Starke Abweichung HBA1C zu Durchschnittswert Libre 3-App

  • Ich war heute beim Doc zum Quartalstermin und war schon etwas nervös wegen meinem HBA1C, da die Freestyle Libre App nichts Gutes vermeldete.

    Der Durchschnittswert lt. Libre 3 App lag bei satten 7,1 / 7,2 oder so ... der Laborwert lt. Doc dann aber bei 6,4. :/


    Hat einer von euch das auch schon erlebt, vielleicht sogar eine Erklärung für diese massive Abweichung parat?

    Die Werte, die der Libre bei mir für den Moment ausspuckt, sind an sich plausibel (auch schon gegengemessen). Der Laborwert vom Doc ist ebenfalls plausibel (letzter Wert war so ähnlich).

    Dass beides an sich natürlich unterschiedliche Messverfahren sind, ist klar, aber doch sollte ein so massiver Unterschied doch nicht sein?


    Ich hatte schon bei Libre 1 und 2 in den Durchschnittswerten via Libre Link Abweichungen, aber keiner war so extrem wie beim 3er.

    Rechnet die App da irgendetwas anders?

    Es ist wie gesagt nur der Durchschnittswert, der so völlig abweicht ...


    Danke vorab für Input.

    "A spoon full of sugar makes the medicine go down."

    "... not if you are a diabetic."

    (MTV's Daria)

  • Kann nur sein, dass die Sensoren immer zuviel anzeigen und daher der höher errechnete HbA1c resultiert.

    Das wäre auch meine logische Denke gewesen, kann ich mir aber nicht so wirklich vorstellen.

    Ich werde jetzt mal häufiger gegenmessen, aber an sich passen die Werte. Deutlich zu hoch ist da nix.

    Und wenn ich mal länger mit 80-90 herumlaufe, müsste ich dann bei einer so massigen Abweichung in Prozentpunkten schon in Hypnonähe, in leichter Hypo herumlaufen?


    Wobei ... rein rechnisch ist die Abweichung auf den Durchschnitt ja ca. 10% ... könnte das schon zustande kommen, wenn jeglicher Messwert ca. 10% zu hoch wäre?

    z.B. 132 gemessen statt real 120 wäre für mich jetzt nix, was mich ins Grübeln bringen würde - aber 10% sind 10% ...

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    (MTV's Daria)

  • Der Durchschnittswert in den Sensoren ist der GMI (Glucose Management Indicator), nicht der Hba1c. Du vergleichst hier also unterschiedliche Werte miteinander.

  • Wobei ... rein rechnisch ist die Abweichung auf den Durchschnitt ja ca. 10% ... könnte das schon zustande kommen, wenn jeglicher Messwert ca. 10% zu hoch wäre?

    z.B. 132 gemessen statt real 120 wäre für mich jetzt nix, was mich ins Grübeln bringen würde - aber 10% sind 10% ...

    Zum Beispiel. Außerdem kann es sein, dass die Sensoren bei Dir nicht immer linear zu viel anzeigen. Vielleicht zeigen sie im normalen Bereich recht genau an, dafür bei höheren Werten z.B. 20% drüber.


    Aber 6,4 zu 7,1 ist schon heftig. Hatte mit dem Libre 2 und xDrip immer einen ca. 02-0,3 schlechteren HbA1c als xDrip errechnet hatte.

  • Der Durchschnittswert in den Sensoren ist der GMI (Glucose Management Indicator), nicht der Hba1c. Du vergleichst hier also unterschiedliche Werte miteinander.

    Was genau besagt der GMI? Ich hätte das so aufgefasst, dass das der Durchschnittswert des Gewebezuckerwertes im gewählten Zeitraum ist ...

    Der sollte doch zumindest ähnlich zum HBA1C ausfallen?

    Zum Beispiel. Außerdem kann es sein, dass die Sensoren bei Dir nicht immer linear zu viel anzeigen. Vielleicht zeigen sie im normalen Bereich recht genau an, dafür bei höheren Werten z.B. 20% drüber.

    Ich werde der Sache mal nachgehen, weil mich das jetzt wirklich interessiert. Ich werde jetzt das Messgerät nicht überall mit hinschleifen, aber daheim mal gelegentlich gegenmessen, vor allem bei höheren oder niedrigeren Werten.

    Wobei ... ein Messgerät hat ja auch wieder Toleranzwerte ... :S

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    (MTV's Daria)

  • Was genau besagt der GMI? Ich hätte das so aufgefasst, dass das der Durchschnittswert des Gewebezuckerwertes im gewählten Zeitraum ist ...

    Der sollte doch zumindest ähnlich zum HBA1C ausfallen?

