0 Kohlenhydrate???

  • @Hage


    schade, dass du da deinen BZ noch nicht testen konntest. Du wärst vermutlich überrascht über den relativ "hohen" Wert (>60) - ich gehe mal davon aus dass du vor Diagnosestellung noch kein Insulin zugeführt hast. Deine Anzeichen hat auch jeder Stoffwechselgesunde bei totaler Erschöpfung. Das ist völlig normal. Ja diese Anzeichen haben wir DMer halt auch bei UZ. Ging mir bei meinem Versuch mich in den UZ durch Sport zu bringen auch so. Ich konnte bzw. wollte das meinem Arzt auch nicht glauben und ihm unbedingt das Gegenteil beweisen - oder vielleicht doch eher mir beweisen - ist ja auch egal. Ist aber halt trotzdem nur ein leichter UZ. Es wird durch körperliche Betätigung normalerweise keine schwere UZ vorkommen (bei richtiger Insulinierung). Auch völlig normal. Ändert aber nichts daran, dass die Leber wenn sie kann ihre Depots freigibt und gleichzeitig auch die Zuckerfabrikation auf Hochtouren laufen läßt. Bei dir haben die Semmeln die BE-Freisetzung der Leber unterstützt. Eine ggf. auch längere Pause mit ausreichend Nachtanken von z.B. Mineralwasser hätte dich auch wieder erholt - hätte halt nur etwas länger gedauert. Eine schwere UZ wird durch zu viel Insulin verursacht. Und der Körper gibt bei einem Erschöpfungszustand dann kein Insulin frei (ein ggf. noch wirkendes Basal wird dadurch aber nicht gestoppt). Und in bezug auf den betroffenen Bekannten bei einem extern zugeführten Insulinbedarf von 0 IE Basal und minimalsten Mengen Bolus dürfte das mit Sicherheit nicht passieren.

  • Zitat von monique;303474

    na toll und warum hab ich da nun zugenommen unter diesem doofen metformin 1000?


    Ach so, hast du schon seit März Metformin genommen? Ich hatte nur gelesen: Diabetes seit August 2010 und seit März zugenommen. Wenn du schon länger Metformin genommen hast, könnte es natürlich anders sein, als ich unten geschrieben habe, davon habe ich aber keine Ahnung! :confused:

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • 0 Kohlenhydrate? Das könnte ich nicht und würde es auch nicht wollen!


    Andererseits: Es freut mich, dass so viele sagen, dass sie so viele Kohlenhydrate essen, wie sie mögen, und nicht zunehmen, aber... das gilt eben nicht für mich!


    Und deshalb bin ich, ganz im Gegensatz zu vielen Vorrednern, eigentlich eher unglücklich darüber, dass mich die Diabetesberaterin, die meine Ersteintellung im KH begleitet hat, eben grade nicht darauf hingewiesen hat, dass zu viel Insulin fett macht!


    Ich sollte kurz vor meiner Entlassung aus dem KH einen Essensplan für die erste Woche zu Hause schreiben, und dabei so planen, wie ich vor DM auch gegessen habe. Heraus kam: stark schwankende BE-Mengen, und zwar zwischen 18 und 29 BE pro Tag. Die Diabetesberaterin fand meinen Wochenplan prima (ich bin halt ein alter Streber!) - kein Wort davon, dass das erheblich mehr Kohlenhydrate sind, als mein Körper verbrennt! Ich bin halt zum Beispiel ein Nudelfan - und unter 13 BE pro Mittagessen - das war für mich undenkbar!


    Vor DM habe ich diese ganzen Mengen an KH auch locker weggesteckt und war - bis auf einen Bauchansatz, sorry - auch schlank (78 kg). Zweieinhalb Jahre nach der D.M.-Diagnose wog ich dann 103 kg - bei einem normalen HbA1c, ich hatte ja immer kräftig Insulin für meine gewohnten Nudel- und andere Portionen gespritzt.


