Tresiba ab Ende September weg vom Markt

  • Ich wollte dich nur "verstehen". Tresiba hat ein recht flaches Wirkprofil, wenns mit dem gut klappt spricht das für KEINE große Änderung deines BZ in Ruhe als f(t). Somit überrascht es mich, dass du mit Toujeo so hoch in die Nacht musst um hypofrei rauszukommen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Die eine Komponente ist halt die Wirkkurve des Insulins und die andere ist ein unterschiedlich hoher Bedarf des Körpers zu verschiedenen Tageszeiten. Diese beiden Kurven sollten sich halt bestenfalls überlagern.
    Ich bin bei mir auch immer davon ausgegangen, dass mein Basal vollkommen "glatt" wirkt, weil meine Basaltestwerte "ruhig" waren. Jetzt stelle ich zunehmenden Insulinbedarf morgens fest. Dafür kann ich einen 200er-Wert am Vormittag fast unkorrigiert lassen, weil ich mittags wieder, im wahrsten Sinne des Wortes, runter komme. Ich bräuchte jetzt - rein theoretisch - ein Insulin, welches nach 6h ordentlich angeflutet ist, dann eine Pause einlegt und zum Ende der 24 stündigen Wirkdauer noch einmal einen Endspurt einlegt. Baut mir das mal für ICT!!! :help::D:D:D

    Einmal editiert, zuletzt von Hobbit ()

  • M.E. geht das mit eiinem 24h-Insulin nicht.
    Ich spritze das gute, alte Basal-NPH im Abstand von 8 Stunden (kommt halt gut hin mit: Beim Aufstehen, nachmittags, beim Schlafengehen) und variiere nach körperl. Betätigung, sich mittelfristig ändernder Insulin-Wirkung usw, fast schon wie mit dem Bolus-Insulin.
    Klappt aber.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Protaphane?


    Irgendein NPH-Insulin, was man mit einem Optipen spritzte.


    Hobbit
    Du schreist nach einer Pumpe. ;)


    Grounded
    Sich selbst zu verstehen ist schon nicht so einfach. Besonders vormittags wirkt Insulin bei mir sehr verzögert, dafür bis zu 6 Stunden nach.
    Das Toujeo scheint einen "Bogen" in der Wirkung zu haben, den ich beim Tresiba nicht hatte. Deswegen fand ich das Zeug ja so genial. Das Bessere ist ja immer der Feind des Guten.

    Nur von ganz unten sieht Selbstbewusstsein wie Arroganz aus.

  • Konsequentes Vorgehen von Novo Nordisk: Ab August wird die Kombination aus Insulin degludec und Liraglutid ("Xultophy") in Deutschland nicht mehr angeboten. Marktrücknahme aus wirtschaftlichen Gründen, nachdem der G-BA keinen Zusatznutzen gesehen hatte.


    Wieder ein Medikament weniger für deutsche Diabetiker.


    Zitat


    Ärzten rät der Hersteller, ihre Patienten so schnell wie möglich umzustellen. Eine Option wäre die freie Kombination aus Liraglutid und einem langwirksamen Insulin. Da das in Xultophy® enthaltene Insulin, Insulin degludec (Tresiba®), ebenfalls aufgrund einer negativen Nutzenbewertung vom Markt genommen wurde, muss auf Insuline wie detemir (Levemir®) oder glargin (Lantus®) zurückgefriffen werden.


    https://www.deutsche-apotheker…-vetrieb-wird-eingestellt

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Neues vom G-BA: Noch mehr Prävention!


    Zitat


    Ab dem Jahreswechsel können Ärzte ihren Patienten Präventionsprogramme em­pfehlen. Im Rahmen einer Untersuchung können so Programme und Kurse zu Sport- und Bewegungsgewohnheiten, Ernährung, Stressmanagement sowie der Reduzierung des Konsums von Suchtmitteln empfohlen werden. Entsprechende Änderungen an ver­schiedenen Richtlinien haben die Mitglieder im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) heute beschlossen. Das Präventionsgesetz von 2015 hatte den G-BA mit der Ausgestal­tung der Richtlinie und von weiteren Kriterien beauftragt.


    „Ärzte haben mit dem Ausstellen von Präventionsempfehlungen zukünftig eine weitere Möglichkeit, Versicherte zu motivieren, an gesundheitsbezogenen Kursen teilzu­nehmen“, erklärte Harald Deisler, unparteiisches Mitglied im G-BA und Vorsitzender des Unteraus­schusses Methodenbewertung, im Anschluss an die Sitzung per Presse­mitteilung.


