Hat jemand von den Pumpenträgern eine bessere Einstellung mit CGM oder FGM hinbekommen??

Bei mir passt die Basalrate, wie schon weiter oben geschrieben wurde ist da halt jeder anders. Ich habe z.B. auch nur eine Badalrate, egal ob Nachtschicht, normaler Arbeitstag, Wochenende oder Urlaub. Der kommt zwar manchmal ins Straucheln, das liegt aber an meinem Job und der Faulheit die Rate temporär anzupassen ;-). Mit 0,025 I.E. Schritten brauche ich gar nicht anfangen, bei mir mache ich direkt 0,5 - 1,5 mehr oder weniger damit man eine Änderung sieht/messen kann.
Das CGM erleichtert einem das aber schon ganz gut, das Libre eignet sich dafür auch. Der Navi macht gerade Pause, das Libre ist jetzt dran.

Basalratentest länger als 1/2 Tag führt noch nicht zur Rezeptor-Up-Regulation, sondern führt zu einer Senkung der Insulinempfindlichkeit, und dadurch erhöhte Blutzuckerwerte, verursacht durch Hungerketone.

Rezeptor-Up-Regulation tritt aber ein wenn man die verschiedenen Tagesabschnitte des Basalratentests an mehreren Tagen nacheinander austestet. Also am erstem Tag die Nacht-Basalrate, am nächsten Tag die Vormittagsbasalrate, am dritten Tag die Nachmittags-/Abendbasalrate. Dann hat man drei Tage nacheinander weniger gegessen und weniger Bolus gehabt, als üblich und dann kann der Test am dritten Tag durch Up-Regulation schon verfälscht sein. Deshalb ist es besser, dazwischen immer mindestens einen Tag ohne Basalratentest zu haben.

Ich war mit meinem ersten Sensor irgendwie nicht sehr zufrieden die ersten paar Tage. Mit den Unterschieden von normalem BZ und Libre waren zum Teil abartig und hielten sich an keine Regel.
Irgendwann habe ich einfach nur noch regelmäßig gescannt ohne das weiter zu beachten.
Ehrlich gesagt traue ich mir eine Basalratenänderung nicht selbst zu ohne meinen Dia.
Als ich dann meinen Termin hatte waren die zwei Wochen gerade vorbei und da hat man an dem Verlauf den man ausdrucken konnte über das Programm schon gesehen das da ganz schön was los war.
Wir haben dann auch was korrigiert, das Problem war nur das jetzt meine Pumpe kaputt ist und tatsächlich auch die Vermutung besteht das sie evtl. schon einige Zeit nicht die exakte Insulinmenge abgegeben hat.
Dann können wir jetzt wieder anfangen.
Generell würde ich es auch nur nutzen wollen um ab und zu meine Lage zu prüfen und um hoffentlich den lästigen Basalratentest anders machen zu können ohne stündlich zu stechen. Das nichts essen ist na nicht das Problem dabei.

Normalerweise würde ich ja sagen - naja, die Basalrate stellt man ja nicht ständig neu ein. Also braucht man allein dafür auch kein ständiges CGMS/FGMS, da würde ja ab und zu mal ein Sensor auch ausreichen.

Allerdings habe ich manchmal das Gefühl, dass ich meine Basalrate alle zwei Monate ändern muss und unter zwei Wochen um BRT zu machen komme ich dabei auch kaum weg. (Bei mir braucht das einfach immer ewig, bis ich alle Voraussetzungen zusammen habe - vorher kein Sport, vorher kein UZ, vernünftiger Startwert, Mahlzeit auslassen passt in die Tagesgestaltung... Manchmal brauche ich auch mehr als 4 BRT, z.B. wenn der Test wegen zu hoher/niedriger Werte abgebrochen werden muss.) Und da kann ich mir schon vorstellen, dass eine ständige Überwachung helfen kann, einfach weil man viel schneller Tendenzen zu bestimmten Tageszeiten sehen und dann auch mal "on the fly" darauf reagieren kann. Man kann eben besser Statistik betreiben, trotz der störenden Einflüsse.

