Unterzuckerung, wie vermeiden, beseitigen, ohne viel an Süßigkeiten einzunehmen?

Ist situationsabhängig. Traubenzucker hab ich immer dabei, weils halt rasch den Zucker hochtreibt. Wenn der Zucker aber noch nicht zu tief ist, greif ich nach Möglichkeit auch lieber zu einer Frucht, Brot oder was anderem. Diese Woche hab ich den Zucker mit einer Banane wieder stabilisiert. Geht natürlich länger als beim Traubenzucker oder mit zuckerhaltigen Getränken, also nichts, wenn man schon in der Hypo drin ist. Eine bessere Alternative wüsst ich nicht, ist halt das Schicksal, dass wir den Zucker selbstständig regulieren müssen, da lässt es sich nicht vermeiden, dass nicht immer alles im Optimalbereich ist.

Hi,

ich glaube, man sollte sich da nach anderen Ernährungssünden absuchen. Gegen Hypos muss man bei vernünftiger Einstellung eigentlich nicht so viel gegen essen, dass man davon dick wird. Bei mir sind das höchstens mal 160 Kalorien am TAg, das wären aber dann schon 4 KE und das kommt wirklich selten vor. Ich brauche sehr wenig, andere mögen vielleicht gegen eine schlimme Hypo auch mal mehr brauchen, aber wenn man dann so viel isst, dass man wieder spritzen muss, ist es eigentlich zu viel und wirkt nun auch nicht schneller.
Wenn ich nicht zunehmen oder abnehmen möchte, achte ich darauf, nur mit Zucker (Cola, Saft, TZ, Gel) zu korrigieren, da dann keine zusätzlichen Fettkalorien anfallen. Also keine Schokolade oder Kekse. Wenn Zucker zu kurzfristig ist, dann tatsächlich Pumpernickel. Ausserem muss man dann halt ggf. bei der nächsten Mahlzeit etwas kürzer treten. Die ICT machts ja möglich.
Beim Sport ist es tatsächlich etwas diffizieler, ich nutze Zeiten, in denen die Basalwirkung abgeflacht ist (morgens und abends), für Ganztagesunternehmungen wie Skiurlaub oder Wanderungen reduziere ich die Dosis. So oder so verbraucht man beim Sport mehr Kalorien als man zuführen muss.
Ansonsten bliebe noch, die Basaldosis recht knapp einzustellen und dann eben häufiger zu korrigieren. Das optimiert aber nicht die EInstellung, deshalb mache ich es eher umgekehrt und futtere halt ab und zu nach.
Der Figur hats bisher noch nicht geschadet.

Grüße
Ikebana

Ich bin auch wieder auf Traubenzucker umgestiegen, die Gummibärchen die ich vorher hatte, waren einfach zu lecker und ich habe dann oft zuviel erwischt. Jetzt mit Traubenzucker passiert mir das nicht, das Zeug schmeckt einfach nicht gut genug.
Gestern abend hatte ich ne kleine Hypo, die ich mit einer Kugel Eis gepackt habt, kam gerade mit Rad passend an der Eisdiele an

Aber oft passiert mir das eigenlich nicht, weder beim Sport noch nach dem Essen. Aber ich achte auch drauf, was ich esse und bei LCHF braucht mensch nicht so viel Insulin, kann sich also auch nicht so schnell abschießen.

Zitat von profil

wie haltet ihr euren Blutzucker konstant verlässlich im Bereich des Zielwertes

Den Zustand gibt es bei einem Typ1 mit ICT eigentlich nicht immer, man muss jeden Tag ständig darum bemüht sein, den idealen BZ-Wert anzustreben. Bei sportlicher Betätigung ist noch mehr der BZ zu beobachten, genauso wie bei Ruhe auf dem Sofa.. Ersteres (Sport), immer schnelle BE`s bereithalten,( ich nehme anfangs nur 3-5 Schlucke (!) O-Saft und warte, sonst fährt BZ gleich wieder Achterbahn), Zweiter Fall (Sofa), dann mit Insulin langsam anfangen zu korrigieren...Kann aber auch nur für mich sprechen, solltest Du aber ausprobieren....und natürlich alles notieren

Diese Balance zu halten gehört zu den lebenslangen Aufgaben eines Typ1. Der Weg dahin ist manchmal mühselig, aber es lohnt sich.... Lebensmittel-Tabellen mit einem glykämischen Index helfen den Wirkungsgrad der einzelnen Produkte besser zu verstehen.

Liebe Grüße

Annette

@ Annette: Kannst du noch mal auf den Link sehen, der geht leider nicht.

