Nur 400 Messstreifen im Quartal

  • Habe kürzlich bei meiner KK angerufen und nach dem Ansprechpartner für Typ 1 - Diabetiker im Zusammenhang mit Curaplan gefragt. Der zuständige Mitarbeiter rief mich dann zurück. Im Zusammenhang mit der Verschreibung von Teststreifen meinte er, da ich schon 34 Jahre Typ 1 bin, hätte ich doch sicherlich soviel Erfahrung, dass ich weniger messen müsste, als jemand, der noch am Anfang steht. Nach 34 Jahren kenne man den eigenen Körper und die Symptome bestimmt so gut, dass man auch ohne zu Messen richtig reagiere. Auf meinen Hinweis, dass es gerade bei längerer Diabetesdauer schwieriger sei, z. B. eine Hypo zu erkennen, meinte er lapidar: Ach so, da hat sich der Körper daran gewöhnt. Nach dem Telefonat habe ich erstmal tief durchgeschnauft. Bin einfach nur entsetzt!

  • Mein erster DiaDoc hatte immer den Spruch auf Lager, wonach ein gut eingestellter Diabetiker der kostengünstigste Diabetiker ist!


    Manche KK feilschen also um ein paar Teststreifen mehr oder weniger pro Quartal, eventuelle Folgeschäden wegen unzureichender BZ-Kontrolle, die immens teuer werden können, übernehmen sie dann aber. (Müssen sie übernehmen.)
    Am falschen Ende gespart!

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Zitat von domestos;293772

    Behandlung von ein und der selben Krankheit von 2 Ärzten in einem Quartal? selbst eine pure Rezeptausstellung zählt als Behandlung oder?


    Ich finde es völlig normal, dass man für die allgemeinen Dinge (Erkältung etc.) einen Hausarzt hat und für alles andere halt einen Facharzt. In meiner Hausarztpraxis sind zwei Internisten und einer, der auch Diabetologe ist, den ich aber eigentlich nicht als DiaDok in Anspruch nehme, dafür hab ich meinen separaten Diabetologen (mag vielleicht auch daran liegen, dass ich den schon hatte, bevor sich der dritte Arzt in der Hausarztpraxis niedergelassen hat).


    Aber selbst der DiaDok beim HA meinte, dass 400 TS im Grunde zu wenig sind und es kein Problem wäre, sich beim HA noch welche verschreiben zu lassen, wenn denn der DiaDok "streikt".

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Ich bin schwanger! Hab heute morgen den Test gemacht :-) Der Hammer! Wenn sie mir jetzt nicht mehr Teststreifen aufschreibt Wechsel ich noch nächste Woche.

    Das Leben ist kein Zuckerschlecken.

  • Herzlichen Glückwunsch und alles (!!!) GUTE!!! *freu*


    Ja, auf jeden Fall auf den Tisch hauen oder direkt wechseln!!!


    Dass eine Praxismitarbeiterin nicht am Telefon sagt "Klar, bei uns bekommen Sie 1000 TS" ist wohl verständlich. Das ist sehr individuell und wenn sich so etwas herumsprechen würde, dann wäre das evtl. auch ein Problem für den Arzt. Es kommt auf den Einzelfall an.


    Aber ich denke, die wenigsten wollen hauptberuflich Diabetiker sein und messen aus SPASS!!!

  • Danke :-)
    Ich habe heute früh in der Praxis angerufen und bekomme jetzt für die Feiertage noch mal 100 TS. Also der Schlüssel ist anscheinend "schwanger werden!" Mittwoch habe ich meinen ersten Termin bei FA. Ich bin so nervös und hoffe, dass alles gut ist. Kann es ja selbst irgendwie noch gar nicht fassen...

    Das Leben ist kein Zuckerschlecken.

  • Hallo, nachdem ich die Beiträge vor ein paar Tagen gelesen habe, habe ich mich mal bei meiner KK schlau gemacht. Meine Diabetesberater (in der Praxis vom DiaDoc) sagte mir im 1. Quartal meiner Diagnose, dass die KK lediglich 450 Teststreifen im Quartal übernimmt. Die reichen mir allerdings nicht, da ich durch die Remmission immer wieder tageweise BZ-Schwankungen habe, die ich nur durch mehr BZ-Kontrollen in den Griff bekommen kann. Also habe ich letzte Woche persönlich bei meiner KK vorgesprochen und die Aussage erhalten, dass 450 Teststreifen nur eine Rahmenrichtlinie ist, an die sich der DiaDoc orientieren kann, sollte er medizinisch begründen können, warum ich mehr brauche, kann der Doc auch mehr verschreiben. Als Beispiel für eine nichtmedizinische Begründung wurde mir genannt, dass wenn ich aus Privatvergnügen Leistungssport betreiben würde, dass solle doch schließlich nicht zu Lasten der Allgemeinheit sein ... (ohne Kommentar) Im Mai habe ich meinen nächsten Termin beim Doc, werde bis dahin meine Messungen im Monat mal zusammenzählen und ihm diese vorlegen. Mal schauen...