    Ich bin gut damit gefahren, die Kohlenhydrate und damit das Insulin herunterzufahren (und endlich etwas Sport zu machen)... Stimmt: Ich habe zeitweise Probleme damit, stattdessen zu viel Eiweiß und Fett zu essen, nach dem Motto "Fleisch ist mein Gemüse", daran arbeite ich noch. Ich versuche, dauerhaft mit 10 BE pro Tag auszukommen. Mein DiaDoc meinte einmal zu mir: "80% aller Gespräche, die ich führe, egal ob Typ I oder II, drehen sich um Übergewicht. Machen Sie sich klar: Insulin ist ein hervorragendes Mittel in der Schweinemast!"


    Nochmal: Ich gönne ganz bestimmt jedem sein Essen und freue mich darüber, dass die allermeisten hier ja offenbar keine Probleme mit Übergewicht haben - dann ist doch alles ok! - Aber ich kann nicht nur Ärzte/ Krankenschwestern verstehen, die vor zu vielen Kohlenhydraten warnen (deshalb muss man ja nicht gleich beleidigend sein, s. "Insulinverschwendung"), sondern fühle mich auch mit weniger Kohlenhydraten und weniger Insulin einfach besser! Darauf zu achten macht schon Sinn...


    Liebe Grüße


    Michael

    Foreman: "Ich finde ihre Argumente vordergründig."
    Dr. House: "Ich finde Ihre Krawatte hässlich."


  • Ähm - Metformin wirkt nicht auf den Pankreas, sondern setzt im Darm und in der Leber an. Du meinst vermutlich Sulfonyharnstoffe. Die wiederum sind bei einem absoluten Insulinmangel kontrainidiziert. Die Gewichtszunahme unter Meformin ist eher durch eine bessere Verwertung von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweissen zu erklären. Gleiches gilt (und das in noch stärkerem Maße) für eine Insulintherapie.


    Und zur Theorie, dass man unter Insulin nicht zunehmen könne: Insulin fällt unter die verbotenen Substanzen im Sinne des Dopings - und wird gerne in der Tiermast eingesetzt.

  • Zitat von Niederrheiner;303503

    Und zur Theorie, dass man unter Insulin nicht zunehmen könne: Insulin fällt unter die verbotenen Substanzen im Sinne des Dopings - und wird gerne in der Tiermast eingesetzt.



    @ niederrheiner


    Hast recht, war da nicht so auf dem laufendem;) Hier steht ganz genau.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Metformin.


    Aber wo habe ich, oder wo hat man geschrieben das man unter Insulin nicht zunehmen kann.
    Bei normal insulinierung wird das Gewicht nicht überproportional steigen, weder an Fett noch an Muskelmasse. Sonst wären wir alle Arni`s.

  • Zitat von Sir Ivan;303223

    Insulinverschwendung????:eek:
    Ich glaub ich hätte ehrlich einen Streit vom Zaun gebrochen und die gute erst mal aufgeklärt was ein Diabetiker T1 heute alles essen darf.Meine Schwägerin ist auch Krankenschwester und denkt auch dass ich alles falsch mache.Die Ausbildung lässt in diesem Bereich sehr zu wünschen übrig.:7no:



    Da kann ich Euch nur vehement zustimmen...bin selbst gelernte Krankenschwester und habe mir mittlerweile angewöhnt, mit keiner KOllegin über den Diabetes zu sprechen...die meisten kennen sich wirklich nur mit den Typ IIern aus... und dass deren Therapie nicht mit der unseren verlichen werden kann, brauch ich hier ja nicht zu erwähnen :p!!

    Die Phantasie tröstet den Menschen über das hinweg, was er nicht sein kann, und der Humor über das, was er ist! :D

    Siehst du ein Kind, hast du Gott auf frischer Tat ertappt.

