Diabetes-Management während Krankenhausaufenthalt

  • Ich war wochenlang im Krankenhaus und ich kann nur gutes berichten. Um den DM hab ich mich selbst gekümmert, soweit das möglich war. Nach und während den OP's wurde regelmäßig der BZ gemessen und laut meiner schriftlichen Aufzeichnungen korrigiert. Die Pumpe blieb dran und die Basalrate wurde auch vor oder während der OP nicht geändert. Eine Korrektur niedriger Werte erfolgte über die Infusion. Trotz hohem Cortison (mit entsprechendem Schema) hatte ich super Werte. Der Kontakt zu den Diabetesberaterinnen war auch sehr gut. Ich habe mit denen ein Gespräch geführt und habe meine Therapie erläutert. Danach gab's dann das benötigte Insulin und die Teststreifen. Den Rest habe ich mir von zu Hause mitbringen lassen.
    Essen gab es ganz normal. Bei der späteren Reha war auch alles super. Lediglich beim Magen-Darm-Infektion war das Pflegepersonal etwas nervös.
    Ich kann jedoch jedem nur empfehlen, den DM selbst in die Hand zu nehmen.
    Grüße Frau Maus


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    Ich habe ein einfaches Rezept, um fit zu bleiben - Ich laufe jeden Tag Amok.

    Hildegard Knef

  • Andererseits traue ich den Ärzten eine Menge zu.... Es gibt sicherlich den ein oder anderen, der meint man könne damit telefonieren :D


    Ich wurde mal von einem Assistenzarzt gefragt, wo denn meine Insulinpumpe implantiert sei

  • Zitat

    Was ihr bei aller Kritik am Pflegepersonal bitte bedenken solltet ist,
    dass nicht jeder alles von allen Krankheiten wissen kann.

    Öhm... das ist die Volkskrankheit Nr. 1 mit vielen Millionen Betroffenen. Nur ein paar wenige Grundkenntnisse... sollten die bei medizinischem Personal nicht drin sein?


    Bei mir brauchten sie ja auch nichts tun, wenn sie nicht können/wollen. Solange ich nicht weggetreten bin, mach ich meinen Kram selbst.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Das wirst Du leider nirgendwo finden... Ich sprech aus Erfahrung als Patient UND Pflegepersonal... Zum einen sag ich, es sollte möglich sein... Aber es ist leider auch die Schuld der Pflegeschulen (leider noch), daß fast nur die Therapie mit 2x tägl.Mischinsulin und BE-gesteuertem Essen (= festgesetzte BE´s zu festen Zeiten) vermittelt wird... Leider weit am Alltag vorbei....


    Ich selber bin heute aus dem KH entlassen worden... Die Diabetologie war top da... Auch in den Krankenhäusern ist ein modifiziertes Cortison-Schema anscheinend angekommen... Und ich hatte in den Hypo´s während der Vrbereitung für die Darmspiegelung echt tolle Unterstützung... Ich wurde in alle Entscheidungen mit einbezogen und es wurde sich bei mir rückversichert, daß sich das auch im Berufsalltag integrieren läßt... So find ich das echt Klasse...


    Mein alter DaDoc, der vor jetzt knapp 2 Jahren in REnte gegangen ist, hat da seine Spuren deutlich hinterlassen und mein jetztiger DiaDoc auch....

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Nach einem operativen Eingriff kam ich ungeplant direkt aus dem Op. auf eine Wachstation, auf der ich dann nach Stunden erwachte. Mir war wahnsinnig übel, ich muß te mich mehrfach übergeben, man spritzte mir i.v. etwas dagegen. Als die Wirkung dann ausblieb, ich garnicht richtig da war, bat ich dann um eine BZ kontrolle. Plötzlich ging alles ganz schnell, ich bekam eine Glucose-Infusion. Die Übelkeit ließ nach, ich wurde wieder sehr schläfrig, dachte es liegt noch an der Narkose. Ich hatte Durst, man gab mir Tee, der sofort wieder rausflog, denn mir war schon wieder schlecht. Plötzlich wieder Aufregung, ich bekam dann Insulin über meine Infusion (Actrapid). Gegen Abend schien sich alles etwas ormalisiert zu haben. Nun war es Zeit für meine Basalrate. Meine pers. Sachen waren auf der Station, auf der ich ursprünglich lag und auch wieder hin sollte. Nun, mein Basalinsulin, damals Prothaphane, gab es auf dieser Wachstation nicht. Meine Sachen wurden dann geholt. Zum Glück ging es mir dann schon besser und ich konnte meinen DM wieder selbst in die Hand nehmen.
    Also viel länger hätte meine Op. Inc. Aufwachphase nicht dauern dürfen.
    .

