Insulin Apothekenlieferung bei warmen Wetter

  • Also ich verwende einen Fertigpen und der liegt nach dem ersten Benutzen in der Küche auf der Ablage und zwar mehrere Tage. Das war auch so als es so warm war. Ich habe bisher keinen Wirkverlust bemerkt. Da wir ja auch immer mit dem WOMO unterwegs sind, liegt der benutzte Pen auch hier nur auf dem Tisch, selbst wenn das WOMO im Süden in der Sonne steht. Bisher ohne Probleme.


    Aber was anderes, ich habe hier gelesen, dass manche Ihre Ration für ein Quartal bekommen. Wie macht ihr das? Ich muss jedes mal beim Arzt betteln, dass ich nicht nur ne 5er Packung bekomme. Kostet mich ja auch jedes mal Rezeptgebühr.

  • Ich finde, dass es grundsätzlich bedenklich ist, wenn ein Lieferservice einfach etwas abstellt, ohne einschätzen zu können, ob das OK ist.


    dann lass dir niemals was via DPD schicken, die stellen es seit Corona einfach ungefragt (und ungenehmigt) VOR der Haustür (MFH, von der Straße einsehbar) ab. Ist mir schon eins geklaut worden (und zurückgebracht, weil der Dieb mit 20 kg Vogelfutter wohl nix anfangen konnte :rofl)


    sondern z.B. das Septum am PEN, das, wenn einmal durchstoßen (Anwendung), das Insulin im Kühlschrank nicht mehr richtig schützt


    interessante Überlegung, vielleicht wegen der hohen Keimbelastung in Kühlschränken? Auf der Nadel ist ja aber die Kappe drauf (und meine angebrochene Durchstechflasche - mit Septum - steht ja auch im Kühlschrank :/)

    Blutzucker ist die Autobahn, Gewebszucker ne Nebenstraße!

  • dann lass dir niemals was via DPD schicken, die stellen es seit Corona einfach ungefragt (und ungenehmigt) VOR der Haustür (MFH, von der Straße einsehbar) ab.

    DPD ist diesbezüglich echt der Hammer. Ich frage mich, warum ich da überhaupt einen Ablageort angebe.


    ---


    Ich finde es interessant, dass ihr (fast) alle sagt, Hitze macht nichts, weil mir diesen Sommer mehrere Fiasp-Pens gekippt sind. Mit Flocken- und Schlierenbildung. Z.T. auch trotz Frio-Tasche.


    Ob die Wirkung dadurch wirklich gravierend beeinträchtigt ist, kann ich allerdings auch nicht sagen, da ich sie dann ausgetauscht habe.

  • Es hängt tatsächlich von der Sorte ab. Fiasp ist hitzeempfindlich. Mir wurden auch schon Pen Patronen im Sommer wirkungslos. Lyumjev hab ich mal im heißen Auto vergessen und es funktionierte immer noch.

  • Lyumjev hab ich mal im heißen Auto vergessen und es funktionierte immer noch.

    Danke für den Hinweis!


    Lyumjev benutze ich seit diesem Sommer. Vorher, quasie eingestiegen in meine Pen-Karriere, bin ich mit Humalog.

    Schon vor ~15 Jahren habe ich durch einen Lilly-Vertreter, dem ich in meiner Stamm-Apotheke begegnet bin, gefragt, wie das denn mit den Temperaturen sei. Damals (tm) gab es auch schon das Thema, was denn bei 30 Grad passieren würde.

    Ich bekam zur Antwort, dass Humalog eines der Insuline sei, die bis zu knapp 40 Grad mal vertragen können, ohne gleich komplett kaputt zu gehen. Ich war seinerzeit oft mit dem Motorrad im Urlaub unterwegs und großartig das Insulin zu kühlen, das war damals nicht so ohne weiteres machbar.

    Auf einer zehntägigen Rundreise quer durch DE hatten wir täglich über 35 Grad ... und ja, ich musste die Dosierung gegen Ende der Reise um 10% anheben. Mit sowas kann ich aber gut leben.

    Nachdem Lyumjev aus dem selben Hause stammt, mache ich mir hier keine Sorgen, wenn es mal bissel wärmer ist.

    Was aber gar nicht zu dulden ist, ist eine nicht ordentlich durchgeführte Transportstrecke bis zu meiner Apotheke.

  • Bei mir liegen die neuen Pens im Kühlschrank, die angefangenen im Schrank und wenn ich im Sommer unterwegs bin, dann kommen sie in eine Friotasche. Bisher hat das immer funktioniert.


    Weiß jemand, wie hitzeempfindlich Apidra und Tresiba sind?

  • ich weiß nicht, ob knapp -70 Grad dem Insulin so zuträglich sind :D

    Ich aber. Nein. Weil du dann eine "Fraktionierte Kristallisation" machst. Ist eine tolle Methode um aus Insulin supersauberes Wasser in Form von Eiskristallen abzuscheiden. Jedenfalls anfänglich. Bis der Rest bei weiterer Abkühlung als eutektische Schmelze schlicht auch einfriert. Das Zeugs ist danach hinüber. Eine "Eis-Wasser-Kochsalzlösung" erreicht etwa -18°C und danach ist auch das fest.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • das war ironisch gemeint :D

    Ja. ich wollte nur erklären warum das eine Scheissidee ist. Nicht dass jemand das Zeugs über Nacht in den Tiefkühler legt, dann "im warmen Auto" in die Toskana juckelt und sich dann wundert, dass das Insulin nach dem Auftauen nicht mehr wirklich funktioniert. Gerade die alten "milchigen" NPH-Schüttelinsuline kannste danach definitiv in die Tonne treten.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Da hier immer noch Zweifel und Bedenken herrschen... Bitte schaut mal auf die Fakten. Hier eine wissenschaftliche Untersuchung mehrerer Insulinsorten (einige glauben ja Insulin A sei empfindlicher als B) bei vier-wöchiger Lagerung zwischen 25 und 37°C, oszillierend Temperatur immer auf und ab - d.h. typische subtropische Bedingungen ohne Kühlschrank im Labor unter kontrollierten Bedingungen simuliert und Proben regelmäßig analysiert.


    Ergebnis: In den 4 Wochen war bei KEINEM der Insulinsorten eine verminderte Aktivität feststellbar. Selbst nach 12 Wochen lagen die Werte bei 97 bis 101%... Nur bei Lagerung mit konstant hoher Temperatur 37°C - nach 4 Wochen ~5-13.5% und nach 8 Wochen ~12-19% Aktivitätsverlust. Das sind Daten+Fakten, alles andere sind "gefühlte Wirkverluste" in meinem Weltbild. Ob man 10% Wirkverlust überhaupt merkt möchte ich auch mal dahinstellen, ich kann mir das bestenfalls vorstellen, wenn man mindestens 20 Einheiten auf einmal spritzt. Dann mögen 2 verlustige Einheiten (vielleicht) spürbar sein. Also, wer hat jetzt immer noch Angst? :-)


    Hier die Studie zum Nachlesen: https://journals.plos.org/plos…1371/journal.pone.0245372