  • Zitat von monique;303469

    ich werde einfach in zukunft dazuschreiben, wenn ich etwas nicht ganz ernst meine, ich hätte ja auch 200 BE schreiben können :).. aber hab gerade mal durchgerechnet, ich komme auch auf 50, das ist gar nicht so schwer ;-) so und hat nun jemand ein geheimrezept für eine schnelldiät (am besten innerhalb einer woche :rolleyes:)??? ich hab seit märz 7 kilo zugenommen und würde die schon gern wegzaubern, aber hunger macht mich unwahrscheinlich böse :7no:...




    Das kenne ich, mich auch ;)
    Schaffe Dir einen Hund an!! Habe unseren Hund seit November letzten Jahres und seitdem ca. 8 kg abgenommen...und das ohne es zu wollen!!!
    Mache allerdings auch keine einfachen Spaziergänge mit ihr, sondern bin dann immer richtig mit ihr am Herumtoben, Rennen, mich verstecken usw....
    Meine Ernährung habe ich dabei nicht umgestellt!!
    Und wie schön war mein Erschrecken, als meine Jeans auf einmal nicht mehr paßte :D

    Die Phantasie tröstet den Menschen über das hinweg, was er nicht sein kann, und der Humor über das, was er ist! :D

    Siehst du ein Kind, hast du Gott auf frischer Tat ertappt.




  • Na, das wäre doch was... :rolleyes:

    Die Phantasie tröstet den Menschen über das hinweg, was er nicht sein kann, und der Humor über das, was er ist! :D

    Siehst du ein Kind, hast du Gott auf frischer Tat ertappt.

  • ich habe schon seit 7 jahren einen hund, aber mit vollzeit-job und 3-jährigem zwerg zu hause, da bleibt leider außer einem spaziergang nicht viel zeit für sport. (mein kind geht zum kindersport, aber leider nimmt mama davon nicht ab :))


    einen schönen sonntag allerseits

    da es für die gesundheit förderlich sein soll, habe ich beschlossen glücklich zu sein...
    voltaire

  • Hallo,


    Zitat von kafka_esk;303502


    Und deshalb bin ich, ganz im Gegensatz zu vielen Vorrednern, eigentlich eher unglücklich darüber, dass mich die Diabetesberaterin, die meine Ersteintellung im KH begleitet hat, eben grade nicht darauf hingewiesen hat, dass zu viel Insulin fett macht!


    genau das ist die Frage, was war zuerst da...die Henne oder das Ei? Oder, macht zu viel Insulin Fett, oder passend dazu das Essen? Als Typ1er haben wir kein Eigeninsulin und müssen uns externes zuführen. Wir können das nicht mit der Präzision eines Gesunden aber im Grunde ist das kein Unterschied.


    Zitat von kafka_esk;303502


    Heraus kam: stark schwankende BE-Mengen, und zwar zwischen 18 und 29 BE pro Tag. Die Diabetesberaterin fand meinen Wochenplan prima (ich bin halt ein alter Streber!) - kein Wort davon, dass das erheblich mehr Kohlenhydrate sind, als mein Körper verbrennt!


    1g Kohlenhydrate machen etwa 4,1 kcal. 1BE etwa 45 kcal. 29BE etwa 1300 kcal. Die 29 BE für sich können für die zusätzlichen Kilos nicht verantwortlich sein. Wenn man aber 29BE Kartoffelchips verdrückt, gesellt sich da ein wesentlicher Anteil Fett hinzu. Zumal es die 13BE Nudeln bestimmt nicht ohne Soße gab.


    Über Gewichtszu oder abnahme, entscheidet im wesentlichen die Gesamtenergieaufnahme. Die Anteile an Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate sollte dabei ausgewogen sein.

  • Hallo Monique,

    Zitat von monique;303474

    na toll und warum hab ich da nun zugenommen unter diesem doofen metformin 1000?


    Metformin ist so eine Art eierlegende Wollmilchsau unter den oralen Antidiabetika.


    Bei vorhandener Resistenzproblematik verbessert es in den Zellen die Insulinwirkung und es verlangsamt die Magen- Darmpassage des Futters.


    Das führt einmal dazu, dass die Blutzuckerspitzen nach dem Essen flacher werden und dass das noch verfügbare Insulin wieder mehr Wirkung zeigen kann.


