Teststreifen Genehmigung bei CGM

  • Hallo zusammen, mir tut sich im Moment folgende Frage auf.
    Mein Sohn und ich haben Typ1, und seit Nov/Dez 16 das medtronic CGM.
    Heute wollte ich über Diaexpert Teststreifen für meinen 5 jährigen Sohn wie immer bestellen, dort sagte man mir das diese von der Krankenkasse abgelehnt wurden aufgrund des CGM man müsste ja nicht mehr messen und wenn dann sei medtronic dafür zuständig.
    Etwas irritiert über solch seltsame Aussagen, habe ich bei der Krankenkasse angerufen. Da wurde es noch kurioser.
    Es werden nur 50-100 Stück im Jahr genehmigt, da mein Sohn ja eine Pumpe mit CGM Hat braucht er ja keine Teststreifen mehr, deshalb genehmigt man nur 1-2 Packungen im Jahr!!
    Auf meinen Einwand, dass das CGM ja jeden Tag 2x kalibriert werden und und ich alleine zum Kalibrieren 800 Teststreifen im Jahr brauche und da darf nichts schief gehen, oder gar mal ein Wert zwischendurch gemessen werden...
    Ähm naja laut diadoc sollen wir zu jeder Mahlzeit blutig messen und ist der Wert Tags oder nachts zu tief messen wir natürlich auch blutig nach.


    Was haltet ihr davon und in wie weit ist das rechtens?


    Grüße
    Patrick

  • Normalerweise müßte dein DIA-Doc die Teststreifen für 2x messen am Tag verschreiben. Es kann natürlich sein das du dafür ein neues Jahres-Rezept brauchst.
    Da ich auch demnächst das CGM habe hat man mir diese Situation schon erklärt. Wenn ich dann die 750/800 Teststreifen im Jahr bekommen ist für mich alles Ok. Bei Kindern sollte das aber besser aussehen, also telefonieren ist da angesagt.
    Ich werde auch demnächst andere Teststreifen brauchen wenn mein BZ-Gerät mit der Pumpe kommunizieren soll.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Die Krankenkassen haben offensichtlich noch nicht verstanden, wie die Systeme zu betreiben sind. Wenn man ein CGM verschreibt, müssen mindestens die Teststreifen verschrieben werden, die zum Betrieb des Systems notwendig sind. Da CGMs noch nicht komplett zuverlässig laufen, ist es mit der Kalibrierung auch nicht vollständig getan. Zudem ist die Frage, ob man Therapieentscheidungen auf Basis des CGM fällen darf, noch nicht rechtlich schlussendlich geklärt. Es muss sich eben erst ein Standard herausbilden.
    Ich würde schriftlich bei der Krankenkasse Beschwerde einlegen und vom Arzt die Teststreifen verordnen lassen.

  • Glaube auch, daß Du da an einen SB mit wenig Ahnung geraten bist. Zweite Möglichkeit wäre, daß der/die SB wirklich dreist ist.


    Im letzten Quartal bekam ich vom DiaDoc noch 300 TS verschrieben.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Ich habe das CGM ja gerade für die Schwangerschaft auch und ich bekomme nach wie vor die normale Menge Teststreifen, auch wenn der DiaDoc und ich eigentlich nur darauf warten, dass die Kasse fragt ob wir noch alle Tassen im Schrank haben :whistling:


    Aber grundsätzlich sehe ich das auch so, dass man auf jeden Fall mehr Teststreifen braucht als die 2 am Tag zum Kalibrieren, zumal die Kassen zB für eine Pumpengenehmigung nachgewiesene 4 Messungen am Tag haben möchte und da ist ja wahrscheinlich auch noch nicht klar wie das laufen soll mit einem CGM.


    Würde auch Beschwerde einlegen bei der Kasse und das nochmal probieren. Ich drück die Daumen dass es klappt, ohne weitere Komplikationen.

  • Also ich rechnete dem DiaDoc vor, daß ich im Quartal mindestens noch 250 TS brauche..... absolutes Minimum! Auf's Rezept schrieb er dann 300.


    Deine KK wird das bei dem überschaubaren Zeitraum der Schwangerschaft wohl gelassen sehen. Sollte man jedenfalls meinen.


