Hohe Werte und keine Erklärung

  • Hilfe!!
    Ich glaub hier passt die Frage gut rein! Ich weiß echt nicht mehr weiter. Seit einiger Zeit hab ich morgens wieder so enorm hohe Werte und finde keine Erklärung. Bin in der Nacht aufgestanden, hab Zucker gemessen, alles Ok. In der Früh dann astronomische Werte bis über 300! Hat jemand von euch eine Ahnung was das sein kann bzw geht es jemandem gleich? Ich lass sogar den Nachtsnack aus und es bringt nix!

    bin euch echt dankbar für nützliche Ratschläge, ich mach mir echt sorgen!!

  • Hallo baghira84,

    im ersten Moment fällt mir nur Dawnphänomen ein, aber Du hast ja schon ne Pumpe !!!

    Überprüf doch mal die Basalrate:6yes: Viel Erfolg !!!

  • Hast du evtl in der letzten Zeit deine Ernährung umgestellt und isst jetzt abends sehr eiweiß- oder fetthaltig?
    Hast du schon mal einen Basalratentest in der Nacht gemacht? Hast du in letzter Zeit viel Gewicht abgenommen bzw zugenommen? Ist bei mir (momentan) der Grund, warum ich mich wieder mit den so geliebten (*ironie*) Basalratentest rumschlagen muss...

    Liebe Grüße
    butterfly



    "Insulin is a remedy primarily for the wise and not for the foolish, whether they be patients or doctors."
    Elliot Proctor Joslin, 1923 (Pionier der Insulintherapie)

  • Basalratentest in der Nacht? Blöde Frage, was ist das genau?
    Naja bin in der Nacht aufgestanden und hab gemessen, da war immer alles Ok. Früher bin ich immer aufgewacht wenn ich UZ hatte, warum überschlaf ich das jetzt?

    Ernährung hab ich schon umgestellt, da mein Freund eine Fruktoseintoleranz hat und ich Fruchtzucker und Zucker allgemein jetzt meide.
    abgenommen hab ich 17 Kilo allerdings schon vor 3 Jahren, aber meine Dosis wurde eigentlich dahingehend angepasst. 55 Kg bei 165 größe und spritz (bin vorübergehend wieder bei Pen) morgens 17 IE und Abends 18.

  • Ähm, die hohen Morgenwerte treten aber nicht erst auf, seitdem Du wieder auf ICT umgestiegen bist? :rolleyes:


    Gruß
    Joa

  • Es war bei der Pumpe nicht ganz so schlimm, hatte aber keine erhöhte Basalrate in der Früh sondern immer die gleiche.

  • Zitat von baghira84;271606

    Es war bei der Pumpe nicht ganz so schlimm, hatte aber keine erhöhte Basalrate in der Früh sondern immer die gleiche.


    Hm, aber Du hattest ja mit der Pumpe eine individuelle Basalrate. Ist bei Dir kein Basalratentest gemacht worden? Also stündliche BZ-Messungen über einen Zeitraum von ca. 6 Stunden, wobei Du in dieser Zeit keine BZ-beinflussende Nahrung/Getränke zu Dir nehmen darfst. Das ist ja ein Grundpfeiler der Pumpeneinstellung.
    Bei ICT würde ich auch sofort an Dawn-Phänomen oder fehlende Wirkung des Basalinsulins denken. Wann spritzt Du Dein Basalinsulin?


    Gruß
    Morlok

    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    (Oscar Wilde)

  • Zitat von Morlok;271635


    Bei ICT würde ich auch sofort an Dawn-Phänomen oder fehlende Wirkung des Basalinsulins denken.



    Hallo Morlok,

    das war auch mein erster Gedanke (Dawn---), ich habe dann angenommen,da Baghira schon 'ne Pumpe hat, daß man das ausschliessen könnte, aber das "Phänomen" kann sich ja auch erst später entwickeln! Denke ich mal.

    Ich bin der Meinung, sie sollte einen Basalratentest durchführen. Oder was meinst Du?

  • Es könnte auch eine Gegenreaktion sein. Auf alle Fälle öfters Nachts testen. So nach 3h und 5h. Wenn die Werte dort eher niedrig sind oder die Tendenz fallend ist, das Insulin reduzieren.

    let the sun shine

  • Zitat von baghira84;271606

    Es war bei der Pumpe nicht ganz so schlimm, hatte aber keine erhöhte Basalrate in der Früh sondern immer die gleiche.


