Kleiner Angsthase will in den Urlaub fliegen

  • Hallo Ihr Lieben!


    Darf ich Euch Profi´s mal was fragen?? Ich fliege das erste Mal nach der Diagnose in den Urlaub und habe irgendwie echt ein bißchen Angst. Auf was muss ich denn alles achten??


    Ich habe mir für den Flug diese Taschen von Frio gekauft, meine Dia-Praxis hat mir so eine Pauschalbescheinigung für den Flug in die Hand gedrückt und ´ne Einwegspritze falls der Pen kaputt geht. Das war mir nun doch zu wenig...


    Wie wirkt denn das 'Insulin' bei Wärme? (Ich habe DM erst seit Mai 07 und letztes Jahr hatten wir ja nun keinen Sommer)
    Reichen diese Frio-Taschen am Strand aus?
    (Fliegen nach Mallorca...nein... nicht zum Ballermann!!)
    Hat jemand Erfahrungen mit der spanischen Küche?? Ich habe irgendwie Schiss, dass ich dort unterzuckere und mir nicht helfen kann. Ist wahrscheinlich albern, aber da es hier mit dem Zucker auch noch nicht so wirklich klappt, bin ich total unsicher!


    Ich kann mich irgendwie gar nicht so richtig freuen...


    Kleiner Angsthase Tina



  • Hallo!!


    Also ich kann verstehen, dass du noch ein bisschen unsicher bist, aber das ist echt kein Problem!! Diese Bescheinigung für die ganzen Utensilien hab ich auch immer dabei, bis jetzt aber noch nie gebraucht. Ich hab schonmal gehört, dass manchmal am Flughafen anscheinend verlangt wird, dass man die angebrochene Insulinampulle wegwirft und eine neue, noch verpackte, einlegt. Deshalb hab ich also auch immer genug neue Ampullen im Handgepäck. Bis jetzt aber auch noch nicht gebraucht.


    Die Kühltasche geht sicher für den Strand, im Flugzeug ist es ja eh kalt und dort hast du sicher auch die Möglichkeit, die neuen Ampullen in den Kühlschrank zu tun, oder? (das fände ich doch etwas sicherer, als nur in der Kühltasche, wie lange bleibst du denn dort?). Ich hatte bis jetzt meine Pens immer ohne Kühltasche am Strand und das hat auch immer geklappt...


    Bei Wärme wirkt das Insulin bei mir immer viel besser, d.h. ich muss im Sommer oder Urlaub weniger 'Basal' spritzen, das musst du aber für dich slebst herausfinden. Generell würde ich aber schon eher vorsichtig mit dem Insulin sein. Dazu kommt ja noch, dass man im Urlaub meistens immer unterwegs ist, also auch noch viel Bewegung hat.


    Wegen dem Essen würde ich mir keine Sorgen machen. Ganz anders ist die spanische Küche ja auch nicht, und im Urlaub muss man halt immer viel schätzen. Bei mir ist es auch immer so, dass ich im Urlaub nicht ganz so streng mit den Werten bin, da ist dann auch mal ein bisschen höherer nach dem Essen okay. Du kannst ja einfach oft messen und ggf. korrigieren. Das müsste schon hinhauen!!
    Wegen Hypos: Fliegst du alleine? WEnn nicht, ist das ja eh kein Problem.Und wenn doch: anders als zuhause ist das Ganze ja eigentlich auch nicht. Zur Not (also wenn du sehr Angst hast) kannst du ja auch einfach deinen Zielwert etwas hochsetzen für den Urlaub und ein bisschen weniger 'Insulin' spritzen (was ich wegen den Temperaturen eh machen würde). Und halt oft messen.


    Das wird schon sicher toll werden!! Hoffe, ich konnte dir helfen und wünsch dir nen schönen Urlaub!! :)


    Gruß, Nora

  • Hallo kleiner Angsthase (oder soll ich doch lieber Tina sagen :D ?),


    ich kann deine Angst sehr gut verstehen, ich wollte nach der Diagnose am liebsten gar nicht mehr weg von daheim, aber der Urlaub in Italien für kurz nach der Diagnose war schon gebucht, also musste ich. Und Wunder über Wunder hab ich überlebt :thumbup: und keine wirklichen Schwierigkeiten gehabt.


