Blutzucker nach Essen

  • Also ich muß mich Doraberta anschließen. Habe meist 2h pp einen 250er Wert, der dann über die nächsten 2-3h auf einen Normalwert absinkt.
    ich muß dazu sagen, daß ich Insuman Infusat in der Pumpe habe, welches ja dosisabhängig lange wirksam ist.
    Bei einer Insulindosis von 20IE brauche ich zwischen 4+5h, um wieder in einem "schönen Bereich" zu sein.
    Der Tipp meiner Diatante, den SE-Abstand zu verlängern (halbe Stunde) brachte leider vom Ergebnis her keinen Unterschied.
    Wie schafft ihr das denn alle?
    Ist die einzige Lösung ein Analoginsulin?

    LG Lachfis.

  • Hallo Lachfis,


    ich habe ebenfalls Insuman Infusat in der Pumpe, komme damit aber prima klar (vertrage aber auch keine Analoga).


    Meine DEA's sind:


    Morgens ca 30 - 40 Minuten
    Mittags ca. 10 - 15 Minuten
    Abends ca. 15 - 20 Minuten


    Deine Dea's mögen anders sein, das musst Du individuell austesten. Meine Daten können nur Anhaltspunkte für Dich sein.


    Bei Einheiten ab 10 IE splitte ich die Dosis grundsätzlich, das heisst, muss ich 11 - 12 IE abgeben, verteile ich auf 1 X 6 IE mit Spritze und 1 X 6 IE mit Pumpe. Je kleiner die IE-Anzahl, die man sich auf einen Fleck gibt, je schneller wirkt sie.
    Ich hab deshalb auch immer noch Insulinfläschle und Spritzen in meinem Messgerätetäschchen.


    Grüsse,
    Surferin

  • Zitat von Lachfis;294482

    Ist die einzige Lösung ein Analoginsulin?


    Für mich schon. Ich hatte zwar nie Insuman Infusat in der Pumpe, hatte aber einige Probleme unter ICT und Humaninsulin. (Unter anderem, die von dir genannten). Wieso probierst du nicht einmal ein analoges Insulin aus?

    Liebe Grüße
    butterfly



    "Insulin is a remedy primarily for the wise and not for the foolish, whether they be patients or doctors."
    Elliot Proctor Joslin, 1923 (Pionier der Insulintherapie)

  • Ich kann mich nur an butterfly's Beitrag anschliessen.

    Nachdem ich von Insuman Infusat auf Apidra umgestellt wurde waren die pp-Werte wesentlich besser.

    Ein weiterer positiver "Nebeneffekt" für mich, war die schnellere Umsetzung der temporären Basalratenabsenkung beim Sport.

    Ich kann mich dadurch kurzfristiger für Sport entscheiden ohne großartig ZusatzBE's zu essen.

  • Hallo,


    wie beschrieben habe ich heute dies Thema bei der Diaberaterin zur Sprache gebracht. Wie zu erwarten war kam natürlich das Probieren mit dem SEA hoch. Sie meinte, dass man da schon an einigen Rädern drehen kann (SEA bei Novorapid bis auf max. 30 Min.). Werde ich auch demnächst probieren, wenn ich weiß, wo die Baustellen genau sind (genaue Analyse morgens - mittags - abends). Zweiter Ansatz ist dann natürlich noch Pumpe, aber das möchte ich im Moment (noch) nicht. Würde sich aber auch erst anbieten, wenn man die Werte gar nicht mehr in den Griff bekommt.


    Habe sie aber auch gefragt, was daran jetzt so wichtig ist und womit man rechnen muss. Gemäß ihrer Aussage gibt es zwei Lager, die sich nicht recht annähern können: Die, die große Spätschäden mit den pp-Werten in Verbindung bringen und die, die solch kurfristigen hohen Werte tolerieren. Letztendlich abgesichert ist wohl keine der beiden Haltungen.
    (Werde mich auch weiterer Kommentare hierzu anthalten, da medizinscher Laie.)


