Prof. rät mir zu Levemir

  • Gestern hatte ich ja meinen Termin bei einer wahren Kapazität. Chefarzt Prof. Dr. :rolleyes:


    Der studierte meine Unterlagen u. meinte, daß das Protaphane für mich nicht so günstig wäre. Ich solle es doch mal mit Levemir probieren.


    Hat schon wer diesen Wechsel hinter sich u. wie waren anschließend die Ergebnisse (BZ)? Besser doch, hoffe ich...


    Übrigens sind meine 7,4 beim letzten HbA1c für ihn nicht so problematisch! Er vertritt sogar die Ansicht, daß nicht immer zwingend vor dem Komma eine "6" sein müsse. 8o

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Hallo Oktober,
    ich habe auch ca. 20 Jahre Protaphane gespritzt, bin dann auf Lantus umgestiegen.
    Weil ich aber mit Lantus garnicht so zurecht kam, versuchte ich es mit Levemir.
    Ich muß sagen, es wurde leichter, stabiler und besser. Mein HbA1c liegt seitdem immer zwischen 6,4 und 6,9.
    Einen Versuch isses sicher wert!
    lg kerstin

    Erfahrung ist nicht, was einem Menschen widerfährt,
    sondern das,
    was er daraus macht!

  • Zitat

    Der studierte meine Unterlagen u. meinte, daß das Protaphane für mich nicht so günstig wäre. Ich solle es doch mal mit Levemir probieren.


    So sieht das eher danach aus, dass die Levemir-firma die besten Prämien an den Herrn Prof. Dr. ausschüttet, wenn er vielen Patienten Levemir verschreibt. Oder hat er dir auch noch medizinisch diabetologische Gründe genannt, die für dich einsichtig sind?


    Wechsel niemals deine Insulinsorte, wenn mit der alten alles wie gewünscht funktioniert.

  • Er hat es an den Uhrzeiten (wann wieviel Protaphane gespritzt) u. der Wirkkurve festgemacht, würde ich sagen. Außerdem habe ich selbst am Protaphane immer mehr Zweifel.


    Und es läuft eben nicht alles perfekt.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Einen Spritz-Ess-Abstand soll ich auch mal einführen. Habe ich bisher nicht........... :rolleyes:

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Hallo Andreas,


    den Professor hatte ich ganz vergessen. Aber interessiert mich natürlich, was er gesagt. Danke, dass Du einen Thread dazu gemacht hast.


    So sieht das eher danach aus, dass die Levemir-firma die besten Prämien an den Herrn Prof. Dr. ausschüttet


    Ich glaube nicht mal, dass der Professor da viele Prämien benötigt, um das NPH Insulin (Protaphan) als ablöse würdig einzustufen, somal beide Insuline vom selben Hersteller kommen :D. Ich habe NPH Insulin von 1973 bis Anfang 90 gespritzt. Es war sehr schwer damit, vor allem in der Jugend eine Einstellung hinzubekommen, nachts nicht zu unterzuckern. Da es damals kein Analoginsulin gab, habe ich Anfang der 90'er Jahre eine Pumpe erhalten. NPH Insulin hat den Nachteil, dass es so nach nach 4-5 Stunden am besten wirkt und dann die Wirkung abklingt. Nachts wenn der Blutzucker am niedrigsten ist, wirkt es am besten, und wenn der Blutzucker morgens steigt, klingt die Wirkung aus. Mittags hat dann noch mal eine Wirk-Spitze, und wenn das Mittagessen mal ausfällt, kann man schon mal unterzuckern. Deshalb halt ich es schon für einen Versuch wert, mal ein anderes Verzögerungsinsulin auszuprobieren. Ich könnt mir gut vorstellen, dass Du durch einen Wechsel ein bisschen weniger Basalinsulin benötigt. Die Gefahr zu unterzuckern wäre dann auch etwas geringer (Beim Stadtbummel kein Eis mehr nötig). Aber ob so etwas eintritt, weiß ich natürlich nicht. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei einer möglichen Umstellung.


    Richtig sympathisch wird mir Dein Prof beim HBA1c Wert. Die Hysterie nach Werten oder Grenzwerten finde ich einen ganz schrecklichen Zeitgeist. Fettwerte, Cholesterin, Blutdruck .... und was es da noch alles gibt. (Ich möchte damit nicht sagen, dass man sich gehen lassen sollte)


    Sicher kann so eine Umstellung auf neues Insulin bei der Arbeit ziemlich stören. Das solltest Du auch berücksichtigen.