    Letztlich wird auch die Nahrung wieder besser verwertet und, is es zuviel, auch als Fett eingelagert.


    Neben anderen Wirkunsgebenen fand man noch relativ neu heraus, dass Metformin beim Typ 2, evtl. auch gemäßigter bei Typ 1 mit Restinsulin, tatsächlich den Insulinoutput der Betazellen erhöht, indem es bewirkt, dass besstimmte Darmzellen etwa 75% mehr GLP-1 produzieren können. GLP-1 ist ein Inkretin, das die Fähigkeit der Betazellen stabilisiert, unfertiges Proinsulin zu Insulin aufzuspalten.


    Durch Metformin hast Du also auf mehreren Wegen die Insulinwirksamkeit erhöht, was dann natürlich auch heißt: mehr Insulin(wirkung) = mehr Speicherfett aus Nahrungsüberangebot.


    Es wird bei Dir vermutlich ein Doppeldiabetes bestehen, also ein Mixtur aus Typ 2 (Resistenz) und Typ 1 (Antikörper/autoimmun).


    Letztlich sollte sich Dein Insulinbedarf im oberen Niveau des Normbereiches, so etwa um die 1 IE/kg/24h einpegeln, wenn keine Eigenproduktion mehr besteht. Vermutlich hast Du noch eine recht hohe Eigenproduktion? Wie sieht das C-Peptid aus? Wie ist der Wert für aktives Proinsulin im Blut?


    Gruß
    Joa

  • Wattwurm
    Du erinnerst Dich doch an die Threads mit der Fragestellung, ob nicht Nichtdiabs einen UZ bekommen können?
    Dort wurden immer bestimmte Krankheiten, Hormonstörungen sowie Alk diskutiert......



    Es ist also beim Diab. und Nichtdiab immer die Frage reicht der Glukosespeicher und funktioniert die GR.


    Und wie Flashbang so schön beschreibt, ist der Körper tatsächlich in der Lage alles zu Glukose umzuwandeln und in der Leber zu speichern. Du könntest also bei den Eskimos gestrandet mit Deinem Basal und dem dortigen Fischangebot überleben und würdest vermutlich keinen UZ erleben. Vermutlich würde Dir der Fisch aber nach 3 Tagen zum Hals raushängen. (besser als umgekehrt *kicher*)


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wattwurm;303417


    Was mach ich denn nun, wenn ich mich ab morgen auf 0-KH setze (was ich nicht vorhabe, nur theoretisch und aus Interesse gefragt) und dann eine Hypo bekomme?


    Wer notwendige Inerventionen nicht machen, weil er irgendeinem, (dann spätestens blödsinnigen) Ernährungsdogma frönt, ist selber schuld. :rolleyes:
    Du bist intelligenter?


    Auch diabetischen Muslimen im Rammadan erlaubt der Hoscha tagsüber die Glucosezufuhr, wenn es der Hypoprophylaxe dient. ;)


    Der wesentlichste Steuerungsparameter für die Gluconeogenese/Glycogenolyse ist Insulin.
    Wenig Insulin = viel Gluconeogenese/Glycogenolyse.
    Viel Insulin = umgekehrt.
    Zuviel Insulin = keine Gluconeogenese/Glycogenolyse.


    GR-Hormone stimulieren die GR auf verschiedenen Wegen. In Leber/Niere, mindern sie die Bremswirkung des Insulins auf die Glucosefreisetzung, heben sie aber nicht völlig auf.


    Unter zu hoher Insulinwirkung (Insulinpower), z.B. Boluswirkung für schnelle KH, ist die gegenregulatorische Wirkung auf Stufe 1-5 stark reduziert. ( siehe Stufen der Gegenregulation Für Typ 1er ist eher nur Stufe 5 und 6 von relevanter Bedeutung).


    Unter moderater Insulinwirkung sind die Stufen der GR der Grund, dass Mensch auch ohne Nahrungszufuhr genügend Glucose im Blut hat, um noch gradeaus denken zu können. Das macht den Prozess der Glucose-Homöostase aus. Ohne den wir wohl in der Evolution schon am Start nicht mal die Startlinie erreicht hätten.