    Im Großen und Ganzen hat sie mir aber erst einmal meine aufkommende Unsicherheit genommen: Ich werde mich nicht verrückt und zum Sklaven des Diabetes machen (lassen)! [Blockierte Grafik: http://www.w3bd3s1gn.de/images/smilies/boxer.gif]


    Schöne Grüße
    Jan

    One of these days your heart will stop and play it's final beat - but it's alright!
    Foo Fighters "These days"

  • Vielleicht sollte es zusätzlich zu dem "Nüchternwert"-Thread noch einen "Nach dem Essen"-Thread geben, dann könnte ich gerade mal mit guten Werten angeben:p

  • Bei mir sind solche hohen Spitzen (über 200) selten, jedenfalls soweit ich das mit Messungen überblicken kann. Sie kommen aber schon vor... Mich ärgert das dann total, sodass ich meistens schon nach 2 Stunden korrigiere und notfalls noch nachesse / nachtrinke. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass sich in der letzten Stunde der Insulinwirkung meist nicht mehr so viel tut und das Risiko dann immer noch mit Werten über 200 da zu sitzen will ich oft nicht eingehen. Mich macht das total nervös...


    Häufiger ist es so, dass ich, wenn ich essen schätze, eher zu viel schätze und deshalb sehr schnell wieder im normalen Bereich bin und noch zuessen muss.


    Als Zielwerte ist es mir eigentlich am liebsten nach einer Stunde bei 150 oder drunter zu sein, nach 2 Stunden bei 120 oder drunter und nach 3 Stunden bei 80-100. Die 150 oder 160 möchte ich eigentlich nicht überschreiten. Klappt natürlich nicht immer. :rolleyes:

    Dein Auge kann die Welt trüb oder hell dir machen -
    wie du sie ansiehst, wird sie weinen oder lachen.

    von Friedrich Rückert
    :king:

  • Zu Joa:

    Zitat von Joa;294474


    a) Hälfte aus Pumpe, Hälfte aus Pen


    Widerstrebt mir gänzlich: Pumpe + (grundsätzlich) zusätzlich den Pen zu benutzen.

    Zitat von Joa;294474


    b) Insulinverdünnung U50 oder U10 in die Pumpe gegen


    Von Insulinverdünnung habe ich noch nie was gehört. Ich kenne nur die U40 bzw. U100'er Insuline. Soweit ich weis, gibt es die Anlaog-Insuline auch nur in U100'er Form.

    Zitat von Joa;294474


    c) Analog- statt Humaninsulin


    'Benutze bereits Humalog.

    Zitat von Joa;294474


    Verstehe ich nicht, warum Du bei SEA die Bolusmenge reduzieren musst? :confused:


    Ganz einfach: Wenn ich DEA mache, sind meine Spitzen geringer. ABER: Die Wirkungsdauer bleibt immer noch gleich. Mein BZ fällt in der 3. Stunde der Boluswirkung immer noch um rund 70 (!). Erst danach wird die Wirkung geringer. Reduziere ich die Bolusmenge, (und damit einhergehend auch die Gesamtwirkungsdauer) habe ich wieder die Spitzen, und komme insgesamt nach 3 h höher raus als vorher. Weiterhin kommt hinzu, dass bei mir 5 Min. DEA Unterschiede von bis zu 50 mg/dl ausmachen können, so dass ich „sekundengenau“ leben müsste – was aber schlecht möglich ist.


    Gruß

    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    (Winston Churchill)


  • Zitat von doraberta;294552


    Widerstrebt mir gänzlich: Pumpe + (grundsätzlich) zusätzlich den Pen zu benutzen.


    Ja, ist verständlich. Wäre dann ggf. ein Ausnahmemodell für besonders üppige Mahlzeiten.

    Zitat

    Von Insulinverdünnung habe ich noch nie was gehört. Ich kenne nur die U40 bzw. U100'er Insuline. Soweit ich weis, gibt es die Anlaog-Insuline auch nur in U100'er Form.


    Wird z.B. bei Kindern oder bei sehr insulinsensitiven DiabetikerInnen genutzt.
    Allerdings eher unter dem Aspekt der Feinsteuerbarkeit bei TGD um die 10 IE und darunter.


