Man hat ja sonst keine Probleme

  • Von mir ein paar Blümchen ans Krankenbett: :blume

    So ungefähr. Es geht mir tierisch auf den Zeiger, dass ich die KH oder Korrektur ausrechnen darf, ansagen soll, wieviel Insulin, aber spritzen darf ich nicht alleine.

    Das ist bestimmt alles wieder so ein rechtlicher Scheiß. So nach dem Motto, "Sie war so und so lange bewusstlos, dann verbietet unser Rechtsschutz, dass sie Behandlungsentscheidungen trifft." :arghs: Sowas braucht kein mündiger Mensch.

    Aber andererseits: Wenn du dich drüber ärgern kannst, zeigt das, dass es dir besser geht und du wieder voll da bist.

    Akzeptieren sie deinen Sensor?

    Ich hoffe sie wollen keinen Urinzucker mehr.:P


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Das ist bestimmt alles wieder so ein rechtlicher Scheiß. So nach dem Motto, "Sie war so und so lange bewusstlos, dann verbietet unser Rechtsschutz, dass sie Behandlungsentscheidungen trifft." :arghs: Sowas braucht kein mündiger Mensch.

    Mich würde auch die Begründung interessieren. Das kann dir eigentlich niemand "verbieten". Im Gegenteil, du kannst es verbieten dass dir jemand etwas spritzt. Wieso sollte es umgekehrt sein?

    Ich habe diese Erfahrung auch noch nie gemacht bzw. würde ich nicht darauf hören.

    Aber wenn man krank ist hat man auf solche Auseinandersetzungen ja auch keine Lust. Gute Besserung weiterhin :blume

  • Es gibt Krankenhäuser die froh darüber sind, wenn man sich selbst um seinen DM kümmert und man sein Insulin selbst dabei hat. Dann müssen sie das nicht alles machen.

  • Als ich vor einigen Jahren mal im Krankenhaus war musste ich an meiner Pumpe zeigen wie viel Insulin ich spritze. Und das Zuckermessen unter Aufsicht, da gab es noch keine Sensoren, bzw. ich hatte keinen. Das fand ich abartig. Ein andermal war man mit der Ansage wie viel ich wann gespritzt hatte zufrieden, wollte aber auch die Blutzuckerwerte haben.

    So lange Menschen denken das Tiere nicht fühlen, so lange müssen Tiere fühlen das Menschen nicht denken. (Arthur Schopenhauer)

  • Also zusammengefasst, ich war nie bewusstlos. Ja, die nehmen die Pens immer wieder weg. Aber mittlerweile habe ich auch private Pens hier. Für alles auf Station lasse ich die Schwestern laufen, aber hier gibt es auch ein gutes Café, da war ich heute mit meinem Mann Kuchen essen. Dafür brauche ich ja auch Insulin. Hatte erst überlegt, bis ins dritte OG zu schreien, damit die Schwester ins Café zum Spritzen kommt, habe es aber doch lieber selbst erledigt.

  • Mich würde auch die Begründung interessieren. Das kann dir eigentlich niemand "verbieten". Im Gegenteil, du kannst es verbieten dass dir jemand etwas spritzt. Wieso sollte es umgekehrt sein?

    Korrekt. Kannst du keine Entscheidung treffen (wie z.B. "bewusstlos") , dann kann und muss der Doc machen was er für richtig hält. Aber sobald du "klar" bist, hat der Patient die Entscheidungshoheit. Also wenn jemand sagt "ich mach meinen T1D selbst, Finger weg" --> dann ist das so.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich habe eigentlich nichts gesagt, weil dann die diabetische Schwester auch mal drauf schaut. Heraus kam schon, dass ich offensichtlich weniger Basal benötige, als vorher gespritzt.

    Kann allerdings auch an den Umständen liegen, ist ja nicht alltäglich.

    Ansonsten kann ich ja machen, wie ich will. Niemand redet mir ins Essen, in die Faktoren, in die Korrektur. Die spritzen, was ich sage und selbst spritzen durfte ich heute, hurra, auch. Aber die Pens sind anschließend weg.

    Begründung war, dass ich mich ja in eine Unterzuckerung spritzen könnte und die diabetologische Schwester scheint ziemlich Muffensausen vor der Oberärztin zu haben.

  • Ich hab wegen Sensor gefragt, weil mein Mann ja aktuell auch im KH liegt und sein Sensor problemlos anerkannt wurde.

    Anfangs hatte er noch keinen, weil kein Handy - entsprechend wurde da blutig gemessen.

    Die Pens liegen bei ihm aufm Nachttisch. Ob es ihn stört, dass sie spritzen, weiß ich gar nicht - war nie Thema. Glaub, ihm ist das relativ egal, solang sie auch das machen, was er sagt. Und das ist momentan keinen Bolus mehr (er ist allerdings auch Typ 2 - und seine Mahlzeitgrößen grad entsprechend klein).