    Merkwürdig. Also es war auch mit der Pumpe schon so, dass Du am Morgen recht hoch anzulanden pflegtes?


    Hast Du Dir denn Deine Pumpeneinstellung selber zusammengeschraubt? :confused:
    Dann ist es natürlich am einfachsten eine Basalrate glatt über 24 Stunden hinweg zu ziehen.


    Das ist zwar völlig unnatürlich und sowas kommt nicht im realen Körper vor, war aber vor vielen Jahren mal nicht unüblich.


    Mir wollte mal eine Ärztin, vor 20 Jahren, meine Pumpe auf so eine Idioteneinstellung umprogrammieren.


    Da war selbst mir als Pumpenfrischling glasklar, dass die Gute von allem Möglichen eine Ahnung haben mag, von Diabetes aber offensichtlich nicht.


    Gruß
    Joa

  • Hallo, bin zwar neu hier, habe aber aber meinen Typ 1 schon seit über 34 Jahren.
    Ich habe genau das gleiche Problem - manchmal ist es sogar so, dass - wenn ich Nachts aufstehe und messe - auch morgens der Wert nicht so hoch ist wie sonst.
    In dieser Woche (bin nach 6 Wochen Krankheit wieder arbeiten) hab ich auch den Vogel abgeschossen: Wert zur Nacht: 94, morgens 279, abends 79, morgens 319!!!! Mein Doc und ich waren/sind beide der Ansicht, dass ich Nachts mit dem Zucker in den Keller gehe und meine Leber dann überreagiert, aber offenbar klappt die Überprüfung nicht, weil/wenn ich Nachts aufstehe und messe.....
    Ich spritze morgens gegen 6:30 Uhr momentan 22 Einheiten Levemir, und Abends gegen 21:30 Uhr 23 Einheiten Levemir, zum Essen Novorapid, pro BE 3 Einheiten.
    Nun meint mein Doc, ich sollte doch mal über eine Pumpentherapie nachdenken (ich sträube mich da sehr gegen, er hat mir das vor Jahren schon ans Herz gelegt). Da ich vom Levemir auch von Anfang an immer die Beulenpest bekam (jede Ladung ein dicker, heißer, schmerzender und juckender Quaddel:7no:)
    bin ich inzwischen schon nicht mehr SO contra Pumpe eingestellt....
    Viele liebe Grüße
    Lotte

    Part of the Ship - Part of the Crew...

  • Hallo Lotte,
    schön, dass du hier jetzt auch dabei bist...!!


    Zitat von Lotte;254110

    Da ich vom Levemir auch von Anfang an immer die Beulenpest bekam (jede Ladung ein dicker, heißer, schmerzender und juckender Quaddel:7no:)
    bin ich inzwischen schon nicht mehr SO contra Pumpe eingestellt....
    Lotte


    Dazu:
    Es gibt auch andere langwirksame Insulinanaloga...vielleicht hilft ja zunächst mal der Wechsel zu einem anderen Präparat ganz akut gegen deine Quaddeln.
    Pumpentherapie "nur" wegen der Quaddeln wäre nicht unbedingt anzuraten. Pumpe muss man so richtig wollen....



    lg max

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Hallo Lotte,


    erst mal :willkommenimforum:


    Wenn Du nun schon seit 34 Jahren im Club bist, gilt das ja schon als LangzeitdiabetikerIn, was auch die Chance sehr erhöht, dass bei Dir auch die a-Zellen über den Jordan gegangen sind. Das heißt dann, dass die Gegenregulation (GR) auf niedriger BZ-Werte, die ganz natürlich ist ihre wichtigste und sehr dosiert arbeitende Waffe nicht mehr zur Verfügung hat.
    Unter diesen Umständen schaltet die GR, dann bei deutlicher niedrigen Werten halt zur nächsten Eskalationsstufe und schickt die schwere Atillerie an die Front.


    Das heißt, dann kommen gegenregulative Hormone zum Zug, die nachgehend zu stärkeren BZ-Anstiegen, verbunden mit Resistenzen führen. Dann müssen die BZ Werte noch nicht einmal so enorm tief gelandet sein.
    Hast Du denn tagsüber auch gelegentlich Probleme mit Hypos? Ggf. auch schweren, also solchen, die Fremdhilfe erfordern?


