"EU-Projekt zielt auf Heilung von Typ-1-Diabetes"

  • Na ja, Menschen lassen sich zum Beispiel nicht 20 Jahre lang (1/4 der Lebenszeit) mit einer genau standardisierten Labornahrung füttern und sind bereit exakt 1 Stunde auf dem Laufband zu rennen.

    Mäuse kann ich im Labor aber ein halbes Jahr (1/4 der Lebenszeit) standardisiert füttern und gebe ihnen das Laufrad nur 1 Stunde pro Tag.

    Für die Grundlagenforschung sind solche Studien (noch) nicht zu ersetzen.


    Allerdings bin ich auch der Meinung, dass das Geld häufig in der Prävention besser ausgegeben wäre. Noch eine Studie, dass Übergewicht schädlich ist und welche Krankheiten dadurch ausgelöst werden, brauchen wir nicht. Solches Geld wäre in die Schulbildung (Ernährungslehre/ Kochtraining) und zusätzlichem Sportunterricht besser ausgegeben.

    Bei Mäusen wurde auch schon Krebs x-mal geheilt.

    Bei den Forschungen bezüglich Krebs ist das Problem, dass die Mäuse in den Studien meistens genetisch auf eine erhöhte Krebsrate hin gezüchtet wurden, meistens sogar auf eine bestimmte Krebsart.

    Bei einem Menschen ist Krebs aber eine multifaktorielle Erkrankung, nur 5 bis 10 % der Krebsarten sind genetisch bedingt.

    2011 war man kurz vor dem Durchbruch

    1994 war man schon kurz vor einem Durchbruch.:bigg


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Hm klingt ja gut. Aber das in die Praxis zu bringen um es für den normal Diabetiker Typ 1 anbieten zu können...

    Da ist eine Menge Geld und Zeit nötig. Und ob ich das noch erlebe, da zweifle ich ernsthaft dran.

    Nur schön das die Forschung uns Typ1er nicht vollends abgeschrieben hat.


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


    DanaRS 08/19 - nightscout 10/19 - Dexcom G6 + AAPS + xdrip 11/19 - Closed Loop 02/20 - SonyXA2 /Sony10iii- SonySWR50



    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Ich wäre auch für Prävention zu haben, aber da hat man es für Typ1 deutlich schwerer. Übergewicht is da eher unbeteiligt.

    Jedoch hilft das allen Betroffenen auch nicht wenn es schon zu spät ist.

    Man braucht Lösungen für Beides.

  • Versteht mich nicht falsch. Als Betroffene bin ich aus egoistischer Sicht natürlich total an solchen Forschungen interessiert. Und natürlich lässt es mich auch nicht kalt, wenn andere Menschen andere Erkrankungen haben.

    Dennoch frage ich mich manchmal wie lange bzw. ob wir uns denn Luxus Erkrankungen heilen zu wollen / zu können noch lange leisten können. Nicht unbedingt global , aber zumindest auf Deutschland bezogen hat Ethik einen enormen Einfluss auf unser Gesundheitswesen. Und um das nochmal zu betonen, natürlich bin ich grds froh darüber. Im Anbetracht der alternden Gesellschaft, Klimaveränderungen und damit verbunden auch Verdrängung aus Lebensräumen, Überbevölkerung und einer immer komplexeren und auch teureren medizinischen Versorgung kann ich mir durchaus vorstellen das es ab einem bestimmten Punkt nicht mehr darum geht ob wir etwas heilen können , sondern ob „wir“ das wollen und uns leisten können. Denn auch wenn es uns als soziale Wesen schwer fällt . Aus evolutionärer Sicht ist es recht einfach. Der stärkere ( gesunde/ beste Genpool) setzt sich durch, der schwächere nicht und stirbt idR. Rein rational betrachtet hat die Gesellschaft auch kaum Nutzen daran den „Schwächeren“ zu retten. Betrachtet man übergreifend was in naher Zukunft auf die Welt zu kommt, leiten dich daraus dann eben ganz andere Fragen ab.


    Und noch ein anderer Gedanke: Wir verstehen den menschlichen Körper als Ganzes noch gar nicht. Und wer kann schon mit Sicherheit sagen ob wir uns durch in den Eingriff in dieses komplexe System nicht noch mehr Baustellen in Form von Erkrankungen etc. schaffen? Natürlich gibt es strenge Vorschriften usw aber in Anbetracht der Lebenszeit unserer Spezies ist das Wissen und der Bestand der modernen Medizin einfach gering.