    FPE-Diät führt zu einem verhältnismäßig moderaten Insulinspiegel.


    Dazu korrespondiert auch die Gesetzmäßigkeit einer funktionierenden Basalversorgung, die einen überhöhten Glucosespiegel wieder, wenn auch langsam, in den Normbereich absenken muss, aber nicht so hoch sein darf, dass sie die GR-ausbootet und selber die Glucose auf Hyponiveau absenkt.


    Und klar, auch unter FPE-Diät sind Hypos nicht grundsätzlich auszuschließen. :mad: :D


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Hage;303454


    Auch ohne Insulin kommt ein Diabetiker in den UZ!!!

    Ich war kurz vor meiner Diagnose bei einer Bergwanderung und habe vor lauter Kraftlosigkeit, extremen Hunger, Nervosität, innerlicher Unruhe nicht weitergehen können. Erst als ich zwei Semmeln gegessen hatte ging es wieder aufwärts !

    Natürlich wußte ich damals nicht wie diese Gefühle zustande kamen ! erst im Nachhinein war mir klar, daß es sich um die erste Unterzuckerung handelte !


    Wenn das eine Unterzuckerung war, dann wird die schon durch zuviel Insulin gekommen sein. Geht ja auch physiologisch nicht anders.
    Da bist Du vermutlich in die Falle der Sekretionsstarre gebergwandert.


    Überforderte Betas am Rande des Selbstmordes können auf den Erstanstieg des BZ nach Essen nicht ausreichend antworten, bringen dann aber eine über Stunden verzögerte Insulinsekretion, die nicht mehr durch einen fallenden BZ abgebrochen wird.
    Das Problem ist für Typ 2 regelhaft beschrieben, ist aber auch bei Typ 1 anzunehmen. Betazellen sind halt Betazellen, egal ob Typ 1 oder 2.


    Und wenn Du durch Bergsport die Insulinwirkung dieser Fehlsekretion dann auch noch um Faktor 2 bis 4 steigerst, dann hat auch die GR in dem Moment nicht mehr genug Wirkung.


    Denk ich mir mal so zurecht. :rolleyes: (siehe auch: Thesen)

    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa

    Wer notwendige Inerventionen nicht machen, weil er irgendeinem, (dann spätestens blödsinnigen) Ernährungsdogma frönt, ist selber schuld. :rolleyes:
    Du bist intelligenter?


    Auch wenn ich den anscheinend unfertigen Satz zweimal lesen musste, ja, doch, das denke ich schon. :D


    Und ich bin euch dankbar, dass ihr mich immer noch schlauer macht. :6yes:


    Wer weiß, vielleicht strande ich ja doch mal irgendwann bei den Eskimos. Und es gibt kaum etwas, das einen grundsätzlich blöder macht. ;)

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Zitat von Wattwurm;303568


    Auch wenn ich den anscheinend unfertigen Satz ...


    Ups, erwischt. :o
    Danke für den Hinweis.
    Bitte lese Inerventionen als Interventionen und machen als machen tut oder auch als macht.

    Zitat

    Und ich bin euch dankbar, dass ihr mich immer noch schlauer macht. :6yes:


    :D
    Deine Rhetorikfrage mit polemischer Begründung war ja auch nicht von schlechten Eltern. :cool: :6yes:

    Zitat von Wattwurm


    Wer weiß, vielleicht strande ich ja doch mal irgendwann bei den Eskimos.


