Manchmal wirkt das Insulin einfach nicht

  • Das liegt bestimmt nicht am Cetirizin. Wie steht es mit Hormonen? Eisprung? kurz vor Periode? Da gibt es ab und an bei mir auch ma solche Phänomene...

  • Ich hab das manchmal, wenn ich nicht trinke (Ich bin ein echter Nichttrinker) und nur Kaffee bringt es auch nicht. Da hab ich schon Stunden dmit verbracht den BZ runter zu kriegen und nach der Ursache zu suchen, bis mir einfiel, mal ein großes Glas Wasser oder auch 2 oder 3 in mich reinzuschütten. Danach lief es dann wieder.

    Es ist wie es ist

  • Sofern der hohe Wert aus einer Kohlenhydratentgleisung entstanden ist, benötigt man die "normale" Korrektur, handelt es sich um hohe Werte anderer Ursachen (z.B. Resistenz) wird mehr Insulin für die Korrektur benötigt...

    LG
    Schaf

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  • Hormonelle Gründe (wie Eisprung etc.) scheiden vollständig aus.
    Eine Resistenz müsste doch immer da sein - oder? Das ist doch nicht plausibel, dass ich 4 Wochen lang Traumwerte bieten kann und dann plötzlich wirkt für etwa 8 Stunden das Insulin nicht mehr.


    Wie gesagt: Ich beobachte das weiter und versuche mich an der Ausschlussdiagnostik.
    Und wenn es doch an der Allergie (bzw. dem Entzündungsprozess) liegt, der durch Asthmaanfälle ausgelöst wird, dann ist es so und dann bleibt auch dieses Medikament aus dem Körper. Ich würde das bisher nicht so kategorisch ausschließen.

    Man sollte eigentlich niemals im Leben die gleiche Dummheit machen, die Auswahl ist schließlich groß genug (Bertrand Russell).

  • Probleme am Spritzort gibt es nicht - sieht alles o.k. aus. Ich spritze erst seit etwa vier Monaten und achte darauf, immer zu wechseln und auch den ganzen Bereich auszunutzen. Ich bin normalgewichtig (ca. 63 kg bei 170 cm) und habe eigentlich (bis auf die normalen "Alterserscheinungen" :whistling: ) keine Probleme mit Haut oder Unterhautfettgewebe (ist nicht soviel da, deshalb auch 4-mm Nadeln - mit allem anderen könnte ich an manchen Stellen vermutlich die Organe punktieren oder würde den Hüftknochen erwischen)

    Hallo,


    ich möchte hier keine Erklärung oder Lösung liefern, sondern nur einen kleinen Denkansatz.
    Du spritzt erst seit wenigen Monaten, sodass sich im weiteren Verlauf noch einiges umstellen wird.
    Aber wenn ich deine Zeilen betrachte, dann fällt mir auf, dass Du "sehr" kurze Nadeln verwendest.
    Und Du wirst vielleicht unterschiedliche Körperareale beim Injizieren verwenden.
    Aus meiner Erfahrung können diese beiden Kriterien, Nadellänge und Spritzstelle, deine Probleme auslösen.
    Du schreibst auch: "... dass das Insulin wirkt, aber über Stunden verzögert ...".
    Wenn ich lese, dass du mit "längeren" Nadeln als 4mm deine "Hüftknochen" punktierst, dann spritzt Du das schnelle Insulin scheinbar manchmal auch in den Oberschenkel (ca. 20cm unter dem Beckenknochen).
    Es ist leider so, dass im Allgemeinen die "Hüfte" sehr oft in den Taillienbereich verortet wird (teilweise sogar erschreckenderweise in den Nierenbereich), aber der Hüftknochen ragt am oberen Oberschenkel heraus.
    Deshalb vermute ich, dass der Oberschenkel auch Kurzeit-Spritzstelle ist.
    Wenn ich persönlich das Kurzzeitinsulin in den Oberschenkel injizieren, dann hat es deutlich verzögerte Wirkung.
    Auch die Nadellänge trägt zu einer unterschiedlichen Resorptionszeit bei.
    Je tiefer man die Nadel setzt, desto durchbluteter das Gewebe. Man hat an den Körperregionen unterschiedlich dickes Unterhautfettgewebsschichten, sodass sich auch hier unterschiedliche Resorpsionszeiten durch die Nadellänge entwickeln könnten.
    Und mich verwundert, dass man nicht mehr lernt, wie man lange Nadeln korrekt setzt.
    Ich bin sehr schlank und kann eine 13mm Nadel überall korrekt setzten, das Zauberwort heißt "Hautfalte".
    Nur für die kurzen Nadeln braucht man keine Hautfalte, dort wäre eine Hautfalte sogar ein Fehler.


    Es kann natürlich sein, dass ich deine Zeilen völlig falsch interpretiere, aber bei mir wirkt das Kurzzeitinsulin nur im Bauchraum schnell, woanders wirkt es deutlich langsamer.
    Im Konkreten wirkt Kurzzeitinsulin bei mir im Oberschenkel ähnlich wie Du beschreibst, über viele Stunden verzögert.


    Egal wie, viel Erfolg und mit Gruß


  • Du interpretierst meine Zeilen tatsächlich falsch: Ich spritze das Kurzzeitinsulin in den Bauch und das Basalinsulin in den Oberschenkel bzw. ins Gesäß. Der Bauch reicht für mich dabei allerdings auch eine Handbreit nach rechts und links vm Bauchnabel - dann bin ich an den Beckenknochen. Da ich mir das intakte Gewebe am Bauch auch nicht vorzeitig ruinieren möchte, achte ich natürlich auf den Wechsel der Spitzstellen.


    Da ich Krankenschwester gelernt habe (auch wenn es schon eine Weile her ist), kann ich schon spritzen geben - nicht nur subkutan. Und ja, es würde mir auch mit längeren Nadel gelingen, aber so im Restaurant oder während einer Fahrradttour finde ich den PEN mit den kurzen Nadeln wirklich praktischer.


    Ich werde schon herausfinden, warum das manchmal nicht wirkt. Wie gesagt: Spritzfehler, "gekipptes" Insulin oder mechanische Probleme bei den Medizinprodukten schließe ich tatsächlich aus (doppelt gemessen, PEN überprüft, und Insulinpatrone gewechselt). Vielleicht hat es sich ja inzwischen von selbst erledigt - passiert ja zum Glück auch manchmal im Leben.

    Man sollte eigentlich niemals im Leben die gleiche Dummheit machen, die Auswahl ist schließlich groß genug (Bertrand Russell).

  • .. Hm, mir fällt dazu auch nur noch ein Klassiker ein: Vielleicht besteht ein Zusammenhang mit Sport/ Bewegung?


    Ansonsten halte ich es für plausibel, dass deine BS nach ein paar Stunden zu hohen BZ mitspielt.



    By the way:

    Zitat

    Nur für die kurzen Nadeln braucht man keine Hautfalte, dort wäre eine Hautfalte sogar ein Fehler.

    Soll das heißen, dass dass INsulin dann nicht wirklich oder was ? Das kann doch nicht stimmen ?! 8|

    Hoping for the best but expecting the worst. :musicextreme:

  • Mit dem Sport experimentiere ich noch ein wenig. Im Allgemeinen kann ich sagen, dass der BZ nach körperlicher Anstrengung in einen völlig normalen Rahmen sinkt und ich z. B. bei längeren Wanderungen nicht ohne eine Stulle für Zwischendurch und ein paar schnellen KHs aus dem Haus gehe. Wie das im Sommer mit Skaten und Radfahren wird, muss ich dann einfach ausprobieren.
    Hoffentlich hat die Kasse bis dahin den Libre bewilligt, sonst vergesse ich im Geschwindigkeitsrausch bestimmt das Messen und falle auf dem Deich dann den Schafen vor die Hufe. ;)


    So im Alltag habe ich eigentlich konstant immer so die normale Bewegung (1-1,5 Stunden pro Tag) - im Winter natürlich weniger. An den Wochenenden sinkt mein Insulinverbrauch dann tatsächlich entsprechend, weil ich viel mehr draußen rumturne. Also das merke ich dann schon.


    Zu den Nadeln: Es ist egal, ob kurze oder lange Nadeln - das Insulin muss einfach im Unterhautfettgewebe landen. Das erreicht man je nach Nadellänge und "Speckschicht" dann entweder mit Hautfalte oder ohne. Ich kenne auch Leute, die an einigen Stellen auch mit einer 4 mm-Nadel noch ein kleines Fältchen machen müssen. Ich finde es ganz praktisch, z. B. im Restaurant oder auf dem Weihnachtsmarkt einfach kurz mal die Nadel in den kleinen Schlitz zwischen Hosenbund und T-Shirt "reinzuhauen". Also, mir wäre das mit der Hautfalte dann echt lästig.

    Man sollte eigentlich niemals im Leben die gleiche Dummheit machen, die Auswahl ist schließlich groß genug (Bertrand Russell).


  • Das scheidet wirklich aus. Denn es wirkt ja dann - aber mit 4-5 Stunden Verspätung.
    Ich werde das einfach mal beobachten und alles dokumentieren. Manchmal fällt der Groschen ja in Momenten, in denen man sich vom eigentlichen Problem einfach mal löst.
    Aber es haut mir meine ganze schöne BZ-Statistik um. Da gibt man sich soviel Mühe, um die 5,5 zu erreichen - und der Arzt denkt dann bestimmt, ich hätte Baguette; Pasta und Pommes in Mengen gegessen.

    Jap, das kenn ich nur zu gut. Wenn es dann aber wirkt geht es meist heftig ab.



    Ich bin ja schon fast der Meinung das es am Insulin liegt. Wohlmöglich doch nicht so gut wie es scheint?

  • Ich bin ja schon fast der Meinung das es am Insulin liegt. Wohlmöglich doch nicht so gut wie es scheint?


    Das wäre eine Möglichkeit. Bisher ist aber wieder alles so, wie es sein soll. Unter normalen Umständen wirkt das Novo Rapid, wie vorgesehen - also nach 10-15 Minuten beginnt die Wirkung und nach 2 Stunden hat es nur noch eine "Restwirkung". Nach 3 Stunden ist es so ziemlich vorbei. Je nach Geschwindigkeit der Kohlehydrate und Fettgehalt splitte ich auch kleinere Mengen und komme nach dem Essen wirklich selten mal über 150. Die 180 erreiche ich unter normalen Umständen nicht.


    Wenn diese sehr hohen Spitzen, die sich nicht korrigieren lassen, noch öfter auftauchen und ich finde keine plausible andere Erklärung, werde ich das beim nächsten Termin mit der Dia-Beraterin einmal ansprechen. Dann macht es ja evtl. Sinn, ein anderes Kurzzeitinsulin ausprobieren.

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  • Der Artikel trieft ja förmlich vor lauter Werbung.


    Ja, schon - aber ich nehme obwohl auch "vollschlank" - nur die 4 mm Nadeln und daher habe ich das schon mit Überzeugung losgeschickt. Wollte keine Werbung machen...

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

  • werde ich das beim nächsten Termin mit der Dia-Beraterin einmal ansprechen. Dann macht es ja evtl. Sinn, ein anderes Kurzzeitinsulin ausprobieren.


    Ich gehöre auch zu den LADAs und habe festgestellt, dass genau davon die Berater*innen keine Ahnung haben. Wir ticken schon noch etwas anders, das die jüngeren Typ1ler*innen, weil doch noch die eine oder andere Beta-Zelle selbst produziert. Das macht es einerseits einfacher - andererseit schwerer.


    Aber egal wie laut wir innerlich oder laut jammern: Wir sind spät dran und haben damit schon mal ganz viel Glück gehabt.

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  • In diesen o. g. Fällen hat das Insulin erstmal überhaupt nicht gewirkt - der BZ war dann eine Stunde nach dem Essen über 200 und auch eine (vorsichtige) Korrektur hat gar nichts gebracht. Nach 4-5 Stunden gab es offenbar eine Wirkung, BZ raste abwärts und immerhin ist es mir immer gelungen, das ganze mit Traubenzucker grade noch so abzufangen. Schön war das nicht...

    Diese verzögerte Wirkung liest sich sehr sehr ähnlich wie ein anderer Thread vor kurzem.
    Da war dies die Auflösung:
    Hohe Werte nach Hypoglykämischem Schock

    Zitat

    Das was ich als Bauchspeck definiert hätte, scheinen Lipohypertrophien (Fettablagerungen) zu sein. Diese, so der Arzt, absorbieren die Wirkung des Insulins -> Hohe Zuckerwerte und lassen das Insulin langsamer wirken -> Hypo-Schock trotz 3 Stunden nicht gespritzt.

    Also Knubbelbeulen die entstehen wenn man zu oft in die gleichen Stellen spritzt. (Bemerkenswert fand ich dass man es selbst wohl nicht umbedingt bemerkt)

  • Ich spritze erst seit etwa 3,5 Monaten und kann da wirkich gar nichts tasten - das mit dem Spritzstellenwechsel haben sie mir eigentlich in der Praxis sofort ins Hirn gestanzt und schon beim ersten Besuch ein schönes abschreckendes Foto gezeit :arghs:
    Wer weiß? Vielleicht ist es ja jetzt vorbei.
    Meine vorherige Diaberaterin hat sich auch nur in Lauten wie Ähm, Öh oder "Weiß ich jetzt auch nicht" geäußert. Aber ich habe das in der Praxis gesagt und vorgeschlagen, zu wechseln (es gibt da mehrere). Leider ist meine Wunschbetreuerin auch sehr stark frequentiert und mit den Terminen scheint es schwierig zu sein - aber für eine gute Beratung warte ich dann auch gern mal länger und nehme eher unbeliebte Zeiten in Kauf.

    Man sollte eigentlich niemals im Leben die gleiche Dummheit machen, die Auswahl ist schließlich groß genug (Bertrand Russell).


  • Ich gehöre auch zu den LADAs und habe festgestellt, dass genau davon die Berater*innen keine Ahnung haben. Wir ticken schon noch etwas anders, das die jüngeren Typ1ler*innen, weil doch noch die eine oder andere Beta-Zelle selbst produziert. Das macht es einerseits einfacher - andererseit schwerer.


    Aber egal wie laut wir innerlich oder laut jammern: Wir sind spät dran und haben damit schon mal ganz viel Glück gehabt.


    Ja, und das hat mich auch echt geärgert. Wenn einer keine LADAs will, soll er das einfach sagen.
    Das habe ich aber auch schon bei einem Arzt (Diabetologe) festgestellt. Erster Satz "Sie sind bestimmt kein Typ 1". Und dann war er beleidigt, als ich ihm gesagt habe, er möge einfach mal einen ganz entspannten Blick auf das Blutbild werfen. Und dann diskutieren wir diesen Punkt nochmal ganz neu. Er meinte dann, das sei aber nicht üblich, dass die Patienten die Blutbilder vorher bekommen. Darauf habe ich ihm dann gesagt, dass ich nur über BBs reden könne, die ich bereits gelesen habe und das würde ich ihm auch dringend empfehlen. Geht sonst schief :thumbdown:


    Dein Fazit stimmt natürlich: Das Glas ist mehr als halbvoll!

    Man sollte eigentlich niemals im Leben die gleiche Dummheit machen, die Auswahl ist schließlich groß genug (Bertrand Russell).