    Ich bin natürlich trotzdem gespannt was die Wissenschaft noch alles aus dem Hut zaubert. Vor allem bin ich aber dankbar, dass ich in einer Zeit lebe in der viele Erkrankungen zumindest im Groben verstanden und ,bezogen auf den Diabetes , recht „einfach“ behandelt werden können+ mir diese Behandlung zur Verfügung steht. Bezogen auf andere Erkrankungen und Behandlungen frage ich mich aber schon manchmal ob ich ( wenn ich betroffen wäre) das wirklich wollen würde bzw. ob man in einem gewissen Alter nicht auch zufrieden sein sollte über das Leben was man hatte..


    Ich hoffe mein ewig langer geistlicher Erguss klingt jetzt nicht zu negativ. Ich finde es aber wichtig das man zwischendurch schon mal die Frage stellt ob man wirklich alles behandeln oder heilen sollte. Und ich denke diese Frage wird sich in Zukunft zwangsläufig auftun, auch wenn wir es nicht wollen.

  • Wenn ich so an das Thema heran gehe, dann sind wir, unter anderem, wieder bei Selektionen, beispielsweise bei geistig oder körperlich Behinderten.


    Ihrer Argumentation folgend, müsste man diesen Menschen, wenn für die Gesellschaft oder den Genpol nicht nutzbringend, ihrem Schicksal überlassen.


    Ich glaube nicht, dass das wirklich gewollt ist.

  • Wir sind wenn ich nicht irre ca. 8 Mrd. Menschen auf der Erde. Ich weiß nicht wieviele davon Diabetiker Typ I sind aber es sind sicherlich Millionen.

    In DE ist die Quote Typ-1 an der Bevölkerung etwa 1:200. Alleine in DE rund 400.000 plus Typ-2, was 10 mal wahrscheinlicher ist. Also bei 8 Mrd Menschen sind etwa 40 Millionen alleine mit Typ-1 zu erwarten. Also sofern die Wahrscheinlichkeit für Typ-1 überall gleich hoch wäre.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Seit wann sind wir hier im Forum denn bei „Sie“? 😉


    Und ja, das wäre auch eine Konsequenz. Ob das gewollt ist ? Momentan sicherlich nicht. Weder im gesellschaftlichen Kontext noch aus meiner persönlichen Sicht. Ich glaube aber das wir (leider) wieder an einen solchen Punkt kommen werden, aus den oben genannten Gründen.

    Wenn ich so an das Thema heran gehe, dann sind wir, unter anderem, wieder bei Selektionen, beispielsweise bei geistig oder körperlich Behinderten.


    Ihrer Argumentation folgend, müsste man diesen Menschen, wenn für die Gesellschaft oder den Genpol nicht nutzbringend, ihrem Schicksal überlassen.


    Ich glaube nicht, dass das wirklich gewollt ist.

  • Seit wann sind wir hier im Forum denn bei „Sie“? 😉


    Und ja, das wäre auch eine Konsequenz. Ob das gewollt ist ? Momentan sicherlich nicht. Weder im gesellschaftlichen Kontext noch aus meiner persönlichen Sicht. Ich glaube aber das wir (leider) wieder an einen solchen Punkt kommen werden, aus den oben genannten Gründen.

    Hast recht, ich schlafe noch halb, natürlich sind wir beim du :)

  • Mal ehrlich...das Typ1 geheilt werden kann...ich glaube das kaum einer von den hier anwesenden das noch erleben wird.


    In 100 Jahren...wer weiss...aber in den nächsten 20,30, 50, 70 Jahren - nein, ich glaube nicht daran.


    Bei Typ2 bin ich mir da schon weniger Sicher - die Erfolge die da schon in den letzten Jahren erzielt worden sind sind teilweise sehr vielversprechend. Es gibt ja jetzt schon nicht wenige Medikamente und Vorgehensweisen die einen Typ2 enorm verbessern können.


    Die Verbesserungen beim Typ1 in den letzten xxx Jahren zielen eigentlich immer "nur" auf das Handling ab - aber bei dem Thema Heilung stehen wir exakt noch da wo wir vor 100 Jahren standen...

    --

    Lean yourself ma not so far out of the open window raus - because the asphalt is oft nearer als you think!

  • Ich sehe das ein bisschen weniger streng. Die Tests an Mäusen sind ein erster wichtiger Schritt , den die Alternative wäre ja gleich mit Schweinen, Affen oder gar Menschen loszulegen.


    Auch das Veröffentlichen solcher Ergebnisse ist für die Wissenschaftler und die Gesellschaft wichtig, im Austausch kann die Entwicklung beschleunigt werden und ja, man muss auch die Finanzierung sichern.