Zitat von schlüti

Das ist eine sehr gute Frage. Denn als Penner oder Pennerin, ist das gar nicht so einfach zu handhaben. Ich treibe Sport (laufe 30 km pro Woche) esse gesund und mäßig und sehe bald aus wie Plumperquatsch , trotz aller Bemühungen. Die Basale Einstellung ist unter ICT einfach zu unflexibel. Bin gespannt......

Flexibel bist du nur mit dem Mahlzeiteninsulin vor dem Sport. Davon kannst du versuchsweise die Hälfte weglassen. Sonst funktioniert das wahrscheinlich nur mit weniger Basalinsulin, beim Sport schlank zu bleiben. Hat dann aber natürlich gleich wieder andere Nachteile.

Zitat von Ikebana

ich glaube, man sollte sich da nach anderen Ernährungssünden absuchen. Gegen Hypos muss man bei vernünftiger Einstellung eigentlich nicht so viel gegen essen, dass man davon dick wird. Bei mir sind das höchstens mal 160 Kalorien am TAg, das wären aber dann schon 4 KE und das kommt wirklich selten vor.

Da kann ich mich voll und ganz anschließen. Mehr als 1-2 BE pro Hypo sind ja meistens nicht nötig (gefühlt zwar oft schon, bringt dann aber die anschließende HypERglykämie gleich gratis mit).
Selbst bei 8 Hypo-BE ins Form von Saft, Traubenzucker, etc. bist du bei max. 400kcal.

Wenn man Traubenzucker nicht mag (wobei ich den ehrlicherweise nicht so schlecht zum mitnehmen finde, 1 Packung Dextro-Energen mit 8 Blättchen hat immerhin 4 BE und braucht dafür wenig Platz in der Tasche), finde ich Saft auch nicht schlecht (Traubensaft z.B. hat 16 g KH pro 100ml, dann kommt man mit einer kleinen Mini-Flasche auch recht weit). Alternativ sind auch diese Capri-Sonnen-Dinger nicht schlecht, die haben auch so ca. 1,5 BE pro Beutel.

Von Dextro-Energen kann ich (wer auch eine tieeefe Abneigung gegen die Sorte Classic hat, wenn man das als Kind schon in der Hypo essen musste...) die Sorte Zitrone empfehlen (bleibt auch bei langer Lagerung in normaler Konsistenz, ganz im Gegensatz zu "Magnesium") oder auch relativ neu "Johannisbeere" (schmeckt sogar fast schon gut ).

Als alternative Maßnahme hat bei mir unter ICT auch immer ganz gut die Taktik "Sport nach dem Essen mit halbem Bolus" funktioniert.

Ich versuche den Sport nach eine Mahlzeit mit halbem Bolus zu legen. Das funktioniert sehr gut. Ansonsten korrigiere ich nie mit Traubenzucker. Ich nehme dieses Quetsch-Obst. Da ist ca. 1 KE drin und man bekommt noch ein paar Vitamine dazu (hoffe ich jedenfalls). Das reicht meist für die etwas tieferen Zucker. Hypos haben sich seit dem Libre deutlich reduziert. Das Wichtigste ist und bleibt aber, dass man einen guten Blick bekommt, wie viele Kohlenhydrate im Essen drin sind und wie schnell sie im Blut sind. Dann komme ich um "schwerwiegende" Korrektur-BE herum.
Grüße K@rline

Gegen plötzliche Unterzuckerungen (nachts) habe ich immer so ein 0,2l Kinder Trinktütchen neben dem Bett stehen. Also Saft oder so was wie Caprisonne oder ähnliche "Fruchtsaftgetränke". Das wirkt meiner Meinung nach noch schneller als der berühmte Traubenzucker, kann nicht hart werden und man bekommt es immer runter (z.B. auch mit trockenem Mund). Für unterwegs habe ich immer diese mini Gummibärchentütchen mit. 1 Tütchen ist etwas weniger als 1 BE und das Zeug wird anders als Traubenzucker auch nicht hart, schmeckt und wirkt ähnlich schnell

Wo bekommst du diese Tütchen her? Ich kenne die nur aus der 1. Klasse Bahn, wenn ich mal ein Upgrade fahre. Kann mensch die kaufen??

Ich habe auch die Trinktütchen. Hohes C Apfelsaft. Gibt es in vielen Supermärkten, meinen hole ich beim Rewe meines Vertrauens. Die sehen so aus *klick* und haben knapp 2 BE und hauen gut rein bei Unterzuckerung. Überhaupt nuckel ich lieber Saft als dass ich kauen muss, wenn ich gerade schwächel.

Falls Du diese Gummibärchentütchen meinst, die gibt es ganz normal in jedem Lebensmittelgeschäft (z.B. Edeka) von z.B. Haribo, da sind in einer großen Haribotüte ganz viele kleine 1KE-Bärchentütchen drin, gibt es auch mit anderen Haribo-Gummisachen.