    Ich werde der Sache mal nachgehen, weil mich das jetzt wirklich interessiert. Ich werde jetzt das Messgerät nicht überall mit hinschleifen, aber daheim mal gelegentlich gegenmessen, vor allem bei höheren oder niedrigeren Werten.

    Wobei ... ein Messgerät hat ja auch wieder Toleranzwerte ... :S

    Ich bin auch noch nicht dazu gekommen mich da genauer einzulesen, aber ich denke neben den durchschnittlichen Werten fließt da z.B. auch die Standardabweichung mit ein.

    Ähnlich zu deinem Hba1c ist es ja.

  • Ich bin auch noch nicht dazu gekommen mich da genauer einzulesen, aber ich denke neben den durchschnittlichen Werten fließt da z.B. auch die Standardabweichung mit ein.

    Ähnlich zu deinem Hba1c ist es ja.

    So, wie ich Google verstanden habe, müssten die Werte bei einer guten Einstellung max. so ca. 0,4 voneinander abweichen.

    Umso höher der HBA1c, umso höher die Abweichung - aber wieso, das stand dort entweder nicht oder ich habs nicht verstanden.


    Mein Doc geht von der Annahme aus, dass die Werte doch recht nah beieinander liegen sollten, er war von der Abweichung auch überrascht. Er vermutete auch erst mal wie DerAndi, dass der Sensor vermutlich teils deutlich höhere Werte anzeigt, als real vorhanden.

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    (MTV's Daria)

  • Zu den Unterschieden zwischen GMI (wie beim Libre 3 in der App angegeben) und HBA1c hat mich User 2021 im November auf nachstehenden Artikel aufmerksam gemacht.


    https://www.universimed.com/at…osemesssysteme-hba-101426


    Damals hatte ich einen Laborwert des HBA1c von 5,8, jedoch einen GMI von 6,2. Aus den Graphen mit den Werten ziemlich weit unten im Artikel geht hervor, dass tatsächlich der GMI bei Werten unter 6,5 immer höher als der HBA1C Wert ist. Ich finde das illustriert das in diesem Thread angegebene Problem ganz gut.

  • Der Durchschnittswert lt. Libre 3 App lag bei satten 7,1 / 7,2 oder so ... der Laborwert lt. Doc dann aber bei 6,4. :/

    Hab seit Januar das Libre 3, zuvor war mein HbA1c beim FSL1 und 2 knapp unter dem was der Doc gemessen hat. Meist 0.3 Punkte "zu wenig" nach deren HbA1c Messung. Beim FSL3 waren aber fast 1.0 im HbA1c zu viel auf dem Tacho.


    Die Genauigkeit beim HbA1c bzw. dessen Messung ist nicht toll, etwa +/- 0.3 um den wahren Wert. Aber es spricht wie bei mir und meinen "blutigen Kontrollen" für etwa +20 BZ Abweichung nach oben. Zeigt also mehr an als wirklich ist.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

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  • Zu den Unterschieden zwischen GMI (wie beim Libre 3 in der App angegeben) und HBA1c hat mich User 2021 im November auf nachstehenden Artikel aufmerksam gemacht.


    https://www.universimed.com/at…osemesssysteme-hba-101426


    Damals hatte ich einen Laborwert des HBA1c von 5,8, jedoch einen GMI von 6,2. Aus den Graphen mit den Werten ziemlich weit unten im Artikel geht hervor, dass tatsächlich der GMI bei Werten unter 6,5 immer höher als der HBA1C Wert ist. Ich finde das illustriert das in diesem Thread angegebene Problem ganz gut.

    Danke dir. Wobei Differenz von bis zu 0,4 üblich Härte ist, hat meine zwischenzeitliche Google-Recherche ergeben. Somit wärst du noch in der üblichen Range.


    Und zur anfänglichen Vermutung, dass der Libre falsch miss ... habe mir eben mal den Spaß gemacht und ...

    Libre: 260

    Ich: =O=O=O=O

    Messgerät: 200 (ok, das ist jetzt auch nicht so pralle, aber das ist ein Unterschied von 33%, wenn man davon ausgeht, dass die 200 richtig sein könnten).

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    (MTV's Daria)

  • Beim Unterschied zwischen GMI und HBA1C können nach meiner Meinung einige Faktoren zusammen, die dann für einen einzelnen Wert zu starken Abweichungen führen kann.