    Erfahrung ist nicht, was einem Menschen widerfährt,
    sondern das,
    was er daraus macht!

  • Letztes Jahr hatte ich eine Augen-OP mit Vollnarkose.
    Als Pumpenträger ist man heute immer noch ein Exot in einem Krankenhaus.
    Das verblüfft mich dann doch. Und mei, das Pflegepersonal unterscheidet da nicht viel zwischen Typ1 und Typ2. Müssen sie auch nicht, solange man in der Lage ist alles selbst zu machen. Was ich sagen muss, dass alle interessiert und sehr freundlich waren.


    Diese Pauschalratschläge bei der Vorbesprechung zur Anästhesie bezüglcih Insulin-Reduktion vor der OP halte ich aber gerade mit CSII für Humbug. Ich nehme an, dass wird gemacht, weil man mit höheren Werten weniger Komplikationen in der Narkose erwartet als mit einer Hypo. Ja und ich musste klarstellen, dass keiner an meine Pumpe rangeht. Da gab es Befürchtungen etwas regulieren zu müssen. Wir haben uns dann drauf geeinigt, dass in diesem unwahrscheinlichen Fall der Katheter gezogen wird. Meine Werte lagen vor und nach der OP stabil zw. 70 bis 80. Das Chaos fing dann ziemlich genau einen halben Tag später an. Tja, da hätte ich gut jemaden brauchen können, der weiß, was eine TBR ist und wie man sie einstellt. Hatte mich da nicht in der Lage gefühlt, jemandem dazu Anweisungen zu geben, wenn ich nicht nachprüfen kann, was an der Pumpe gemacht wird. Vielleicht wäre das in Zukunft lohnend sich hier eine Strategie zu überlegen.


    Den einen Tag wo die Augen verbunden waren, kam auf Nachfrage jemand zum BZ-Messen und einmal war ein Reservoirwechsel nötig. Ich hatte vorbefüllte Reservoire dabei und war froh darum. Ich habe mich dann nach zwei Tagen selbst entlassen.


    Trotz aller Freundlichkeit ist es nicht schön auf andere angewiesen zu sein. Und Hilflosigkeit kann ganz schön Angst machen. Frag mich, wie das einmal werden soll, wenn man alt und nicht mehr fähig ist sich zu kümmern.

    Easy come, easy go.

  • nur mal kurz OT,weil vorhin ein notarzt angesprochen wurde.


    ich habe mal für eine patientin einen notarzt gerufen, weil ich den verdacht eines schlaganfalls hatte.
    der notarzt hat alle vitalzeichen gemessen und den bz.
    die dame war bis dato keine diabetikerin.


    als sie nach 8 wochen aus der reha wg. schlaganfall und herzinfarkt zurückkam, musste sie dann auch metformin nehmen.
    also eigentlich scheint das bz messen schon mit zum standard zu gehören.

    Ihr kennt das:


    Da will man die Welt retten und dann stellt man fest, dass der Superheldenanzug in der Wäsche ist....
    8| 8|

  • Dann hattest du eventuell einen Ausnahmefall.
    Ich habe in den letzte 2 Jahren um die 40 Notarzteinsätze miterlebt und das wurde (leider) nie gemacht.
    Zumindest ist es mir bei den meisten Fällen nicht aufgefallen, bei ein paar bin ich mir allerdings sicher, dass es nicht gemacht wurde.


    War wohl auch nie nötig, aber sicherlich wäre es sinnvoll.


    Trotzdem werden die Ärzte wissen was sie tun und wenn sie es nicht machen, wirds wohl auch nicht zwingend notwendig sein.
    Gehe ich einfach mal stark davon aus.

    Wenn du diese Signatur aufmerksam durchliest,

    hast du ungefähr 2,865 Sekunden deiner kostbaren Zeit verschwendet! :xD:

    2 Mal editiert, zuletzt von McFisher ()

  • Vor meiner OP in Vollnarkose Anfang Januar gab es auch auf der Station ein... hmm, Nachdenken des Personals, wie denn nun ein Typ 1 am besten in die OP geht.


