1. Silvester mit Typ-1

Hallo Patrick,

ich hab seit März Diabetes und bin 23. Seither war ich schon auf der ein oder anderen Studentenparty...
Abgesehen von der grundsätzlichen Diskussion über Alkohol finde ich besonders wichtig:

1. Dass du nur soviel trinkst, dass du noch entscheiden kannst, was du bzgl. deines Blutzuckers tun musst
2. dass du weißt, mit was für Werten du so rechnen solltest

Ich gehe, wenn ich getrunken habe, mit etwas höheren Werten ins Bett (180 bis 210), damit ich nicht im Schlaf in ne Hypo rausche. Bedenke, dass der Alkohol etwa 16 Stunden in deinem Körper wirkt, also achte auch morgens dann gut auf deine Werte.

Als Richtlinie für Abends habe ich gelernt:
Die erste "Alkoholeinheit" beachtest du nicht bzgl deiner Kohlenhydrat-Berechnungen.
Für jede weitere Alkoholeinheit isst du ein BE.
Das funktioniert bei mir recht gut.

Eine Alkoholeinheit entspricht dabei der Menge Alkohol in einem Schnaps, einem Bier, einem Glas Wein, ... manche Getränke (Cocktails z.B.) haben allerdings auch Kohlenhydrate, die du dann mitbedenken musst.

Ich hoffe, das hilft Und viel Spaß beim Feiern!

1 Bier, nein keine Mass, 2 KE. Cocktails nach Zuckergehalt. vergiss das mit den extra BE. Aber wenn man zu ungewohnten Zeiten unterwegs ist, und vielleicht auch noch draussen und es ist kalt, da verbraucht man auch die eine oder andere KE zusätzlich. Auch so manche Knonversation kann gut den BZ erniedrigen oder erhöhen. Je nach Stress/Flirtfaktor,

Also je nach Konsum eher etwas weniger spritzen und dann passt das schon.

Wenn du die härteren Sachen trinkst würde ich auch vorsichtshalber das Basalinsulin für die Nacht ein wenig reduzieren und, wie schon geschrieben, mit etwas höheren Werten ins Bett gehen.

Und nimm unbedingt Traubenzucker für den Notfall mit...

Ich lasse die süßen Sachen meist weg. Mein Dia Doc sagte mal zu mir, wenn schon Alkohol dann vorher gut und ruhig ein fettig essen, dann gegt der Alkohol langsamer ins Blut. Das wichtigste ist, das du immer Herr der Lage bleibst und nicht übermütig wirst in Folge des Alkohols. Und das du Menschen bei dir hast die über deine Erkrankung bescheid wissen und dich wirklich auf diese verlassen kannst. Gehe mit Verstand an die ganze Sache heran, dann läuft das schon.

Es geht nicht um süße Sachen essen, sondern daß man immer TZ außer Haus dabei hat...

Hallo & :willkommenimforum:

Zitat von Kuhdriver;276473

... Das wichtigste ist, das du immer Herr der Lage bleibst und nicht übermütig wirst in Folge des Alkohols. Und das du Menschen bei dir hast die über deine Erkrankung bescheid wissen ....

solange Du das bist, bist du auf sicherer Seite.

Da du noch nicht so lange zum "Club der Süßen" gehörst, wäre ich persönlich ehr vorsichtig mit Insulin spritzen bezüglich eines alkoholischen Getränks.
Ein leichtes Rauschgefühl und ein sich ankündigende Hypo, sind doch ähnlich. Kirschgelb hat das m.E. sehr gut beschrieben.
Letztendlich ist es auch nicht dragisch, wenn du das neue Jahr mit etwas höheren Werten startest und diese dann vorsichtig korrigierst, da der Alkohol ja erst abgebaut werden muss ( 1g Alkohol/Stunde), bis zum nächsten Silvester bist du dann so routiniert, dass nichts mehr schief gehen kann

Schau mal hier, vielleicht hilft dir das:
http://www.diabetes-heute.uni-…de/index.html?TextID=2251

Ich wünsche Dir einen guten Rutsch

Ich würd vorsichtig trinken. Die Krankheit ist so neu für dich. Ausserdem geh ich mal davon aus, dass du noch keine grosse Trinkererfahrung hast mit 17 Jahren. Also stehst du wohl weder beim Alkohol noch beim Diabetes auf sicheren Beinen.
Mit Erfahrung und dem Kennen des eigenen Körpers ist beides gut zu verbinden. Aber ganz am Anfang wär ich da eher etwas vorsichtig. Vor allem bei den Schnäpsen.
Dennoch, viel Spass und gutes Gelingen!

Hallöle,

Zitat von Kirschgelb;276429

1. Dass du nur soviel trinkst, dass du noch entscheiden kannst, was du bzgl. deines Blutzuckers tun musst

Das ist die wichtigste Regel.

Noch ein wichtiger Aspekt: Alkohol und Bewegung, sprich tanzen, hat u.U. erdrutschartige BZ-Abfälle zur Folge.

D.h. für das erste Silvester ohne Alkohol-DM-Erfahrung:

- weniger trinken
- oft Bz-Messen
- vorsichtig korrigieren, wenns zu sehr hoch läuft (oder den Wert runtertanzen)
- sofort großzügig gegensteuern, wenn die Werte in den Keller gehen

damit man "Herr" der Lage bleibt und den Abend trotz allem genießen kann.

Und noch ein Tipp: aufschreiben was passiert ist, um die eigene Feten-BZ-Einstellung zu finden.

Viel Spaß und ein gutes 2013.

LG
Hydra

Ohne miesepetrig rüber zu kommen aber meine Ma hätte mir wahrscheinlich einen gehörigen Schlag in den Nacken verpasst, wenn ich mit 17 beabsichtigt hätte, was härteres als Bier zu trinken. Ja, ich bin ein Spielverderber... :p

Bier ist meist recht unbedenklich, vor allem Weizen, da es ja KH enthält und nicht so sehr viel Alkohol...

Schnaps hingegen ist echt teuflisch! Nicht umsonst haben früher die alten Damen vor dem Arztbesuch einen Kurzen getrunken: Dann waren BZ und Blutdruck im Normbereich und man kam ohne Rezept wieder aus der Praxis...

Mein Kinderdiabtologe hat immer gesagt: Auf der Party nie den Griff ins Knabberzeug vergessen..
Chips, Erdnüsse, etc... versorgen einen langsam und gleichmäßig über ein paar Stunden mit Kohlenhydraten und funktioniert damit als optimaler Gegenspieler zum Alkohol, der ja langsam und über Stunden "den BZ erniedrigt" (ich weiß, eine arge Vereinfachung der physiologischen Wahrheit, aber das kann man sich auch noch mit 5 Bier im Kopf merken)...

In diesem Sinne: Nen guten Rutsch...!