    Das wichtigste hast du doch schon beisammen. Genug Traubenzucker einpacken oder vielleicht auch Jubinlösung in der Tube (sind recht klein), die kannst du auch mal dem Wasser aussetzen. Was für mich eine Nervenberuhigung ist im Urlaub ist eine Notfallspritze dabei zu haben. Falls du noch keine hast, lass sie dir vom Arzt verschreiben und weiße deine Begleitung ein, wie das funktioniert (ist ganz simpel, aber besser, man spricht VOR einem Notfall drüber). Ansonsten dran halten: lieber etwas weniger spritzen (kann auch sein, dass du durch die Wärme etwas weniger Insulin brauchst), wenn du dir beim Essen unsicher bist und öfter messen und notfalls korrigieren. Sinnvoll vielleicht auch "Kalorien mundgerecht" o.ä., wo man mal was nachschlagen kann.


    Tina, Mallorca ist doch klasse für den ersten Versuch! Dort findest du zur Not deutschsprechende Ärzte, Apotheker usw., das ist doch beruhigend!


    Und dann genießen ;) ! Nachdem ich Italien überstanden hatte, war ich dann in Griechenland, noch mehrmals in Italien, Ägypten und Venezuela, alles ohne Probleme, also nur Mut!


    LG
    Alexandra

  • Tina, freu Dich auf den Urlaub und erobere Dir ein Stück Freiheit zurück. Du wirst Dich hinterher freuen, diesen Urlaub gemacht zu haben. Nimm die Diabetessachen ins Handgepäck. Das würde ich einfach für jeden Flug empfehlen. Man weiß ja nie. Nur Einwegspritzen als Ersatz... okay. Ich würde schon bzw. habe immer einen 2. Pen dabei gehabt.


    Sonst ist es wirklich nicht viel anders, als sonst auch. Übe immer wieder die BE-abzuschätzen. Schau Dir täglich - schon hier an was Du isst, schätze die 'BE'. Dann wiege und rechne die Kohlenhydrate um und spritze entsprechend. Das brauchst Du immer, auch wenn Du mal im Restaurant hier essen möchtest. Dann wirst Du auch sicherer, wenn Du mal ein eher unbekanntes Gericht auf den Teller bekommst.


    Hab einfach Mut.

  • Hallo Tina,


    ich bin eine Woche nach der Diagnose (!!) für 4 Wochen nach Ostkanada geflogen und habe alles super überstanden. :D Ich war insgesamt nur eine Woche im Krankenhaus zur Schulung und habe da noch weniger Ahnung als du gehabt, als es zum Flughafen ging. Meine Eltern wollten zwar noch den Abflug um eine Woche verschieben, damit ich die 2 Wochen Schulung ganz mitmachen konnte. Dank lieber Ärzte und Diabetesassistenten konnte ich alles in eine Woche packen und bin aufgeregt abgeflogen. Was mir geholfen hat, war daß eine der Bekannten, die ich dort besuchte, auch gelernte Krankenschwester war. Ich war die erste Woche bei ihr und habe lieber öfters gemessen als man mir gesagt hatte, da ich noch nicht so richtig wußte, was eine hypo für mich bedeutete. Ich mußte auch nur sehr wenig spritzen - gerade das wurde mir vom Arzt nahegelegt, da ich u.a. noch in der 'Remissionsphase' war, und weil es mein erster Urlaub mit DM war.


    Die anderen haben es schon gesagt, lieber öfters korrigieren und messen. Das Insulin kannst du im Handgepäck mitnehmen, da hast du es immer bei dir - ein Koffer kann mal verloren gehen. Oder du nimmst zur Sicherheit alles doppelt mit - einmal im Koffer, einmal im Handgepäck, auch wenn das Extragepäck bedeutet. Traubenzucker solltest du auf jeden Fall dabei haben, aber es gibt auch überall süße Getränke für den Notfall (ok, nicht in manchen Gegenden, wo große Armut herrscht).


    Ansonsten ist ja alles gesagt worden. Dann bleibt mir nur noch eines: dir einen schönen Urlaub zu wünschen! :thumbsup:


    Lieben Gruß,
    Kirsten

  • Da schließ ich mich mal an hier :)



    Also normale Urlaube haben bis jetzt auch noch kein Problem dargestellt. Aber meine nächste


    Reise geht evtl. nach Afrika. Da hab ich schon großen Bammel davor. Weiß ja nicht wie das in


    Gegenden wie z.B. Namibia abläuft. Hat da schon jemand Erfahrung sammeln können?

