NDR: Mit Insulin und Ernährung Diabetes Typ-1 einstellen

  • Petzi bezog sich sicher auch auf den Kampf um die passenden Kassetten, nicht das Gerät selber.

    ist ja jetzt außerhalb des Themas.
    Ja so meinte ich es. Meine Dia-Praxis wollte mich auf ein billigere Variante mit Teststreifen umstellen, aber ich konnte mit Argumenten (berufliche Gründe) dagegenhalten.

  • Solche Sendungen verzerren immer das Krankheitsbild. Ich habe den Beitrag auch gesehen und gedacht, ich bin im falschen Film.
    Ich habe die Krankheit jetzt bald 40 Jahre, sollen da etwa alle Behandlungsmethoden verkehrt gewesen sein? Ich muss ja noch froh sein, dass ich lebe,
    ich lag damals schon im Diabetischen Koma.
    Von Low Carb halte ich absolut nicht viel - lieber gesunde Mischkost. Abnehmen ist ja grundsätzlich gut, aber ich habe gar nicht die Zeit, mich neben meinem Job noch großartig mit der Ernährung zu beschäftigen.
    Mir wurde vor 20 Jahren auch prophezeit, dass Typ 1 heilbar wäre - Wunschdenken.
    Im Bereich der Therapieformen ist einiges passiert, aber leider habe ich die Krankheit immer noch - dank einiger Fortschritte in Technik und Forschung, sowie Akzeptanz der Krankheit - bis jetzt ohne Spätfolgen.
    Oder habe ich doch die falschen Ärzte und medizinische Betreuung? ;)

    Satt heißt nicht, dass keine Schokolade mehr reinpasst. :rolleyes:


    8o Schokolade löst keine Probleme, aber das tun Äpfel ja auch nicht.

  • Nun heißt das Format ja "Die Ernährungs-Docs". Da braucht man sich doch nicht ernsthaft zu wundern, dass der dargestellte therapeutische Schwerpunkt auf der Ernährung liegt, gleichgültig, um welche Erkrankung es geht.


    Natürlich enthält auch dieser Sendungsbeitrag einige Merkwürdigkeiten. Aber die Damen und Herren haben für jeden 'Fall' ca. 14 - 15 Minuten Sendezeit verfügbar. In dieser Zeit soll dann der 'Mensch mit seinem Schiksal', der ernährungstherapeutische Teil des Lösungsansatzes sowie die Entwicklung über mehrere Monate dargestellt werden. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für die Vermittllung von Grundlagenwissen. Das Ganze scheint mir ohnehin mehr Magazin- oder böse gesagt Unterhaltungscharakter haben zu sollen. Damit sind >wir<, als Profis (oder angehende) unseres eigenen Diabetes ganz sicher nicht Zielgruppe eines solchen Beitrags.


    Immerhin haben sie es durch die 'vielleicht etwas reißerische Darstellung' der Fehldiagnose geschafft klarzustellen, dass Typ 2 und Typ 1 eben nicht das Gleiche sind. Ein Manko, dass wir anderswo immer beklagen.


    Und für die Menschen, die das Thema wirklich interessiert, pfücken wir die kritischen Punkte doch sowieso jedes Mal auseinander, ;)


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Das Ganze scheint mir ohnehin mehr Magazin- oder böse gesagt Unterhaltungscharakter haben zu sollen.

    Das sehe ich auch so.


    Mal im Ernst: der Patient bäckt in seinem eigenen Restaurant Low Carb Kuchen und kocht Low Carb-Gerichte. Ist das wirklich nachvollziehbar? Und ich finde auch, dass er sehr gut schauspielern kann, ebenso wie der "Ernährungs-Doc". Da wird den Zuschauern eine (vermeintlich) perfekte Arzt-Patienten-Beziehung vorgespielt - der "devote" Patient, der den Ratschlägen des allwissenden Mediziners folgt. Immerhin bekommt das Ganze am Ende noch einen lustigen Dreh, indem der Patient kein Insulin spritzen will - also nun doch nicht ganz so folgsam ist...

  • Ich kann diese gescripteten Serien nicht mehr sehen. Sei es Mein Lokal, Dein Lokal und der ganze Mist. Oder habt ihr schon mal mit eurem Dia-Doc (meiner ist auch Ernährungsmediziner) gekocht oder kennt ihr einen Typ 1 der sich weigert Insulin zu spritzen. Also sowas von an der Realität vorbei, schlimmer gehts nimmer.

  • Ich kann diese gescripteten Serien nicht mehr sehen. Sei es Mein Lokal, Dein Lokal und der ganze Mist. Oder habt ihr schon mal mit eurem Dia-Doc (meiner ist auch Ernährungsmediziner) gekocht oder kennt ihr einen Typ 1 der sich weigert Insulin zu spritzen. Also sowas von an der Realität vorbei, schlimmer gehts nimmer.

    Der Mensch war ja auch 15 Jahre T2, und da ist Ernährung und Bewegung durchaus therapeutisch und verständlich, wenn man sich gegen Insulininjektionen wehrt. Es kann ja auch funktionieren.




    Schaut man mal die Praxis von dem betreffenden Doc an, so verfolgt er einen ganzheitlicheren Ansatz als andere. Ich würde begrüßen, meine Praxis wäre dem Thema auch so aufgeschlossen. https://www.medicum-hamburg.de/de/

  • oder kennt ihr einen Typ 1 der sich weigert Insulin zu spritzen. Also sowas von an der Realität vorbei, schlimmer gehts nimmer.

    Och, T1 die nicht spritzen wollen gibt es sicher viele. Seltsamer finde ich das der Arzt ihn mit Rezeptvorschlägen in dieser Vorstellung noch unterstützt hat.


    Zitat

    Immerhin haben sie es durch die 'vielleicht etwas reißerische Darstellung' der Fehldiagnose geschafft klarzustellen, dass Typ 2 und Typ 1 eben nicht das Gleiche sind. Ein Manko, dass wir anderswo immer beklagen.

    Ich finde gerade das wurde überhaupt nicht klargestellt sondern mehr Verwirrung geschaffen.


    Zitat

    Das Ganze scheint mir ohnehin mehr Magazin- oder böse gesagt Unterhaltungscharakter haben zu sollen. Damit sind >wir<, als Profis (oder angehende) unseres eigenen Diabetes ganz sicher nicht Zielgruppe eines solchen Beitrags.

    Es gibt ja viele Unterhaltungssendungen in denen Blödsinn erzählt wird oder Berufe/Hobbies/irgendwas falsch dargestellt wird. (Die Goldgräber auf N24 bei denen immer ganz dringend der Bagger repariert werden muss weil ansonsten eine Minute später das Unternehmen pleite ginge und so. Neulich wars echt knapp!)
    Hier finde ich aber kritisch dass die Sendung den Anspruch erhebt mehr als reine Unterhaltung zu sein. (Zum Beispiel indem auf der Webseite Informationen & Rezepte angeboten werden,)



    Der Arzt erinnert mich an die Horrorstories von Hausärzten die irgendwie versuchen an T1 Patienten rumzudoktorn, anstatt sie in eine Schwerpunktpraxis zu überweisen wo sie eine richtige Schulung usw bekommen würden.

  • Apropos Horrorstories aus der Hausarztpraxis: Neulich ich seit langem mal wieder beim Hausarzt , der weiß das ich Typ1’er bin) wegen Halsweh. Er: Und? Wie läuft es mit dem Zucker? Ich: sehr gut gerade!“ Er:(mit besorgtem Gesichtsausdruck) „ müssen sie immer noch Insulin spritzen“? :rofl
    Oder fast noch besser, 3 Wochen später bei seiner Frau (allg. Medizinerin), ( nochmals wegen Erkältung) Sie:“ ah! Ich sehe sie haben TYP 1. Was haben sie denn für einen hbc1?“ Ich:“5,3“, sie:“ oh, sehr niedrig. Warum spritzen sie dann Überhaupt Insulin?“ :rofl

  • Apropos Horrorstories aus der Hausarztpraxis: Neulich ich seit langem mal wieder beim Hausarzt , der weiß das ich Typ1’er bin) wegen Halsweh. Er: Und? Wie läuft es mit dem Zucker? Ich: sehr gut gerade!“ Er:(mit besorgtem Gesichtsausdruck) „ müssen sie immer noch Insulin spritzen“? :rofl
    Oder fast noch besser, 3 Wochen später bei seiner Frau (allg. Medizinerin), ( nochmals wegen Erkältung) Sie:“ ah! Ich sehe sie haben TYP 1. Was haben sie denn für einen hbc1?“ Ich:“5,3“, sie:“ oh, sehr niedrig. Warum spritzen sie dann Überhaupt Insulin?“ :rofl


    Die Praxis ist gut da möchte ich auch hin :rofl:venti

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Schaut man mal die Praxis von dem betreffenden Doc an, so verfolgt er einen ganzheitlicheren Ansatz als andere. Ich würde begrüßen, meine Praxis wäre dem Thema auch so aufgeschlossen. https://www.medicum-hamburg.de/de/

    Super PR für die Praxis durch den TV-Beitrag. Wenn man die 14 Minuten Sendezeit in Werbeminuten umrechnet ist das unbezahlbar...


    ...und das Cafe des Patienten kommt jetzt auch groß raus. Da wird so mancher Zuschauer neugierig auf die Low Carb Kuchen sein ;)

  • Man muss auch mal explizit erwähnen, dass der Arzt was von low carb hält - ich kenn nur Ärzte, die nichts davon halten bzw. es eher als negativ abtun.

  • Man muss auch mal explizit erwähnen, dass der Arzt was von low carb hält - ich kenn nur Ärzte, die nichts davon halten bzw. es eher als negativ abtun.

    Nur mal so am Rande: Sogenannte essentielle Stoffe sind Stoffe, die für einen Organismus (z. B. Mensch) lebensnotwendig sind, die er aber selbst aus anderen Stoffen nicht synthetisieren kann, die also von außen zugeführt werden müssen.


    Es gibt essentielle Aminosäuren. Es gibt essentielle Fettsäuren. Aber von essentiellen Kohlenhydraten habe ich bisher noch nichts gehört.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Aber von essentiellen Kohlenhydraten habe ich bisher noch nichts gehört.

    Das mag sein.....
    aber bei einer ordentlichen Hypo sind sie für mich essentiell, sogar sehr essentiell.

  • essenziell bedeutet „wesentlich“ bzw. „lebensnotwendig“
    Warum benutz man nicht deutsche Wörter dafür?

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Weil der Senior-Communicaions Manager des Senders sich in seiner Responsibility verwirklicht die Message möglichst precise zu transmitten.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Zitat

    essenziell bedeutet „wesentlich“ bzw. „lebensnotwendig“


    Essentiell hat in der Ernährungslehre halt eine speziellere Bedeutung.


    Lebensnotwendig sind Fette, Eiweiß und Kohlenhydrate (Glukose bzw. Dextrose).


    Aber essentiell sind nur Fett und Eiweiß, weil der menschliche Körper die notwendige Glukose durch Glukoneogenese eben aus Eiweiß gewinnen kann.


    Essentiell müsste man hier also mit „muss von außen mit der Ernährung zugeführt werden“ übersetzen.

  • "Aber essentiell sind nur Fett und Eiweiß, weil der menschliche Körper die notwendige Glukose durch Glukoneogenese eben aus Eiweiß gewinnen kann."


    Mag sein, dass Kohlehydrate für jene nicht "Essential" sind, die sich kaum bewegen aber, hast du mal Ausdauer-Sportler die ein "Hungerast" haben gesehen?


    Mag sein, dass Koglydrate für nicht Typ-1er nicht "Essentiell sind, aber hast du erlebt was geschieht wenn die KH-Speicher leer sind und deswegen eine Hypo die andere jagt.

    2 Mal editiert, zuletzt von nikp ()

  • Da ich jetzt seit Jahren keine nennenswerten KH esse und dadurch einen HbA1c von konstant unter 5 % realisiere (und das ohne Hypos), kannst Du Dir vermutlich denken, was ich vom Konzept "KH-Speicher" halte...

  • Ergänzung:
    Der meschliche Organismus ist der Lage KH aus anderen Nährstoffen zu Produziere. Aber, er kann nur im beschränkten Masse KH liefern. Er produziert so viel, wie im Ruhestand benötigt wird. Der menschliche Organismus kann auch nur eine begrenzte Menge KH speichern. Ist der Verbrauch grosser als die Produktion und die gespeicherte KH, muss von aussen KH zugeführt werden, ansonsten besteht Lebensgefahr.


    Leider sind die populärwissenschaftlichen Veröfentlichungen der Ernährungswissenschaftlichen sind so Modegeprägt, dass etwas als Axiom dargestellt wird, welches jedoch keine universale Gültigkeit hat.

    Einmal editiert, zuletzt von nikp ()

  • Der "KH-Speicher" ist glaube schon allgemeine Lehrmeinung. Für mich funktioniert das als Denkmodel zumindest ganz gut um meine BZ-Verläufe halbwegs zu verstehen.
    Neben KH hat der Körper aber auch noch andere Speicher:
    https://de.wikipedia.org/wiki/…tstellung#Energiespeicher
    Beim Ausdauersport im Profibereich isst jeder Teilnehmer unterwegs Kohlenhydrate, das scheint also effizient zu sein. Keine Ahnung wie übertragbar das für uns Normalmenschen ist,