Und dann ist natürlich die Warnung vor hohen oder niedrigen Werten einfach ungemein praktisch, weil man die damit abfangen kann. Wer misst denn bitte schon wirklich regelmäßig seine pp-Werte und passt danach seinen DEA an?

Deswegen kann ich mir schon vorstellen, dass ein CGMS/FGMS hilfreich für eine bessere Einstellung (ungleich besserer HBA1c) ist. Aber haben tu ich auch keins, daher würden mich auch noch mehr Meinungen und Erfahrungsberichte interessieren, von denen unter euch die so ein System nutzen. Vielleicht schießt einem ja auch der Alltag einfach zu oft quer, um das System wirklich gut nutzen zu können? Oder das eigene Verhalten? Man lebt halt auch und managed nicht nur den ganzen Tag eine Krankheit.

Das kann ich mit einem eindeutigen ja beantworten.
Nachts sind meine Basalraten optimiert und der Frühwert entsprechend.
Das wichtigste aber für mich ist die Möglichkeit Hypos aufzuspüren und zu vermeiden.
Bin ganz stolz auf mich bereits den 2. Tag völlig ohne zu sein in den Grenzen von 70 bis 160.
Vorher waren es bis zu 10 am Tag.

Also ich habe meine Basalrate nicht verändert, sie war bereits gut.
Verändert habe ich allerdings Essensfaktoren und DEA/SEA. Aus meine Sicht der große Mehrwert des FGM/CGM.
Ich sehe welche Nahrung wie schnell und lange verstoffwechselt wird und kann zeitnah Rückschlüsse für Optimierungen ziehen.
Am 1.10. war mein HbA1c 6,4%. Der Oktober lief echt mies... Seit dem 3.11. - also bald 6 Wochen - trage ich einen Libre Sensor.
Am 1.12. war mein HbA1c 6,1%.
Mein Glukosedurschnitt der letzten 7 Tage ist 96 mg/ld. Der letzten 30 Tage 103 mg/dl und der letzten 90 Tage 104 mg/dl. Wenn ich hier wieder (zb aufgrund nächtlicher Fehlertoleranzen) 10% drauf rechne, sollte ich trotzdem noch unter 6,0% liegen. Was für mich ein Wert ist, den ich einmal in der Schwangerschaft erreicht habe, sonst nie wieder. Ich bin also sehr gespannt.
Für mich persönlich kann ich nur sagen, das FGM macht sich mehr als bezahlt und ich möchte nimmer drauf verzichten.

Kurzes Update:
HbA1c hat sich nochmals verbessert. Seit Nutzen des Libre ist der Wert von 6,4% auf 5,8% gefallen, dadurch dass ich die pp-Werte durch Anpassung des Faktors und DEA optimieren konnte.

Schade eigentlich, wie wenig die Beiträge wirklich gelesen oder recherchiert werden.
Denn ich habe bereits mehrfach aus den Erfahrungen mit CGM den Wunsch geäußert, es mögen sich endlich die Behandler
dafür stark machen, dass sowohl zur Ersteinstellung des Typ1, wie auch bei Umstellung auf Pumpe für einen gewissen Zeitraum ein CGM zur Verfügung gestellt würde.
Nicht weil es modern ist, sondern weil es eine wesentlich bessere Einstellung ermöglicht und auch sicher Folgeerkrankungen minimieren kann.

Ob nun FGM oder CGM: Beide sollten viel öfter genutzt werden; wenn die Kassen nur endlich auch ein Einsehen hätten.

Zitat von sweetboy

Ob nun FGM oder CGM: Beide sollten viel öfter genutzt werden; wenn die Kassen nur endlich auch ein Einsehen hätten.

Tja, wenn es nur nach Vernunft ginge und nicht nach Lobby-Kämpfen/Pfennigfuchserei ...
Das Schlimme: Der Libre ist eigentlich NULL teurer als konventionelles BZ-Messen (nur 100-Mal so gut), aber wen interessiert's? Niemand.