    Survival-Tipp: Im Reiseführer "Als Diabetiker durch die Arktis" wird dringend empfohlen, immer ein paar Kilo Robbenleber als Hyporeserve im Rucksack mitzuführen und ein ausreichend großes Stück direkt am Körper warm zu halten, weil die im Rucksack ja einfriert.
    1 kg Leber = 4 - 6 Notfall-BE. [Blockierte Grafik: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/Smileys/anim/menschlich/normal11.gif]


    Gruß
    Joa

  • Zitat von dragon;303530

    Oder, macht zu viel Insulin Fett, oder passend dazu das Essen? Als Typ1er haben wir kein Eigeninsulin und müssen uns externes zuführen. Wir können das nicht mit der Präzision eines Gesunden aber im Grunde ist das kein Unterschied. (...) Die 29 BE für sich können für die zusätzlichen Kilos nicht verantwortlich sein. Wenn man aber 29BE Kartoffelchips verdrückt, gesellt sich da ein wesentlicher Anteil Fett hinzu. Zumal es die 13BE Nudeln bestimmt nicht ohne Soße gab.


    Hi dragon,


    danke für deine Reaktion! Dem, was du schreibst, möchte ich auch ganz bestimmt nicht widersprechen! Ich stimme allem zu, und klar gab es die 13BE Nudeln mit reichlich Soße - und zwei mit Käse überbackenen Spiegeleiern, also reichlich Fett...
    Und ich wollte übrigens auch meiner ersten Diabetesberaterin keinen Vorwurf machen: Wenn ich zu ahnungslos bin, um zu wissen, dass zu energiereiche Nahrung fett macht, ist das nicht ihr Problem, verantwortlich bin ich schon selbst... Ich meine nur: Ein Hinweis damals hätte mir vielleicht einiges erspart.


    Was ich für mich persönlich bislang aber nicht wirklich habe erklären können: Warum habe ich gaaanz langsam und schleichend nach der D.M.-Diagnose zugenommen, wo ich doch - zumindest meiner Beobachtung nach - mein Essen weder in Menge noch Zusammensetzung verändert habe? Will sagen: Warum musste ich dann nicht früher auch schon auf's Gewicht achten?


    Und zu der Frage, ob zu viel Insulin oder zu viel Essen fett macht, behaupte ich: beides. Klar, viele Gewichtsprobleme lassen sich auf eine insgesamt zu energiereiche Nahrung zurückführen, für die das Insulin gebraucht wird, aber das ist eben nicht alles. Insulin selbst verhindert einen Fettabbau über mehrere Stunden!


    Joa könnte das bestimmt viel besser erklären, ich sage es lieber anhand meiner Erfahrung: Zwei Dinge haben mir - neben der Vermeidung von Kohlenhydraten - ganz entscheidend beim Abnehmen geholfen:
    Erstens: nicht dauernd Insulin spritzen. Ich habe in der Zunehmphase immer fröhlich "draufgespritzt", wenn ich zum Beispiel abends etwa eineinhalb Stunden nach dem Abendbrot noch etwas naschen wollte oder mir nachmittags zusätzlich zwei Cappuccini (mit insgesamt 250ml Milch) gemacht habe . Manchmal habe ich mir fünf- oder sechsmal pro Tag Bolus-Insulin "gegönnt". Jetzt versuche ich, nur noch zweimal zu spritzen - oh Wunder, es geht mir besser, selbst wenn die Gesamtinsulinmenge diesselbe ist, weil ich den Cappuccino gleich nach dem Mittagessen trinke.
    Zweitens: Sport zum Abnehmen macht erst fühestens drei Stunden nach der letzten Spritze Sinn. Es stimmt wirklich: Ich bin gerannt und geschwommen wie ein Idiot. Es brachte für das Gewicht absolut nichts! (Hat mich nur wieder hungrig gemacht...) Erst, als ich auf Anraten meines DiaDocs das Schwimmen in den späten Abend, also drei Stunden nach der letzten Mahlzeit verlagert habe, um das Abblocken des Fettabbaus durch Insulin zu verhindern, fing es an zu nützen.