    [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/biggrin.gif]


    1) War das aber nicht meine erste OP in Vollnarkose


    2) Hatte ich mich schon im Vorgespräch mit einer Ärztin der Anästhesieabteilung abgesprochen.


    Sage mal klar u. deutlich: Auf das, was mir auf der Station vielleicht noch erzählt worden wäre, hätte ich ohnehin nicht gehört!


    Damals bei meiner ersten OP bin ich mit 150 mg/dl, also leicht erhöht, rein.
    Jener Ärztin habe ich mitgeteilt, daß ich wieder so einen Wert anstreben werde. Und oh Wunder... ich hab es gepackt, bei der letzten Messung vor dem Transport von Station zum OP auf 156 mg/dl zu landen!


    Alles war begeistert, das Schneiden, Bohren u. Schrauben konnte losgehen. Nichts ist passiert BZ-mäßig. [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/cool.gif]

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Als ich bei meinen Krebs-OP's stationär in der Klinik war mußte ich mich notgedrungen selber um meinen Diabetes kümmern .
    Lediglich das Essen war "für Diabetiker" gekennzeichnet.
    Mir wurde zwar 3x täglich der Blutzucker gemessen , aber bei hohen Werten wollte man sich nicht auf meinen Spritzplan , den ich damals noch hatte, einlassen.
    Die Insulinmenge die man mir damals verabreichen wollte hätte meine Werte nie dahin gebracht wo sie sein sollten.
    Auf Nachfrage erhielt ich die Antwort : Wir haben Angst das sie in Unterzucker fallen .
    Ich habe daraufhin mein Besteck ausgepackt und meinen Diabetes so angegangen wie ich es gewohnt war .
    Damit war in erster Linie mir geholfen und auch dem völlig überforderten und Diabetes-unwissenden Personal.
    Jetzt wo ich die OmniPod habe würde das bestimmt noch schlimmer aussehen ,
    da die Pods wohl nicht vorhanden sind , und das Anlegen der Pods dem Personal bestimmt nicht bekannt ist .
    Hoffentlich kann ich dem in Zukunft aus den Füßen gehen . :bandit:

    Ich bin nicht alt , ich bin nur etwas länger jung als andere. :P

  • Also ich kann aus Erfahrung sagen: Auch wenn man wegen Diabetes ins Krankenhaus geht, heißt das nicht, dass man deshalb auf Ärzte trifft die einen behandeln können.
    Am Tag nach meiner Diagnose bin ich mit einem Wert von über 500 ins Krankenhaus gefahren, das war ein Freitagabend. Freitagabend wurde ich aufgenommen, Samstagmittag das erstemal mal 2 Einheiten Apidra gespritzt, also vor jeder Mahlzeit gab es 2 Einheiten, und mein Essen wurde mit 18 BE berechnet, am Sonntagmorgen konnte mir der Chefarzt der Inneren auch nicht so recht erklären, warum ich nicht auf Werte unter 400 komme. Ketone oder so wurden an dem Wochenende 1 mal gemessen. Da hätte ich auch ehrlich gesagt zuhause bleiben können.
    Erst am Montag war eine Diabetologin im Haus, die sich natürlich furchtbar aufgeregt hat, dass nichts passiert ist am Wochenende, und hat mich schlussendlich nach Mergentheim verlegen lassen...


    Mein Dad, der Küchenleiter in einem Klinikum ist, hat mir erklärt, dass bei ihnen in der Küche eine Diätassistentin sein muss, die extra über das Essen der Diabetiker schaut und überprüft ob das von der BE-Menge richtig ist. Also würde ich mir jetzt nicht so sehr Sorgen machen, ob das Essen richtig berechnet ist. Wenn es nicht dabei steht sind es (laut ihm) meistens 8 bis 12 BE am Tag, aber eigentlich müsste man das in der Küche erfragen können.


    Und zu den Pflegekräften: Das kommt sehr darauf an, wann die ihre Ausbildung gemacht haben, ich musste meinen Kollegen teilweise erklären was sie tun müssen, falls ich arg abrutsche und dass sie mir bitte kein Insulin spritzen sollen >.> In den 80ern haben teilweise ein paar gelernt, dass Typ 1 durch nicht genügend Insulin ausgelöst wird, und dass man von Geburt an eine gewisse Menge in der Bauchspeicheldrüse hat, und wenn das dann aufgebraucht ist, dann bekommt man Typ 1 (also nix mit Autoimmunerkrankung und Beta-Zellen). Das liegt sicherlich daran, dass es im Laufe der Zeit einige Änderungen in der Therapie gegeben hat, aber die Schwestern nur zu einem Zeitpunkt in der Ausbildung über Diabetes lernen, wenn die sich nicht selbst fortbilden (und zwar über jede Erkrankung) dann wissen sie meist nichts über den Neusten Stand.
    Aber gut in einem Krankenhaus sollten zumindest die Ärzte etwas Ahnung haben

