Berufsunfähigkeitsversicherung -- Sinn oder Unsinn

  • Servus an diesem schönen Frühlingstag,


    Ich hab 'nen anspruchsvollen Bürojob. Tue nichts per se gefährliches ausser ab und an mal, eher selten in der Welt rumreisen. Mein Typ-1 Diabetes verläuft extrem langsam, seit 9 Jahren ein Hba1c zwischen 6-7, seit 2 Jahren erst ICT.


    Ich denke gerade über eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BUV) nach und schwanke zwischen drei Optionen:


    (1)
    Eine BUV abschliessen, die den Diabetes ausschliesst für den Tarif XX EUR. Die wäre dann so teurer wie die für meine "gesunden" Kollegen, allerdings wären alle Diabetes bedingten Erkrankungen ausgeschlossen. Ob auch Unfälle ausgeschlossen sind, kann ich gerade nicht sagen.


    (2)
    Die Versicherung wäre auch bereit auf den Ausschluss zu verzichten. Dies würde meinen Beitrag auf 300% (sic!) erhöhen.


    (3)
    Ich lass es einfach und geh das Risiko ein. Dann kann ich die XX oder XXXXXX EUR im Monat entweder schön anlegen oder noch schöner ausgeben. Nun ja, bis es vielleicht knallt.


    Ich tendiere entweder zu (1) oder (3). Wo kann mir der Diabetes in Zukunft gefährlich werden, dass ich meinen Beruf nicht mehr ausüben kann? Übersehe ich etwas? Habt ihr da Erfahrung?


    Würde mich freuen von euch zu hören,
    [INDENT]Hoernix :)[/INDENT]

  • Hallo Hoernix,

    ich bin 39 und habe gerade Rente beantragt aufgrund meiner diversen Folgeschäden durch den Diabetes. Ich habe auch nur im Büro gearbeitet, schaffe aber zur Zeit nur noch 3 x wöchentlich 3 Stunden Arbeit. Für mich wäre es also gut gewesen, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.
    Auf der anderen Seite habe ich ganz gut verdient und würde ca. € 1.000 Rente bekommen, dazu darf man noch max. €400 verdienen, kann mich also nicht beklagen.

    300% Aufschlag finde ich ganz schön viel. Ich würde wohl zu Option 3 tendieren.

    lg
    Hella

  • Bei deiner Option eins, wird immer versucht alles auf den DM zu schieben, so das am Ende nix bei rauskommt, da eh nichts ausgezahlt wird.

    █══════████████████────────
    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Option 1 ist rausgeschmissenes Geld.

    Option 2 ist zwar teuer, aber vernünftig wenn Du noch relativ jung bist

    Option 3 ist nur dann sinnvoll wenn dein Vermögen schon so gross ist, dass du davon leben kannst

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)

  • Zitat von Tiger02;232163

    Bei deiner Option eins, wird immer versucht alles auf den DM zu schieben, so das am Ende nix bei rauskommt, da eh nichts ausgezahlt wird.


    Dem kann ich nur zustimmen.
    Ich hatte mich darüber auch mal informiert und ein Herr von der Versicherung hat mir nahegelegt es nicht zu tun, weil es darauf hinauslaufen wird, dass alles auf den DM geschoben wird und ich dann keinen Cent bekommen würde.

    Helden leben ewig - Legenden sterben nie :6yes:

  • Meine Meinung:


    Option 1 : Finger weg. Du wirst immer Schwierigkeiten haben, zu beweisen, dass die BU nicht auf Diabetes zurückzuführen ist.:7no:


    Option 2: Finger weg, zu teuer!:7no::7no:


    Option 3: Ja, wenn möglich privat Vorsorge treffen und so anlegen, dass du bei Bedarf jederzeit an dein Geld rankommst!:6yes:


    Sofern du vor dem 02.01.1961 geboren und gesetzlich rentenversichert bist, hast du auch in der gesetzlichen Rentenversicherung noch die Absicherung bei Berufsunfähigkeit.

