CGM Sensor Preispolitik

  • Wenn ich mir so einen Sensor anschaue, egal ob Dexcom G4, Abbott freestyle Navigator oder Medtronic Enlite, stelle ich mir die Frage: Warum ist das so teuer? Was ist daran so teuer? Ich schätze mal Materialwert so ca 10 €. Verkaufpreise so ab 60-70 €. Ich persönlich finde diese Preise unverschämt. Bei diesen Preisen kann ich jede Krankenkasse verstehen, die das zuerst mal ablehnt. Trotz all dem Nutzen eines CGM-Systems. Wenn die Sensoren günstiger wären, dann wäre die Genehmigung durch die Kassen wahrscheinlich einfacher.

    Stolpern und Hinfallen ist keine Schande.
    Nicht wieder Aufstehen und Liegenbleiben schon.

  • Schnell reich werden ist die Devise. Hätten normale Teststreifen einen angemessenen Preis würde es auch bei diesen keine Einschränkungen geben. Aber wenn man in der Position ist dass andere keine Wähl haben, ist man in der Preisgestaltung ziemlich gnadenlos.



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  • Entwicklung, bezahlte Studien und Zulassungskosten kommen auch noch dazu. Die Patente usw., Gewinn soll es auch abwerfen.

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    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Wenn ich als Firma mein Produkt so teuer mache, dass es nicht verkauft wird (oder in den Stückzahlen), brauche ich mich nicht zu wundern. Die Menge machts.

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  • Ich hoffe ja immer noch auf die Chinesen. Nahdem die so ziemlich alles nachmachen ist es vielleicht einmal denkbar, über ebay einen Billignachbau zu erwerben. Leider scheinen die chinesischen "Entwickler" den medizinischen Bereich noch nicht entdeckt zu haben. Aber vielleicht wird das ja mal.
    VG

  • naja meines Wissens laufen die Patente 10 Jahre, danach werden sie freigegeben. Ich weis nicht wer der erste war mit cgm.


    Viele Grüße

  • Medtronic. Aber deren System möchte ich auch nachgeahmt nicht haben ... ;)

  • Ich hoffe ja immer noch auf die Chinesen. Nahdem die so ziemlich alles nachmachen ist es vielleicht einmal denkbar, über ebay einen Billignachbau zu erwerben. Leider scheinen die chinesischen "Entwickler" den medizinischen Bereich noch nicht entdeckt zu haben. Aber vielleicht wird das ja mal.

    Kannst du vergessen. Alles was in die Apotheke kommt und ein Heilmittel ist, muss eine FDA Zulassung haben. Die Zulassungskosten und der Aufwand ist verdammt hoch. Böse Zungen behaupten, dass GMP (good manufacturing practice) nebst FDA Inspektionen ein probates Mittel sind, Entwicklungsländer vom Markt fernzuhalten. Ich hab drei Jahre an bau/Abnahme und Inbetriebnahme einer pharma-Anlage gearbeitet, die wird in den nächsten 20 Jahren nicht so viel Kilo Wirkstoff wie Papier produziert haben.


    Andererseits macht Sorgfalt durchaus Sinn: Hättest du bock ne Meldung über 180 mg/dl zu bekommen, dir zwei Korrektureinheiten reinzujagen um dann in einen Unterzucker zu knallen weils tatsächlich optimistisch gemessen 120 waren? Und das, weil der Hersteller an der Qualität spart?


    Ich fänds erheblich sinnvoller, wenn sich die Krankenkassen zusammentun würden und die gängigen "rip off" Medikamente bzw. Hilfsmittel selbst herstellen oder zentral einkaufen würden. Ich hab in der Kleinstadt mehr Apotheken als Supermärkte und alle keine 10 min zu Fuß voneinander weg. So wenig Marge kann in dem Geschäft nicht sein. Auch die Apothekendichte brauchts nicht, eine zentrale Logistik bietet nicht nur Amazon & Co.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Andererseits macht Sorgfalt durchaus Sinn: Hättest du bock ne Meldung über 180 mg/dl zu bekommen, dir zwei Korrektureinheiten reinzujagen um dann in einen Unterzucker zu knallen weils tatsächlich optimistisch gemessen 120 waren? Und das, weil der Hersteller an der Qualität spart?

    Das sehe ich anders. Ich würde mir nie und nimmer einen Korrekturbolus aufgrund eines CGM-Messwertes geben. Erstens hinkt der Wert einige Zeit dem tatsächlichen BZ hinterher und zweitens ist das gar nicht mein Ansatz für ein CGM die normale BZ-Messsung zu ersetzen. Mir wäre es egal evtl. öfters einen (Fehl-)Alarm zu bekommen, da ja sowieso der Wert immer noch durch eine BZ -Messung verifiziert wird. Ich will mit einem CGM ja nicht die Messung im Blut ersetzen sondern nur rechtzeitig gewisse Tendenzen erkennen. Dafür genügt aber auch ein System mit nicht ganz so 100prozentiger Zuverlässigkeit.

  • Mache ich immer,trage CGM ueber ein Jahr und hatte bisher keine Probleme mit den Korrekturbolus


    solange der Sesor nicht ueber 3Wochen liegt.Die Ungenauigkeit beginnt schleichend und nie ploetzlich!!!


    Muss taeglich zweimal kalibrieren und dann sehe ich wie genau der Sensor noch arbeitet.

    Einmal editiert, zuletzt von Hans-Peter ()

  • Wenn ich mir so einen Sensor anschaue, egal ob Dexcom G4, Abbott freestyle Navigator oder Medtronic Enlite, stelle ich mir die Frage: Warum ist das so teuer? Was ist daran so teuer? Ich schätze mal Materialwert so ca 10 €. Verkaufpreise so ab 60-70 €. Ich persönlich finde diese Preise unverschämt. Bei diesen Preisen kann ich jede Krankenkasse verstehen, die das zuerst mal ablehnt. Trotz all dem Nutzen eines CGM-Systems. Wenn die Sensoren günstiger wären, dann wäre die Genehmigung durch die Kassen wahrscheinlich einfacher.