    Ich bin gespannt, wie Du Dich entscheidest.


    Gruß thomas

  • Das ist dann die Sorte Ratschlag, den man lieber nicht gehört haben möchte.... ;) Man kann sich's halt nicht aussuchen.


    Wobei ich alltags immer den mittags-pp-Wert messe, damit ich weiß, wie der Tag ungefähr weitergeht. Das hat auch den Charme, dass ich ein paar BZ-Spitzen vorzuweisen habe, mit denen ich neulich mal meine Hausärztin erschreckt habe. Die meinte mal wieder, sich eine Meinung zu meiner Insulintherapie erlauben zu müssen ("viel zu scharf eingestellt"). Ich würde das ansonsten als "Kantinen-Kollateralschaden" verkaufen. 8)


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Ich denke, das ist bei jedem unterschiedlich.


    Bei dem einen wirkt Levemir besser, bei einem anderen eben Lantus!


    Bei mir pers. wirkte Lantus besser!


    Einfach ausprobieren und sehen wie stabil der BZ ist!


    LG


    Alex

    Ich nehme etwas von Dir mit ....

    Ich lasse etwas von mir da....

    Ein bisschen später....

    Ein bisschen weiter....

    Vieleicht sehen wir uns wieder....

  • Also meine Werte haben sich nach dem Umstieg von Protaphane auf Levemir extrem gebessert. Mein "Arzt" (kein Prof. Dr. nur dipl. med.) hat es nach Uhrzeit und Wirkkurve entschieden und es hat definitiv geholfen.
    Aber wie Alex2010 schon schrieb kommt es natürlich auch auf den Typ an, bei dem einen mehr bei dem anderen weniger.

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Einen Spritz-Ess-Abstand soll ich auch mal einführen. Habe ich bisher nicht........... :rolleyes:


    Probier das mal! :) (kontrolliert natürlich)
    Habe ich dieses Jahr bei mir eingeführt. Hat meinen HbA1c zwischenzeitlich 0,5%-Punkte runtergeschraubt.

  • Hallo Thomas,

    Ich könnt mir gut vorstellen, dass Du durch einen Wechsel ein bisschen weniger Basalinsulin benötigt.

    zunächst solle ich es mit derselben Menge Basal probieren. :whistling:


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    Im Kühlschrank habe ich noch etwas mehr als ein Päckchen Protaphane. Ich denke, das werde ich erst aufbrauchen. Wegschmeißen würde mir ohnehin widerstreben u. nun kommt es auf ein paar Wochen mehr oder weniger auch nicht an.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Vor der Pumpe wurden bei mir nochmal alle Basal-möglichkeiten ausprobiert. Hatte Lantus,das war nicht ganz schlecht,aber auch nicht optimal. Dann Levemir. Menge hat sich gleich mal um ca.1/3 erhöht und der Verlauf war noch unruhiger als mit Lantus. Levemir hätte ich 3x spritzen müssen. Als letztes noch Protaphane (hatte mitter der90er zuletzt nph) . Das war vom Verlauf her noch am besten zu managen und wirkte relativ zuverlässig 12 Stunden. Danach kam aber dann Gott sei Dank endlich der Pumpenantrag.

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Hallo Oktober! Ich habe damals auch von Protaphane auf Levemir gewechselt. Bei mir hat es super funktioniert. Die Werte waren stabiler und leichter zu steuern.... Ich denke wie immer, Versuch macht klug! Wenn es klappt prima, wenn nicht, eben nicht. Man ist ja nicht für immer und ewig festgelegt. Und was die Insulinreste angeht... ungeöffnete Packungen kann ich in meiner Praxis immer abgeben...sie werden dort noch verwendet...vielleicht ist das bei dir auch möglich?!?
    Wünsche dir viel Erfolg und berichte mal, wie es läuftm falls du dann umstellst!


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Es lohnt sich immer seine Basalversorgung zu verbessern.
    Und so wie nicht jedem der gleiche Hut passt, verhält es sich mit den Insulinen.
    Levemir ist gut bei Leuten, die keine ausgeprägten Anstiege z. B. in den frühen Morgenstunden haben oder sonstigen Schwankungen im Basalbedarf. Es wirkt relativ soft und in moderaten Mengen gleichmäßig mit keinem besonderen Peak Wer besonders insulinempfindlich und daher insgesamt wenig Insulin braucht, kommt mit Levemir auf Dauer nicht weit, weil dann mind. 2 bis 3mal gespritzt werden muss. Da halte ich eine Pumpe für effizienter.

    Easy come, easy go.