    Süsse Grüße von dolce!
    :love:




    "Ich kann, weil ich will, was ich muß"

    (Immanuel Kant)

  • Hallo zusammen,


    die Fragen des TE wurden ja schon beantwortet deshalb muss ich mich hier mal einklinken.


    Ich habe schon lange (mehrere Jahre) eine Berufsunfähigkeitsversicherung (in Verbindung mit einer Lebensversicherung) laufen.
    Seit ca. einem Jahr steht nun die Diagnose Typ 1 fest.
    Soll / muss ich die Versicherungsgesellschaft darüber informieren und den Vertrag anpassen oder einfach mal alles so weiter laufen lassen und keine "schlafenden Hunde wecken" ???


    Wäre nett wenn mir da mal jemand seine Erfahrungen mitteilen könnte. Evtl. ist es ja auch noch für andere Mitglieder hier interessant.
    Gibts hier Leute die sich konkret mit dem Versicherungsgeschäft auskennen?


    Danke erst mal.


    Gruß
    Marko

  • Zitat von Route66;232942


    Soll / muss ich die Versicherungsgesellschaft darüber informieren und den Vertrag anpassen oder einfach mal alles so weiter laufen lassen und keine "schlafenden Hunde wecken" ???



    Hallo,

    hatte letztens auch einen Versicherungsvertreter bei mir sitzen. Da ich für meine Kinder was abschließen wollte.
    Da ich Versicherungsnehmer wäre und bei der gewählten Versicherung auch die Krankheiten von mir abgefragt werden sollten,
    kamen wir auf das Thema. Wenn ich den Versicherungsvertreter richtig verstanden habe, mußt du
    a) deine Versicherung nicht informieren und
    b) um Gotteswillen nicht anpassen.
    Hintergrund ist, da zum Zeipunkt des Abschlusses keine Diagnose Typ 1 bestand kann die Krankheit kein Ausschlussgrund
    für die Berufsunfähigkeitsrente sein. Somit den Hund schön schlafen lassen.

    Bitte berichtigt mich, wenn ich daneben liege.

    Gruß
    Christoffer

  • Da ich ja nun die 30er Marke geknackt habe, wäre es auch mal an der Zeit eine BU abzuschließen. Nun lese ich hier, dass man es mit Diabetes so gut wie vergessen kann.
    Wie was wo sorgt ihr denn dann für den Fall der Fälle vor ?
    Legt ihr euch ein Sparkonto an ? Irgendwas muss ich ja jetzt langsam auch mal auf die Beine stellen, damit ich nachher nicht dumm dastehe.

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • Hallo Dirk,


    Nun ja, ich bin 39 und habe realisiert das ich für den schlimmsten Fall noch nicht genug Geld angespart hätte, dass es für den Rest meines Lebens reichen würde :o


    Ich habe also eine BU abgeschlossen.


    Möglich wurde dies durch einen rührigen Versicherungsmakler, und ich nehme es ihm ab das er dafür ordentlich Überzeugungsarbeit bei den Versicherungen leisten musste.


    Die Nachteile ganz klar, ca. 3 mal so hoher Beitrag wie meine "gesunden" Kollegen dafür Diabetes-Schäden beinhaltet. Und mit 60 Jahren ist Schluß, bis dahin muss ich dann das Geld für den Rest zusammen haben ;)


    Ich überlege gerade, da vor 3 Wochen Vater geworden, ob ich nicht doch noch eine Risiko-LV abschliessen soll.


    Ich habe lange gebraucht um mich dazu durchzuringen. Vielleicht hilft es dir ja.


    Viele Grüße,
    hoernix

  • Hallo!


    Darf man Fragen, bei welcher Versicherungsgesellschaft Du die BU abgeschlossen hast?
    3-facher Beitrag ist zwar eine ganze Menge, ber vielleicht doch interessant...


    Danke und Gruß
    Alex

  • hallo hoernix,

    auch ich versuch schon ewig an eine BU zu kommen. Mich würde die Versicherung und deren Betrag auch einmal interessieren, was du bezahlen mußt.

    Die Beträge werden natürlich durch die unterschiedlichen Berufe stark abweichen.:eek: Und da ich auch noch in der zweithöchsten Berufsrisikogruppe bin, wirds wohl richtig teuer.

