Kohlenhydrate nachschlagen

Ich würde mal behaupten, dass solche Angaben bei Obst auch nicht wirklich reproduzierbar sind.
Es ist halt nunmal ein Naturprodukt.
Neben dem Wachstumsort, Bodenbeschaffenheit spielt natürlich auch der Reifegrad rein.

Eine sichere Angabe hast du nur, wenn du das Obst, das du essen wolltest, erstmal in ein Labor schickst

Moin,
in allen derartigen Situationen geht es nmM nur mit engmaschigen BZ Kontrollen und Korrekturen um den Zucker im Griff zu behalten.

MlG

Hinerki

Zitat

Edit: Immerhin, im "Frage stellen" Archiv von fddb hab ich zumindest die Antwort gefunden, dass immer nur der essbare Anteil berechnet wird bei den Vorgaben. Wobei es ja Leute gibt, die Kiwischale und Apfelkerngehäuse mit verdrücken...

Hm, bei fddb.info werden ja auch Einträge von Benutzern erstellt.
Weiss nicht ob da jeder vorher im Archiv nachsieht? Für solche Frage müsste es eigentlich deutlich sichtbare Richtlinien geben, habe ich nicht gefunden..

Ich sehe das Kiwi Beispiel so:
Entscheidet man sich für den Mittelwert von 6,3g KH dann hat man einen größtmögliche Unterschied von einer halben BE. Das klingt schon weniger dramatisch als Irrtum vom Faktor 3.
Wenn man das nur selten isst dann wird einem eine halbe BE hoffentlich nicht gleich den BZ-Verlauf zerstören.
Wenn man das häufiger isst dann hat man irgendwann eigene Schätzwerte.
Mit ICT ist dann auch die Frage ob man überhaupt so genau bolusieren kann.

Du hast ja erst seit kurzem Diabetes. Irgendwann wirst du vielleicht merken, dass das Leben und das Rechnen zwei nicht zusammenpassende Begriffe sind. Wenn schon rechnen, dann die Korrektureinheiten oder die Korrektur-BEs eine Weile nach dem Essen.

Naja, ich weiß nicht, wie präzise du diese Angaben haben willst.
Ich versteh natürlich aus Diabetikersicht, dass du gerne genaue Angaben hättest, aber aus Laborantensicht weiß ich halt nun mal auch, wie solche Werte entstehen.

Dabei wird aus mehreren Kiwis ein Mischmuster gemacht, eingewogen, analysiert. Wenn man nun 5 ugrad so reife Kiwis und 10 überreife hat, kommt was anderes raus, wie bei 15 grad so reifen Kiwis.
Ebenso können Kiwis aus Neuseeland andere Nährwertzusammensetzungen haben wie italienische Kiwis.

Wir wissen alle, dass vor allem Südfrüchte unreif geerntet werden und noch nachreifen.

Bei einem Apfelsaft sieht das ja wieder anders aus. Da hat man einen großen Ansatz, aus dem man sein Muster entnimmt und untersucht - und nach Abfüllen passiert in der Flasche hoffentlich nicht mehr viel, sonst bekommt sie eh einen anderen Verwendungszweck

Ich persönliche finde Obst ohnehin schwer einzuschätzen, da der Zucker auch wieder schneller ins Blut geht als bei einem Käsebrot.
Entsprechend kommen auch noch Faktoren wie SEA etc. dazu, bei denen man auch nicht wissen kann, ob der jetzt gerade zu genau diesem Essen passt.

Zitat von Arakon

Kennt jemand eine zuverlässige Quelle für solche Daten?

Ich halte fddb schon für eine recht gute Quelle. Und bei etlichen Lebensmitteln gibt es dort ja inzwischen nicht nur Angaben pro 100g sondern auch 'pro Stück'. Also z. B. eine kleine Kiwi mit 70 g, eine mittlere mit 90 g und eine große mit 115 g. Ich hab dann für meine Bolusrechnung solch einen mittleren Wert genommen, weil ich nicht wirklich jede Zwiebel vor dem Kochen wiegen, sondern einfach in 'Stück' rechnen wollte. Bei Gemüse sind Abweichungen meist nicht so wild, da der KH-Anteil eher klein ist. Kam dann mal eine besonders große oder kleine Paprika in die Gemüsepfanne, hab ich halt 'großzügig gerundet'. Obst (höherer KH-Anteil) hab ich anfangs gern mal zum Frühstück getestet. Brot, Wurst, Käse etc. sind Industrieprodukte, bei denen der deklarierte KH-Anteil relativ genau passt. Dann gabs z. B. noch einen Apfel dazu. Lag ich bei solchen Tests mehrfach zu hoch oder zu tief, blieb nur der Apfel als Fehlerquelle. Dessen KH-Gehalt hab ich dann in meinem Bolusrechner entsprechend etwas nach oben oder unten angepasst. Damit bin ich bisher recht gut gefahren.

Ich kann aber auch sagen, dass man bezüglich der Genauigkeit mit zunehmender Zugehörigkeit zu diesem Club der Unfreiwilligen, wirklich entspannter wird. Ich hab gelernt, dass ich noch so genau rechnen kann: Ausreißer gibts trotzdem immer mal. Und irgendwann merkt man dann: 'Ungefähr genau' reicht auch.

Liebe Grüße vom Arbyter

Ich halte mich an die Tabellen in Kalorien mundgerecht. Für unterwegs habe ich eine stark verkleinerte Ausgabe immer in der Tasche. Bisher habe ich damit gute Erfahrungen gemacht . Und ja, wenn ich mal drüber liege , wird eben korrigiert.

Zitat von Hobbybauer

Und ja, wenn ich mal drüber liege, wird eben korrigiert.

Genauso mache ich es auch

ich habe auch eine der fddb-nutzenden Apps auf meinem Handy, aber manchmal verzeifle ich doch ... Wassermelone, ist das jetzt pro 100g Fruchtfleisch oder komplett mit Schale? Und da macht ja die Schale den größen Gewichtsanteil aus. Und ähnliche Sachen.

Und wer es noch genauer nehmen will: Obst braucht ach nur ca. 75 % des üblichen Mahlzeiten-Insulins.

Viel Spaß noch, ich geh jetzt essen!
Bratbäcker

'Ne Kiwi hat 'ne halbe BE für mich. Egal wie groß.
BTW Ich esse die grundsätzlich leicht unreif.

Auch ich kann Dir auch nur Kalorien Mundgerecht empfehlen. Inzwischen in der 15.Auflage.
Herausgeber: Nestlé

Wieviele BE hat die Schale der Kiwi dann ? Ironie Ende

Gröhl, der ist gut!

Ich mein, wenn man alles so genau nimmt wie Arakon, ist das natürlich von erheblicher Bedeutung.

Übrigens mein Kalorien mundgerecht sagt:
Kiwi, ext. Frucht 65-100g 0,5 BE
Ob jetzt mit oder ohne Schale ist Dein Problem

Früher vor 18 Jahren habe ich auch versucht alles nachzusehen und einzuschätzen. Irgendwann war ich es leid.
Da geht man in ein Restaurant, hat z.B. Blut+Leberwurst mit Kartoffeln und Salat, kann die Kartoffeln gut abschätzen, weiß das weder die Wurst noch das Salatdressing KH haben und nachher kommt doch was ganz anderes raus.

Stell Dir mal als Nachtisch 2 Kugeln Vanilleeis mit frischem Obstsalat und Schokoladensauce vor. Bist Du das auseinandergefieselt hast ist das Eis geschmolzen, das Obst braun und Dir kommen Drähte aus dem Kopf.

Der einfachste Weg: Pi-Daumen schätzen, messen, messen, messen und korrigieren.
Wenn einen jeder Überzucker ins Grab bringen würde wär ich schon so etwas von lange unter der Erde. Nix da. HBA1c immer im Bereich 6,0-6,6, nix an Folgeerkrankungen und ich lebe GUT. Lieber ein paar IE zu wenig gespritzt als zu panisch sein und in einen UZ kommen.