin mehr, mehr weiß nur die Bundesministerin für Gesundheit. Als Revanche bietet sich an, die SPD einfach nicht mehr zu wählen. Ich kann mich so leider nicht mehr revanchieren.

  • Puh, das heisst also ich muss weiter abwarten, und spätestens im Juni in Bad Mergentheim erfahre ich es dann ....... ;(

    Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge.

  • @ Coffeequeen
    welche wollen oder haben denn sicher Rabattverträge gemacht? Also auf den Seuten der Barmer finde ich nix dazu und die Leute da sagen auch nie was ehe sie es nicht schwarz auf weiß haben. Die wissen am 31.12. noch nicht was am 01.01. in Kraft tritt, das kenne ich von denen schon. Also die Barmer in den anderen Orten war da anders. Naja Umzüge haben Vor- und Nachteile.


    Gruß Anne