    Wo ich völlig zustimme, ist dass die Kommunikation schrecklich reißerisch ist und nicht seriös. Leider leben wir in einer so lauten Welt, wo sich Leute Reputation und hohe Gehälter sichern können, indem sie unhaltbare Versprechungen machen, aber dann selten im Nachinein daran gemessen werden.


    Was das Patentieren betrifft, ist auch das schwierig, denn einerseits muss solche Forschung mit vielen Fehlschlägen finanziert werden, andererseits sieht malochst auch, dass die Pharmaindustrie eigentlich immer höchste Gewinne einfahren, sehr hohe Gehälter bezahlen , so dass ein staatliches Eingreifen in die Preisbildung angesichts der ständig steigenden Gesundheitsystemkosten angebracht sein könnte. Betrachtet man die gerade neu Erlassene EU Regelung (ich weiß gerade nicht, ob schon durch oder noch Vorschlag) geht es aber eher in die andere Richtung. Die Pharmaindustrie wird dafür belohnt, dass sie ihre Medikamente überall in der EU vertreiben und andere für die Gesellschaft wertvolle Maßnahmen ergreifen indem der Patenschutz verlängert wird. Das finde ich deshabl bemerkenswert, weil die EU und auch Deutschland an anderer Stelle kein Problem mit Zwang zu agieren ( siehe Heizungsregelungen, Autoabgasrefelungen, Medizintechnikzulassung, Schuldengrenzen, Rechtsstaatlickei - ich sage damit nicht, dass ich viele dieser Zwänge nicht für richtig halte).

  • Ich ziehe mal parallelen zum Auto: Wenn ich mir Stoßstange verbogen habe kann man die evtl. wieder ausbeulen, wenn sie aber weggerissen ist kann man die nur noch ersetzen.


    Ähnlich wie beim Diabetes. Wenn die Betazellen erstmal weg sind, dann könnte man nur noch die Bauchspeicheldrüse ersetzen. Und wie weit wir bei dem Thema sind...nunja... ;)

    --

    Lean yourself ma not so far out of the open window raus - because the asphalt is oft nearer als you think!

  • Wenn ich mir Stoßstange verbogen habe kann man die evtl. wieder ausbeulen, wenn sie aber weggerissen ist kann man die nur noch ersetzen.

    Dein Auto ist aber auch kein Organismus, welcher entwicklungsfähig ist und Potential zur Selbstheilung besitzt.


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Dein Auto ist aber auch kein Organismus, welcher entwicklungsfähig ist und Potential zur Selbstheilung besitzt.

    Ohhh, dann kennst Du mein Auto aber schlecht... :D :D


    Nein, im Ernst: Da hast Du natürlich recht, und das das in gewissen Grenzen auch funktioniert zeigt ja immer mal wieder die Restfunktion - wenn man noch eine hat - die einem immer mal wieder vorgaukelt dass man ja gar nix hat...


    Aber wie gesagt - wenn die Zellen erstmal komplett "ausgemerzt" sind, dann ist schicht im Schacht - da is nix mehr was sich selber heilen könnte.


    Bei Typ2 ist ja noch was da was man erhalten kann - da kann man viel, oft sogar sehr viel machen... Resistenz verbessern, Ausschüttung erhöhen, und, und, und.


    Aber uns 1ern werden keine neue Betazellen wachsen - das wird einfach nicht passieren!


    Aber was ich mir vorstellen könnte wäre dass irgendwann ein Stoff, ein Enzym, ein was-weiss-ich gefunden wird, dass die "Fresszellen" stopt, die die Betazellen angreifen.

    In diesem Szenarion könnte ich mir vorstellen, dass man einen Typ1 dann quasi aufhalten kann wenn man ihn rechtzeitig erkennt und noch so viele Zellen erhält dass man ohne externes Insulin auskommt.


    Aber wie gesagt...aktuell - und laut meiner Schwiegertochter, die in der Medizinforschung tätig ist auch nicht in naher Zukunft - seh ich sowas nicht.

    --

    Lean yourself ma not so far out of the open window raus - because the asphalt is oft nearer als you think!

  • Es ist bekannt, dass 95% aller Medikamente, die an Mäusen getestet wurden, bei Menschen versagen. Die Fehlerrate ist somit extrem hoch. Jedoch werden Forschungsprojekte von Wissenschaftlern oft nur dann finanziert, wenn sie Erfolge an Mausmodellen vorweisen können.


    Obwohl Typ 1 Diabetes eine Autoimmunerkrankung ist, unterscheidet sich das Immunsystem von Mäusen erheblich von dem des Menschen. Das Immunsystem von Mäusen ist hauptsächlich auf die Abwehr von Krankheiten ausgerichtet, die sich aufgrund der Größe von Mausen, eher auf dem Erdboden verbreiten. Im Gegensatz dazu werden menschliche Krankheiten oft durch die Luft übertragen.


