Welche Krankenkasse?

  • Hallo zusammen,
    Ich komme aus Luxemburg und werde zum 1.1. in Deutschland (Baden-Würrtemberg) als Assistenzärztin anfangen zu arbeiten. Von demher muss ich jetzt auch in eine deutsche Krankenkasse wechseln.
    Ich bin seit 17 Jahren Typ 1 Diabetikerin und trage eine Pumpe. CGM habe ich ausprobiert aber aufgrund heftiger Hautreaktionen leider wieder ablegen müssen.


    Nun wollte ich fragen ob ihr mir eine Krankenkasse empfehlen könnt die für Typ 1 Diabetiker geeignet ist?


    Danke im Vorraus.
    Liebe Grüße, Anel

  • Also rein theoretisch ist ja jede Krankenkasse auch für Diabetiker geeignet. Ich weiß nicht ob du hier wirklich einen "anständigen" Ratschlag bekommen kannst, denn die Erfahrungen einzelner Personen die bei der gleichen KK versichert sind fallen oft auch unterschiedlich aus. Möglicherweise hängt das daran in welchem Bundesland man wohnt und welcher Sachbearbeiter da gerade zuständig ist ?(


    Ich muss sagen dass ich mir einen ziemlichen Kopf gemacht habe als die Deutsche BKK zur Barmer fusioniert hat, aber ich muss sagen, inkl. CGM hat das recht gut funktioniert, zwar immer mit mehrmaligem telefonischen Nachfragen, wo dann meistens auch niemand Bescheid wusste, aber ich musste zumindest nie soweit gehen dass ich einen Anwalt gebraucht hätte.
    Ich habe es sogar geschafft die Insulinpumpe nach 1x Jahr zu wechseln zu einem anderen Hersteller. War zwar auch Nervenaufreibend aber immerhin hat es geklappt.
    Mein Diabetes-Versand hat mit der KK auch für das Pumpenzubehör immer eine Jahrespauschale, so dass ich anrufen und nachbestellen kann ohne extra ein Rezept einzureichen.
    Das einzige was seit dem 01.01.17 weg gefallen ist, ist die Jahrespauschale für Teststreifen, anscheinend macht die Barmer das nicht oder die Barmer macht das nicht mit dem Dia-Versand; aber egal wie, da brauche ich jetzt halt immer ein Rezept.


    Ansonsten kann ich vom momentanen Stand die Barmer eigentlich empfehlen.
    Vielleicht fragst du mal in drei Monaten nochmal, wenn ich den CGM Hersteller wechseln will :D


    Ich will da jetzt nicht wirklich darauf eingehen, aber hast du wirklich alle Möglichkeiten ausgeschöpft wegen deiner Hautreaktionen? Ich denke halt immer wenn man ein CGM hat/hatte dann muss da auch einen guten Grund gehabt haben...
    Dazu kannst du hier im Forum bestimmt auch eine Menge Tipps bekommen, ich würde da nicht einfach aufgeben.

  • Die gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland unterscheiden sich offiziell in dem, welche Leistungen sie übernehmen, gar nicht. Alle sind gleich gut geeignet für Menschen mit Diabetes. Aufgrund deiner Krankheiten dürfen die gesetzlichen Krankenversicherungen dich auch nicht als Kunden ablehnen, oder dir einen Risikoaufschlag berechnen.


    Blutzuckerteststreifen, Pen, Spritzen, Insulin bekommst du von allen Krankenkassen anstandslos bezahlt. Bei der Menge der Teststreifen pro Quartal gibt es Unterschiede je nach Bundesland und je nach Arzt, aber die Krankenkassen zahlen alles, was der Arzt dir auf das Rezept schreibt.


    Gewisse Unterschiede gibt es bei der Genehmigung einer Insulinpumpentherapie. Die eine Krankenversicherung genehmigt die Pumpenbehandlung vielleicht schnell, während die andere lange zögert und alle möglichen Verhinderungstaktiken anwendet.


    CGM gehört inzwischen auch zu den Therapien die offiziell verordnungsfähig sind, theoretisch müsste bei allen Krankenkassen die Genehmigung gleich ablaufen, praktisch gibt es auch hier kleine Unterschiede, die halt dazu führen, dass manche Leute kein CGM bekommen.


    Das Freestyle-Libre gehört nicht zu den Meßmethoden, die in Deutschland durch irgendeine Krankenkasse bezahlt werden müssen. Weil es aber eine Regelung für CGM gibt, habe viele Krankenkassen die Bezahlung für das viel billigere Freestyle-Libre freiwillig zugesagt. Falls du das ausprobieren möchtest, solltest du auf die richtige Krankenversicherung achten.


    Ich persönlich habe gute Erfahrungen mit der SBK (Siemens Betriebskrankenenkasse) gemacht. Ich bin damals zur SBK gewechselt, obwohl ich nicht bei Siemens arbeite, weil die Techniker Krankenkasse mir eine bestimmte dreiwöchige Diabetesschulung nicht genehmigen wollte. Die SBK hat das anstandslos bezahlt, obwohl diese Schulung nicht zu den Pflichtleistungen für Krankenkassen gehörte. Auch das Freestyle-Libre und später ein CGM habe ich problemlos von der SBK genehmigt bekommen.


    Neben den gesetzlichen Krankenversicherungen gibt es auch noch die privaten Krankenversicherungen.


    Am besten du fragst auch noch mal unter deinen zukünftigen Kollegen nach, ob es für Ärzte vielleicht auch noch eine spezielle Krankenversicherung gibt, die vielleicht besser ist, als die anderen?

  • vielen dank für die schnellen Antworten...


    Ich dachte PKV könnte mit dem Diabtes eine teure Angelegenheit werden oder irre ich mich da? Und nimmt die PKV überhaupt Typ 1 Diabetiker?


    Außerdem habe ich mal gehört wenn man sich bei der PKV schlau machen will bezüglich Übernahme und Kosten sollte man aufpassen, weil die wohl sowas wie eine "black list" erstellen, die sie untereiander auch austauschen und dass man dann in keiner privaten mehr angenommen wird....

  • Zumindest das Einstiegsgehalt eines Assistenzarztes in Deutschland reicht nicht, um sich privat versichern zu können.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Egal für welche der gesetzlichen Krankenkassen die Entscheidung am Ende fällt solltest du im Vorfeld klären das die in Luxemburg genehmigte Pumpentherapie auch in Deutschland genehmigt wird.
    Also das dir die Krankenkasse hier eine Pumpe zur Verfügung stellt. Entweder neu oder sich mit dem Kostenträger in Luxemburg mit der Übernahme einigen wird.
    Und dann auch das Verbrauchsmaterial ab dem 1.1.2018 übernimmt. Sonst hast du gleich ein massives Problem das du keine Pumpenversorgung mehr hast wenn dein aktuelles Verbrauchsmaterial verbraucht ist.


    Das wäre für mich ein sehr wichtiger Punkt bei dem Kontakt mit der potentiellen Krankenkasse.

  • Außerdem habe ich mal gehört wenn man sich bei der PKV schlau machen will bezüglich Übernahme und Kosten sollte man aufpassen, weil die wohl sowas wie eine "black list" erstellen, die sie untereiander auch austauschen und dass man dann in keiner privaten mehr angenommen wird....


    Ja das ist so. Einmal von einer privaten Kasse abgelehnt (das gilt für alle Versicherungen, bei denen der Gesundheitszustand eine Rolle spielt, z.B. Berufsunfähigkeit) hast Du keine Chance mehr. Es gibt Makler, die anbieten anonym eine Anfrage zu stellen.


    Bei Typ I als Vorerkrankung sehe ich da aber eher schwarz. Wenn sie überhaupt ein Angebot machen, dann wahrscheinlich mit Ausschluss oder sehr hohen Beiträgen.


    In der GKV bist Du in Deutschland aber meiner Meinung nach gut aufgehoben. Zusatzleistungen, z.B. ein Einzelzimmer im Krankenhaus kann man privat "dazukaufen", wenn das nötige Kleingeld vorhanden ist.


    Was möglich und sinnvoll ist, wäre eine private Zahnzusatzversicherung. Da spielt der Diabetes keine Rolle.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Was möglich und sinnvoll ist, wäre eine private Zahnzusatzversicherung. Da spielt der Diabetes keine Rolle.

    Hmm das sehe ich ganz anders, bei keiner Versicherung bekommst du etwas geschenkt und diese Zahnzusatzversicherung versprechen viel was Sie nie halten, du zahlst immer drauf

  • Ich persönlich bin von der Techniker Krankenkasse weg, weil die nicht mal in der Schwangerschaft bereit waren die Kosten für ein CGM zu übernehmen ("nur unter ganz besonderen Vorraussetzungen wird das gezahlt und eine Schwangerschaft ist kein Grund, Messen sie halt 2x mehr am Tag", war die Antwort der Mitarbeiterin aus der Diabetes-Abteilung von denen) und die Art und Weise und der Ton der Mitarbeiter einfach das Allerletze war. Bin jetzt bei der DAK und da bisher sehr zufrieden, weder wegen der Pumpe noch wegen dem CGM während der Schwangerschaft gab es irgendwelche Probleme. Ich kann die nur empfehlen, aber das ist meine eigene persönliche Erfahrung und Meinung.


    Ich denke auch, dass es hier viele verschiedene Antworten geben wird aufgrund der Erlebnisse des Einzelnen. Aber wie vorher schon von jemand geschrieben, vieles lässt sich bei entsprechend Kleingeld zukaufen.


    Bei der Zahnzusatz muss ich auch widersprechen, meine Eltern hatten für uns alle eine im Kindesalter abgeschlossen als ich den DM schon hatte und die übernehmen quasi nichts - wegen des DM. Da wäre ich sehr vorsichtig.

  • Ich kenne keinen Tarif bei Zahnversicherungen, die Leistungen wegen Diabetes ausschließen ?(


    Meine zahlt jedenfalls. Ich habe eine recht umfangreiche Versicherung. Natürlich kostet diese auch. Einige versprechen für ein paar Euro 100% Kosten zusammen mit der GKV zu erstatten. Das gilt dann aber nur für ganz bestimmte Leistungen unter bestimmten Voraussetzungen. Da wird man schnell enttäuscht.


    Also man muss schon genau hinsehen, welche Leistungen versichert sind .


    Ich habe z.B. rein privatärztliche Leistungen nicht versichert, da ich dachte, ich lasse mich ja von einem Kassenarzt behandeln. Bei einer Wurzelbehandlung haben die aber tatsächlich die zuvor zugesagte Leistung nicht erbracht, da es rein privatärztlich war :cursing:


    Alternativ kann man auch jeden Monat das Geld bei Seite legen. Wo man am Ende besser bei weg kommt ist vielleicht Glückssache.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Mein Diabetes-Versand hat mit der KK auch für das Pumpenzubehör immer eine Jahrespauschale, so dass ich anrufen und nachbestellen kann ohne extra ein Rezept einzureichen.
    Das einzige was seit dem 01.01.17 weg gefallen ist, ist die Jahrespauschale für Teststreifen, anscheinend macht die Barmer das nicht oder die Barmer macht das nicht mit dem Dia-Versand; aber egal wie, da brauche ich jetzt halt immer ein Rezept.


    Seit dem 1.1.17? Bei Diaexpert und der SBK dasselbe. Aber seit Anfang 2017? Mir wurde gesagt, das soll seit kurzem sein, daß das in der ICT-Pauschale nicht mehr gemacht wird - allerdings von allen KKs bzw halt über deren zentralen Verhandler GWQ ServicePlus AG.

  • Ich persönlich bin von der Techniker Krankenkasse weg,


    und ich bin dort geblieben, habe vor Jahren die Barmer verlassen, als es noch um das Testgerät ging....Die TKK übernimmt alles - nach Vorschrift von oben. Es war damals ein ständiges Hin und Her mit dem Libre und nach ca. 6 Widersprüchen bei der CGM-Ablehnung hat es nach 6 Jahren endlich geklappt. Wenn ich das allerdings mit anderen KK´s vergleiche, ist man dort noch besser dran.
    Die AOK-Bayern ist bekannt schlecht, in einem anderen Bundesland sieht es vielleicht anders aus. Hilfsmittel gehen allerdings über eine zentrale Stelle.
    Ich bin auch zusatzversichert mit "Aufzahlung" wegen des DM, aber diese Versicherung habe ich schon lange - gibt es nicht mehr. Zahnzusatz habe ich auch, die fragt nicht danach!
    SBK und IHK sollen auch gut sein. Überschuss haben sie alle und wenn man bedenkt, dass sie für Chroniker einen Bonus bekommen, fragt man sich manchmal schon, weshalb man oft so kämpfen muss.
    Ich würde als Arzt wahrscheinlich auch die Kollegen fragen...und letztendlich bei der Kasse.
    cd63

    Grüße nest

  • Ich bin seit Januar 2014 bei der Techniker Krankenkasse versichert und habe seitdem nur Probleme. Nach Gerichtsverfahren und nun der Aufnahme von CGMs in den Hilfsmittelkatalog ist es ruhiger geworden. Die viele Zeit und das Geld, was in die Durchsetzung geflossen ist, gleicht das allerdings nicht wieder aus.


    In allen Punkten waren die Mitarbeiter in den Beratungsstellen nicht hilfreich und äußerst unfreundlich, auch am Telefon konnte einem bei dem Verwaltungswirrwarr oft nicht geholfen werden.


    Die Meinungen hier im Forum gehen über die TK aber auseinander, ich kann sie jedenfalls nicht empfehlen.

  • Ich bin seit Januar 2014 bei ...


    An eine Krankenversicherung, zu der du von einer anderen gewechselt bis, bist du 18 Monate (1 1/2 Jahre) gebunden. Danach kannst du jederzeit wieder kündigen und eine andere Krankenversicherung wechseln.


  • An eine Krankenversicherung, zu der du von einer anderen gewechselt bis, bist du 18 Monate (1 1/2 Jahre) gebunden. Danach kannst du jederzeit wieder kündigen und eine andere Krankenversicherung wechseln.


    Damals aufgrund der (gezwungenermaßen) erfolgreichen Konstenübernahme nicht sinnvoll gewesen, zum 01.01.18 bereits durchgeführt. :)

  • Alternativ kann man auch jeden Monat das Geld bei Seite legen. Wo man am Ende besser bei weg kommt ist vielleicht Glückssache.


    Wenn du die Versicherung schon mind. 3 Jahre hast und dann anschließend 3 Implantate brauchst, fährst du mit dem gleichen Betrag auf Seite legen relativ schlecht.


    Seit dem 1.1.17? Bei Diaexpert und der SBK dasselbe. Aber seit Anfang 2017? Mir wurde gesagt, das soll seit kurzem sein, daß das in der ICT-Pauschale nicht mehr gemacht wird - allerdings von allen KKs bzw halt über deren zentralen Verhandler GWQ ServicePlus AG.


    Bei mir war das direkt nach der Fusion zu Barmer ab dem 01.01.2017. Vielleicht ist das auch wieder eine Sonderlocke von jeder KK? Keine Ahnung.

    Einmal editiert, zuletzt von ChristinaR ()

  • Das bezog sich ja nicht auf mich, ChristinaR :) Es ging mir um Neuabschlüsse.


    Ich habe meine Zahnversicherung schon viele Jahre und werde früher oder später tatsächlich ein weiteres Implantat brauchen.
    Mein Erstes (hatte an der Stelle nur einen Milchzahn) hat die Versicherung anstandslos bezahlt :)

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!