    Ich habe letzte Woche in einem Podcast eine Zahl gehört: Es gebe die Empfehlung, als erwachsener Mann etwa 150g Kohlenhydrate pro Tag zu sich zu nehmen (soll von der DGE stammen, habe ich aber nicht überprüft). Das wären also 12,5 BE. Und wenn man dann bedenkt, dass ich kaum wirklich körperlich arbeite, sondern meistens sitze, liege ich mit angestrebten 10 BE pro Tag bestimmt nicht zu niedrig. Bloß - um nicht erheblich mehr zu essen, muss ich mich eben echt am Riemen reißen!
    Und das ist es, was mich bei einigen "Ach-spitz-den-Scheiß-doch-einfach-runter-ich-bin-frei-und-muss-über-meine-Ernährung-nicht-nachdenken"-Posts irgendwie verwirrt: Dass die Poster immer sagen, es gäbe gar kein Problem, man müsse halt nur richtig spritzen können. Das gönne ich ihnen von Herzen, es widerspricht nur eben meiner ganz persönlichen, subjektiven Erfahrung. Ich komme nur klar, wenn ich mich bewusst für/gegen Essen/Insulin entscheide.


    Liebe Grüße


    Michael

    Foreman: "Ich finde ihre Argumente vordergründig."
    Dr. House: "Ich finde Ihre Krawatte hässlich."

  • Zitat von Joa;303578

    Survival-Tipp: Im Reiseführer "Als Diabetiker durch die Arktis" wird dringend empfohlen, immer ein paar Kilo Robbenleber als Hyporeserve im Rucksack mitzuführen und ein ausreichend großes Stück direkt am Körper warm zu halten, weil die im Rucksack ja einfriert.
    1 kg Leber = 4 - 6 Notfall-BE. [Blockierte Grafik: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/Smileys/anim/menschlich/normal11.gif]


    Gruß
    Joa


    *würg*...naja was muss das muss...gell..:eek::D
    und dann auch noch am körper warm halten...
    und sollte das jetzt roh, gekocht oder gebraten sein...:p

    liebgruss
    eni


    “We cannot change the cards we are dealt, just how we play the hand.”
    -Randy Pausch-

  • Zitat von kafka_esk;303631


    Und das ist es, was mich bei einigen "Ach-spitz-den-Scheiß-doch-einfach-runter-ich-bin-frei-und-muss-über-meine-Ernährung-nicht-nachdenken"-Posts irgendwie verwirrt: Dass die Poster immer sagen, es gäbe gar kein Problem, man müsse halt nur richtig spritzen können. Das gönne ich ihnen von Herzen, es widerspricht nur eben meiner ganz persönlichen, subjektiven Erfahrung. Ich komme nur klar, wenn ich mich bewusst für/gegen Essen/Insulin entscheide.


    Liebe Grüße


    Michael


    lieber michael...da hast du sicherlich recht.
    ich nehme seit ich insulin spritze auch zu...bin in ein paar wochen von 43kg auf 51kg hoch. hatte in der zeit auch einen irrsinnigen hunger.
    wobei es bei mir wichtig und gut war, dass ich zunehme. jetzt merke ich, dass auch mein hunger deutlich nachgelassen hat.
    trotzdem esse ich weiterhin normal...und normal bedeutet für mich eben...von allem etwas. das beinhaltet bei mir auch schoki, ein stück kuchen od. dergleichen.
    ich denke halt, dass das verhältnis essen und bewegung stimmen sollte.
    ich hab einen kleinen sohn und mit dem bin ich viel am rumrennen...das ersetzt mir den sport. und ich laufe jeden abend ein bisschen.
    wenn ich das nicht würde, müsste ich sicher weniger essen...aber eben nicht garnichts...oder alle kh weglassen.
    sondern ausgewogen und wie du sagst schon mit bedacht.
    aber ohne mir ständig alles zu verkneifen. verstehst du was ich meine?


    und weiter denke ich...jeder wie es für ihn passt!!!
    ich darf und kann keinem anderen vorschreiben, wie er zu essen hat.
    schon garnicht, wenn ich mich mit dem diabetes garnicht gross auskenne, um nochmal auf den ausgangspost zurück zu kommen.

    liebgruss
    eni


    “We cannot change the cards we are dealt, just how we play the hand.”
    -Randy Pausch-