    Nur Geduld, es ist doch schon auf dem Weg massentauglicher zu werden. Jede neue Sache ist erstmal sehr teuer, dann gehen nach und nach die Preise runter.


    Ich finde CGM echt genial. Wer sich das ausgedacht hat, dem gehört ein Preis verliehen.
    Weiß man darüber eigentlich etwas? Auf welche helle Köpfe das zurück zu führen ist?

    Easy come, easy go.

  • Ich finde CGM echt genial. Wer sich das ausgedacht hat, dem gehört ein Preis verliehen.
    Weiß man darüber eigentlich etwas? Auf welche helle Köpfe das zurück zu führen ist?

    Nun, darauf zu kommen, ist nicht wirklich schwer. Die Idee hatte ich auch als Zehnjähriger schon, als ich den Typ1 bekommen habe. :P
    Und seit 40 Jahren hoffe ich auf ein praktikables und bezahlbares System (bzw. das man bezahlt bekommt).


    Ich finde es eher traurig, wie praxisfremd viele Aspekte an dem System immer noch sind. Aber es liegt eben daran, dass es sich wirtschaftlich nicht rechnet, sonst wäre es das schon längst. :thumbdown:

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Ich finde es eher traurig, wie praxisfremd viele Aspekte an dem System immer noch sind. Aber es liegt eben daran, dass es sich wirtschaftlich nicht rechnet, sonst wäre es das schon längst. :thumbdown:

    Was denn z. B.?

    Easy come, easy go.

  • Ich würde mir nie und nimmer einen Korrekturbolus aufgrund eines CGM-Messwertes geben.

    Trägst Du überhaupt ein CGM? Und wenn ja, eines von Abbott oder Dexcom?
    Ich reagiere stets und immer seit 6 Jahren auf die angezeigten Werte (unter Berücksichtigung der Tendenz): Korrigiere, ändere die Basalrate und esse. Ich hatte noch nie (!) ein Problem.
    Und ja: Ich messe ausschließlich zum Kalibirieren, beim Navigator 5x in 5 Tagen, beim Dexcom zweimal täglich.

  • Das sehe ich anders. Ich würde mir nie und nimmer einen Korrekturbolus aufgrund eines CGM-Messwertes geben.

    Genau dafür ist CGM aber da. Abgesehen davon war dieser hypothetische Fehler nicht nur auf CGM bezogen, sondern auch auch überteuerte Teststreifen der normalen Messgeräte.


    Davon abgesehen kannst du bei CGM auch "Advanced Process Control" implementieren. Mit einem kinetischen Modell wie der Körper auf Glukose / Kohlenhydrate reagiert, wie viel Insulin wann zugegeben worden ist ... da ist einiges möglich um auch schlecht gemessene Werte entweder zu kompensieren oder dem Wirt einen Hinweis auf "hier ist was komisch" zu geben.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Nur als Beispiel; aber es steht in allen CGMS Anleitungen so sinngemäß wie hier aus S. 8 Absatz 2:
    http://dexcom.com/sites/dexcom…Guide-German-mgdl24hr.pdf


    Therapieentscheidungen dürfen nur aufgrund der Messwerte eines BLUTzuckermessgerätes getroffen werden. Habt ihr euch nie die Warnhinweise eurer CGMs angesehen oder ist es einfach nur so dass ihr das halt besser wisst als die Hersteller, Ärzte, Diaberater etc.

  • Davon abgesehen kannst du bei CGM auch "Advanced Process Control" implementieren. Mit einem kinetischen Modell wie der Körper auf Glukose / Kohlenhydrate reagiert, wie viel Insulin wann zugegeben worden ist

    Hmmm, kann mir mal bitte jemand erklären was du meinst?. Ich selber habe noch kein Dexcom aber meine Vipe ist gerade in der beantragung, einen Monat später werde ich selbstzahlender CGM Träger :D

  • ... oder ist es einfach nur so dass ihr das halt besser wisst als die Hersteller, Ärzte, Diaberater etc.


    Fast richtig. Aber ich glaube, wenn Du mal ausreichend eigene Erfahrungen mit einem CGM System gesammelt hast, kann auch Du einschätzen, wann Blutzuckermessungen so nötig sind wie der berühmte Kropf. ;)
    Natürlich müssen die Hersteller das in die Bedienungsanleitung schreiben, weil es halt Fehlermöglichkeiten gibt. :pinch:


    Gruß
    Joa

    Einmal editiert, zuletzt von Joa ()

  • Was denn z. B.?


    Ich finde z.B. die Alarme und Einstellmöglichkeiten derer Praxisfremd. Daher habe ich mir ja gerade mein eigenes Alarm-System gebaut.
    Auch finde ich, dass gerade Systeme für Diabetiker blindentauglich/für schlecht sehende geeignet sein sollten.


    Schon bei etwas Sonnenlicht ist das Dexcom in seiner Tasche nicht mehr zu lesen.


    lg
    Adrian

  • Therapieentscheidungen dürfen nur aufgrund der Messwerte eines BLUTzuckermessgerätes getroffen werden. Habt ihr euch nie die Warnhinweise eurer CGMs angesehen oder ist es einfach nur so dass ihr das halt besser wisst als die Hersteller, Ärzte, Diaberater etc.

    Ja, so einfach ist das.
    Und wenn Du selber ein CGM dauerhaft getragen hättest, wüsstest Du es auch, und müsstest nicht den Papagei geben.