    Die Präventionsempfehlung wird ähnlich einem Rezept ausgestellt, diese ärztliche Be­schei­nigung soll von den Krankenkassen beim Antrag auf verhaltensbezogene Präven­tionskurse berücksichtigt werden. Krankenkassen finanzieren teilweise die Kosten für zertifizierte Angebote oder bieten Kurse selbst an.


    http://www.aerzteblatt.de/nach…aeventionskurse-verordnen


    Ich musste gerade an ein Interview mit der Vorsitzenden des Epilepsie-Bundes-Elternverbands denken, das ich vor kurzem gelesen hatte:


    Zitat


    Wie fühlen sich Eltern, wenn sie sehen, dass es zwar ein hilfreiches Medikament gibt, aber keine Möglichkeit, es zu nutzen?


    Fey: Chronische Erkrankungen sind ohnehin schon eine außerordentliche Belastung für betroffene Familien. Eltern fällt es häufig schwer zu akzeptieren, ihrem Kind nicht immer helfen zu können. Sie wollen schließlich, dass ihr Nachwuchs so unbeeinträchtigt wie möglich aufwächst. Neue Medikamente könnten eine Hilfe sein. Für therapieresistente Patienten bedeuten sie eine weitere Chance auf Anfallsfreiheit beziehungsweise eine Verbesserung der Anfallssituation. Dass diese Arzneimittel in Deutschland jedoch nicht von der Krankenkasse bezahlt werden, macht die Eltern traurig und wütend. Erst recht, weil sie zugelassen und im restlichen Europa verfügbar sind.


    Stattdessen übernehmen die Kassen im Rahmen ihrer freiwilligen Leistungen Kosten für nicht evidenzbasierte Therapien und Präventionsmaßnahmen wie Yoga-Kurse, autogenes Training, homöopathische Behandlungen oder die Mitgliedschaft in einem Sportverein. Das halte ich für ziemlich unausgewogen.


    https://www.pharma-fakten.de/n…weifeln-an-amnog-huerden/


    :S

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Bolus für Abendessen hatten die Rehaärzte auf 0,25 IE pro BE festgelegt.


    Und das ohne BSD? 8| Dacht immer da würde man viel mehr brauchen.
    Zeigt mal wieder das jeder inividuell ist.

    Personalführung ist die Kunst,
    einen Mitarbeiter so schnell über den
    Tisch zu ziehen,
    daß er die entstehende Reibungshitze
    als Nestwärme empfindet.

  • Das Bundesgesundheitsministerium hat heute wesentliche Punkte der geplanten AMNOG-Reform vorgestellt.


    Für Diabetes wird sich wohl nicht viel ändern, schon gar nicht zum besseren, auch wenn der ausgehandelte Erstattungspreis zukünftig vertraulich sein soll. Dies hier


    Zitat

    Einen kleinen Sieg konnte die Pharmaindustrie in Sachen „Arzneimittel ohne Zusatznutzen“ erringen. Bislang wird Medikamenten ohne Zusatznutzen automatisch ein Preis zugeordnet, nämlich der Preis der günstigsten Vergleichstherapie – in der Regel ist das ein Generikum. In Zukunft sollen die Pharmafirmen aber das Recht bekommen, auch bei Medikamenten ohne Zusatznutzen eine Verhandlung mit dem GKV-Spitzenverband anzustreben.


    https://www.deutsche-apotheker…ine-institution/chapter:3


    hätte Tresiba auch nicht retten können, schätze ich. Der Spitzenverband der GKV war ja damals schon zu keinen Verhandlungen bereit, obwohl Novo Nordisk Vorschläge unterbreitet hatte.


    Eins der Grundprobleme, die das Verhältnis zwischen dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz und der Diabetologie prägen, wird offenbar nicht angefasst. Dass die zweckmäßige Vergleichstherapie nicht mehr dem heutigen Standard entspricht, bleibt unbeachtet. :-\ ?(


    Zitat

    So repräsentiere im AMNOG-Verfahren die ZvT etwa in der Diabetologie nicht den "State of the Art", zeigte sich der Gesundheitsökonom überzeugt. Der Gesetzgeber gebe sich der Illusion hin, das AMNOG sei lediglich ein Preisregulierungsinstrument, mit dem nicht über den Leistungskatalog in der GKV bestimmt werde, sagte Wasem mit Blick auf die inzwischen 25 Marktrücknahmen von Herstellern.


    http://www.aerztezeitung.de/po…-wohl-steckenbleiben.html

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Anders als in England und Wales stand Tresiba schottischen Diabetikern bisher noch nicht zur Verfügung. Das ist jetzt geändert worden, nachdem die aktuellen Studienergebnisse vorliegen.


