Hallo ihr...
moderne Pumpen und teilweise auch BZ-Messgeräte besitzen ja heute Bolusrechner.
Ein wesentliches "Gimmick" ist ja die Berechnung des aktiven Insulin, also derjenigen Menge, die vom letzten Bolus noch wirksam im Körper ist. So schützen uns diese Tools vor unterzuckerungen, weil man ja gerne vergisst, dass wirksames Insulin durch Glucosetransport nicht dirket verbraucht wird etc...
Die einzige programmierbare Größe dieser Rechner ist ja meistens die Resorptionsrate des verwendeten Insulins. Für Humalog z.B. 35% pro Stunde.
Die Rechner verwenden ja jetzt mehr oder weniger primitive Zinsfunktionen á la E(t) = E0 * (1-r)t+b (meiner zumindest) wobei E die Einheiten meint, r die Resorptionsrate, t die Zeit in Stunden und b die Resorptionsverzögerung ist (bei meiner Pumpe offenbar 20 min).
So entsteht eine plumpe Zerfallsreihe, ohne Berücksichtigung der physiologischen Zusammenhänge.
Wenn man sich jetzt z.B. zum Abendessen (5 BE) 10 I.E. Humalog (r=0,35) gibt, sind nach 2,5 Stunden noch 3,0 E übrig (aktiv).
Jetzt kommt das große Knabbern zum TV. Wer jetzt vorausschauend für 5 BE insulinieren will, erhält (bei normalem BZ) den Vorschlag, 7,0 E abzugeben. (5 BE * 2 I.E./BE - 3,0 I.E. aktives Insulin = 7,0 I.E.).
Wer weniger vorausschauend 5 mal hintereinander 1 BE in den Rechner eingibt (und nicht jedesmal den BZ neu erhebt und einen anstieg damit in die Berechnung einbringt) erhält 5 mal hintereinander 0 I.E. als Vorschlag (1 BE * 2 I.E./BE - 3,0 = -1,0 I.E.).
Mein Rechner "merkt" sich nämlich nicht die BE, die zuvor eingegeben wurden und mit 0 I.E. "insuliniert" wurden.
Wie machen eure Rechner das? Sind die da cleverer?? Wie geht ihr damit um? Verstellt ihr z.B. die Resorptionsrate auf einen höheren Wert (z.B. 0,4 oder 0,45 statt der 0,35)? Oder rechnet ihr lieber selbst herum und verzichtet auf den Vorschalg des Bolusrechners in so einem Fall?
lg max