    Wie ist das eigentlich, wenn Du in der Nacht misst und dazu aufstehst. Wie lange bist Du dann auf den Beinen, bis Du wieder einschläfst? Ähm ja, und was hast Du dann für Werte?


    Ok, um das mal näher über ein paar Wochen zu verfolgen wäre wohl ein CGM-System zweckmäßig? Hier könnte der Doc wohl mal eine entsprechende Begründung schreiben und eine Diagnosephase mit CGM verordnen? Falls er sowas noch nicht selbst in der Praxis hat, vielleicht ein Grund, dass er sich mal eines anschafft umd es an Patienten auszuleihen?


    Natürlich wäre eine Pumpe für Dich sicherlich die beste, mögliche Option zur Stoffwechselsteuerung. Sofern Du ggf. auch eine Reaktion auf Levemir hast, die durchaus vorkommt, könntest Du dann auch die Basis mit einem Kurzzeitinsulin abdecken und natürlich die Basis sehr dosiert an den Insulinbedarf, auch in der Nacht, anpassen. Aber das ist natürlich eine Entscheidung, die Du selber treffen musst.
    Das ist halt eine Frage von Nutzen und Risiko. Wobei das Risiko halt darin liegt, dass jeder morgendlich hohe Wert mal wieder ein paar Eiweiße Deine Körpers, systemweit verzuckert, was besonders an den nicht regenerierenden Eiweißverbindungen auf die Dauer zu funktionsverlusten und vorzeitigen Alterungserscheinungen bis zur Disfunktion führt. Auch wenn jeder da ein Bisschen unterschiedlich sensibel reagiert, was wohl genetisch bedingt ist.
    Wenn Du so lange im Club bist, dann kennst Du sicher die DCCT-Studie. Die hat halt unwiderrufbar deutlich gemacht, dass jede 0,1% am HBA1c zählen.


    Tja, Widerstände gegen die Pumpe sind schon häufiger und verständlich. Es ist jedoch voll irrational, um nicht zu sagen völlig bescheuert, sich selbst die Option zu nehmen Erfahrungen zu sammeln und eine eigene, praktisch fundierte Erfahrungsgrundlage für weitere Entscheidungen erst garnicht anzugehen.


    D.h., dass Du eine Pumpe ja durchaus erst mal antesten kannst, wenn die Kasse das genehmigt hat. Entscheidest Du Dich dann aufgrund einer konkreten eigenen Erfahrung doch dagegen, weil Du halt nicht klar kommst, ok, dann hast Du es aber wenigstens probiert und musst Dir später nicht selber sagen ... hätte ich mal bloß. ;)


    Gruß
    Joa

  • Hallo Lotte,


    Joa hat ja schon ausführlich, kompetent und mit seiner typischen Art und Weise seine Meinung sehr nachdrücklich und fundiert zu vertreten:) eigentlich alles gesagt. Dem meisten kann ich mich deshalb nur anschließen. CGMS klingt für mich irgendwie sinnvoll, auch um den BZ-Verlauf durch die nächtliche Aufsteh-, Mess- und Wachphase nicht zu verfälschen und ein Pumpentest wäre mir jetzt auch eingefallen. Da kannst du doch wirklich mal schauen, ob das so schlimm ist, wie du dir das scheinbar vorgestellt hast oder doch ganz harmlos.


    Misst du den Morgenwert denn direkt nach dem Aufstehen? Einige haben ja einen stress-/aufregungsbedingten BZ-Anstieg. Weiß ja nicht, wie es bei dir aussieht und ob das eventuel auch ein Punkt sein könnte, warum es jetzt besonders schlechte Morgenwerte sind, wo du nach 6 Wochen wieder in den Job einsteigst. Aber ist auch nur ne Idee. Bin da sicherlich nicht der kompetenteste Ansprechpartner hier mit weniger als einem Jahr Erfahrung:o. Halt dich da mal lieber an die alten Hasen (oder Esel;)) hier im Forum.

    PS:Ein Baslinsulin, welches ständig allergische Reaktionen auslöst kann aber doch auch keine Dauerlösung sein, oder?