  • Zitat von Pam82;294480

    Als Beispiel für eine nichtmedizinische Begründung wurde mir genannt, dass wenn ich aus Privatvergnügen Leistungssport betreiben würde, dass solle doch schließlich nicht zu Lasten der Allgemeinheit sein ...


    Das Argument ist gut ... :D


    Wer als Diabetiker Sport treibt, spart der Allgemeinheit bis zu 50 % Insulin,
    verringert das allgemeine Risiko von Herzbeschwerden und den Folgekosten,
    vom allgemeinen Nutzen einer gewissen Fitness ganz abgesehen ...

  • Zitat von ml-koeln;294483


    Wer als Diabetiker Sport treibt, spart der Allgemeinheit bis zu 50 % Insulin,
    verringert das allgemeine Risiko von Herzbeschwerden und den Folgekosten,
    vom allgemeinen Nutzen einer gewissen Fitness ganz abgesehen ...


    Es ging um sog. Leistungssport.


    Und da kann man sagen: ...oder ihn trifft der Schlag u. er kippt aus den Latschen! :rolleyes:
    Gibt 'ne ganze Reihe von Leistungssportlern, mit denen das so passiert ist. Hab jetzt keine Lust, die alle rauszusuchen.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Zitat von Oktober;294501

    Es ging um sog. Leistungssport.


    Und da kann man sagen: ...oder ihn trifft der Schlag u. er kippt aus den Latschen! :rolleyes:
    Gibt 'ne ganze Reihe von Leistungssportlern, mit denen das so passiert ist. Hab jetzt keine Lust, die alle rauszusuchen.


    Es gibt auch eine ganze Reihe von Leuten die saufen, rauchen oder sich miserabel ernähren und dann aus den Latschen kippen. Aber da hab ich jetzt auch keine Lust die alle rauszusuchen :-)


    Ich denke bevor wir die bestrafen (durch Ausschluß aus der Solidargemeinschaft einer Krankenversicherung), die zuviel Sport treiben sollten wir erstmal bei denen anfangen. (Oder es besser ganz bleiben lassen)

  • Zitat von Joerg Moeller;294568

    Es gibt auch eine ganze Reihe von Leuten die saufen, rauchen oder sich miserabel ernähren und dann aus den Latschen kippen. Aber da hab ich jetzt auch keine Lust die alle rauszusuchen :-)


    [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/biggrin.gif]


    Die wissen aber auf Anhieb warum, während der Exitus wegen Sport ja irgendwie der Hohn ist.


    Zitat

    Ich denke bevor wir die bestrafen (durch Ausschluß aus der Solidargemeinschaft einer Krankenversicherung), die zuviel Sport treiben sollten wir erstmal bei denen anfangen. (Oder es besser ganz bleiben lassen)


    Ja, besser ganz bleiben lassen. Denn... wo anfangen u. wo aufhören?


    Heute bestrafen wir Leistungssportler u. Raucher oder schließen sie aus, morgen sind dann auch Übergewichtige u. Privatautofahrer dran. Nee, nee...


    Von "Säufern" (Alkoholiker) möchte ich gar nicht erst anfangen, denn für die Medizin ist man ja bereits einer, wenn man die Angewohnheit hat, zum Abendessen immer einen halben Liter Bier zu trinken oder vor dem Fernseher zwei Glas Wein.
    Nach solchen Maßstäben gibt es fast keinen Erwachsenen mehr, der nicht Alkoholiker ist.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Man kann auch eine ausreichende Versorgung von "Supersportlern" befürworten ohne gleich wieder die Trinker, Raucher und Dicken an den Pranger zu stellen.
    Wir müssen uns hier in Deutschland eine medizinische Versorgung nicht durch Vorzeigeverhalten verdienen, und das ist auch gut so.


    Wenn einer wegen Sport mehr Testreifen braucht, dann soll er die genauso kriegen wie jemand, der viel Auto fährt, unregelmäßige Tagesrhythmen hat oder aus welchen Gründen auch immer Mehrbedarf hat.
    Sollte mit Leistungssport gar Berufssport gemeint sein, dann erst recht.
    Ob die tatsächlich soviel mehr Teststreifen verbrauchen, sei mal dahingestellt.