P.S.: Ohne Libre hatte ich fast täglich mit Spitzen deutlich über 200 zu tun, seit Libre nur noch vielleicht einmal die Woche (und dann sicher nicht über 250). Allein das ist schon sowas von evident!

Ich mache gerade eine Libre-Pause...weil nicht so viele Sensoren zur Verfügung sind, wie nötig wären und weil ich mal "Urlaub" brauche. Der Libre hat mir geholfen, einen Überblick vor allem in postprandiale Werte zu bekommen, die Nachtwerte zu sehen und beim Sport erleichtert er es ungemein. Ich konnte meinen Hba1c etwas erhöhen, was in meinem Fall weniger Hypos bedeutet. In diesen Dingen hilft es kollosal. Wenn man unterwegs ist, ist es super angenehm schnell und unauffällig die Werte zu checken. Ganz zu schweigen, im Job (in meinem Fall während des Unterrichts).
Aaaaber...ich finde meine Pause gerade überaus entspannend, weil mich diese Kurven und das doch häufige checken der Werte auch ganz schön gestresst haben. Ich neige dazu, mich schnell über hohe und niedrige Werte zu ärgern...noch dazu, wenn der Sensor zu niedrig (oder auch zu hoch) misst und man dann "rote Werte" sieht, obwohl sie eigentlich noch in der Norm sind (im Verglich zur BZ-Messung).
Aber generell finde ich das Libre schon großartig und es ermöglicht sicherlich eine bessere Einstellung. Aber, es nimmt einem nicht die Arbeit, sich weiter mit seinem DM intensiv zu beschäftigen.

Zitat von CaroGo

Aaaaber...ich finde meine Pause gerade überaus entspannend, weil mich diese Kurven und das doch häufige checken der Werte auch ganz schön gestresst haben. Ich neige dazu, mich schnell über hohe und niedrige Werte zu ärgern...noch dazu, wenn der Sensor zu niedrig (oder auch zu hoch) misst und man dann "rote Werte" sieht, obwohl sie eigentlich noch in der Norm sind (im Verglich zur BZ-Messung).

Das geht mir ähnlich. Ich nutze mein CGM auch nur sporadisch, wenn irre Arbeitseinsätze anstehen oder ich mal wieder das Gefühl habe, es stimmt/passt irgendwo nicht mehr usw. Den HbA1c zu verbessern war für mich kein Grund, ein CGM anzuschaffen, sondern Sicherheit zurückzugewinnen und Schwankungen zu reduzieren, weil ich letztere körperlich sehr belastend finde. Aber ich mache eben auch immer wieder Pausen vom CGM, schon, weil ich mein Körpergefühl trainiert behalten möchte und nicht den Blick auf das CGM vor mein Körpergefühl stellen will.

Damit will ich nichts schlecht reden, ich bin froh ein CGM zu haben und es hat mir in diversen Situationen schon sehr weiter geholfen. Wenn ich aber das Gefühl habe, es stellt sich eine gewisse Abhängigkeit ein oder Stress durch das ständige Präsentsein der Werte, dann weiß ich, es ist Zeit für eine Pause. Ich kenne also "Unruhe" und "Ruhe" mit CGM, aber auch "Unruhe" und "Ruhe" ohne CGM.

Zitat von karlhof

Hast du wirklich einen Basalratentest mit einem ganzen Tag hungern gemacht?

...von solcher Rosskur rät jeder Diabetologe ab. Davon hat man eigentlich nichts, weil der Körper das nicht ideal verkraftet und am Ende nützt der ganze Basalratentest nichts... eigentlich lässt man nur eine Mahlzeit weg!
Mir persönlich hat das Libre durchaus geholfen, gewisse Trends in meinem unregelmäßigen Schichtdienst zu erkennen, erkennbar auch an meinem Hba1C, der von glaube ich 5,8 auf 5,2 runterging ohne nennenswerte Hypos!.
cd63