  • Hallo Lotte!!
    Hat Dein Arzt mal an ein anderes Insulin gedacht?? Ich hatte früher z.b. Jahre lang Humalog und plötzlich wurde jedesmal die Einstichstelle rot und ich hatte jede Menge kleinerer roter Pünktchen auf der Haut! Dann habe ich meinen Artz gefragt und wir haben dann Apidra (jetzt auch in Pumpe) versucht, und siehe da, keine Rötungen mehr!!

    Ich nehme etwas von Dir mit ....

    Ich lasse etwas von mir da....

    Ein bisschen später....

    Ein bisschen weiter....

    Vieleicht sehen wir uns wieder....

  • Zitat von Lotte;254110

    Da ich vom Levemir auch von Anfang an immer die Beulenpest bekam (jede Ladung ein dicker, heißer, schmerzender und juckender Quaddel:7no:)
    bin ich inzwischen schon nicht mehr SO contra Pumpe eingestellt....
    Viele liebe Grüße
    Lotte


    Warum tust Du Dir das an mit der Unverträglichkeit bei Levemir? Warum tut dein Arzt da nichts dagegen? Nimm doch einfach ein richtiges Insulin. und am besten einen Richtigen Arzt.


    Falls Nachts tatsächlich UZ sind einfach mal für eine Woche abends 15% weniger Spritzen. Oder was macht Deine Ernährung sonst so? Wenn Du jetzt wieder arbeitest, ist Du dann Abend mehr,auch an Fett und Eiweiss dabei denken. Oder vielleicht später?

    let the sun shine

  • Hallo und erst mal vielen Dank für's Willkommen-heißen.
    Also - mein Doc ist eigentlich sehr gut, ich bin leider nur sehr stur ;)...
    Ich hatte vorher Lantus, ging zwar von der Haut her besser, aber da man dem Zeug ja nachsagt, dass es krebserregend ist wollte ich das nicht mehr. Der Doc meinte, ich könne Levemir ja mal ausprobieren, wollte dann nach der Beulenbildung auch, dass ich mir das mit der Pumpe doch noch mal guuuuuut überlegen soll, denn ich habe schon immer sehr starke BZ-Schwankungen gehabt, reagiere ganz extrem auf Adrenalin (bin leider ein kleines HB-Männchen und rege mich grundsätzlich über alles auf....) und bei mir geht beim und nach dem Sport der Zucker erstmal kräftig rauf statt runter. Außerdem merke ich inzwischen viel seltener und deutlicher, wenn der Zucker zu hoch oder zu niedrig ist (wurde was besser, nachdem ich den Beta-Blocker abgesetzt hatte, ist aber trotzdem lange nicht mehr so wie früher *seufz*...)
    Ich werde mir jetzt erstmal über den LVR und den Arbeitgeber als "Hilfsmittel" für die Arbeit einen Navigator oder Dexcom besorgen und per persönlichem Budget dann die Sensoren bezahlen (vorher frag ich aber trotzdem nochmal ganz diskret bei meiner Krankenkasse an, vielleicht hat sich da ja im Laufe der Zeit seit meiner letzten Anfrage was getan...) und dann werde ich mal Omnipod ausprobieren (und wenn dann doch irgendwann die Verbindung von Messgerät und Pumpe funktioniert, dann sollte auch der Morgenterror aufhören). Mein Doc und ich haben schon alles mögliche ausprobiert um herauszufinden, warum ich so merkwürdig reagiere - bislang hat aber noch nichts einen Anhaltspunkt gegeben. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass meine ganzen anderen Erkrankungen und Medikamente da mit reinspielen.....
    Gibt es eigentlich außer Lantus noch eine andere Alternative zu Levemir? Die eine Helferin bei meinem Doc (selbst Zuckerkind - hat jetzt Pumpe) meinte Protaphane.....

    Part of the Ship - Part of the Crew...

  • Lotte: Ja, versuchs mal mit Protaphane, wie es da mit Hautunverträglichkeiten ausschaut, kann ich dir aber leider nicht sagen, bei mir funktionierts super. Kann halt nur sein, dass du evtl. sogar dreimal spritzen musst, ist kein 24h-Basalinsulin, sondern glaub nur 5 - 8 Stunden.