AOK Hausarztprogramm

  • Liebe Community,


    ist hier jemand von euch im AOK-Hausarztprogramm eingeschrieben? Das muss man nämlich bei der AOK (zumindest in Baden-Württemberg), wenn man ein Freestyle Libre haben will.


    Ich finde das ja extrem aufwändig. Scheinbar brauche ich dann in jedem Quartal eine Überweisung für den Diabetologen, obwohl ich im DMP-Programm bin. (Sind die denn noch ganz knusper... ?( )


    Petzi

  • @Danke, Wurstkuchen für deine Antwort. Dann muss ich abwägen: Freestyle versus Verwaltungsaufwand pro Quartal.


    Zudem hat man ja offenbar keine freie Facharztwahl mehr, sondern wird Ärzten zugewiesen, mit denen die AOK einen Vertrag hat...?


    Was gibt es denn sonst noch für Tücken?

  • Na danke, wenn du noch weitere Meinungen bei etwas anderes einholen willst, musst du jedes mal zum Hausarzt. Das ist ja extrem ätzend.

  • Mich würde ja interessieren, mit welcher windigen Begründung die Krankenkassen FGM bezahlen, obwohl das ja nicht im GBA Entscheid war inkludiert war und die vorher behauptet haben, dass sie CGM ohne GBA Entscheid nicht bezahlen dürfen. Laut Abbott ist FGM ja etwas Besonderes Anderes....
    Nicht, dass die KK am Ende in Anbetracht der Kostendifferenz einfach nur die Hürde hochsetzen möchte für CGM, weil das Delta ja gegenüber FGM nur noch die Alarme sind, die man dann im Gutachten separat überspringen muss.....

  • Mich würde ja interessieren, mit welcher windigen Begründung die Krankenkassen FGM bezahlen, obwohl das ja nicht im GBA Entscheid war inkludiert war und die vorher behauptet haben, dass sie CGM ohne GBA Entscheid nicht bezahlen dürfen. Laut Abbott ist FGM ja etwas Besonderes Anderes....
    Nicht, dass die KK am Ende in Anbetracht der Kostendifferenz einfach nur die Hürde hochsetzen möchte für CGM, weil das Delta ja gegenüber FGM nur noch die Alarme sind, die man dann im Gutachten separat überspringen muss.....

    Viele wie die Techniker haben es in die Satzung aufgenommen und umgehen das dann.

  • Also in der Art wie Globuli, die sie auch bezahlen obwohl es nicht evidenzbasiert ist. ;-)
    ist mein letzter Beitrag zu dem Thema, ich will die Diskussion nicht kapern.

  • Eine gute Idee, denn das Thema hier lautet schon anders, Danke.


    ECO-Mod

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Hallo.


    Ich bin bei der AOK Hessen und liebe in Niedersachsen. Die Genehmigung für FreeStyle Libre lief problemlos und auch bei Folgerezepten gab es keine Probleme. Ich musste auch nicht ins Hausarztprogramm (keine Ahnung ob Hessen das hat). Allerdings ist mein Diabetologe auch mein Hausarzt. Von daher wäre das kein Problem für mich.


    Grüße

  • Allerdings ist mein Diabetologe auch mein Hausarzt.

    Das könnte ein Grund sein. Aber vielleicht hat ja nur die AOK Baden-Württemberg diese unsinnige Regelung mit dem Hausarztprogramm, wenn man ein Freestyle Libre will.


    Bei mir wäre es schwierig, den Diabetologen als Hausarzt zu nehmen (wenn die Schwerpunktpraxis das überhaupt machen würde...). Denn die Praxis ist in einem anderen Stadtteil. Und ich würde doch lieber zu einem Arzt in meiner unmittelbaren Nähe gehen. Gerade, wenn man z.B. eine Grippe hat, will man nicht eine halbe Stunde Fahrt auf sich nehmen.

  • Beim DMP hieß es immer, dass man keine Nachteile hätte, wenn man nicht dran nimmt. Gibt's so eine Aussage auch beim Hausärzteprogramm?


    Viele Grüße
    Bratbäcker


  • Beim DMP hieß es immer, dass man keine Nachteile hätte, wenn man nicht dran nimmt. Gibt's so eine Aussage auch beim Hausärzteprogramm?

    Also mein Diabetologe hat schon auch ganz klar gesagt, dass das Hausarztprogramm Nachteile hat - eben, dass man für jeden Facharztbesuch zuerst beim Hausarzt eine Überweisung holen muss. Sogar als DMP-Teilnehmerin muss ich jedes Quartal dann zum Hausarzt und mir eine Überweisung zum Diabetologen holen. (wie oben Wurstkuchen bereits bestätigt hat) Irre!!!