    Ich weiß ja nicht was du machst hoernix, aber sind da Schäden durch Hypo´s richtig mit abgesichert. Bei mir war vor Jahren mal ein Versicherungsmarkler und dieser stellte schon arg feste Bedingungen, mit Gutachten vom Arzt usw. Ich kann mich erinnern, das es da auch Punkte gibt/gab mit der Hypowahrnehmung. Und da ja viele dies nicht mitbekommen, entsteht ja auf Anhieb gleich ein erhöhtes Risiko.
    Ist ja nichts neues das die Versicherungen erst gern nehmen, aber selten zahlen:7no:


    Blümchen

    Dein Gesicht wird Dir geschenkt, lächeln musst Du selber!!! :rolleyes:

  • Hab es mittlerweile aufgegeben eine BU versicherung zu beantragen. Bei den ganzen Ablehnungen wird man ja depressiv.. Eine Lebensversicherung zu bekommen, ist fast genauso schwierig. Hab bisher nur die über die Bausparkasse für die Zeit wo ich die Wohnung abzahle. Die war aber auch ohne Gesundheitsprüfung.. Ansonsten hagelt es nur Ablehnungen.

  • Ich hatte mal vor Jahren eine BU, habe die aber gekündigt.


    Hab dann im Januar 2009 eine neue abgeschlossen und da auch gleiche eine Krankenversicherung mit abgeschlossen.


    Im Mai 2010 hat es mich dann erwischt mit dem Diabetes.

  • Hallo Dirk,


    mein Schwager ist unabhängiger Versicherungsmakler und hat mir empfohlen, das Geld besser in einem Ansparplan zu mehren und dann fest anzulegen. Wenn es hart auf hart kommt, muss man die BU erst verklagen um zu seinem Geld zu kommen, obwohl man ihnen Jahr für Jahr erhöhte Beiträge in den Rachen geworfen hat....



    Grüße
    Regina

  • Ist bestimmt die beste Alternative bei einer bestehenden Vorerkrankung.
    Ich habe vor zwanzig Jahren eine BU-Versicherung abgeschlossen und bin froh darüber. Heute würde ich das nicht mehr finanzieren können.


    Also, Geld anlegen und der Dinge harren die da kommen!

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • Servus,


    Ich verstehe natürlich, dass Euch die Frage nach der Versicherung am eisten interessiert. Allerdings möchte ich eher betonen, dass der Erfolg hier einem wirklich engagiertem Versicherungsmakler zusteht und ich mit einer Gruppe von Leuten aus meiner Firma da mit reingerutscht bin. Aus diesem Grund möchte ich die Versicherung selber nicht öffentlich nennen.


    Was ich aber sagen kann, ist dass ich auch ein Angebot von der Allianz hatte.


    Ich kann nur ungefähre Summen nennen, da ich mich nicht mehr genau an die Anfrage erinnere. Ich denke es waren 100 EUR im Monat für irgendwas zwischen 2000-2500 EUR im Schadensfall bei der Allianz. Jetzt zahle ich knapp 80 EUR.


    Dazu muss man sagen, dass ich als Software Entwickler allerniedrigste Risikogruppe bin. Das einzige, was mich noch nach oben getrieben hat war der Bergsport inkl. Klettern.


    Vielleicht hilft es ja ...
    hoernix

  • Zitat von hoernix;332810

    Ich denke es waren 100 EUR im Monat für irgendwas zwischen 2000-2500 EUR im Schadensfall bei der Allianz. Jetzt zahle ich knapp 80 EUR.


    Sind die 2000-2500€ dann die Monatliche Rente oder bekommst die als Einmalzahlung?

  • Zitat von erwins75;332812

    Sind die 2000-2500€ dann die Monatliche Rente oder bekommst die als Einmalzahlung?


    Die sind monatlich.

  • Zitat von hoernix;332836

    Die sind monatlich.



    Bei 80 EUR/Monat Beitrag ?????


    Kommt mir etwas seltsan vor !:confused:


    da sollte man mal das Kleingedruckte lesen

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)