    Verdünnen tut Dir das der Apotheker Deines Vertrauens. Für Humalog wird z.B. der Verdünner dann beim Hersteller bezogen.


    Bei Normalinsulin bringt die Verdünnung selbiges etwa auf die Wirkkurve von Analoga.
    Für Analoga habe ich keine konkrete Info zur weiteren Beschleunigung an der Hand. Sicherlich ist zu vermuten, dass diese dann ein Stück geringer ausfällt.

    Zitat

    Ganz einfach: Wenn ich DEA mache, sind meine Spitzen geringer. ABER: Die Wirkungsdauer bleibt immer noch gleich. Mein BZ fällt in der 3. Stunde der Boluswirkung immer noch um rund 70 (!). Erst danach wird die Wirkung geringer.


    a) Was ist eigentlich Deine TGD?
    b) von welchen Bolusgrößen sprechen wir?

    Zitat

    Weiterhin kommt hinzu, dass bei mir 5 Min. DEA Unterschiede von bis zu 50 mg/dl ausmachen können, so dass ich „sekundengenau“ leben müsste – was aber schlecht möglich ist.


    Hast Du schon mal probiert den Essensbolus zeitlich zu splitten?
    Angenommen der Gesamtbolus wäre 4 IE, dann z.B. 1 IE mit SEA von x Minuten und 3 IE direkt?


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;294555


    Bei Normalinsulin bringt die Verdünnung selbiges etwa auf die Wirkkurve von Analoga.

    Joa




    Verstehe ich das jetzt richtig? Wenn Normalinsulin verdünnt wird, wirkt es schneller? :confused:
    Wie kann denn das sein?

  • Zitat von Joa;294555


    Wird z.B. bei Kindern oder bei sehr insulinsensitiven DiabetikerInnen genutzt.
    Allerdings eher unter dem Aspekt der Feinsteuerbarkeit bei TGD um die 10 IE und darunter.


    Gesamtmenge s. unten
    Das mit der Feinsteuerung macht Sinn. Bis jetzt komme ich aber mit 0,05’er Schritten bei der BR bzw. 0,1’er Schritten beim Bolus hin.

    Zitat von Joa;294555


    a) Was ist eigentlich Deine TGD?
    b) von welchen Bolusgrößen sprechen wir?


    Meine Tagesdosis liegt z. Z. bei ~ 35IE (+/- 4IE)
    BR: Mo-Fr: 15,2; Sa+So: 14,2 bei rund 72 KG Lebendgewicht
    Bolusgrößen sind:
    Morgens 0,7/BE
    Mittags 1,0/BE
    Abends 0,9/BE
    Anmerkung:
    Die gespritzten Mengen werden auch nicht auf- oder abgerundet!

    Zitat von Joa;294555


    Hast Du schon mal probiert den Essensbolus zeitlich zu splitten?
    Angenommen der Gesamtbolus wäre 4 IE, dann z.B. 1 IE mit SEA von x Minuten und 3 IE direkt?


    Ja – allerdings bis jetzt nur…
    a) Zur Korrektur bei zu hohen Werten
    b) Wenn die benötigte Insulinmenge die Nadellänge (ich benutze 6’er Kanülen) übersteigt.
    Deinen Vorschlag müsste ich mal ausprobieren

    Gruß
    doraberta

    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    (Winston Churchill)


  • Zitat von Caprice;294561

    Verstehe ich das jetzt richtig? Wenn Normalinsulin verdünnt wird, wirkt es schneller? :confused:
    Wie kann denn das sein?


    Durch die Verdünnung reduziert sich die Konzentration der einzelnen Insulinmoleküle je Raumanteil. Daher bilden sich aus den einzelnen, bzw. dimeren (zwei Einzelmoleküle) Insulinmolekülen weniger Insulinhexamere (= Molekülverbund aus 6 einzelnen/ 3 Doppelmolekülen), oder gar Hexamerketten, so dass das Depot insgesamt schneller resorbiert wird.


    Alles klar? :eek:


    Gruß
    Joa

  • Heute spielt mein BZ mal wieder verrückt:mad:


    Meine Werte bisher:


    06:15 88
    08:15 158
    10:00 76
    11:15 68

    Wobei ich kein Basal und heute auch noch keinen Bolus gespritzt habe...
    Um 6:15 habe ich 6 BE (Müsli) gefrühstückt.


