Blutige Messung trotz Libre?

  • Billiger wird die Therapie wohl nicht. Bei 2 Sensoren hast Du schon Kosten von 120 Euro pro Monat, ohne nochmal blutig zu messen.


    Warum sollte es nicht möglich sein, bei überhöhtem Blutzucker zu korrigieren? Du siehst doch besser, wohin sich der Zucker bewegt, rauf oder runter. Aber in solchen Situationen empfiehlt Abbott eh eine blutige Messung zusätzlich.

    Der Kapiervorgang wurde leider abgebrochen!

  • Ich trage meinen ersten Sensor und habe am Anfang jeweils noch am Finger gegengemessen. Als klar war, dass sich die Werte mehr oder weniger entsprochen haben, hab ich aufgehört. Ich werde sicher wieder am Finger messen, wenn ich den nächsten Sensor ansteck. Aber sonst ...

  • Gleiche wie bei Kochlöffel. Erster Sensor ein paar mal gegen gemessen. Passt. Nach dem zweiten Tag nur bei sehr hohen und sehr niedrige gemessen. Stimmt auch. 2 Sensor 2 getestet passt. Jetzt den dritten Sensor am Arm. Blutig interessiert mich nicht mehr. Mit Hilfe des Libre kein Chaos mehr. Zuckerwerks sehr gut. Habe Lantus verändert statt abends um 22 Uhr 60 Einheiten jetzt um 7 und 19 Uhr 30 Einheiten. Dazu noch noch von Liprolog auf FIASP und dort seit heute auch um jeweils ein Faktor weniger. Passt super. Vorteil Libre Trentkurve und immer messen wenn Lust.

  • Ich benutze das FreeStyle Libre jetzt schon durchgehend seit 18 Monaten und würde nicht mehr freiwillig darauf verzichten. Ich messe pro Sensor etwa 4-7x blutig gegen: 2x am ersten Tag nach dem setzen, 1x nach einer Woche und 1x gegen Ende der Lebensdauer. Ansonsten nur bei offensichtlichen Unstimmigkeiten, was selten vorkommt. Auf diese Weise kann ich ganz gut abschätzen, wie sich der jeweilige Sensor verhält. Die ermittelte Abweichung benutze ich, um den vermutlichen blutigen Wert aus den Libre Messwerten zu ermitteln. Voraussetzung für eine gute "Eichung" ist natürlich, dass man den Vergleich in einer ruhigen Phase des Blutzucker Verlaufs vornimmt und 5-10 Minuten Zeitverzug berücksichtigt. Für mich hat sich dieses Verfahren sehr gut bewährt.

  • Kommt bei mir ganz drauf an. Am ersten Tag meist zu den Mahlzeiten normal blutig, weil es bei mir oft ne Weile dauert, bis der Sensor sich einspielt. Dann nach ner Woche vielleicht noch zweimal Kontrolle und zum Ende hin.


    Wenn ein Sensor wie gerade wieder spinnt, dann können es aber auch bis zu 10 Messungen pro Tag sein: Normales zum Essen, weil dem Sensor nicht zu trauen ist, und noch etliche Male zum Gegentesten, ob er sich beruhigt oder ob ich ihn reklamieren muß.

  • Sagen wir mal so. Ich mache es wie die Anderen auch. Nur bei fragwürdigen Werten messen.
    Abott betont aber deutlich, dass man den Bolus nur nach erfolgter blutiger Messung geben sollte. Das FSL sei nur ein Hilfsmittel, kein Messgerät ( so Abott)
    Ich hatte schon einen Sensor der lief tagelang einwandfrei, plötzlich blieb ich im 50 mg/ dl Bereich. War natürlich falsch. Blutig war er so um 100. Der Sensor blieb Stur, nach mehrern Stunden änderte sich nichts an den ~ 50 mg / dl.

  • Kommt bei mir ganz drauf an. Am ersten Tag meist zu den Mahlzeiten normal blutig, weil es bei mir oft ne Weile dauert, bis der Sensor sich einspielt. Dann nach ner Woche vielleicht noch zweimal Kontrolle und zum Ende hin.


    Wenn ein Sensor wie gerade wieder spinnt, dann können es aber auch bis zu 10 Messungen pro Tag sein: Normales zum Essen, weil dem Sensor nicht zu trauen ist, und noch etliche Male zum Gegentesten, ob er sich beruhigt oder ob ich ihn reklamieren muß.