    Zitat


    The Scottish Medicines Consortium (SMC) has reconsidered its stance on the diabetes drug Tresiba (insulin degludec) and on Tuesday recommended it to treat Scottish NHS patients with diabetes.


    Tresiba, a once-daily, long-acting basal insulin, can now be prescribed by NHS Scotland to people with either type 1 diabetes or type 2 diabetes to improve their blood sugar levels.


    http://www.diabetes.co.uk/news…in-scotland-96289587.html


    Vernünftig! :thumbsup:

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Und, hat sich dein Stoffwechsel auch an die ärztliche Anweisung gehalten?


    Also meiner net. Würde ich nur streng nach Plan vorgehen hätte ich wohl auch schon die netten Leute in der roten Jacke als Besucher gehabt :ugly:

    Personalführung ist die Kunst,
    einen Mitarbeiter so schnell über den
    Tisch zu ziehen,
    daß er die entstehende Reibungshitze
    als Nestwärme empfindet.

  • Da muss ich wirklich das Krankenhaus bei uns loben - nach den zwei Wochen bin ich nicht mit ner Tabelle für die Spritzmengen raus, sondern mit ner Grundidee, wie ICT funktioniert, den BE-Faktoren und der Anweisung, die bitte auch anzupassen, wenns nicht stimmt. Ok, der Oberarzt der Inneren ist auch mein Diabetologe.

    May contain nut.

  • Zitat

    Nun läuft Deutschland Gefahr, dass auch dieses Medikament, das darüber hinaus von einer deutschen Firma mit heimischem Hauptsitz entwickelt wurde, vielleicht vom deutschen Markt genommen wird und damit den Patienten nicht zur Verfügung steht.


    Aus der Pressemitteilung zu der Einschätzung des IQWiG zu Empaglifozin. Vermutlich ein wesentlicher Grund, weshalb sich niemand wirklich um den Verbleib von Tresiba in D bemüht hat. *huestel* Sanofi produziert ja in D das vermeintliche Alternativpräparat Toujeo. :whistling:

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Ok, der Oberarzt der Inneren ist auch mein Diabetologe.


    Da hast Du aber Glück. Ich hattte in 2 Kliniken wirklich gute Diabetologen und direkt vor Ort, aber die dürfen nur Klinikpatieten behandeln und nicht für die Öffentlichkeit praktizieren.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

  • Ja, bisher bin ich eigentlich recht zufrieden. Die behandeln zwar auch externe Patienten, aber wohl nur in eingeschränktem Rahmen, da muss auch immer genau das richtige auf der Überweisung stehen.

    May contain nut.

  • Nachdem mein letzter Pen in Gebrauch ist, habe ich nun vorige Woche ein blaues Rezept für Tresiba in der Apotheke abgegeben. Bezahlt habe ich 151,59 € für die 5er Packung Patronen. Die Apothekerin schaute wegen der Lieferzeit nach, nannte 8 bis 10 Tage und erzählte, dass das Insulin aus Großbritannien kommt.
    Dass es in Deutschland nicht mehr gelistet ist, fand sie auch nicht in Ordnung.


    Ich weiß nicht, ob sich das noch ändern wird. Im Herbst stehen Beratungen im Bundestag zur Gesetzesnovelle an. Vor einigen Wochen erhielt ich eine weitere Antwort auf eins meiner Tresiba-Anschreiben. Zumindest die Anmerkung, dass es offenbar zahlreiche Protestbriefe gab, stimmt mich ein wenig zuversichtlicher. Alles lässt sich der Patient, der ja wohl im Mittelpunkt der Gesundheitspolitik stehen sollte, nicht gefallen. :devil:


    Danke an alle, die sich zu Wort gemeldet hatten! :)


    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/27078455xc.jpg]

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Herbst 2016 ist gemeint. Wer weiß, wer im nächsten Herbst regiert...


    Fundstelle von eben aus der Ärztezeitung:



    http://www.aerztezeitung.de/po…novelle-keinem-basar.html


    Zitat


    Themenwechsel. Wie ist der Fahrplan bei der AMNOG-Novelle?


    Mattheis: Der Fahrplan ist relativ offen. Wir diskutieren im Hintergrund noch über bestimmte Punkte. Dazu haben wir uns mit den Kollegen der Union auf eine Diskussionsagenda verständigt. Am 12. Oktober soll der Regierungsentwurf aus dem Kabinett kommen. Und dann werden wir sicherlich in den nächsten Monaten noch intensiv miteinander sprechen.


    Wird offenbar ein langer Herbst. :rolleyes:

    Tresiba ist zurück! :thumbsup: