Fragen für Wechsel zur Pumpe

  • Seit Anfang 2011 begleitet mich der Diabetes schon und anfangs hatte ich 3 Tage eine Pumpe dran die mich eher gestört hat und bin seitdem ganz gut mit Pens (Apidra, Lantus) klar gekommen (letzter HbA1c 6,3). Seit Februar hab ich den Dexcom G6 Sensor und an eine Pumpe denke ich auch schon etwas länger. Für mich käme eigentlich nur die Tslim X2 infrage weil ich mit dem G6 zufrieden bin und keine anderen Sensoren möchte. Ich bin mir aber noch unsicher ob ich nicht noch etwas warten soll bis der Nachfolger der Pumpe raus kommt. Was können denn die Pumpenträger zur Lipohypertrophie sagen? Ist da die Belastung des Gewebes höher. Nach 11 Jahren haben sich bei mir Hubbel am Bauch gebildet. Ich achte sehr darauf die Stellen gut durchzuwechseln aber Richtung Bauchnabel wirkt es mittlerweile etwas weniger. Eine Pumpe wäre in meinem Fall wegen der leichteren Spontanität vom Essen attraktiver aber mit den Pens läuft das soweit ganz gut. Zudem kommt hinzu dass ich eher wenig Fett habe und Angst habe dass die Katheter wie die ersten Tage der Pumpe mir zB beim Aufstehen weh tun. Mein Insulinbedarf ist auch relativ wenig (Lantus abends 12 IE, Apidra zw 24-36 IE). Könnt ihr mich da etwas Beraten?

  • Hallo,

    der Vorteil bei der Pumpe wäre, dass du nur eine Spritzstelle alle 2 Tage brauchst und nicht 4 - 8(?) täglich. Wenn man die wirklich alle 2-3 Tage (je nach Katheder) wechselt gibt es in der Regel keine Probleme. Meine Tochter ist erst 8, schlank und sportlich - im Vergleich zu mir gibt es da auch kaum Auswahl an Katheder- und Sensorstellen, aber es geht ganz gut.

    Fand das mit 4-6 spritzen täglich schwieriger bei ihr...


    Mit Stahlkathedern hatte ich das auch, das bei bestimmten Bewegungen oder an unguten Stellen es weh tat - bin dann auf Teflon gewechselt, da hab ich dieses Problem nicht mehr - für die Haut ist es halt nicht unbedingt besser wegen Vernarbung, aber das "gepiekse" entfällt dafür ...


    Was aktuelle pumpen betrifft würde ich mich hier quer durchs Forum lesen.

    Ich bin noch völlig "oldschool" mit ner Combo unterwegs (ohne Loop) - meine Tochter hat die t:slim und wir sind zufrieden ...

  • Den BZ mit einem Pen zu managen ist wie schießen mit der Schrotflinte. Die Pumpe ist damit verglichen eher ein Scharfschützengewehr, wenn man es richtig angeht.

    Allein die Möglichkeiten, die einem temporäre Basalratenänderungen, verzögerter Bolus oder Dualbolus (ein Teil sofort und der andere Teil über x Stunden verzögert) an die Hand geben sind bei mir mittlerweile unverzichtbar.


    Und die t:slim muss es nicht unbedingt sein. Die neue YpsoPump arbeitet z.B. auch mit dem Dexcom zusammen. Und man kann die Pumpe auch selber steuern und sich dabei nach den Werten vom G6 richten (ich hab auch einen G6 und eine MiniMed 640G)


    Ich hab es 17 Jahre lang abgelehnt eine Pumpe zu versuchen. Nach meiner ersten Woche mit Pumpe hätte ich mir dafür in den Arsch beißen wollen.


    Viele Grüße
    Jörg

  • Ich hab es 17 Jahre lang abgelehnt eine Pumpe zu versuchen. Nach meiner ersten Woche mit Pumpe hätte ich mir dafür in den Arsch beißen wollen.


    Viele Grüße
    Jörg

    Das ging und geht mir ganz genau so!!! Da kann ich Dich sehr gut verstehen.

    So lange Menschen denken das Tiere nicht fühlen, so lange müssen Tiere fühlen das Menschen nicht denken. (Arthur Schopenhauer)

  • Ich würde meine Pumpe nicht mehr freiwillig hergeben. Das zuallererst.


    Als ich allerdings mit Untergewicht zu kämpfen hatte, war es für mich sehr schwer geeignete Katheterstellen zu finden. Ich nutze allerdings auch nicht den Bauch. Häufig landeten die 6mm Katheter im Bereich vom Muskel/Nerven (?) wodurch sowohl das Katheter setzen als auch jede Insulinabgabe weh tat. Bei einer Kathetermarke (QuickSet Medtronic) hatte ich ständig abgeknickte Katheter. Die Dana Mios (ähnliche gibt es auch bei der T-Slim) sind auch bei Untergewicht nie abgeknickt.


    Als ich wieder etwas zugenommen habe, funktioniert es mit Kathetersetzen deutlich besser und ich erwische seltener dumme Stellen. Auch der Blutzucker ist seit dem ein wenig stabiler/berechenbarer. Vermutlich kommt das Insulin jetzt besser an.


    Manche empfielen auch Stahlkanülen, diese gibt es in kleineren Größen (5mm oder z.T. sogar 4,5mm). Allerdings hat man ständig eine Nadel im Körper, die halt pieksen kann. Teflonkatheter gibt es nur in 6mm und 9mm. Z.T. gibt es bei einigen Pumpen auch schräge Katheter. Diese werden bei schlanken Menschen empfohlen.


    Also ja, deine Bedenken bezüglich wenig Fett sind z.T. berechtigt. Deshalb wäre es wichtig neben der Pumpe sich unbedingt auch die Auswahl an Katheter anzuschauen.

  • Also meine Werte haben sich nicht alleine durch die Pumpe verändert. Ich habe sie jetzt auch schon länger. Erst als der Algorithmus dazu kam vor ein paar Wochen sind bei mir die Werte besser geworden. Für schlanke Menschen gibt es, wie schon erwähnt diese schrägen Katheter die man setzen kann.

  • Aber die schrägen Katheder tun beim Setzen weh.

    Also ich empfand das jedenfalls als sehr schmerzhaft, trotz vorherige Tiefkühlung.

    So lange Menschen denken das Tiere nicht fühlen, so lange müssen Tiere fühlen das Menschen nicht denken. (Arthur Schopenhauer)

  • Aber die schrägen Katheder tun beim Setzen weh.

    Also ich empfand das jedenfalls als sehr schmerzhaft, trotz vorherige Tiefkühlung.

    Ich habe es selbst noch nicht probiert. Aber vermutlich kommt es dabei auch auf die Länge an. Bei der Dana haben die 19mm!=O. Bei anderen Herstellern nur 13 bis 17mm.


    Manche wie bei Medtronic oder T-Slim haben eine integrierte Setzhilfe. Bei den Accu Chek Kathetern muss man sie meines Wissens ohne Setzhilfe setzen. Das wird vermutlich auch einen Umterschied machen.

  • Manche wie bei Medtronic oder T-Slim haben eine integrierte Setzhilfe. Bei den Accu Chek Kathetern muss man sie meines Wissens ohne Setzhilfe setzen. Das wird vermutlich auch einen Umterschied machen

    Bei der Insight gibt's für die Infusionssets die Flex Setzhilfe, hat mir der nette Vertriebler damals im KH gezeigt. Da die Insight aber nicht mehr gebaut wird und die Solo eine reine Patchpumpe ist, ist es dahingehend zukünftig überflüssig.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Bei der Insight gibt's für die Infusionssets die Flex Setzhilfe, hat mir der nette Vertriebler damals im KH gezeigt. Da die Insight aber nicht mehr gebaut wird und die Solo eine reine Patchpumpe ist, ist es dahingehend zukünftig überflüssig.

    Hier geht es um die schrägen Katheter und dort gibt es bspw. von Accu Chek keine Setzhilfe. Betti hat bspw. noch eine AC Combo.

  • Erstmal vielen Dank. Anfang letzter Woche hat mir meine Diabetologin den Antrag fertig gemacht und losgeschickt. Mal schauen wie lange das dauert und ob es genehmigt wird. Von den Pumpen hat mir die Tslim am besten gefallen deswegen hab ich mich für die entschieden. Es wird denke ich mal eine Probephase geben bevor ich mich dafür entscheiden und ich die bekomme. Wie ist es eigentlich mit den Gewebeverhärtungen? Ist die Belastung wegen der kontinuierlichen Abgabe höher als bei ICT?

  • hallo monobu

    ich habe gelesen das ca.40% der diabetiker Lipohypertrophie haben das ist nicht so toll

    wenn man den katheter zu lange an einer stelle hat dann verhärtet sich das gewebe um die nadel und entzündet sich darum muss mann aufpassen das das nicht passiert und drauf achten das der katheter nicht zulange liegt bei mir kann er bis max.4 tage liegen dann kommt die entzündung und ich brauche auch mehr insulin und die entzündung dauert so um die 2-4 tage je nach dem wie stark die entzündung ist es gibt auch teflon katheter die können etwas länger liegen sind aber etwas dicker

  • Das Wichtigste ist der großzügige Wechsel der Setzstelle. Ich trage seit 16 Jahren Pumpe, erst 2 × AccuChek und danach den Omipod - immer Teflon- Katheder. Das Wechseln ist gut für Haut und Gewebe. Habe bisher keine Verhärtungen. Aber, ich probiere auch unkonventionelle Setzstellen aus. Dürfen nur nicht wehtun oder stören!

  • Eure Antworten haben mir sehr geholfen. Kleines Update: Der Antrag ist eingegangen und mir wurde ein Brief zugesandt indem ich die Notwendigkeit der Pumpe mit allem drum und dran angeben soll und zur MDK abschicken soll. 3 Monate Blutzuckerwerte mit Datum, Uhrzeit und gegessenen BE soll ich auch angeben. Die Sensordaten kann ich mir ausdrucken lassen aber die BE kann ich doch nicht wissen. Muss ich da speziell auf irgendetwas achten damit sie mir den Antrag nicht ablehnen? Wie sieht es mit der Genehmigung aus? Bin bei AOK Bayern versichert. Wäre schön wenn ihr eure Erfahrung damit teilen würdet.

  • Eure Antworten haben mir sehr geholfen. Kleines Update: Der Antrag ist eingegangen und mir wurde ein Brief zugesandt indem ich die Notwendigkeit der Pumpe mit allem drum und dran angeben soll und zur MDK abschicken soll. 3 Monate Blutzuckerwerte mit Datum, Uhrzeit und gegessenen BE soll ich auch angeben. Die Sensordaten kann ich mir ausdrucken lassen aber die BE kann ich doch nicht wissen. Muss ich da speziell auf irgendetwas achten damit sie mir den Antrag nicht ablehnen? Wie sieht es mit der Genehmigung aus? Bin bei AOK Bayern versichert. Wäre schön wenn ihr eure Erfahrung damit teilen würdet.

    Ich würde versuchen, nach bestem Wissen und Gewissen KHs und IEs zu ergänzen. Unvollständige Tagebücher können ein Grund für eine Ablehnung sein.


    Meist werden Pumpen mittlerweile genehmigt, das ist allerdings leider stark abhängig davon, wer da grade beim MDK sitzt und ob der einen guten oder einen schlechten Tag hat. 🤷‍♀️

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Jetzt bin ich kurz davor mit meiner Diabetologin alles abzuschicken und bin mir momentan etwas unsicher. Also die t slim spricht mich schon am meisten an, optisch sowie technisch auch wenn laut Beiträgen CIQ nicht ganz so prickelnd ist aber soweit funktioniert es einigermaßen. Ich würde bei einer Genehmigung eine Pumpe bekommen die vom Stand her ca 2015 wäre. Da bin ich nicht so sicher, weil man ja nicht gleich eine neue Pumpe bekommt, falls ein neueres Modell raus kommt. Von Tandem wurde der X3 schon mal bestätigt und ich denke dort wird auch vieles verbessert werden. Wann es rauskommt weiß man nur grob und da können immer noch Verschiebungen passieren. Dann dauert es wieder bis es nach Deutschland kommt. Zudem bin ich beim X2 Reservoir etwas skeptisch. Befüllen ist etwas kompliziert, was aber nach ein paar malen gehen sollte, aber so wie ich das hier gelesen habe ist es so ein Plastikbeutel. Kann dort nicht etwas vom Beutel auflösen und so in den Körper gelangen? Also kurz: Die X2 spricht mich sehr an, bin aber abgeschreckt wegen der älteren Technik und dem Plastikbeutel im Reservoir. Medtronic Pumpen finde ich alle nicht so ganz meins. Was würdet ihr mir so sagen? X2 nehmen oder eine neuere Pumpe?

  • Neben T-Slim und Medtronic Pumpen gibt es auch die YpsoPump mit dem Loopalgorhythmus CamAPS fx, der mit einer Android-Handyapp und Dexcom läuft. Vielleicht informierst du dich über diese Pumpe samt Loopsystem noch. CamAPS fx wird nachgesagt, dass es das fortschrittlichste kommerzielle Loopsystem auf den deutschen Markt momentan ist.