    Hat das funktioniert ? Der Sensor von dem ich schrieb bekam ich nicht ersetzt.
    "Er sei im Rahmen der zulässigen Abweichung.

  • Ich hab das Libre jetzt fast 2 Jahre und mir seitdem keine BZ-Streifen mehr verschreiben lassen.
    (Die übrig gebliebenen aus dem damals gerade begonnenen letzten Vor-Libre-Quartal sind aber mittlerweile abgelaufen, da werde ich mir beim nächsten Arztbesuch doch wieder mal ein 50er Röhrchen verschreiben lassen. Das wird aber - wenn's mit dem Libre weiterhin so gut klappt - wohl bis Ende 2018 reichen.)

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)


  • mich treibt eine Frage umher. Ich habe vor, mir ebenfalls ein Freestyle Libre verordnen zu lassen. Ich würde gerne wissen ob und wenn ja wie oft ihr trotz Sensor noch blutig messt? Aktuell bringe ich meine bisherige Chaos-Therapie (~2 Jahre) wieder in Ordnung, deswegen messe ich übermäßig viel (gerne 12 mal am Tag). Da das FGM im Zellzwischenwasser misst, glaube ich aber, dass es zum Beispiel bei einem überhöhten BZ nicht möglich sein kann, ordentlich (bspw. nach Teupes Schema C/B) zu korrigieren. Es sei denn, man misst blutig nach.

    Hi,


    ich glaub grundsaetzlich sind Libre-Sensoren gar nicht soweit daneben. Es gibt deutliche Unterschiede in sehr dynamischen Situationen (wenn BZ-Aenderung +-3mg/dl/min) und wenn man systematische Messfehler am Finger macht. Hohe Werte kann man natuerlich zuverlaessig messen.
    Wir messen immer noch mind. 2-3mal taeglich am Finger. Ich mach das eher nicht wegen einer Malzeit oder Korrektur, als vielmehr weil grad ein guter Zeitpunkt zum kalibrieren des Sensorwert ist: also hohe und tiefe Werte zum Vergleich erfassen, moeglichst in ruhiger Gesamtlage.
    Am Anfang und am Ende der Sensorlaufzeit wird das meist ein wenig haeufiger, meiner Erfahrung nach kann der Sensor ab Tag ~10 etwas driften.


    LG
    Martin

  • Meine Erfahrung in Bezug auf FSL und blutig messen ist sehr zwiespältig.


    Ich hatte das System für 12 Monate. Nach 9 Monaten habe ich damit aufgehört. Im Ersten Quartal zeigte es mir einen hba1c von 6.5 an. Ich war begeistert ob des Wertes und bin frohgemut zum DiaDoc. Leider lag mein hba1c bei 8,4. Im darauf folgenden Quartal zeigten mir sowohl Scanner als auch App einen hba1c von 6.9 an. Leider lag der Reale jedoch bei 8,5.


    Ob der Sensor richtig mißt, hängt von einigen Parametern ab, die man z.T. nicht sofort erkennen kann. Hat das Filament des Sensors eine Blutbahn getroffen? Ist die Fettschicht an der Stelle dick genug (min. 5mm)? Ist der Sensor verrutscht? Arbeitet die Elektronik richtig? Ist die BZ-Änderung zu schnell? Ist der BZ-Wert innerhalb des Meßrahmens?


    Ein Verbrauch der Teststreifen hängt eng mit den Antworten dieser Fragen zusammen. Zusätzlich kommt, daß Abbottbei den Sensoren eine Abweichung von 30% als vertretbar betrachtet. Gemäß den NUB verbietet sich eine Insulindosierung/Therapieanpassung anhand der Libre-Meßwerte.


    Beachtet man all dies hat man einen Verbrauch an Teststreifen wie sonst auch und das FDL ist per se obsolet.

    слава ukraina

  • Darum "fahre" ich mich beim Libre bei rund 85 mg / dl als optimaler Wert. Das wären beim Countour Next so 100 bis 105.
    Dazu kommt als Fehler, dass das Libre dir keinen HbA1c anzeigen kann. Nur den Glucose durchschnitt der letzten 7, 14,30 und 90 Tage.
    Die ersten 3 kannst du als Grundlage kicken, wenn musst du den 90 Tage Wert nehmen und die Abweichung dazu addieren.

  • Wenn du dein Libre mit dem PC ausliest erhälst du auch einen Hba Wert. Ebenso wenn man mit dem Handy ausliest. Dabei steht dann aber auch immer, geschätzter Hba1C

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • Also zum Thema HbA1c. Beim Doc vor ein paar Tagen gemessen 6,8%, Das Libre zeigt aktuell 6,6%. Ich finde das ist in Ordnung.


    Wenn ich mit meinem Contour Next vergleiche, sind die Werte oft sehr exakt. Teilweise zeigt das Libre etwas weniger an, besonders im niedrigen Bereich. Daher vertraue ich inzwischen fast zu 100% dem Libre.


    Mein Arzt hat mich allerdings darauf hingewiesen, dass das Libre keine Zulassung hat, um die Werte als BZ Korrektur zu nutzen. Nun ein Grund mehr ein CGM zu beantragen. Nächstes Jahr, wird meine Pumpe 4 Jahre. Mit einem neuen Antrag werde ich dann ein CGM mitbeantragen. Bis dahin sollte Medtronic wieder lieferfähig sein.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Da das FGM im Zellzwischenwasser misst, glaube ich aber, dass es zum Beispiel bei einem überhöhten BZ nicht möglich sein kann, ordentlich (bspw. nach Teupes Schema C/B) zu korrigieren. Es sei denn, man misst blutig nach.

    Hallo Niklas,


    da ich mit meinem Bolusrechner (Aviva/Combo) sehr zufrieden bin, messe ich nur zu den Mahlzeiten
    den BZ blutig. Es hat sich bei mir herausgestellt, dass die Daten des Libre mit denen des Accu-Chek Aviva
    nahezu perfekt übereinstimmen.


    Vor einigen Tagen habe ich deswegen eine Lipolyse alleinig auf Grund der Libredaten nach dem Teupeschema problemlos und erfolgreich behandelt.

  • Wenn du dein Libre mit dem PC ausliest erhälst du auch einen Hba Wert. Ebenso wenn man mit dem Handy ausliest. Dabei steht dann aber auch immer, geschätzter Hba1C

    Aber die Software weis nichts von deiner persönlichen Abweichung, und zumindest Sidiary nimmt auch nur die letzte Woche.

  • Also irgendwie schaffe ich es, meinen Bolus im Kopf zu rechnen. Ganz ohne Computer, BZ-Meßgerät oder Taschenrechner. Ist ja bei einem Faktor von 1 jetzt auch nicht sooo schwer. ;) Zudem liefert die App von SiDiary beim HBA1C durchaus andere Werte, wenn man den Berichtszeitraum in der Statistik ändert.


    Beim BZ liege ich inzwischen ziemlich komplett in meinem Zielbereich von 120 ++/- 30mg. Für gewöhnlich messe ich meinen BZ und nagel direkt danach das Meßergebnis auf'm Mobile händisch in SiDiary rein. Beim FSL scannte ich parallel mit dem Scanner und dem Mobile gleichzeitig. Die gezeigten Ergebnisse differierten nicht wirklich stark (<=5mg).


    Ich war letztes Jahr mit meinem BZ-Gerät in Bad Mergentheim. Parallel zu deren Messung habe ich selbst gemessen und damit innerhalb der Zeit die Abweichung erkannt. Diese war konstant. So konnte ich dann auch beim FSL dessen Abweichungen erkennen. Die waren jedoch im Gegensatz zu meinem Schätzeisen nicht konstant. Mal lagen sie nah dran, mal waren sie fern jeder Wahrheit.


    Da ich weiterhin zu jeder Mahlzeit blutig gemessen habe, war das FSL obsolet. Da die Ausgangswerte falsch waren, war auch die Tendenz und der Verlauf für die Tonne. Im ersten Quartal war ich begeistert. im zweiten wurde ich mißtrauisch und habe oft nachgemessen. Im dritten Quartal habe ich nur noch meine blutig ermittelten Werte herangezogen und ausschließlich für den DiaDoc gescannt. Im vierten Quartal habe ich das dann mit dem Sensor setzen gelassen. Für was etwas nehmen, dessen geistiger Nährwert (in meinem Fall) gleich Null ist?


    Der Bedarf an Teststreifen läßt sich im Grunde recht einfach ermitteln:
    (Anzahl der Mahlzeiten Pro Tag +2) * 7 * 4,5 * 3
    Lautet hierzu die Rechnung. Die Addition von 2 steht für einen postprantialen Wert und dem Messen vor dem Spritzen des Basalinsulins. Natürlich eine ICT vorausgesetzt.

    слава ukraina

  • Messungen, ganz gleich ob blutig oder per Scan sind nie Konstant, das nennt man Standardabweichung. Das hat jedes, absolut jedes Messystem, auch die in der Naturwissenschaft.
    Um einen globalen Temperaturanstieg von 1,4 Grad seit Ausfzeichnungsbeginn nachzuweisen reicht es nicht einen Thermometer aus dem Fenster zu halten.


    Dafür gibt es die Approximation, also einen Nährungswert zu finden, der auf die Person zugeschnitten ist, dazu musst du einige Zeit alle abweichenden Messwerte notieren, egal ob nach oben oder unten und den Mittelwert bilden.
    So ähnlich wie der Libre dir die Standardabweichung anzeigt.
    Nun kommt das Problem hinzu, dass es verschiedene Bezugsgrößen gibt.
    Die Teststreifen von Abott liegen sehr nah am Scan, Contour Next liegt weiter entfernt,AC Mobil ist messtechnisch jenseits von gut und böse. :huh:

  • Uns haben sie im letzten Jahr in der Ambulanz noch gesagt: Oh Gott, für Korrekturen und Bolus immer blutig gegen messen.
    Dieses Jahr im Juli haben sie mir gesagt, 250 Teststreifen pro Quartal sind zu viel (für ein Kind) mit Libre - das würde angeblich aus dem Budget des Arztes gehen, sagte die Helferin. Haben wir aber trotzdem rezeptiert bekommen. Wir sollen aber versuchen, mehr auf das Libre zu vertrauen. Aha. Woher kommt hier die Kehrtwende?


    Mein Kind nutzt das Libre jetzt seit ziemlich genau 2 Jahren. Da hatten wir ziemlich gut messende Sensoren und auch welche die schlecht liefen, die Mehrzahl misst gut.
    Leider entwickelt mein Kind jetzt eine Pflasterallergie. ;(
    Momentan trägt es einen Dexcom G4 Probe, zeitgleich mit dem Libre, und ich muss sagen, die Werte stimmen ziemlich genau überein. Wenn der Blutzucker stark nach oben steigt, übertreibt das Libre manchmal. Aber das wußten wir auch schon vorher.
    Also, wenn ein Sensor schlecht misst, was man eben nur durch Messungen oder abweichende Eindrücke mitbekommt, sinkt das Vertrauen und dann messen wir auch öfter. Wenn wir einen guten Eindruck haben und die paar Messungen übereinstimmen, haben wir auch mehr Vertrauen in den Sensor und messen dementsprechend weniger.

  • Also irgendwie schaffe ich es, meinen Bolus im Kopf zu rechnen. Ganz ohne Computer, BZ-Meßgerät oder Taschenrechner. Ist ja bei einem Faktor von 1 jetzt auch nicht sooo schwer. ;)


    Das habe ich früher auch gedacht ! Spätestens wenn der BE-Faktor 1,7/1,9/1,6 ist, die BE's im Essen 4,3 oder 5,7 sind,
    ein Korrekturfaktor mit einzuberechnen ist und dann das noch wirksame Insulin aus der vergangenen Mahlzeit oder
    Korrektur zu berücksichtigen ist, bist Du froh einen Bolusrechner (der das eben erwähnte alles korrekt berücksichtigt) hast !


    Es sei denn Du bist Mathematiker o.ä.

  • Das habe ich früher auch gedacht ! Spätestens wenn der BE-Faktor 1,7/1,9/1,6 ist, die BE's im Essen 4,3 oder 5,7 sind,
    ein Korrekturfaktor mit einzuberechnen ist und dann das noch wirksame Insulin aus der vergangenen Mahlzeit oder
    Korrektur zu berücksichtigen ist, bist Du froh einen Bolusrechner (der das eben erwähnte alles korrekt berücksichtigt) hast !


    Es sei denn Du bist Mathematiker o.ä.

    Nö, meine Frau ist Diplommathematikerin. Ihr fällt es leichter dir die Hilberträume zu erklären als ein Dreisatz. :)