    Dies ist nur ein Beispiel für den Unterschied zwischen Mäusen und Menschen. Mäuse und Ratten können auch Nahrungsmittel zu sich nehmen, die für Menschen höchst unverträglich wären.

    Außerdem bekommen Mäuse in freier Wildbahn keinen Typ 1 Diabetes, von verschiedenen Krebsarten ganz zu schweigen.


    Man sollte sich Fragen, ob solche Forschung wirklich notwendig ist, und nicht nur Beschäftigungstherapie für Wissenschaftler.

    Jedenfalls muss sich was ändern, sonst gibt es keinen Fortschritt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Hype ()

  • Sorry, das ist dümmlicher Sozialdarwinismus.


    Ich finde es sehr richtig Krankheiten auch unter einer evolutionären Sicht zu betrachten, dann könnte man evtl. besser begreifen in wie weit Umweltaspekte bei der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind. Oder ob man bei Beachtung von evolutionären Dynamiken nicht z.b. die Krebstherapie, oder die Therapie von psychischen Leiden verbessern kann.

    Das ist das Ziel der evolutionären Medizin.

    Daraus aber eine proto-faschistische Legitimierung für Euthanasie oder die selektion von kranken Menschen zu zimmern, ist das dümmste was man mit der Evolutionstheorie bewerkstelligen kann.


    Man will die Überbevölkerung verhindern? Dann sorge man dafür das Menschheit gesünder wird, bessere Bildung, besseren Lebensstandard, zugang zu Verhütungsmitteln dann geht die Geburtenrate zurück.

    3 Mal editiert, zuletzt von Hype ()

  • Du scheinst dich besser auszukennen als ich 👍. Wenn man mit Mäuseexperimenten nichts lernt, dann sollte man es sogar verbieten für solche Fälle, denn dann muss man das Tierwohl höher werten.

  • Na dann verzichten wir doch einfach auf sämtliche Mäuseexperimente und testen den Spaß gleich am Menschen.

    Hat man in den 1930ern und 40ern ja schließlich auch schon erfolgreich gemacht und aus rein wissenschaftlicher Sicht gar nicht mal so erfolglos. Gut, Moral, Ethik und Co muss man da außen vorlassen, aber wer will sich schon mit solchen Kleinigkeiten aufhalten, Kollateralschäden werden eingeplant und unter den 8 Milliarden Menschen auf der Welt lassen sich wohl ein paar Zehntausend finden, denen man mit ein wenig Überheblichkeit und Ignoranz das Recht auf Leben, Würde, Unversehrtheit und das ganze Zeug absprechen kann. Fortschritt erfordert eben Opfer. Soweit der Ausflug ins Land des Zynismus.


    Dass eine Maus kein Mensch ist, sollte wohl klar sein. Warum die kleinen Kerlchen ebenso wie Ratten gerne für Forschungszwecke verwendet werden, ist in Anbetracht ihrer Reproduktionsfähigkeit, den günstigen Lebenskosten und der Tatsache, dass sie von vielen Menschen als Ungeziefer wahrgenommen werden , wohl ebenfalls selbsterklärend und sagt vermutlich mehr über uns Menschen als über die Tiere aus. Und dass nicht jede Forschung in diesem Bereich sinnvoll ist, zweifle ich nicht an. Allerdings stellt sich die Frage, was die Alternative wäre. Ganz auf Forschung verzichten? Versuchs"Objekte" verwenden, die dem Menschen ähnlicher sind? Vielleicht Menschenaffen? Man stelle sich den Aufschrei vor, der dann durch breite Teile der Bevölkerung gehen würde, immerhin hat ein Affe ja soviel mehr Wert als eine Maus. Oder doch gleich am Menschen testen? Todkranke oder Schwerverbrecher vielleicht?

    Ich habe nicht die genauen Zahlen im Kopf, aber auch bei "Menschenversuchen" kommt nur ein Bruchteil der getesteten Medikamente dann tatsächlich auf den Markt.

    Wenn jemand eine akzeptable, mit den allgemeinen Moralvorstellungen kompatible und dabei effektive Lösung für dieses Problem hat, ist ihm Ruhm und Dankbarkeit garantiert. Aber so leicht ist das nicht. Ethikanträge in der Forschung sind ein heißes Eisen, spätestens dann, wenn es wirklich an Menschenversuchen geht. Ich habe selbst erlebt, dass Forscher vielversprechende Ansätze nicht weiter verfolgt haben, weil die bürokratischen Hürden die Hölle waren. Irgendwann wird KI vermutlich ein heißer Anwärter, wenn es um die Modellierung von organischen Prozessen geht. Aber zum einen ist das noch ferne Zukunftsmusik, zum anderen wird auch in diesem Bereich das Thema Ethik gerade mal wieder heiß diskutiert. Ist das nun gut oder schlecht?


    Nichtsdestotrotz: ich glaube, dass es weiterhin Verbesserungen in der Behandlung und vielleicht auch noch zu meinen Lebzeiten eine Heilung geben wird. Ob sie für alle finanziell erschwinglich sein wird, steht dabei auf einem ganz anderen Blatt. Aber hey, ein bisschen Optimismus wird wohl noch erlaubt sein.

  • Du scheinst dich besser auszukennen als ich 👍. Wenn man mit Mäuseexperimenten nichts lernt, dann sollte man es sogar verbieten für solche Fälle, denn dann muss man das Tierwohl höher werten.

    Das steht dort nicht.

    Ich wollte bloß darauf hinweisen dass Experimente an Mäusen oft sinnlos sind, und man sich das vor Augen halten sollte, wenn mal wieder irgendeine Krankheit an Mäusen geheilt wurde.


    Das bedeutet noch lang nicht, auf Experimente mit Mäusen zu verzichten wenn diese Sinn machen.

    Es bedeutet lediglich mal kritische Rückfragen an die Wissenschaft zu stellen, die trotz Milliardenbudgets Patienten immer vertröstet, wenn es um neue Therapieansätze, oder gott bewahre, Heilung geht.


    Die Politik steht unter ständiger Beobachtung der Öffentlichkeit, und muss sich gerechtfertigter Kritik aussetzen und sich erklären. Bei Wissenschaft und Medizin sollte es genauso sein.


    Eins sollte auch klar sein - Wenn es in dem Tempo wie bisher weitergeht, wird es in Zukunft keine signifikanten Verbesserungen geben. Warum sollte man das akzeptieren?

    2 Mal editiert, zuletzt von Hype ()

  • Na dann verzichten wir doch einfach auf sämtliche Mäuseexperimente und testen den Spaß gleich am Menschen.

    Hat man in den 1930ern und 40ern ja schließlich auch schon erfolgreich gemacht und aus rein wissenschaftlicher Sicht gar nicht mal so erfolglos. Gut, Moral, Ethik und Co muss man da außen vorlassen, aber wer will sich schon mit solchen Kleinigkeiten aufhalten, Kollateralschäden werden eingeplant und unter den 8 Milliarden Menschen auf der Welt lassen sich wohl ein paar Zehntausend finden, denen man mit ein wenig Überheblichkeit und Ignoranz das Recht auf Leben, Würde, Unversehrtheit und das ganze Zeug absprechen kann. Fortschritt erfordert eben Opfer. Soweit der Ausflug ins Land des Zynismus.

    Den menschlichen Kolleteralschaden der entsteht, wenn man nichts tut oder die Situation so wie bisher handhabt, hast Du natürlich vergessen.

    Ist es ethisch zu rechtfertigen, Menschen leiden zu lassen und sie immer wieder zu vertrösten, weil man gerade mit Mickey Maus im Labor beschäftigt ist?


    Ich weiß also nicht, worauf du hinaus willst mit Deinem Beispiel.

  • Ich kenne es aus anderen Foren, dass Diskussionen um Tierversuche IMMER ausarten.:pupillen:

    Diese Diskussionen sind nämlich schwierig, weil es nicht die ultimative Lösung gibt.

    Keiner möchte ein Medikament als Versuchsperson als Erster nehmen, mit den Folgen, dass es schadet, eventuell sogar zum Tod führt oder schlicht nichts nutzt.
    Aber fast keiner möchte auch auf den medizinischen Fortschritt verzichten.
    Aber das Gefühl, dass empfindungsfähige Lebewesen, das sind schließlich Nagetiere, für einen stellvertretend leiden, ist auch schwierig auszuhalten.

    Unser Insulin wurde 1890 und 1900 übrigens zuerst an Hunden getestet. Auch alle Insulinanaloga müssen vorher ihre Wirksamkeit im Tierversuch beweisen.

    aber auch bei "Menschenversuchen" kommt nur ein Bruchteil der getesteten Medikamente dann tatsächlich auf den Markt.

    Und wehe, wenn dabei was schiefgeht...

    Tod bei Medikamententest offenbar durch toxischen Wirkstoff

    Zwischenfall bei einem Medikamententest in London


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