  • Moin, was ich noch zusätzlich sagen kann: gib nie deine Medikamente ( also im wesentlichen Insulin) weg, sprich: in der Jacken- / Hosentasche behalten, bzw. grössere Vorräte im Handgepäck, nur Ersatzspritzen oder -Pens ins aufgegebene Gepäck. Ansonsten bleibt nur das übliche: schönes Wetter und gute Reise :thumbsup:
    Jürgen

  • Hab mal gelesen, Med. nur in Orginalverpackung mitnehmen!?
    Ob es hilft, keine Ahunung!
    Wünsche schönen Urlaub!

  • Hola...der kleine Angsthase ist zurück :cool:


    Ich wollte mich nur kurz zurückmelden und mich nochmal für Eure ermutigenden Worte bedanken!


    Es hat alles recht gut geklappt, kleinere "Ausreisser" nach oben und nach unten, aber die habe ich hier ja auch. Nur Paella habe ich mir verkniffen, da habe ich mich dann doch nicht getraut, die mache ich auch sowieso lieber selber, ist dann nicht so fettig!


    Am Flughafen in Hamburg wurden wir von einem für morgens um 5.00 Uhr wirklich sehr netten Menschen, gründlich durchleuchtet. Es war das erste Mal, dass ich beide Handgepäckstücke öffnen und durchwühlen lassen musste, ist ja schon nicht so angenehm. Die Traubenzuckerpakete sahen für ihn nach einem Pfefferspray aus, daher die Aufregung. Ich wollte ihm schon meine Bescheinigung zeigen, weil in dem Handgepäck ja alles für den Zucki drin war, aber die wollte er gar nicht sehen. "Nee, nee, kenn ich, meine beiden Söhne (8+10) haben auch Diabetes", ups, da war ich dann erstmal baff! Er war ganz besorgt, weil ich ja wohl schon sehr viel Insulin benötige, bei den Mengen die ich da so mitschleppe, hihi. Der kennt halt den kleinen Angsthasen nicht :whistling:


    Die Wärme scheint doch etwas auszumachen, ich habe viel weniger 'Insulin' benötigt (selbst Nachtbasal)!


    Aber nun hat der Alltag mich wieder, seit gestern bin ich wieder im Büro und die Werte spielen verrückt, viel zu hoch... Ich will sofort zurück auf die Insel :9engel_3:


    Am Freitag bin ich zu einer goldenen Hochzeit mit Riesenbüffet auf einem Hafendampfer eingeladen, da kann sich der kleine Angsthase ja schon mal wieder etwas verrückt machen...


    Also Ihr Lieben, bis zum nächsten Mal


    Tina

  • Hallo, hier ist noch ein ängstlicher bald-(hoffentlich)-zum-ersten-Mal-mit-Diabetes-Urlauber. Was mich interessieren würde: wenn man das ganze Insulin durch die Flughafenkontrolle gebracht hat und gut angekommen ist, wie habt ihr es vor Ort untergebracht? Das Problem ist nämlich, dass ich gern in den sonnigen Süden möchte, aber nicht unbedingt die Kohle für ein vielsterniges Hotel mit eigenem Kühlschrank auf dem Zimmer habe (von funktionierender Klimaanlage ganz zu schweigen, kenne doch die Pappenheimer). Reicht so eine Frio-Tasche, oder muss ich schauen, dass die Leute vom Hotel mir das Zeug kaltstellen? Ich habe bisher nur eine kleine Friotasche, die ich allerdings noch nie ausprobiert habe. Würde es reichen, wenn ich mir zusätzlich zur kleinen Tasche für unterwegs noch eine große für die Ersatzampullen hole und die dann jeden Morgen neu in kaltes Wasser tauche?


    edit: und kann ich so eine Tasche mit ins Handgepäck nehmen oder vermuten die dann Plastiksprengstoff in dem Gel? :tongue:

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat angerufen, sie kündigt!" :12zeter:


    Für die einen ist es Typ 1-Diabetes, für die anderen erfolgreiches Outsourcing der körpereigenen Insulinproduktion.

  • Ja und ja ;o). Du kannst die Tasche ohne Probleme ins Handgepäck tun und ja, du kannst vor Ort dein Insulin in der Frio belassen. Beides mache ich immer so. Allerdings musst du die Frio nicht jeden Tag wässern, so schnell trocknet die doch im Leben nicht!


    Alexandra

  • Super, danke! :thumbsup: Habe meine Tasche gestern mal nass gemacht und sie ist immer noch schön kühl, das Gel ist auch noch nicht wieder kristallisiert. Werde mir noch eine zweite für den Urlaub holen und fertig! *freu* :tongue:

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat angerufen, sie kündigt!" :12zeter:


    Für die einen ist es Typ 1-Diabetes, für die anderen erfolgreiches Outsourcing der körpereigenen Insulinproduktion.

  • Wenn wirklich alle Stricke reißen (Verlust der Tasche, etc)....ich hatte mal in Spanien meine Insulinampullen in einer Brotdose mit kaltem Wasser....!!!

  • Hi!

    Wenn wirklich alle Stricke reißen (Verlust der Tasche, etc)....ich hatte mal in Spanien meine Insulinampullen in einer Brotdose mit kaltem Wasser....!!!

    Naja, Wasser ist da ja nicht gerade das beste Kühlmittel.
    Erwärmt sich recht schnell auf Umgebungstemperatur,
    man denke zum Beispiel an kaltes Wasser aus nem Kühlschrank
    wie schnell das bei dem Wetter Umgebungstemperatur hat.


    Es sei denn man tauscht das Wasser dann ziemlich oft aus.


    Gruß
    Ben

  • Oder man packt ein nasses Handtuch drum und baut sich so ne "riesen Frio" selbst... Thema Verdunstungsprinzip. Dann dürfte die Box nicht so schnell warm werden. Oder?

    Viele liebe Grüße ChrisX


    Besondere Grüße an User Lydia

  • Hi

    Oder man packt ein nasses Handtuch drum und baut sich so ne "riesen Frio" selbst... Thema Verdunstungsprinzip. Dann dürfte die Box nicht so schnell warm werden. Oder?

    Ist auf jeden Fall ne bessere Möglichkeit als einfach in kaltes Wasser zu legen.
    Dürfte länger dauern bis das Wasser sich erwärmt bzw. das Handtuch trocken ist.
    Ob das Verdampfungsprinzip der Frio dadurch nachgearmt wird, mag ich mal zu
    bezweifeln.


    Gedanken würde mir da eher machen, das ein zusammengewickeltes nasses Handtuch
    doch irgendwann anfängt zu gammeln oder nicht?


    Gruß
    Ben

  • Ja, tut es, aber nicht tagsüber am Strand...sowas dauert schon bisl länger

    Jau, ich dachte da auch eher an eine längere Zeit von wegen
    einen ganzen Urlaub oder so. Da würde ich das mit dem Handtuch
    nicht machen. Für ein paar Stunden ist klar dass das kein Problem
    sein sollte.

  • Haste dir bei deinen überlegengen mal die wassermenge vorgestellt, die ein handtuch braucht, um in 2 wochen am Strand in Spanien nicht zu verdunsten? lach...
    Bitte wickeln Sie Ihr Insulin ins Mittelmeer ;)


    Ne ma Spass beiseite, auch wenn man das Handtuch über nacht zum Trocken aufhängt, und am nächsten tag wieder nass macht, passiert da nix :biggrin:

    Ok, einfach ne Frio oder so nehmen! :wink:


    War auch eher als alternative bei ausfall einer frio gedacht.

  • Sorry, dass ich den Thread wieder rauskrame, aber ich wollte mich bei allen Tippgebern bedanken, weil der Urlaub mit den Friodingern wirklich problemlos lief, und am Flughafen wurde gar nicht nach dem Insulin gefragt (ist wohl tatsächlich eher bei Flügen über den großen Teich der Fall). Das einzig dumme war, dass ich anscheinend seit der Diagnose kein Kleid mehr angezogen hatte, und dann saß ich im Urlaub schick im Kleidchen im Restaurant und konnte mir nicht in den Bauch spritzen :D und hab dann mit Hilfe des Freunds in den Oberarm gespritzt (soll ich eigtl nicht, sagt der Arzt, aber hat auch die ekligen Toiletten in manchen Restaurants noch nicht gesehen, da geh ich nicht spritzen).

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat angerufen, sie kündigt!" :12zeter:


    Für die einen ist es Typ 1-Diabetes, für die anderen erfolgreiches Outsourcing der körpereigenen Insulinproduktion.