    - der Artikel zeigt, dass es rein statistisch Abweichungen gibt

    - der Artikel zeigt auch, dass es für einzelne Werte eine deutlich größere Streuung gibt ( leider kann man dort nicht erkennen, ob der einzelne Diabetiker systematisch abweicht oder auch um den Mittelwert aller Messwerte streut

    - Systematische Abweichungen des Messwerts vom Blutwerte ( ich habe auch den Eindruck, dass der FSL3 bei mir Tendenziell zu hoch misst)

    - 2 Wochen sind halt viel kürzer als 9 Wochen, d.h. Besonderheiten wie Erkältung, Stress, Urlaub, tageweise besondere Probleme beim Zuckerhandling kommen beim GMI eine größere Bedeutung.

    Daher halte ich es so: aktuelle Werte und Trends nutze ich für das aktive momentane Zuckermanagement. GMI ( wenn ich nicht gerade weiß, dass in dem letzten 2Wochen der Sensor klar falsch gemessen hat) zur Motivation und auch als Hinweis, mich mal wieder am Riemen zu reißen, ob alles im Handling OK is ( hier schaue ich auch auf die Variabilität), und HBA1C für das langfristige Management auch im Hinblick auf Langzeitwirkung der Diabetes, d.h. Sind die Werte so, dass ich das Risiko für akzeptabel halte oder muss ich aktiv werden, um die Werte runterzubekommen.

  • Ich war heute beim Doc zum Quartalstermin und war schon etwas nervös wegen meinem HBA1C, da die Freestyle Libre App nichts Gutes vermeldete.

    Der Durchschnittswert lt. Libre 3 App lag bei satten 7,1 / 7,2 oder so ... der Laborwert lt. Doc dann aber bei 6,4. :/


    Hat einer von euch das auch schon erlebt, vielleicht sogar eine Erklärung für diese massive Abweichung parat?

    Das war bei mir die letzten Quartale sehr ähnlich.

    Inzwischen hab ich das Labor des Diadocs im Verdacht - die Ärztin geht dem Mal nach.

    Laut Labor war ich die letzten zwei Mal zwischen 5,5 und 6,0. Laut x-drip und siadiary (nutze dexcom g6) ca 6,5 - 7.

    Hab sehr fleißig gegengemessen - Gerät überprüfen lassen - das der Tochter auch - mein Gerät und ihr Gerät verglichen (messen quasi identisch - bei ihr stimmt die dexcom/diasend Berechnung immer ziemlich exakt - sie hat aber eine andere Praxis/anderes Labor).

    Auffällig war, dass es das eine Mal als ich HbA1c beim Hausarzt bestimmen hab lassen, die Werte von x-drip und Hausarztlabor quasi identisch waren...

    Mein Gefühl sagt mir auch, dass die höheren HbA1c Werte die stimmigeren sind. Hatte das letzte halbe Jahr, Jahr viel Krankenhaus, schmerzen und BZ-chaos

  • Bin neu hier und stelle mich (mit Baujahr 40) etwas dämlich an. Habe dennoch die Hoffnung, daß mir geholfen werden kann.

    Mein Problem mit Free Libre3: hatte Libre2 mit IPhone SE probremlos genutzt und Ende 2022 auf Libre3

    gewechselt. Funzte auch bis ca. Februar 23 und ließ sich dann nicht mehr mit dem IPhone koppeln (nur

    noch mit dem Lesegerät).

    Habe alles probiert (neue App, usw) , telefoniert mit Abbot - kein Erfolg.

    Mit 2 Geräten unterwegs zu sein, ist mir zu umständlich.

  • Bei mir zeigt der FSL3 im Schnitt runde 10 Einheiten zu viel an, der gegenwärtige ist bei knappen 20 zu hoch. Ich überprüfe die Abweichung nahezu täglich einmal kalibriert nach. Dadurch ist der ausgerechnete HbA1c entsprechend höher als das Labor misst.

    Flatten the curve!

  • In folgendem Artikel aus dem Ärzteblatt werden auch noch einige glukoseunabhängige Einflüsse genannt, die den Labor-HbA1c verfälschen können.

    https://www.aerzteblatt.de/arc…-komplementaer-zum-HbA-1c


    Zitat: Eine weitere wesentliche Limitation des HbA1c ist, dass er durch externe, glukoseunabhängige Faktoren beeinflusst werden kann: Hämoglobinopathien, Niereninsuffizenz, therapeutische Eisenzufuhr, Schwangerschaft, Anämien oder Hemmung der Glykierung durch Dauertherapie mit Ascorbinsäure oder Vitamin E.

    Darüber hinaus gibt es offensichtlich Einflüsse der Ethnizität auf das Ausmaß der Hämoglobin-Glykierung und damit den HbA1c, die dagegen bislang für den mittleren Blutzucker, Fruktosamin oder das glykierte Albumin nicht dokumentiert wurden (12).


    Für die Berechnung des GMI wird zwar eine etwas andere Formel als für den rechnerischen HbA1c in den üblichen Apps verwendet, außer bei relativ hohen Werten sollte aber keine große Differenz zum Laborwerte bestehen. Siehe: RE: Freestyle Libre - Erfahrungen mit Messgenauigkeit Aus den oben genannten Gründen ist aber der Laborwert auch nicht zuverlässig.


    Ich kontrolliere die Libre alle 2-3 Tage blutig, kalibriere bei Differenzen von mehr als 10 mg/dl ggf. in xDrip und verwende als Referenz ein AC Guide. Mit dieser Methode liegt mein rechnerischer HbA1c in xDrip generell sehr nahe beim Labor-HbA1c mit einer Abweichung von lediglich +/- 0,1 Prozentpunkte.


    Aber grundsätzlich bewegen wir uns mit allen Messverfahren im Nebel. Über 200 sind sowieso alle Messwerte wischiwaschi. Am zuverlässigsten empfinde ich noch mein körpereigenes Messsystem. Ab etwa 70 spüre ich eine leichte Nervosität und dass etwas nicht stimmt. Wenn kurz danach der Libre-Alarm anspringt, zeigt mir das, dass der Sensor richtig kalibriert ist. Den Labor-HbA1c pro Quartal nehme ich gerne mit, aber eigentlich ist mir der egal und überflüssig.

  • Ich denke, es ist besser, du machst einen eigenen Thread für deine Frage - hier geht es ja um was ganz anderes.

    Ich meinte, dass es schon einen Thread zum Thema "technische Probleme" gibt. Ein iPhone hab ich leider nicht, bin Androide, daher kann ich hier nicht helfen ...


    Wie gesagt ist aber ein neues Thema machen der beste Weg -gibt hier viele iPhone User und vielleicht hatte jemand ja schon dasselbe Problem?

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    (MTV's Daria)

  • So, habe jetzt mal 2 Tage (die leide beider eher hoch waren) verglichen und ... na ja, Abweichung Libre zu Messgerät sind durchgehend 10-20%. Die 10% sind die reguläre Messtoleranz, die müsste man sogar von Messgerät zu Messgerät akzeptieren, soweit ich weiß ... aber 20% find ich schon sehr viel.

    Vermutung, wie schon jemand hier auch sagte: umso höher es wird, umso ungenauer wird es. Kann es sein, dass der Libre generell bei höheren Werten schwächelt?

    Da die letzten Tage hoch waren, war ein Vergleich mit niedrigeren Werten eher schwierig.



    Falls die deutliche Abweichung weiter anhält, werd ich wohl oder übel wirklich mal eine Probesensor von Dexcom bestellen müssen ... weil mit Abbott darüber zu diskutieren dürfte fruchtlos sein (meinte, hier hatte mal jemand von einem Abweichungsproblem berichtet, teils in Bereichen deutlich über 10% und Abbott war der Meinung, das sei völlig ok ...). Zudem nehmen die Herrschaften ja wohl auch nur Vergleiche mit Messgeräten aus ihrem eigenen Haus an (denen ich nach einem kurzen Test abgeschworen habe - mein uraltes Accu Check Aviva ist mir einfach lieber).


    Laborfehler würde ich hier eher nicht vermuten - da eben die "blutig" gemessenen Werte bisher deutlich niedriger als das Libre waren. Würde daher vermuten, dass das Labor recht hat und der Libre einen leichten Knick in der Optik ... fallabhängig, wie ich denke, nicht durch die Bank hinweg.

    HA1C-"Schnelltests" (also ohne Labor, via Fingerpieks) passten auch immer eher in die Range des Laborwerts (Doc hat dieses Jahr aber wieder auf durchgehend Labor umgestellt, früher wurde bei reinen DMP-Terminen nur Schnelltest gemacht, volles Labor nur bei den 2 Arztgsprächen im Jahr).


    Was aus meiner Sicht Gewebsglucose auch beeinflussen könnte: Wieviel man trinkt, ob es warm ist, man viel schwitzt ... weil umso weniger Flüssigkeit im Gewebe, umso konzentrierter müsste die Glucose doch wirken? Ggf. Messverfälschung über diesen Weg möglich?

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    (MTV's Daria)

  • Ich habe erst kürzlich einen Sensor reklamiert wegen Abweichungen zu AccuCheck Blutmessungen. War kein Problem. Ich hatte sogar erwähnt, dass ich auch Abbott Precision Messungen zur Verfügung hätte und mir wurde gesagt, dass die drei Vergleichsmessungen mit demselben Gerät gemessen sein müssten.