  • Hallo, wenn ich Eure Beiträge in diversen Freds lese, ist beim Thema Diabetes während eines KH Aufenthalt fast immer ein selbstständiges Agieren nötig. Außer man ist in einer Zuckerburg, bei der DM an der Tagesordnung ist.
    Bei meinem letzten KH Aufenthalt war ich der Exot inmitten aller anderen Patienten. Nun war es aber auch so, dass ich mich blöderweise nicht in die Klinik begab, in der ich sonst wegen meiner Herzgeschichte lag, sondern ein KH hier in der Pampa testen wollte. Irgendwie hatte ich echt das Gefühl, dass sie mit mir nicht so richtig was anfangen konnten. Klar, die Herzkatheteruntersuchung haben sie dann gemacht, aber wenns um den Zucker ging, sagten sie gleich...: " Sie kommen mit ihrem Zucker allein klar, oder..? ?( Ich legte mir tatsächlich auch so einen Vorrat von KH an, damit ich im Notfall auch reinessen konnte. Schließlich wußte ich nicht, wie sich irgendwelche Medis, die ich dort bekam, auf meinen DM auswirken.


    Ich fand es schon echt merkwürdig, in einem KH zu liegen und im Notfall vielleicht " nach hinten zu fallen", nein, nächstes Mal gehe ich wieder in das KH, wo ich zuerst gelegen hab.
    Wie sind Eure Erfahrungen? Hattet Ihr vielleicht schon Notfälle, wo Ärzte von Euch noch was lernen konnten? :D

  • " Sie kommen mit ihrem Zucker allein klar, oder..?


    Kommt mir bekannt vor. Hab ich wohl auch schon öfter gehört. Und, wenn man die Frage bejaht, kann man förmlich die Erleichterung bei seinem Gegenüber spüren! (Gott sei Dank, der/die hat das selbst gut im Griff.)


    8o

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Bin gespannt auf morgen. Neues KH. Größer als das hier,wo ich die letzten Jahre öfter mal zu Gast war. Hoffentlich lassen die mich in Frieden meinen BZ selber regeln.

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Die lassen Dich regeln, kontrollieren den BZ meist aber selbst auch noch.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Ich hatte vor ca. 10 Jahren 'ne OP - das war denen völlig Latte...nach der OP war ich ca. auf 250... :pupillen:

  • Die drei Wochen in denen ich jetzt im KH aus war, durfte ich alles selber machen. Nur BZ Werte wollten sie jeden Tag ein paar. Ich hab aber auch immer von vornherein klar gemacht, dass ich das mit der Pumpe alles selber mach!


    LG Katrin

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Hallo


    ich hatte eine Leberpunktion in einer Uni-Klink. Kein Mensch hat mir zuvor gesagt das ich 8 Stunden nach den Eingriff weder was trinken noch was essen darf. Als ich nach 6 Stunden leicht in die Unterzuckerung geriet, meinte die Schwester das sie mir auch über Infusion keine Zuckerlösung geben darf, da Kohlenhydrate den Darm anregen und da man nicht weiß ob dieser bei der Punktion beschädigt wurde, darf ich auch keinen Fall was zu mir nehmen. ´Bei 38er Werte habe einfach heimlich Apfelsaft getrunken und hatte auch gleich danach einen Kreislaufzusammenbruch. (Wobei ich zuvor auch noch heimlich am Balkon eine geraucht habe) Auf jeden Fall hatte ich die gewünschte Aufmerksamkeit was DM Typ1 angeht. Es wurde sofort aus der Diabetesabteilung ein Facharzt gerufen der mir natürlich sofort eine kleine Spritze mit Zuckerlösung spritze auf der es mir auch sofort besser ging.
    Das Problem ist das die meisten Krankenhäuser nicht einmal auf die einfachsten Grundkenntnisse von Diabetes geschult sind. Jede Abteilung fällt und steht mit den Krankenschwestern. Haste eine Ältere mit Erfahrung, haste Glück. :
    Danke
    Nawerdenschon