    :whistling:

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Ich fürchte das werde ich feststellen, mein DiaDoc wollte nichts mehr aufschreiben ohne Rücksprache mit der Praxis. Kann ich irgendwie auch verstehen, die müssen das nachher bezahlen. Ist aber schon frustrierend wenn man vom Ersparten den Rest des Quartals Teststreifen zahlen muss.. :S

  • Ich habe die aussage von der Diabetes Praxis bekommen das es keine mengenbegrenzung bei den Teststreifen trotz des CGM gibt. Ich verbrauche automatisch weniger Streifen würde aber auch, wenn ich benötige, die alte menge bekommen.

  • Man braucht ja eigentlich nur die Bedienungsanleitung des CGMs zu lesen und zu verstehen, dann weiß man, dass mindestens zwei Teststreifen zum täglichen Kalibrieren nötig sind und weitere Teststreifen für weitere im Handbuch genannte Situationen. Das kann keine Krankenkasse wegdiskutieren.


    Falls der Vertrag der Krankenkasse mit dem CGM Lieferanten allerdings eine Klausel enthält, dass der CGM Lieferant alle notwendigen Teststreifen zu liefern hat, dann muss man sich halt an diesen wenden. Dazu müsste man aber den Vertrag zwischen Krankenkasse und CGM Lieferanten kennen.

  • Hallo,
    Einfach neue aufschreiben lassen. Eventuell ohne Jahrerezpt. Quartalsbedarf aufschreiben lassen und gut. Das wird eigentlich nicht nachgeprüft, da rs Ermessenssche des Arztes ist.

  • Die Kasse prüft das nach, geht dann auf das Budget des Arztes und wenn er da drüber kommt, muss er das aus eigener Tasche zahlen. Deshalb sträuben die sich bei bestimmten Dingen so.


    Klar ist aber, dass es ganze ohne Teststreifen nicht gehen kann und man vom Arzt zumindest die Menge für die Kalibrierung bekommen müsste.

  • Die Kasse prüft das nach, geht dann auf das Budget des Arztes und wenn er da drüber kommt, muss er das aus eigener Tasche zahlen. Deshalb sträuben die sich bei bestimmten Dingen so.


    Das ist bei einem Nicht-Diabetologen so mit dem Budget, aber nicht beim Diabetologen.


    Zum Thema: Ich bekomme so viele Teststreifen, wie ich benötige bzw. haben möchte.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Das ist auch beim Diabetologen mit dem Budget so. Wobei er dann nicht aus eigener Tasche zahlen muß. Er muß sich erstmal "nur" den Aufwand machen, die medizinische Notwendigeit der Richtmengenüberschreitung zu begründen. Wenn das schief läuft, dann muß er zahlen.


    Aber mir ist nicht bekannt, daß denen pro CGM/FGM-Patient das Budget runtergekürzt würde. Sprich - das CGM/FGM ist ja Hilfsmittel und fällt nicht unter das Medikamentenbudget, anders als STreifen - solange er weniger für so einen Patienten verschreibt als die Richtmenge vorgibt, so lange macht er "plus" und kann sogar noch anderen Patienten was mehr verschreiben. (es kommt beim Budget ja nicht auf individuelle Überschreitungen an, sondern auf die Summe aller seiner Patienten).

  • Leider ist dieLogik genau so bescheuert. Ein Teststreifen gilt als Arzneimittel, ein CGM/Libre ist aber ein Hilfsmittel. Hilfsmittel sind nicht budgetiert, Arzneimittel aber schon. Somit schont jeder CGM/FGM Nutzer den Budgetpool, weil das Hilfsmittel auf eine andere "Kostenstelle" geht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Der Kasse wird es früher oder später egal sein was Hilfsmittel ist und was nicht wenn sie dauerhaft sowohl das teure CGM als auch die Teststreifen zahlen soll und dann wird die sich an den Arzt wenden und von dem entsprechend verlangen das zu ändern. Schätze die Ärzte wollen verhindern, dass ihnen die Teststreifen zur Last gelegt werden und reduzieren deshalb schon mal "prophylaktisch".


    Und der Kasse ist es im Zweifel auch egal ob die mehr Teststreifen notwendig sind oder nicht und der Arzt das entsprechend begründet oder nicht, an den Doc wenden die sich Ende des Quartals trotzdem wenn da was nicht passt, egal was sie uns Mitgliedern am Telefon erzählen.

  • Mein Diadoc sagte mir, dass ich soviel bekomme wie ich brauche. Muss ich öfter Kontrollmessungen aus welchen Gründen auch immer machen, bekomme ich mehr. Das heist ich bekomme 600 Stück und verbrauche sie nach Bedarf. Komme ich damit zwei Quartale hin ist es gut. Brauche ich mehr ist das auch in Ordnung.

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • ?( Hallo zusammen,


    auch ich habe einen Bedarf von ca. 250 TS pro Quartal errechnet. Mein Doc meint die Krankenkasse geht von 200 TS aus. Soll ich gleich meine Berechnung bei der Krankenkasse vorlegen und versuchen denen das zu erklären oder was würdet Ihr machen ?

  • Ruf doch mal deine KK an und frage nach was die dazu sagen bevor du es schriftlich machst.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • auch ich habe einen Bedarf von ca. 250 TS pro Quartal errechnet. Mein Doc meint die Krankenkasse geht von 200 TS aus. Soll ich gleich meine Berechnung bei der Krankenkasse vorlegen und versuchen denen das zu erklären oder was würdet Ihr machen ?


    ich bin nun auch ein CGM-Neuling und heute habe ich natürlich einiges studiert! Man kann immer wieder in den CGM-Unterlagen lesen, dass man nicht auf eine BZ-Messung verzichten kann. Mindestens 2 Kalibrationen und lt. dem Text auch vor Bolusgaben und wenn es Zu-hoch-Alarme und Zu-niedrig-Alarme gibt - das müsste eigentlich reichen, um die Teststreifen zu erhalten, die man nötig hat! KK sehen das gerne anders, aber man handelt ja nicht mit den Teststreifen,sondern braucht sie eben!!
    cd63

    Grüße nest

  • ?( Hallo zusammen,


    auch ich habe einen Bedarf von ca. 250 TS pro Quartal errechnet. Mein Doc meint die Krankenkasse geht von 200 TS aus. Soll ich gleich meine Berechnung bei der Krankenkasse vorlegen und versuchen denen das zu erklären oder was würdet Ihr machen ?


    Die Krankenkasse rechnet offensichtlich nur mit den notwendigen Kalibrierungen, das sind etwa 200 TS/Quartal. Damit käme ich aber nicht hin. Das hängt damit zusammen, dass CGMs nicht immer voll zuverlässig ist. So ist die MARD, also die Genauigkeit, mit der das CGM nur bis zu 20 mg/dl von der Blutmessung abweicht, etwa 90%, in den ersten beiden Tagen der Sensor Tragedauer etwas weniger. Das heißt aber, dass etwa 10% abweichen. Wenn man jetzt vorher wüsste, welche, dann wäre es auch kein Problem, genau das weiß man aber nicht.
    Deshalb kann man aus Vorsichtsgründen, jedenfalls die ersten 2 Tage, auf keinen Fall ohne Korrekturmessung mit Insulin korrigieren. Dabei hätte ich mich schon öfter in eine Hypo gebracht. Des weiteren ist die Zeitverzögerung manchmal ein Problem, wenn ich z.B. relativ spät abends esse und wissen möchte, ob es gepasst hat, so dass ich ins Bett gehen kann, geben mir die 20 Minuten time lag gegenüber der blutigen Messung ein noch veraltetes Bild. Manchmal braucht man auch beim Sport eine Messung oder z.B. wenn man eine leichte Hypo schon überwunden hat und Auto fahren will, das CGM aber aufgrund der Zeitverzögerung noch 60 zeigt. Dann messe ich aus Versicherungsgründen gegen, so dass dokumentiert ist, dass man Auto fahren konnte.
    Das sollte für die KK als Begründung eigentlich ausreichen. Die KK haben noch keine Erfahrung mit den Systemen, da ist es nicht überraschend, dass erst mal eine Extremposition vertreten wird.