    An den Teststreifen werden die Krankenkassen jedenfalls nicht arm, und wenn sie dazu verwendet werden, wofür sie gedacht sind, nämlich eine gute BZ-Einstellung zu erreichen, dann ersparen sie den Krankenkassen längerfristig gesehen jede Menge Geld.


    Jacie

    Jacie :)

  • Zitat von Jacie;294611


    Wenn einer wegen Sport mehr Testreifen braucht, dann soll er die genauso kriegen wie jemand, der viel Auto fährt, unregelmäßige Tagesrhythmen hat oder aus welchen Gründen auch immer Mehrbedarf hat.


    Ja, eindeutig. Das sind medizinische Indikationen für eine BZ-Messung und das sollte kein Problem sein. Wenn das über die Richtgrößen hinausgeht kann der Arzt es ohne in Regress genommen werden auch verordnen wenn er es schriftlich begründen kann!


    Da das natürlich in einer Praxis, die mehrere hundert Diabetiker betreut nicht unerheblichen Mehraufwand bedeutet ist klar. Warum nicht also einfach ein Formblatt erstellen, auf dem der Patient erklärt, warum er mehr Teststreifen als ein Vergleichsdiabetiker benötigt?
    Will der Patient mehr, dann füllt er das aus, der Arzt reicht das seiner kassenärztlichen Vereinigung ein und alle sind aus dem Schneider.


    Damit damit kein Mißbrauch betrieben wird (Streifen verordnen lassen und dann bei eBay vertickern) könnte der Arzt das Messgerät auslesen und sehen, wieviele Tests seit der letzten Verordnung gemacht wurden.

  • Ich hatte für dieses Quartal ja schon 400 Teststreifen. Am Dienstag hab ich dann in der Praxis gefragt, ob ich noch welche bekommen könnte, da ich nächste Woche im Urlaub bin. Erst meinte sie, dass ich mein Kontingent schon ausgeschöpft hätte und ich auf keinen Fall mehr als 200 Streifen im Quartal bekommen würde. Ich müsste ja nicht so oft messen... höchstens 2-3 Mal... :confused: Als ich dann sagte, dass ich lt. Vorgabe der DiaBeraterin 5 Mal am Tag messen soll, schaute sie mich fragend an, dann schaute sie nochmal auf den Bildschirm des Computers und sah dann, dass man mich endlich richtig eingetragen hat. War vorher als Typ 2 drin - und nun eben als Typ 1. Dann gabs auch ohne Murren ein Rezept über weitere 100 Teststreifen. :D

    Kann nicht schlafen, kann nicht essen,
    kann Deine Augen nicht vergessen.
    Die Zeit steht still- Du bist so fern,
    Du fehlst mir so mein kleiner Stern.

  • Habe mittlerweile die Hausarztpraxis gewechselt und habe gestern in der neuen Praxis ganz selbstverständlich ein Rezept über 100 Teststreifen erhalten. Als Typ 1 bekäme ich die TS selbstverständlich auf Rezept, so die Ärztin.

  • Zitat von Frau Holle;295081

    Habe mittlerweile die Hausarztpraxis gewechselt und habe gestern in der neuen Praxis ganz selbstverständlich ein Rezept über 100 Teststreifen erhalten. Als Typ 1 bekäme ich die TS selbstverständlich auf Rezept, so die Ärztin.


    100 TS ist aber wirklich nicht viel, oder?


    Naja, das Quartal ist zu Ende. Dann müßtest Du beim nächsten Mal die Gesamtmenge für drei Monate verschrieben bekommen.


    Aber ich werde auch immer mit 100 Tests abgespeist.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Bisher habe ich auch immer 400 Teststreifen bekommen. Da ich 5 - 6 mal täglich messe, waren 1 - 3 Packungen pro Quartal mein "Privatvergnügen". Heute sagte mir dann meine Ärztin, dass ich ab diesem Quartal aufgrund der Umstellung auf die Pumpe in drei Wochen ein Anrecht auf bis zu 600 Teststreifen habe. Bin mal gespannt, ob ich damit zukünftig auskomme. Wahrscheinlich werde ich zumindest bei der Umstellung entsprechend häufiger messen müssen.

  • Zitat von yvonne;295996

    nicht nur wegen Umstellung auf die Pumpe sonsern generell auf 600Streifen... *kopfschüttelübermancheärzte*


    Sorry, da habe ich mich jetzt falsch ausgedrückt. Natürlich bekomme ich ab jetzt JEDES Quartal aufgrund der Pumpe 600 Streifen...