Faktor berechnen

  • Moin.


    Ich habe dumpf in Erinnerung, dass bei meiner Schulung gesagt wurde, ab Menge X an KH oder Einheiten der Faktor halbiert wird.. also z.b. dass bis 50g KH 10:3 gerechnet wird, ab 60g dann 10:1.5 für den Rest, oder so.
    Dummerweise finde ich zu der Regel aber nichts mehr.. weder im Netz, noch in dem Schulungsheft. Hab ich mir das zusammengeträumt oder gab es da wirklich was? Und wenn ja, wie sind die Richtwerte dafür?

  • Sowas in der Richtung habe ich von meiner Diaberaterin auch erzählt bekommen, nachdem ich mir ner Portion Tortellini in die Hypo gerauscht bin. Die Wirkung des Insulins würde sich, ach jetzt fehlt mir das Wort... Sagen wir, umso mehr Insulin umso größer die Wirkung, daher bei vielen KH's geringerer Faktor. Aber wie sich das genau berechnet, ob es da exakte Grenzen gibt weiß ich nicht.
    Fazit für mich war: für gewohnte KH Mengen passen die persönlich ermittelten Faktoren, wenn's deutlich mehr ist, dann vorsichtig spritzen...

  • Moin,
    bei der Gesamtbetrachtung des Verhältnis BE/IE, ist auch der Unterschied der BE aus Hülsenfrüchten bzw. BE aus Kh. mit hohem GI zu bedenken.
    Wenn noch Korrektur IE dazu kommen dann wundert es mich nicht, dass niemand uns bei der IE Berechnung hilfreich zur Seite steht.


    Wer aber hier anwendbare Regeln zur Verfügung stellen kann, er würde mein Dia-Leben erleichtern


    MlG


    Hinerki

  • Moin,
    eine Antwort auf die Frage ob derartiges bei ihm zutrifft, ist leicht zu erhalten.
    Es geht hier nur darum womit muss ev. gerechnet werden.
    Sollte es einmal sein, dass eine doppelte Portion Nudeln als üblich gegessen wird und dann auch entsprechend Insuliert wird, wenn unter diesen Umständen alles normal läuft dann ist das Problem nicht vorhanden.


    MlG


    Hinerki

  • ich glaub, darum geht es überhaupt nicht.


    bei der Schulung wurde und gelehrt, dass eine normale KH-Portion bis zu 6 BE sind.
    ich habe nichts auf dem Schirm, mehr anders zu insulieren. aber wir sind da wieder bei dem Thema, dass mehr BE auch mehr Insulin brauchen und damit die Wirkung verlängert wird.
    diese 50% hab ich zum splitten abgespeichert.
    wie bei einer Pizza, bei der man sich einen Teil am Anfang gibt und vom Rest nur 50%.
    oder, und da trifft es meine persönliche Erfahrung, man nach dem Essen doch noch Nachtisch isst. da reduziere ich auch die Einheiten, kann dir aber grad nicht genau sagen, ob uns "50%" oder nur "weniger" gesagt wurde in der Schulung.

  • Ich weiss nicht ob es dazu eine feste Lehrmeinung gibt. Sehr viele BE in einer Mahlzeit wird wahrscheinlich jeder Diabetologe als Ausnahmesituation ansehen für die man individuell ausprobieren muss.
    So ab 5-6 IE Bolus spritze ich weniger als es nach der linearen Berechnung eigentlich sein müsste. Sonst hatte das zu UZ geführt und die Wirkdauer war auch ewig lang. Vielleicht kommt es auch auf die Mahlzeit an: wenn ich viele BE esse dann wäre das eher fettiges Zeug wie Pizza oder Nudeln mit sehr vielen Beilagen.


    Die Berechnung "Bolus = BE*Faktor" sehe ich als grobe Überschlagsrechnung.
    Dass das nicht immer passt finde ich nicht überraschend, eher hätte es mich überrascht simple lineare Zusammenhänge in der Natur zu finden.


    Meine Rechnung ist eher eine S-Kurve:
    https://www.heise.de/select/ma….Kurvenverlauf.mbr_SO.jpg
    (die Beschriftung wegdenken, unten wären BE, vertikal Bolus)
    Bei wenigen BE --> gar nichts spritzen, hoffen dass es im Basal, Bewegung oder Eigeninsulin untergeht (weil mit Pen die kleinste Menge 1 IE ist)
    Bei normalen Mahlzeiten --> umgefähr linear
    Bei vielen BE --> weniger IE pro BE


    Und praktisch betrachtet haben wahrscheinlich die meisten beim Bolus wahrscheinlich sowieso eine Höchstmenge, entweder in der Pumpe fest eingestellt oder als psychologische Grenze im Kopf.

  • Meine Erfahrung ist auch, dass, wenn ich z.b. 60g KH und 10:3 rechne, ich mit 18E ganz gut hinkomme, bei 100g KH und 30E ich mich aber garantiert in eine üble Hypo schießen würde.
    Dann war das, was in der Schulung bei mir gesagt wurde, evtl. auch nur eine generelle Richtlinie, eben weil KH:IE nicht unbedingt linear läuft.

  • Moin,
    dabei bleibt zusätzlich die Frage, wirkt mehr Insulin mehr oder verstoffwechselt der Körper nicht alle Kh. der großen Menge.


    Weiterhin wenn durch vorausgehende Fehler der aktuelle BZ so hoch ist als hätte wir entspr. KE gegessen, wie wird dann insuliert?
    Wenn alle diese Zusammenhänge geklärt und dann auch in Schulungen gelehrt werden würden, würde einiges einfacher werden.


    MlG


    Hinerki

    Einmal editiert, zuletzt von hinerki ()

  • Die Frage, ob mehr Insulin auch mehr wirkt, wurde in einem anderen Beitrag schon erläutert.
    an einer Spritzstelle verlängert sich nur die Wirkzeit, wodurch es dann später zu einer Hypo kommt (kommen kann), da die Verarbeitung der KH nicht in gleicher Weise länger dauert.
    aufgeteilt auf mehr Spritzstellen verstärkt sich der Effekt, da dadurch die Oberfläche vergrößert wird.


    ist der BZ vor dem Essen erhöht, so hat man seine Korrekturfaktoren, die man einkalkulieren soll. und eventuell den SEA etwas größer halten.


    im Endeffekt kann aber keiner sagen, du musst es SO machen. jeder muss da seine eigenen Erfahrungen machen und entsprechend agieren.
    es fließt halt sehr viel in unseren BZ ein, letztens konnte ich 3 Kugeln Eis nur durch Bewegung verarbeiten.
    aber nicht nur, was wir danach machen, auch was davor passiert, hat Einfluss darauf.


    ich denke, du machst dir ja jetzt auch schon einige Zeit intensive Gedanken dazu, siehst du mittlerweile einen Trend? Montag nach dem WE anders als freitags? etc.

  • Moin,
    seit längerer Zeit ist der Umgang mit meinem Dia. Typ 2 sehr viel entspannter geworden, ob der Langzeitwert 5,8 oder 6,3 ist interessiert mich nur noch sehr peripher.
    Wie schon mehrfach erwähnt, steht die Einhaltung des Bereichs 80-160 für mich an erster Stelle und dabei keine Hypos zu erleiden.
    Um das zu erreichen ist meine SW auf eine maximale Insulin Menge für eine Dosis auf 15 eingestellt, wenn aber die IE Berechnung eine höhere IE Menge ergeben hat werde ich aufgefordert nach ca. 2 Stunden eine BZ Kontrollmessung durchzuführen und nach dem Messwert zu handeln.
    Mit der Frage der metabolisierung der größeren Kh. Mengen, bin ich bisher leider noch allein gelassen worden.


    MlG


    Hinerki

    Einmal editiert, zuletzt von hinerki ()

  • Von so einer Regel hab ich noch nie gehört. Allerdings davon, dass grössere Mengen gesplittet gehören, weil das Insulin dann nicht unbedingt dann wirkt, wenns das tun soll. Also nicht auf die KH abgestimmt. Was dann zu Hypos oder zu zu hohen Werten führen kann.

  • Moin Kochlöffel,
    das ist kein allgemein gültiges Verfahren (Regel), sondern aus meiner Erfahrung entstanden und hat sich bei mir bewährt.



    MlG


    Hinerki

  • Ich meinte die "Regel" im Eingangsposting ;)


    Zugegeben es soll wohl auch keine Regel sein, diesen sehr einfach strukturierten Weg betrachte ich ausschließlich als mögliche Hilfe zur Hypo Vermeidung.


    MlG


    Hinerki

  • ch habe dumpf in Erinnerung, dass bei meiner Schulung gesagt wurde, ab Menge X an KH oder Einheiten der Faktor halbiert wird.. also z.b. dass bis 50g KH 10:3 gerechnet wird, ab 60g dann 10:1.5 für den Rest, oder so.


    War das eine reine Typ-1-Schulung oder saßen da, wie ich es schon so oft lesen musste, ein Großteil Typ-2er?


    Gespannte Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Die Veränderung der Insulinmenge bei großen Mahlzeiten wird weniger anhand der großen BE Zahlen berechnet, als vielmehr anhand der gegessenen Kalorien pro BE. Bei Insulinpumpenträgern benutzt man dann eine Mischung aus normalem Bolus und aus einem über viele Stunden verzögertem Bolus. Beim Pen würde das bedeuten, das man zuerst weniger spritzt, nach drei Stunden aber noch mal einen Bolus gibt, um das verspätete Ansteigen des Blutzuckers zu vermeiden. Das betrifft jetzt aber kalorienreiche Mahlzeiten und nicht reine Kohlenhydratmahlzeiten.

  • Moin Cinbar,
    das von Dir geschilderte Verfahren wird mMn wohl mehrheitlich bei Mischmahlzeiten Kh. plus einer größeren Menge FPE eingesetzt, zumindestens habe ich es bisher so verstanden, und benutzte es auch selbst, aber vielleicht auch missverstanden


    MlG


    Hinerki