    Diese pp-Wert ist IMO alles andere als gut, wenn ich aber zum Frühstück was gespritzt hätte, hätte ich jetzt einen schönen Unterzucker gehabt.


    Hat wer eine Idee, wie ich das besser handhaben könnte?



    Grüße

  • Hallo LoC,

    das sind doch schöne Werte. Auch der 158er, vorallem nach einem Müsli mit 6 BE ohne Bolus.
    Ich würde sagen, Deine BSD produziert nochmal einen gewaltigen Schub Insulin.
    An dem 158 - Wert würde ich nichts ändern, das ist ein sehr schöner pp-Wert nach dem Essen. Selbst Nichtdiabetiker haben mal solche Werte, nach oben wie nach unten.

    Ich verstehe ja, dass ihr "Frischlinge" immer versucht, so Top-Werte hinzukriegen zwischen 80 - 120, aber das ist vollkommen unrealistisch, dass die immer realisierbar sind. Wir Diabetiker haben nunmal eine Organbeeinträchtigung, wir sind nicht mehr vollkommen gesund. Wir können unser Bestes geben, aber mehr können wir nicht tun.

    Liebe Grüsse
    Surferin


  • Hallo Surferin,


    danke für die Aufmunterung! ;-)
    Ja, ich muss mich wohl noch etwas gedulden. Würde ich die 158 mit der kleinsten einstellbaren Dosis (1 IE) korrigieren, hätte ich auch bald schon wieder eine Unterzuckerung...



    Grüße

  • Zitat von LeftoverCrack;294569

    Heute spielt mein BZ mal wieder verrückt:mad:


    LoC, mach dich nicht verrückt! Dein BZ wird noch so manches mal "verrückt" spielen und die Werte, die du gepostet hast, sind doch gut. (Niedrige BZs sind in der Remmi völlig normal.)


    Also: Keine Panik, erst einmal eine vernünftige Grundeinstellung des BZ und dann das Feintuning.


    Schöne Grüße
    Jan

    One of these days your heart will stop and play it's final beat - but it's alright!
    Foo Fighters "These days"

  • Huhu,

    Zitat von LeftoverCrack;294571

    Würde ich die 158 mit der kleinsten einstellbaren Dosis (1 IE) korrigieren, hätte ich auch bald schon wieder eine Unterzuckerung...
    Grüße



    Vielleicht hilft dir, einen Pen mit 0,5er Einstellung zu nehmen - dann könntest du bei Bedarf leichter mal korrigieren. Ich habe mich auch ein bisschen gegen so ein Kindermodell gewehrt, aber es hilft wirklich, wenn man so kleine Mengen braucht. Sonst wird neben den Korrekturen ja auch das Auf- oder Abrunden der Insulinmenge leicht zum Harakiri.
    Mein Mann nennt das Teil (Junior Pen) ganz charmant "Sponge-Bob Design", aber was solls... :)


    Gruss, Hubi


    PS: Sammle auch gerade Daten und mehr oder weniger seltsame Phänomene für den Diabetologen...danach werde ich aber wieder ein paar Wochen auf Cruise Mode gehen, sonst werde ich noch völlig meschugge.

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)


  • Unter diesen Umständen (6 BE )- würde ich mich bei diesen BZ-werten vor Freude auf dem Boden kringeln ... vermute mal, daß geht nicht nur mir so.
    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Hubi;294594


    Mein Mann nennt das Teil (Junior Pen) ganz charmant "Sponge-Bob Design", aber was solls... :)


    Echt? mein 0,5er sieht eigentlich ganz normal aus (Novorpen3 -Demi) -orange - komme mit den 0,5er Schritten auch besser klar.


    Zitat

    sonst werde ich noch völlig meschugge.


    Bin auf dem besten Weg dahin, selbes Essen , gleiche IE, ähnliche Ausgangswerte .... mal >200 mal UZ.... *grrr*
    Wie geht der Cruise-Modus? Autopilot an und auf s Sonnendeck?
    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg