Bekomme das CGM für eine Woche und habe hundert Fragen

  • Liebe Listies,
    gestern war ich bei meiner Dia-Ärztin und sie meinte, es sei für mich wegen meiner schwankenden BR-Werte sinnvoll ein CGM für eine Woche Probe zu tragen. Dafür schreibt sie mir eine Befürwortung, die ich dann der TK vorlegen muss. Dass die Kostenübernahme schwierig ist, weiß ich. Ich würde mich aber trotzdem mit der Kasse darum streiten.
    Was mich sehr verwundert ist, dass ich es (ich habe keine Ahnung welche Firma,...) nur für eine Woche Probe tragen soll und dass ich kein Gerät bekomme, mit dem ich selbst die Werte ablesen kann. Das würde doch bedeuten, dass sich in der Woche für mich nichts ändert? Ich muss weiterhin so oft den BZ messen wie bisher und er meldet mir dann wohl auch nicht, wenn mein BZ über oder unter das Ziel hinausschießt.


    Nachdem ich mich mit der Ärztin -mal wieder- darüber auseinander setzen musste, dass 400 Messstreifen pro Quartal zu wenig bei mir sind und sie mir auch nicht sagen konnte, bei welchen Gelegenheiten ich nicht messen soll:
    -vor den Mahlzeiten,
    -vor dem Schalten gehen,
    - vor dem Auto fahren,
    - oder wenn ich das Gefühl habe, dass ich unterzuckere,...


    hatte ich nicht mehr die Möglichkeit ihr mehr Fragen zu dem CGM zu stellen, ohne ihr lautstark hinterher rufen zu müssen....


    Wie lange habt Ihr ein CGM Probe getragen? Und habt Ihr ein Gerät mitbekommen, um selbst die Werte abzulesen, oder wurde das bei Euch auch am Ende der Woche/bzw. der Probezeit in der Praxis ausgelesen?
    Und funktionierte bei Euch der Alarm trotzdem?
    Und macht es eigentlich überhaupt Sinn so ein Gerät Probe zu tragen, wenn ich selbst gar nichts damit machen kann? Das ist doch kein Probe tragen im eigentlichen Sinn. In der Praxis wird mir das Ding angelegt (bitte um Verzeihung, kenne dafür den richtigen Sprachgebrauch noch nicht), verpflastert und nach einer Woche wieder abgebastelt und ausgelesen.
    Was finde ich in dieser Woche also für mich raus? Wie es sich anfühlt damit zu leben. OK. Und ich kann später meine Werte ansehen, auch OK. Aber ich weiß dann immer noch nicht, wenn ich Fahrstuhl (so fühlt es sich für mich an, wenn sich mein BZ bewegt) fahre, geht dann der BZ rauf oder runter...
    Gestern z.B., als ich nach dem Praxisbesuch und vor meinem Turnabend erfuhr, dass ich statt zu Turnen nach Hause kommen muss, weil mein Dackel plötzlich (während ich beim Arzt war) eine Hinterhandlähmung hatte, ging, nachdem ich ca eine Stunde zuhause war, mein BZ nicht rauf, sondern rapide runter und ich war plötzlich bei BZ von 44. Und heute über Tag brauche ich so wenig Insulin wie sonst nie. Aber wenn ich sonst Stress habe, fliegt der BZ nur so nach oben. Also wie soll ich da wissen, wohin die Reise mit dem Fahrstuhl geht???


    Sorry, merke gerade, dass sich zwischen meine Fragen nach dem CGM auch meine Sorge um mein Dackelmädchen mischt und mein Ärger über diesen Wiederholungsstress wegen der Teststreifen und wegen des Informationsdefizits, das eigentlich die Ärztin hätte stillen müssen, oder ne Diaberaterin.
    Also bitte bezieht meine Aufregung/Ärgerlichkeit nicht auf Euch. Ich bin Euch für Antworten wirklich sehr dankbar!
    Liebe Grüße,
    Traute

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Hallo!


    Hast Du Typ 1 oder Typ 2? Weil diese 400 er Geschichte kenne ich - wenn überhaupt - nur bei Typ 2 Diabetikern.


    Ich bekomme pauschal immer so 600 Streifen und wenn ich mehr brauche, dann auch mehr. Also eigentlich immer, außer wenn ich das Libre finanzieren kann! ;-)


    Also... ich habe 2013 (glaube ich) für eine Woche die Paradigm Probe getragen. D.h. das CGM war "angeschlossen" und hat auch für mich ablesbar gemessen und durch den Schlauch ging anstatt Insulin einfach Kochsalzlösung...


    "Gebracht" hat mir das damals nicht viel, außer der Erkenntnis, dass ich doch lieber eine Pumpe ohne Schlauch hätte und dass das CGM nicht SOOOOO viele Vorteile FÜR MICH hat, wie ich dachte.
    Trotzdem bin ich für die Probewoche dankbar gewesen und wollte die Pumpe - ggf mit CGM - auch direkt haben, aber damals war mein Diadoc noch nicht mit mir verzweifelt genug :D


    Er war sich sicher, dass die KK (Barmer) das ablehnen würde.


    Also haben wir es nicht probiert...


    Mittlerweile hat sich einiges getan, u.a. bin ich nicht mehr bei der Barmer und ich bekomme in Kürze meine neue OmniPod - zunächst für 3 Monate - und ich freu mich IRRE!!!


    Was ein CGM bringt, ohne dass DU die Werte ablesen kannst?


    Dass Dein Arzt sie liest... mehr nicht... das tut meiner auch, mit dem Lesegerät oder dem Zuckergerät - je nach dem... also von daher... Keine Ahnung, bissel komisch finde ich es schon!


    Anderer Arzt eine Option?

  • Du bekommst bei dieser Methode überhaupt keine Rückmeldung.
    Erst wenn der Arzt die Kurven ausgelesen hat, kann er mit Dir den Therapieverlauf besprechen.
    Ich persönlich halte diese Methode für nicht Zielführend.
    Hier werden die Vorteile einer CGM überhaupt nicht genutzt. Das einzige ist, dass der Arzt mit Dir eventuell Deine Therapiefehler aufzeigen kann.

  • Hallo Nani 77, Danke für Deine Antwort!
    Und herzlichen Glückwunsch, dass Du Deine Pumpe bekommst!!! :)


    Ich bin Typ 1, seit September 2015, also recht neu. Aber diese Probleme, genügend Teststreifen zu bekommen, sind auch bei Typ1 nicht selten, hab ich schon öfter gelesen, obgleich es eigentlich keine feste Grenze gibt, soviel wie eine/r braucht, zahlt die Kasse auch...


    Ich glaube eigentlich, dass ich keine Pumpe Probe trage, sondern nur ein CGM. Aber Danke für diese weitere Frage, die mir wohl nur diese Praxis beantworten kann.


    Tja, ein Wechsel, klar, aber wie gesagt, auch andere Ärzte geizen mit Teststreifen.
    Ich müsste also gleich zu Anfang fragen:
    - verschreiben Sie mir die Anzahl Teststreifen, die ich brauche,
    - sind sie mit mir parteilich oder mit der Krankenkasse,
    - verstehen Sie ihre Praxis als Ort, an dem Menschen im Mittelpunkt stehen oder handelt es sich hier um eine moderne Form der Gelddruckmaschine



    Aber ob ich darauf eine ehrliche Antwort bekomme :pupillen:


    Hallo Sannybessy,
    vielen Dank für Deine Einschätzung!
    Das trifft sich mit meinen Befürchtungen.
    Klar kann ich auch noch viel lernen, was ich besser machen könnte, aber das geht vielleicht auch ohne CGM, wenn sich eine/r von denen mal in Ruhe mit meinen Werten und mir hinsetzen würde. Ich schreibe ja nun wirklich jeden "Pups" auf...


    Liebe Grüße,
    Traute

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • ich hatte im Rahmen meiner Pumpentestphasen auch das CGM (2x). Der Arzt stellte mir damals die Pumpe, die in der Praxis verwendet wird. In deinem Fall scheint die Ärztin deinen Verlauf alleine sehen zu wollen und will dann offensichtlich eine Entscheidung treffen, was zu ändern ist. Trag das Ding einfach und mach nichts anders als sonst. Durch das CGM wird man natürlich, meist positiv, beeinflusst - vielleicht will sie nur deinen Alltag sehen - für dich hat das höchstens einen sekundären Effekt. weil du aktuell nichts siehst! Streiten dafür, naja - ist nur zur Diagnostik und nichts langfristiges!
    cd63

    Grüße nest

  • Ich bin Typ 1, seit September 2015, also recht neu. Aber diese Probleme, genügend Teststreifen zu bekommen, sind auch bei Typ1 nicht selten, hab ich schon öfter gelesen, obgleich es eigentlich keine feste Grenze gibt, soviel wie eine/r braucht, zahlt die Kasse auch...


    Pumpenkandidaten bekommen sicher mehr als ICT´ler, das ist auch berechtigt - aber im Einzelfall könnte das deine Ärztin begründen.
    cd63

    Grüße nest

  • Hallo Traute,
    ich hatte vor ein paar Monaten auf meinen Wunsch hin für 5 Tage ein CGM. Die Werte wurden zwar erst nach der Woche von der Ärztin ausgelesen (also vom Empfänger auf den Computer gespeichert und in Kopie für mich auf USB) aber ich hatte die ganze Zeit den Empfänger an der Frau und auf dem wird ja schön der Verlauf des Gewebezuckers gezeigt. Außerdem konnte ich selbst die Alarmgrenzen am Empfänger einstellen. Vielleicht hat das deinen Ärztin auch gemeint mit Auslesen. Alles andere klingt maximal sinnlos...
    Diese 5 Tage haben mich sofort überzeugt, mir ein Libre zuzulegen. Die enorme Steigerung der Lebensqualität ist es mir wert (und vielleicht zahlt ja die KK, der Antrag geht Ende der Woche raus).


    Grüße aus dem Süden von K@rlina

    Beurteilen Sie mich nicht nach meinen Erfolgen. Beurteilen Sie mich danach wie oft ich hingefallen und wieder aufgestanden bin. (Nelson Mandela)

  • Hallöle,

    Liebe Listies,
    gestern war ich bei meiner Dia-Ärztin und sie meinte, es sei für mich wegen meiner schwankenden BR-Werte sinnvoll ein CGM für eine Woche Probe zu tragen. Dafür schreibt sie mir eine Befürwortung, die ich dann der TK vorlegen muss. Dass die Kostenübernahme schwierig ist, weiß ich. Ich würde mich aber trotzdem mit der Kasse darum streiten.
    Was mich sehr verwundert ist, dass ich es (ich habe keine Ahnung welche Firma,...) nur für eine Woche Probe tragen soll und dass ich kein Gerät bekomme, mit dem ich selbst die Werte ablesen kann. Das würde doch bedeuten, dass sich in der Woche für mich nichts ändert? Ich muss weiterhin so oft den BZ messen wie bisher und er meldet mir dann wohl auch nicht, wenn mein BZ über oder unter das Ziel hinausschießt.

    Ich habe ein CGM genau so Probe getragen. Allerdings wollte ich damit meine BZ-Einstellung überprüfen. Dafür war es sogar gewollt, dass ich die Werte nicht sehe, damit ich nicht dran-rumschraube und das Ergebnis damit verfälsche. Mir ging es insbesondere um die Nachtwerte. Es ist halt ein Unterschied wach zu sein und den BZ zu messen, als tatsächlich zu schlafen. Ich habe nicht vor ein CGM dauerhaft zu tragen.


    Bei der Auswertung haben sich interessante Dinge ergeben, da wir nun Kurven von 6 Tagen hatten, die aufeinander gelegt, die Probleme der BZ-Einstellung offenbarten. Ich habe es nicht von der Kasse bezahlt bekommen, da ja keine "lebensbedrohliche Situation" vorliegt. Das war allerdings jeden Cent wert.


    LG
    Ute

    "Halb voll oder halb leer?", fragt der Kopf.
    "Jeden Schluck genießen!", sagt das Herz.

  • Ute, das heißt, Du hast diese Woche selbst bezahlt??? :pupillen:


    Da Traute noch recht frisch dabei ist, könnte das der Hintergedanke sein, wie schon mal vermutet, dass "Fehler" aufgedeckt werden sollen oder eben Regelmäßigkeiten, die der BZ Verlauf zeigt...


    Hmmm... aber dann sollte man das auch ausgiebig mit seinem Patienten besprechen... ?(

  • Liebe Listies,
    ganz herzlichen Dank für Eure Unterstützung!
    Ich verstehe langsam ein ganz kleines Wenig mehr!


    Eigentlich wollte ich das CGM gerne tragen um herauszufinden, wie sich meine Werte bewegen und wie meine Wahrnehmungen mit den Werten zusammen geht. Damit ich meinen LADA besser verstehen lerne. Und natürlich auch um nächtliche Hypos aufzufinden und auch frühzeitig die Tendenzen zu Hypos tagsüber stoppen zu können und natürlich auch, um den BZ Anstieg nach Mahlzeiten überprüfen zu können.
    An meine Dia-Ärztin und ihr Interesse daran habe ich erst in zweiter Hinsicht gedacht. Schließlich lebe ich mit meinem LADA und bin für ihn auch verantwortlich. Diese ganze Praxis soll mir ja helfen gut mit dem DM1 umzugehen.
    Ich glaube das ist auch das, was mich so nervt, es ist keine "Beziehung" auf Augenhöhe! Und dazu gehört einfach auch latentes Misstrauen den Patienten gegenüber (in Bezug auf Teststreifen) und mangelndes Interesse mich als DM1-Patientin genügend aufzuklären.


    @ Ute
    Das CGM ist doch ganz schön teuer, oder? Wenn man das Probetragen selbst bezahlt?
    Ich finde Deine Einstellung, eben nicht zu wissen, wie sich der Wert verändert auch interessant und klug. Weiss aber nicht, ob der Ansatz für mich so passt. Muss nochmal drüber nachdenken. Es wäre bei meinen Fragen an meinen BZ wohl eher so, dass nur ein Teil beantwortet würde. Hm...


    K@rline
    ich frage sie danach, ob sie es so meint, wie Du es erlebt hast, das wäre eine Option für mich.
    Ich glaube es aber leider nicht, weil die Sprechstundenhilfe meinte, als ich sie auf dem Flur (!) danach fragte, ob ich dann die Werte in Realtime ansehen könne, dass dazu die TK noch das Lesegerät mit bezahlen müsse. Das war dann auch die ganze Antwort, denn auch der hätte ich hinterherlaufen oder rufen müssen. Meine Güte, ich bin Patientin und keine Bittstellerin, oder bin ich zu empfindlich???

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Hmm, Traute, ich will dich nicht desillusionieren, aber ich denke die TK ist zur Zeit nicht die Krankenkasse, bei der du die größte Hoffnung auf Übernahme haben solltest...


    Ich -und viele andere hier- befinden sich gerade im Streit mit der TK wegen Kostenübernahme für das Freestyle Libre System und da gehen die zur Zeit stur auf die Barrikaden und wollen nichts zahlen (wegen des Urteils des Bundessozialgerichts).


    Ich selbst habe Typ 1 seit 1993, bin schwanger, müsste so 10-14 mal am Tag messen, meine Diabetologin hat der KK ein tolles Gutachten geschrieben, warum sie die Kostenübernahme für notwendig erhält, die KK stellt sich stur.


    Es könnte aber natürlich sein, dass die KK sich eher an so einem zeitlich begrenzten Projekt beteiligt.
    (Hatte ich auch einmal vor der Pumpenbewilligung, ich glaube, das war ein System von Medtronic, was mein morgentliches Dawn-Phänomen beweisen sollte, konnte nur beim Arzt ausgelesen werden).


    Ich denke aber, dass das Probetragen alleine, wenn du dafür nur dne Sensor als Verbrauchsmaterial brauchst (Auslesegerät, Empfänger ist vermutlich Eigentum der Praxis) wahrscheinlich nicht sooo teuer sein wird.

  • Nachdem ich mich mit der Ärztin -mal wieder- darüber auseinander setzen musste, dass 400 Messstreifen pro Quartal zu wenig bei mir sind und sie mir auch nicht sagen konnte, bei welchen Gelegenheiten ich nicht messen soll:
    -vor den Mahlzeiten,
    -vor dem Schalten gehen,
    - vor dem Auto fahren,
    - oder wenn ich das Gefühl habe, dass ich unterzuckere,...


    400? https://rechtsfragenblog.de/is…hl-teststreifen-limitiert ... oder https://www.kvno.de/10praxis/4…011/anla_e2011/index.html ... die sagen das 600 kein Thema sind, bei "mehr" brauchts halt ne Begründung. 400 ist ein Witz und wie ich finde kurz vor Körperverletzung. 4 1/2 je Tag, incl. Fehlmessungen wie zu wenig Blut und Autofahrten. Gehts noch? Als Berufstätiger mit 2 Fahrten je Arbeitstag sind das alleine 120 Streifen für die Fahrerei.


    Frage: Hast du über ein Libre nachgedacht? 2 Sensoren und damit 4 Wochen incl. Messgerät mit 8h Puffer für 170€. Mir hats sehr geholfen meinen Lada zu verstehen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich glaube das ist auch das, was mich so nervt, es ist keine "Beziehung" auf Augenhöhe!


    Hallo Traute,


    ein verblindetes CGM ist nun wirklich nicht dazu geeignet, dass Du unmittelbar reagieren kannst. Vielleicht hat Deine Dia Doc kein anderes, vielleicht traut sie Dir aber auch nicht zu, mit dem CGM selbständig umzugehen. Manche Ärzte neigen dazu, Patienten zu entmündigen. Allerdings sollte man ein CGM eigentlich nicht ohne ausführliche Einweisung benutzen. Man muss sehr genau über die Wirkkurven des Insulins und über die ICT bescheid wissen, sonst besteht die Gefahr, dass man durch zu schnelle Korrekturen Unfug macht oder Kurven völlig falsch interpretiert und dementsprechend falsch handelt. Da Du noch relativ neu dabei bist und wenig strukturierte ausführliche Schulungen hattest, sieht Deine Ärztin u.U. dieses Risiko. (An dieser Stelle sei zugegeben, dass ich mir nach 3! Monaten Diabetestherapie ein CGM zugelegt habe und dies ohne weitere Schulung alleine verwendet habe und es hat super geklappt)
    Ich würde es an Deiner Stelle trotzdem machen. Wenn Du Bewegung, Essen und Insulineinheiten sorgfältig dokumentierst, kann man im Nachhinein gut beurteilen, wo es grundsätzlich an der Einstellung hakt. Ewig hält der Effekt nicht an, da sich der Diabetes immer wieder verändert, besonders auch am Anfang.
    Grüße
    Ikebana

  • Hallo Leila,
    Danke für deine Einschätzung!
    Und doll Daumen drück, damit diese besch... TK endlich zahlt.
    Ich finde das so sehr unwürdig, ich kann gar nicht sagen, wie wütend mich das macht...


    Hallo Grounded,
    ich kenne das Teststreifeninfo und sage es der Ärztin auch jedes Mal. Sie meint, dass sie schon in Regress genommen wären, weil Patienten Teststreifen und Insulin verkauft hätten. Das mag ja sein, aber das kann zum einen nicht an anderen Patienten rausgehen und zum anderen soll sich doch deren Lobbyverein mit den Kassen darüber streiten, statt es an uns zu delegieren.
    Ja, das ist Körperverletzung und alles mögliche andere auch, z.B. Aufruf zur Gefährdung im Strassenverkehr (gibt es das?),... keine Ahnung was noch. Sollte ich die Teststreifen nicht bekommen, werde ich mir das schriftlich geben lassen und sie im Zweifelsfall verklagen, sollte mir deswegen etwas passieren.


    Libre, hm, hab noch nicht darüber nachgedacht. Es kostet Dich 170,--€ im Monat?
    Es hat keine Alarmfunktion, das finde ich am CGM so gut. Aber vermutlich ist ne kleine Lösung besser als keine. Und das kann ich mir gut vorstellen, dass es sehr hilfreich ist. Danke für den Tipp!
    Sobald es meinem Dackelmädchen besser geht, lese ich mich schlau.
    Nachher kommt die TA, drückt mir und ihr die Daumen! Da gibt es wieder Mittel und Akupunktur.
    Ich bin kein Mensch, wenn es meinen Hunden so schlecht geht...

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Hallo Ikebana,
    Danke für Deine Ideen und Deine Einschätzung!! Das hatte ich auch erwartet: eine gute Einweisung, ich war total sprachlos, als die nicht kam...
    Klar habe ich kaum Ahnung, aber das macht mich doch nicht zum Deppen, denken (wenn auch eingeschränkt seit Unterzucker und hohem Zucker ;) ) funktioniert schon noch. Und ich kann es nicht leiden, wenn mich jemand nicht gleichberechtigt behandelt.


    Vermutlich werde ich mir also noch einen Termin geben lassen und auf eine Einweisung und konkrete Besprechung bestehen, bevor ich den Antrag stelle. Das müsste ja eigentlich auch in deren Sinne sein, schließlich verdienen sie mit dem Verleihen des Geräts auch nicht schlecht...

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Liebe Traute,
    ich habe vor einigen Monaten auch das Dexcom CGM von meiner Dia-Praxis ausgeliehen bekommen. Eigenbeteiligung 100 Euro für Sensor etc. Den Sensor von Dexcom kann mensch durchaus nach Ablauf der Woche noch mal neu einschalten und damit hat frau für 2 Wochen das CGM, darauf hat mich auch miene Dia-Beraterin hingewiesen. Während des Gebrauchs konnte ich immer die aktuelle Kurve sehen, will heißen, du kannst durchaus kontrollieren, was da so gerade passiert. Aber ACHTUNG: Frau darf sich aber auch nicht verrück machen lassen. Ich habe ganz am Anfang eine leichte Unterzuckerung gehabt und gefuttert, was das Zeug hielt, weil der Wert nicht gleich hoch ging. Das war saudoof..., ist Messung im Gewebe und hat damit eine Zeitverzögerung. Aber wenn Du gelassen mit den Werten umgehst und erst mal nur beobachtest, ist es echt genial.
    Nach Ablauf der Zeit hat meine Dia-Doc das Gerät dann ganz ausgelesen und die Auswertung mit mir besprochen und meinem Dia-Tagebuch verglichen. Ist ne tolle Sache. Doch mich machen die Alarmfunktion ganz huschig und eigentlich brauche ich sie auch nicht. So bin ich doch mit einem (noch selbstbezahlten) Libre glücklicher.

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???


  • ich kenne das Teststreifeninfo und sage es der Ärztin auch jedes Mal. Sie meint, dass sie schon in Regress genommen wären, weil Patienten Teststreifen und Insulin verkauft hätten.


    Ist kein Argument. Nur weil JEMAND was illegales (Betrug) gemacht hat darf nicht ALLEN was verboten werden. Du hast das Anrecht auf eine ausreichende Versorgung mit Hilfsmitteln.


    Zitat


    Sollte ich die Teststreifen nicht bekommen, werde ich mir das schriftlich geben lassen und sie im Zweifelsfall verklagen, sollte mir deswegen etwas passieren.


    Kannst du vergessen. Weil DU als Fahrzeugführer für deine persönliche Verkehrstauglichkeit und -sicherheit verantwortlich bist. Nur du und sonst niemand. Mag sein, dass das im ganz bösen Fall mildernde Umstände geben könnte, aber mehr nicht. Baust du massiv Bruch und wird ein Zusammenhang mit einem UZ unterstellt - du sitzt in der Scheiße und nicht deine Ärztin. Du hättest keinen Beleg dass kurz zuvor noch alles OK gewesen war. Zudem kannst du bei deiner regionalen kassenärztlichen Vereinigung sicher eine Richtlinie einholen, bis zu welchem Umfang Streifen anstandslos gewährt werden. Wie beim verlinkten Nordrhein sind das 600 je Quartal bei ICT. Und wenn du dann im nächsten Quartal 575 Messungen laut Logbuch nachweisen kannst, hat deine Ärztin eigentlich kein Problem. Du kannst Ihr anbieten im Quartal ein Logbuchauszug (Streifenbilanz) zur Ablage zukommen zu lassen. Oder nach den ersten 400 eben ein Logbuch zu schicken, hochzurechnen was du noch brauchst - dann hat Sie ein Stück Papier, was begründet wieso diese Streifen notwendig sind. Ohne geht nämlich nicht. Meinem Diadoc schicke ich ein PDF mit allen Messungen, das kommt zu meiner Patientenakte. Der kann 1a nachvollziehen, wie viele Messungen / Abrufe ich gemacht habe.


    Das Libre kostet ca 120€ im Monat für Sensoren plus einmalig runde 60€ fürs Lesegerät. Es hat keine Alarme, aber eben einen Verlauf der letzten 8h im ca 15 min Takt (geglättete Kurve) seit dem letzten Auslesen. Zu Beginn kannst du also ohne Probleme erst mal loggen, was bei dir Sache ist. Du wirst dann später aus z.B. Messungen "90 min nach einer Mahlzeit" sehen, wohin dich die Reise führt. Du kannst Versuche an dir machen (wie 20g KH in Gummibären plus Insulin), wie schnelle KH und das Insulin bei dir wirken. Du wirst sehen, dass manche KH schnell sind, manche langsam. Bei mir hat sich JEDER Tiefflug bisher in der Stunde zuvor angekündigt. Die persönliche Lernkurve ist sehr steil! Und natürlich glaubst du am Anfang nicht alles was du misst. Ich hab z.B. chronisch tiefe Werte wenn ich nachts auf dem Arm liege, an dem der Sensor hängt. Wenn du also den Verdacht hast unbemerkt zu tief zu sein - das gleiche machen. Wenn Startbedingungen erfolgreich eingestellt Wecker stellen und messen. Bestätigt die Messung den Verdacht, dann kannst du handeln. Mittlerweile bin ich auf etwa 50 Streifen je Quartal runter, den Rest macht der Sensor. Bei mir ca. 9-12 Abrufe / Tag. Abweichungen zwischen Blut und Sensor sind da, aber waren nie dramatisch.


    Vorteil Libre: Du bist nicht auf die Kasse angewiesen. Die zahlt momentan sicher kein CGM (neue Methode) und mit der selben Begründung auch nicht das Libre.
    Nachteil Libre: Keine Alarme und Werte gibts nur, wenn DU aktiv den Sensor abfragst. Das System dokumentiert also nur. Aber DU siehst es und musst nicht "blind" vor dich hinwursteln und vor allem bekommst du eine Info über den aktuellen Trend. Und kennst du etwa die Lage des Sensors in Relation zum Bluttest (der Offset ändert sich kaum), hast du eine "Flatrate". Du wirst sehen, dass dir 10-30 Punkte Abweichung eigentlich egal sind wenn du zugleich die Info bekommst "recht flach" oder "steil steigend/fallend". Heiß duschen treibt bei mir z.b. das Sensorsignal IMMER nach oben. Tippe auf ein Durchblutungsthema.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Liebe Rotefeli und lieber Grounded,
    herzlichen Dank für Eure Infos!


    Und an Alle, ganz herzlichen Dank für Euer Mitdenken und Mitteilen! Ich hab mich davor ganz alleine gefühlt mit all dem "Sch...", nun überhaupt nicht mehr!


    Ich werde also diese Praxis wieder aufsuchen, sobald ich einen Termin bekomme und alles in Erfahrung bringen, was mit diesem Gerät zu tun hat und nur wenn es mir auch ermöglicht den aktuellen Stand selbst abzulesen werde ich den Antrag stellen!
    Und ansonsten ernsthaft über ein selbst gekauftes Gerät nachdenken, bzw. mich mit der TK darum streiten. Dazu muss ich nur erstmal all die Threads lesen, die es dazu schon gibt. Hab bislang immer einen Bogen darum gemacht und mich erstmal "nur" ums kleine Einmaleins gekümmert...


    Mensch Ikebana, nach drei Monaten hast Du Dich schon an ein CGM dran getraut, Wahnsinn. Du bist echt gut! Ich fürchte mich ein wenig vor der Technik...


    Ganz liebe Grüße und DANKE!!!
    Traute

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • Hallo Traute,
    warum brauchst du denn unbedingt die Alarme eines CGMS? Ich kann darauf verzichten. Hast du eine Hypowahrnehmungsstörung; wohl kaum, nach so einer kurzen Diabetesdauer? Glaub mir, ein CGMS ist nicht lustig das man einfach nur so haben muss. Ich glaube du hast da eine etwas falsche Vorstellung davon was es bedeutet ein CGMS mit all seinen Konsequenzen zu tragen.


    Ich bin mir nach deinen Schilderungen auch nicht ganz im Klaren darüber, welche Erkenntnisse du aus der Benutzung eines CGMS ziehen willst die du nicht auch durch Messungen erzielen könntest. Du schreibst,dass du unerklärliche Schwankungen hast, dann miss doch öfter den BZ und lass dir zusätzlich TS vom Hausarzt verschreiben. Ich glaube vielmenr wenn deine Ärztin dir nicht traut dass es vielleicht damit zusammen hängen könnte, dass deine aufgeschriebenen Werte nicht zu deinem HBA1c passen?


    Also das Libre hilft schon sehr weiter wenn man mit der dabei anfallenden Datenflut etwas anzufangen weiß und eben nicht auf die Alarme zwingend angewiesen ist. Vielleicht solltest du dich nochmals genau über die Vor- und Nachteile der einzelnen Systeme informieren.


    Also, nicht immer nur meckern und die Krankenkassen dafür verantwortlich machen, wenn man seinen Diabetes nicht in den Griff bekommt. Da hilft oft ein bisschen Nachdenken mehr als noch so teure Technik.


    Übrigens: Schwankende Werte sind bei dir evtl. die Folge einer noch andauernden Remi, da du ja erst im Sept. 2015 diagnostiziert wurdest. In deinem Alter ist es nicht so selten das dies über Monate oder Jahre noch anhält.

    2 Mal editiert, zuletzt von karlhof ()

  • Hi Traute
    Das wollte ich Dir auch eben noch ans Herz legen: schreib so viel Du kannst auf! Jede Veränderung, auch wenn es anfangs nervt, aber zum Vorlegen oder besseren Verständnis mit anderen, ob Arzt oder auch nur für Dich, ist es hilfreicher, wenn man dann mit klaren Kopf in einer ruhigen Minute nochmal alles nachvollziehen kann....
    Das schaffst Du :nummer1: , gib Dir auch Zeit dafür, ich habe lange gebraucht, in meiner Anfangszeit des Typ1 in den 80er Jahren war ich einfach nur verzweifelt und unzufrieden.................kein Internet, wenig Verständnis von den meisten, nur Arzt und Ehemann haben mich immer wieder aufgebaut! :thumbsup:

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub