Widerspruch KK CGM Verfahren

  • Um den anderen CGM Verfahren Thread nicht zu kapern, eröffne ich hier einen neuen und bitte euch um Mithilfe, falls ihr hilfreiche Infos zur Vorgehensweise habt.


    Seit Januar 2017 sollen bei CGM Anträgen die Unterlagen wie BZ Tagebücher, ärztliches Gutachten...nicht mehr an die KK geschickt werden, sondern erst nach Aufforderung direkt an den MDK oder die Krankenkasse, Stichwort Umschlagsverfahren. ( Datenschutzgründe).


    In meinem Fall wurde von meiner Praxis also nur das Rezept für das CGM an die Krankenkasse geschickt. Heute kam die Ablehnung, ohne überhaupt vorherige Unterlagen zur weiteren Begutachtung anzufordern. Gründe: Bewilligung nur in Einzelfällen, Gutachten nötig, Nachweis von Therapiezielen und warum sie trotz BZ Messungen nicht erreicht werden können fehlen. Tagebücher fehlen.
    Ja wie denn nun? Es wurde nichts von allem angefordert, sondern per se abgelehnt.
    Darf die Kasse das so überhaupt? Es ist nicht mein erster Antrag, allerdings der erste seit dem GBA Entscheid. Ich gehe davon aus, dass denen eh alle Gründe vorliegen, aber das ist ja mal egal.


    Kann ich da mit einem Formfehler argumentieren? Ich bin also nun direkt im Widerspruchsverfahren und kann es nicht fassen, dass das ganze Theater schon wieder so losgeht.

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Hi,


    Ich bin noch relativ neu in diesem Thema, aber manchmal kann schon ein Telefonat helfen. Wenn Du irgendwelche Auflagen erfüllen musst, kann man das eigentlich relativ schnell klären, theoretisch.
    Bei mir war es so, dass schriftlich pauschal abgelehnt wurde, aber keine Alternativen aufgezeigt wurden. Nach einem Telefonat hörte sich dass alles ganz anders an, in der Ablehnung stand nur die Hälfte.
    Ich würde mir die schweren Geschütze bis zum Schluss aufbewahren.
    Wird schon klappen


    So long


    Stick

  • Ich habe auch erstmal bei TK angerufen,( ist sowieso jedes mal jemand anderes am Telefon!) Dann hört sich das ganze etwas anders an.
    Plötzlich sollte ich dem Antrag doch einfach widersprechen, 3 Monate BZ-Tagebücher und ärztliches Attest von Diabetologin vorlegen, warum ich das CGM brauche. Also das Telefonat verlief so ähnlich wie bei Stick69
    Jetzt warte ich seit Freitag auf Antwort.
    LG
    Annette

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Charlotta, bei mir war es genauso, zusätzlich noch eine Fristüberschreitung der KK... ich habe Widerspruch eingelegt und dazu noch einen Anwalt eingeschaltet. Es kam dann (von der Barmer) nur die Mitteilung, dass der Mdk eingeschaltet wurde. Das nächste Schreiben war dann die Genehmigung.

  • ja, bei mir war es auch so! Rezept an Medtronic, nach ca. 3 Wochen Ablehnung durch TKK, sofort Widerspruch mit Kopien der letzten 3 Monate meiner Aufzeichnugen, persönliche Gründe dargelegt plus Gutachten des Arztes (ohne HbA1c-Werte, weil nicht aussagekräftig) - und heute kam nach 1 Woche die Bewilligung.
    Ich hatte auch mit der TKK telefoniert. Ein Bescheid muss pünktlich rausgehen, deshalb erst die Ablehnung. Mir wurde dann gesagt, was ich mit dem Widerspruch senden soll - dass es dann so schnell und unkompliziert ging ist wirklich positiv!
    cd63

    Grüße nest

  • Hallo,

    Ein Bescheid muss pünktlich rausgehen, deshalb erst die Ablehnung. Mir wurde dann gesagt, was ich mit dem Widerspruch senden soll

    Bei mir war es so ähnlich. Ich hatte Probleme nach der Rezepteinschickung das Gutachten zu bekommen (Ärztin krank, dann Feiertage, dann Ärztin in Urlaub, dann wieder krank). Ich hab mehrere Male mit der TKK telefoniert und dann gesagt bekommen, dass ich erstmal eine Ablehnung bekomme, damit die Krankenkasse ihre gesetztlich vorgeschriebene Frist einhält. Ich soll dann, wenn ich das Gutachten habe, einfach Widerspruch einlegen und dann wird es bearbeitet.


    LG
    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Ich danke euch erstmal für eure Antworten.


    Die Krankenkasse hat bei mir weder Gutachten noch Tagebücher angefordert. Lt. Medtronic sollte das Rezept vom Diabetologen eingereicht werden und dann würde die Kasse alle Unterlagen, die sie benötigen bei der Praxis bzw. mir anfordern.
    Nicht mehr wie bisher alles zusammen sofort an die Kasse schicken.


    Ich habe nichts bekommen, außer die sofortige Ablehnung, mit dem Inhalt, dass keine Unterlagen eingereicht wurden und der GBA Entscheid nichts daran ändert, dass es eine Einzelfallentscheidung bleibt, die genau geprüft werden muss. Dies ist ohne Nachweise nicht möglich. Das ist mir schon klar, doch warum fordern Sie die Unterlagen dann nicht an? Damit wäre die Frist doch auch eingehalten worden? Die Ablehung erfolgte übrigens innerhalb von nichtmal 3 Wochen.


    Es ist jetzt nicht zu ändern. Ich werde morgen versuchen etwas Klarheit mit einem Telefonat zu bekommen, kann mir das Ergebnis aber schon denken.


    Es ist und bleibt einfach kurios und immer scheint eine Portion Willkür dabei zu sein. Ich kenne es ja schon aus vorherigen Anträgen, aber ich bin auch nicht mehr bereit, es so einfach hinzunehmen.

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  • Grundsätzlich handelt es sich um Verwaltungsakte, da Leistungen dadurch gewährt oder verwehrt werden. Ich würde der Ablehnung einfach widersprechen und auf § 35 (2) SGB X verweisen, da kein Grund für die Ablehnung dargelegt wird. Danach muss die Kasse begründen warum sie "Nein" sagt, was oft schwierig ist :)

  • So, nun habe ich mit einem tatsächlich kompetent und mit der Materie vertraut wirkendem Mitarbeiter meiner Krankenkasse telefonieren können.


    Fakt ist: Es ist und bleibt eine Einzelfallentscheidung, die einer genauen Prüfung bedarf. Daran ändert der G-BA Entscheid nichts.
    Einfach Rezept vom Diabetologen einreichen ( wie Medtronic es sagte) reicht nicht aus und wird abgelehnt.
    Therapieziele müssen dargelegt werden und nachgewiesen nicht mit herkömmlichen BZ Werten erreichbar sein. Das heißt, ein lückenloses, ausführliches Tagebuch der letzten 3 Monate.
    Ein Gutachten des Diabetologen, aus dem hervorgeht was oben geschrieben ist. Nachweise über schwere Hypoklykämien sind von Vorteil. (Notarzt, Krankenhaus...)


    Er sagte, dass nicht jeder Antrag zwingend zum MDK kommt. Je eindeutiger das Gutachten und das Tagebuch, desto eher wird ohne entschieden.
    Sie bearbeiten dort ca. 50 Anträge täglich, Tendenz steigend und je kompletter und offensichtlicher die Sachlage, desto schneller geht es und wird positiv entschieden.


    Soviel erstmal als Info, evtl. gibt es ja den ein oder anderen stillen Leser in einer ähnlichen Situation und dem hilft es.
    Ich bin jedenfalls nicht mehr so hoffnungslos, da meine Lage eigentlich eindeutig ist und das ist nachweisbar. Von daher hoffe ich mal weiter und lege nun Widerspruch mit allen Unterlagen ein.


    Schau'n mer mal.... :ugly:

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  • 50 Anträge am Tag das ist schon eine Menge, damit hatte ich nicht gerechnet.
    Danke für die Infos

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Ich habe auch regelmäßig mit meiner KK telefoniert als der Antrag für Pumpe mit CGM bei denen vorlag.
    Und ich hab auch zuerst eine Ablehnung bekommen, welches aussichtslos aussah, und dann am Telefon sah die Geschichte ganz anders aus.
    Also wäre auch mein Tipp gewesen den Hörer zu greifen, aber das hast schon gemacht :thumbsup:
    Viel Erfolg ^^

    LG Lydia

  • Wie das genau bei mir war, weiß ich ehrlich gesagt nicht, weil mir jeder was anderes erzählt hat...
    Die Krankenkasse sagte zuerst sie hätten kein Rezept für CGM bekommen, Medtronic sagte dann die KK noch nicht geantwortet und nachdem mein Versandhändler (bei dem ich die Rezepte eingereicht hatte) sich dann erkundigt hatte ist raus gekommen, dass die KK das CGM direkt abgelehnt hatte.


    Bei mir war es ja kein Neuantrag sondern eigentlich ein Pumpenwechsel innerhalb der Garantiezeit. Ich habe dann nochmal mit der KK Kontakt aufgenommen und die sagten mir, dass es wie eine erstmalige Verordnung gestellt werden muss. Dann wurde ein Gutachten erstellt, die Tagebücher der letzten drei Monte eingereicht und an die KK geschickt. Die hat dann den MDK eingeschaltet und ich musste dort auch wieder die Tagebücher einreichen.

  • Hallo,bei mir ist es genau das selbe Anfang Januar CGM an die Krankenkasse geschickt abgelehnt ohne die Unterlagen von Arzt anzufordern ich habe die Schnauze voll.


  • Hallo,bei mir ist es genau das selbe Anfang Januar CGM an die Krankenkasse geschickt abgelehnt ohne die Unterlagen von Arzt anzufordern ich habe die Schnauze voll.


    Hallo Paul Reinhard,


    Willkommen hier im Forum. So einfach solltest du es der Krankenkasse aber nicht machen. Rufe dort an, frage nach was du einreichen sollst und schreibe einen Widerspruch dem du die geforderten Unterlagen beifügst.
    Aber achte auf die Frist. Ich habe den Widerspruch vorab bereits telefonisch mitgeteilt. Das muss aber auch zusätzlich schriftlich geschehen.

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  • Und vor allen Dingen: Bitte um sofortige Weiterleitung deines Widerspruchs im Fall einer Ablehnung zwecks Bearbeitung durch den Widerspruchsauschuss. Erläuere aber trotzdem kurz, warum ein CGM bei dir indiziert ist - schließlich steht es im Hilfsmittelverzeichnis und dein Doc ist der Ansicht "du brauchst eins".

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Habe gerade beim googlen einen Artikel von RA Jan Twachtmann gefunden, der exakt das beschreibt, worüber ich hier berichtet habe und was einige von euch ja so erlebt haben.


    [url='https://rechtsfragenblog.de/das-neue-umschlagverfahren-fuer-den-versand-zum-mdk-fluch-oder-segen']https://rechtsfragenblog.de/da…-zum-mdk-fluch-oder-segen[/

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  • Der Bericht ist Super.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Ich kann verstehen, dass die Krankenkassen das Geld nicht raus hauen für Sachen, die nicht nötig sind. Aber manchmal fällt es mir wirklich schwer, sowas nachzuvollziehen.


    Nachfolgendes soll jetzt Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit nicht herabwürdigen...
    Ich hab fast 30 Jahre in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet und dabei auch immer wieder mal regulären oder Bereitschaftsdienst in der Aufnahme gemacht. Dabei ist es wirklich nicht selten vorgekommen, dass sich jemand nach einem Rückfall zur stationären Entgiftung vorgestellt hat. Entlassung aus der Klinik war am gleichen Tag vormittags, die Anzahl der bisherigen stationären Aufenthalte lag oft bei >100. Bei einem Satz von ca 200€ pro Tag und 10-14 Behandlungstagen im Monat läppert sich da ziemlich was zusammen. Kosten, die von jeder KK ohne Murren übernommen werden.


    Irgendwie kommt es mir so vor, als würde man Diabetiker mit einem "Kassengestell" abfertigen wollen, während andere eine Ray Ban bekommen.

    LG, Angi :urlaub


    Läuft bei mir. Nicht rund. Und rückwärts. Und bergab. Aber läuft

  • Nur kurz, ich schreibe heute abend im CGM Verfahren Thread den genauen Ablauf.


    Meinem Widerspruch wurde stattgegeben. Nach nichtmal 14 Tagen, ohne MDK. Ich habe eine Kostenzusage für 6 Monate, dann wird erneut geprüft.
    Ich könnte wirklich heulen vor Erleichterung. ;(


    Bis später.

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