    Ich sehe mich schon nur noch in der Hausarztpraxis rumhocken. Wann soll ich dann - bitteschön - das Geld verdienen, damit ich meinen monatlichen AOK-Beitrag bezahlen kann. Völlige Idiotenregelung ;(

  • Mich würde ja interessieren, mit welcher windigen Begründung die Krankenkassen FGM bezahlen, obwohl das ja nicht im GBA Entscheid war inkludiert war und die vorher behauptet haben, dass sie CGM ohne GBA Entscheid nicht bezahlen dürfen. Laut Abbott ist FGM ja etwas Besonderes Anderes....
    Nicht, dass die KK am Ende in Anbetracht der Kostendifferenz einfach nur die Hürde hochsetzen möchte für CGM, weil das Delta ja gegenüber FGM nur noch die Alarme sind, die man dann im Gutachten separat überspringen muss.....


    Es ist eine freiwillige Leistung der gesetzlichen Versicherungen. Persönlich finde ich es gut, dass auch gesetzlich Versicherten etwas zu teil wird, was das Leben mit chronischen Erkrankungen vereinfachen kann. Die AOks sind hier spät dran.
    Bei den Überschüssen die sie erzielen würden, wenn sie dürften, finde ich diese Ausgaben auch gerechtfertigt.

  • Die Krankenkassen können rechnen.
    Wenn Sie ein FGM zahlen, stellt der Patient so schnell keinen Antrag auf ein zugelassenes rtCGM, welches ja teurer ist.
    Weiterhin wird sich ja auch der Verbrauch an Messstreifen reduzieren, und so spart die Kasse unterm Strich bares Geld.

    Am Ende wird ALLES gut.
    Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende
    (Oscar Wilde)

  • ... Weiterhin wird sich ja auch der Verbrauch an Messstreifen reduzieren, und so spart die Kasse unterm Strich bares Geld.

    Das ist m.E. so nicht richtig. ;)


    Auf ein Quartal gerechnet ergibt sich bei 6 Sensoren für ein FGM wie Freestyle Libre im Vergleich zu 12 Packungen Teststreifen wie Accu-Chek Aviva folgende Rechnung (die Preise sind UVP):

    • Freestyle Libre: 6 Sensoren à €59,90 (UVP) kosten EUR 359,40
    • 12 Packungen Teststreifen à €27,99 (UVP) kosten EUR 335,88

    Und da ist noch nicht mal berücksichtigt, dass bei angenommenen 2 blutigen Messungen am Tag noch bis zu vier Packungen Teststreifen zusätzlich beim FGM benötigt werden, also weitere Kosten von bis zu EUR 111,96.


    Kurzum, von den reinen Kosten her spart sich die Kasse nichts.

  • Zwei Anmerkungen:
    - Zynisch: warum soll die Kasse zusätzliche Teststreifen zahlen, wenn sie das FGM finanziert? Das FGM ersetzt schließlich die BZ-Messung und der Patient will doch unbedingt das FGM... Da ist er doch selber schuld, wenn er dem Gerät nicht vertraut. ;) Ernsthaft: Durchschnittlich zwei BZ-Messungen pro Tag finde ich schon ziemlich viel. Andererseits ist es eigentlich FAST auch egal, ob ein Patient zum FGM noch 50 oder 200 Teststreifen benötigt. Das sollte so eine Kasse nicht spüren.
    - Diesen Rechnungen fehlen leider die Informationen wie viel die Kasse tatsächlich für die Teststreifen an die Hersteller abdrückt. Über die jeweiligen Rabatte kann man ja nur wild spekulieren.


    Kurzum: Über die wirklichen Kosten die die KV hat, können wir keine seriösen Annahmen machen

  • Ich sehe mich schon nur noch in der Hausarztpraxis rumhocken. Wann soll ich dann - bitteschön - das Geld verdienen, damit ich meinen monatlichen AOK-Beitrag bezahlen kann. Völlige Idiotenregelung

    Das einzige nervige ist, dass die Überweisung erst nach Einlesen der Karte ausgestellt werden darf(/kann). Jedoch, zumindest ist es bei mir so, brauchen sie das Kärtchen auch nur einmal im Quartal. Wenn ich also am Monatsanfang dort war und im Verlauf dann irgendwas brauch, kann ich auch einfach anrufen und dann abholen, dann ist das Rezept/die Überweisung normalerweise unterschrieben.

    Und da ist noch nicht mal berücksichtigt, dass bei angenommenen 2 blutigen Messungen am Tag noch bis zu vier Packungen Teststreifen zusätzlich beim FGM benötigt werden, also weitere Kosten von bis zu EUR 111,96.

    Ich glaub, es ist gemeint, dass sich eben bei den Teststreifen der Verbrauch reduziert.


    Die Rechnung ist, wenn man es genau nimmt, auch nicht vollständig. Mal abgesehen davon, dass Teststreifen auch bis zu 10€ mehr kosten können (Beispiel Freestyle). braucht man für jede blutige Messung auch Lanzetten. Theoretisch pro Messung auch eine. Diese kommen auch auf 10€ - 15€ für 100 Stück.
    In deinem Rechenbeispiel also nochmal 60€ - 90€ drauf, was das Libre ohne blutige Kontrolle billiger macht.


    Auch die Geräteanschaffung ist nicht mit einkalkuliert. Libre Messgerät oder anderes BZ-Messgerät, Stechhilfe.


    Ich vermesse als Kontrolle mit dem Libre bestimmt keine 4 Packungen/Quartal. Mal ein Sensor, der etwas mehr braucht, mal einer, der etwas weniger braucht.


    Kurzum, von den reinen Kosten her spart sich die Kasse nichts.

    Da stimme ich dir deshalb zu.

    Kurzum: Über die wirklichen Kosten die die KV hat, können wir keine seriösen Annahmen machen

    würde aber auch diesen Aspekt nicht außer Acht lassen.

  • Kurzum: Über die wirklichen Kosten die die KV hat, können wir keine seriösen Annahmen machen


    Bei meiner Krankenkasse kann ich im persönlichen Bereich der Website einfach eine Auflistung aller Zahlungen anfordern. Für die Freestyle Libre Sensoren zahlt die Krankenkasse 59,90€ und ContourNext Teststreifen 26.95€ pro Packung. Da kommen wohl keine MwSt dazu, denn die aufgelisteten Brutto und Nettopreise sind gleich, und bei Rabatt steht 0,00€. Diese Preise sind von 2016.


    Interessant fand ich auch die Arzthonorare und Krankenhauskosten.

  • Moin,


    um es kurz zu machen:


    Die AOK BW hat folgende "Vorraussetzungen" für das Libre:


    - Ins Facharztprogramm eingeschrieben ( != DMP)
    - Schulung absolviert


    Und das Facharztprogramm setzt das Hausarztprogramm als Grundlage vorraus. Und das wars.


    Als ich das letztes Jahr geschreiben habe, wollte es mir keiner glauben :D
    Aber ich sehe keine Nachteile durch diese Vorgehensweise.
    In BW muss sowieso jedes Quartal die Sensoren gewordert werden. Also mache ich jeden Quartalsanfang die Runde.
    Hausartzt -> Diabetologe
    Das ist mir das Libre wert.


    gruß


    EDIT:
    Der ursprüngliche Beitrag ist hier: Diabetesvertrag von AOK, MEDI und Diabetologen-Genossenschaft

  • freestyler: Danke für deine ausführliche Antwort und den Link. Ich erinnere mich, dass ich damals auch was dazu geschrieben habe ;) Eben, dass ich es lästig und zeitaufwändig finde, pro Quartal zum Hausarzt und natürlich ebenfalls zum Diabetologen gehen zu müssen. Auch wenn man nur die Überweisung abholt, ist das doch immer mit Wartezeit verbunden.


    Ich habe nun für mich entschieden, dass ich abwarte, bis auch diverse "Kinderkrankheiten" beim Libre ausgestanden sind. Ich fürchte nämlich, dass ich auf den Kleber allergisch sein könnte. Denn ich habe eine extrem empfindliche Haut.


    Und vielleicht wird ja irgenwann der Modus für die Freestyle Libre-Gewährung geändert, dass man es routinemäßig verschrieben bekommt...?!

  • Ich habe nun für mich entschieden, dass ich abwarte, bis auch diverse "Kinderkrankheiten" beim Libre ausgestanden sind. Ich fürchte nämlich, dass ich auf den Kleber allergisch sein könnte. Denn ich habe eine extrem empfindliche Haut.

    vllt könntest du deshalb, falls es dich interessiert, mal abbott anschreiben/anrufen und dir nur n Pflaster zum testen schicken lassen, dann weißt du Bescheid und weißt, ob sich der Aufwand überhaupt lohnen würde ;)

    Und vielleicht wird ja irgenwann der Modus für die Freestyle Libre-Gewährung geändert, dass man es routinemäßig verschrieben bekommt...?!

    Ich fänd gut, wenn auf dem Bereich noch etwas Konkurrenz da wäre...
    Hab mir aber auch gedacht, prinzipiell finde ich es für jeden "sinnvoll" - und ob ich nun gleich ein Libre mit Teststreifen als Messgerät bekomme oder irgendwas anderes, ist mir am Anfang ja egal. Allerdings hätte das Libre dann ja auch eine Monopolstellung. Und somit hat man direkt immer 2 Messgeräte...