    Im Grunde können sie auch, wenn man bewusstlos/bei Sinnen ist, nur in sofern schalten, sofern sich keiner berufen fühlt, für den Patienten zu entscheiden, sei es durch eine Patientenverfügung oder - wie in meinem Fall - die Ehegattennotverordnung. Dann müssen sie mir Info geben, was sie vorhaben.


    Allerdings finde ich die Begründung sehr schwachsinnig... wenn "wir" uns freiwillig in eine UZ spritzen wollen würden, könnten wir das ja immer machen. Ist zwar zu Hause dann nicht unter "Aufsicht" des KH, aber wir sind ja trotzdem mündige Bürger.

    Im Grunde dürfte man ja auch nichts weiter Essen ohne Aufsicht...


    Wenn dein Basalbedarf runterging, heißt es aber im Grunde, dass dich die ganze Situation weniger streßt als dein Alltag - also so schlimm kann die Oberärztin nicht sein :D

  • Ich denke die Angst, dass das Krankenhaus zur Verantwortung gezogen wird, ist Schuld an dem Sackstand.

    Heute war ich jedenfalls schon mal im Café und auch vor dem KH, da gibt es Bänke, zusammen mit meinem Mann. Das mit dem Laufen ging schon ganz gut. Die Schwellung merke ich beim Laufen immer weniger.

  • Ich war im Mai für ein paar Tage im Krankenhaus. War (bzgl. Diabetes) auch super.


    Den Transmitter sollte ich für die OP unbedingt abnehmen. Der Anästhesist beschwerte sich dann, warum ich keinen trüge, das wäre für ihn doch viel einfacher.


    Im Aufwachraum wollte man mir unbedingt Ephedrin verabreichen, was ich im Halbschlaf noch knapp verhindern konnte, weil 92/60 für mich ein völlig normaler Blutdruck ist.


    Dann gab es 2 Tage nichts zu essen, weil weizen- und eifrei unmöglich war. Die Allergien hatten sie nur an die Ärzte weitergegeben, aber nicht ans Pflegepersonal.


    Und als ich am Entlassungstag endlich Frühstück bekam, war die Schwester vollends davon überzeugt, dass ich für 2,5 BE auch 2,5 IE benötige und überwachte, was ich spritze. Da half auch keine Diskussion über Faktoren.

    (Ich hatte noch Ersatzinsulin in meiner Tasche.)


    Fazit: Werde schnell wieder gesund!!!

  • Na ganz so schrecklich ist es hier nicht. Wir gesagt, im großen und ganzen verlassen sie sich auf mich. Jetzt, am Wochenende, müssen sie das auch, denn die Diafee hat Wochenende und die Ahnung des Restes ist doch ziemlich begrenzt :)

  • So ungefähr. Es geht mir tierisch auf den Zeiger, dass ich die KH oder Korrektur ausrechnen darf, ansagen soll, wieviel Insulin, aber spritzen darf ich nicht alleine.

    Und das ist eine diabethologische Station. Die haben zwar eine recht fitte Diabetesschwester, aber der Rest hat keine Ahnung. Die waren schon überfordert, dass ich zwei

    Mahlzeiteninsuline habe :bigg


    Jetzt habe ich mir vom Mann aber Insulin mitbringen lassen. Nicht für Station, die Schwester können ruhig laufen, aber man hat hier ja auch ein Caffee ^^

    Als ich stationär im Krankenhaus (nicht diabetologisch) war, gab es bis auf die Nadeln das Equipment von der Krankenhausapotheke. Die nahm ich dann aus meinem Vorrat weils nicht anders ging. Das Problem ist ja man darf nicht extern aus der Apotheke was verordnen. Problematisch wirds bei KH-Aufenthalte über mehre Wochen/Monate. Pens und alles hatte ich aufm Zimmer gelagert oder nahm sie mit.
    Solang man stationär ist, ist das Krankenhaus für alle Medikamente zuständig. In das Diabetesmanagement hat Schwestern und Ärzte sich keineswegs eingemischt.

    Sogar die Novorapid Ampullen hatten sie (statt die blöden Flexpen Dinger) dank PZN bestellen können.

    Wieso lassen die dich nicht selbst spritzen? Immerhin folgen sie deinen Ansagen und machen nicht irgendwas.

    Weiterhin gute Besserung

  • Ja, das weiß der Geier. Die Schwester gestern hat mich zwar selbst spritzen lassen, stand aber daneben. Dafür habe ich heute früh eine Revolte veranstaltet und den Morgenanstieg einfach selbst korrigiert. Hoch lebe der selbständige Diabetiker :D

  • :D... und???? Hast Du schon einen anständigen Rüffel kassiert?


    Schon krass, wenn es sich um eine diabetologische Station handelt.... hat irgendwas von Comedy..... aber man weiß nicht, ob sie vielleicht mal erlebt haben, daß es bei einem selbständigen Diabetiker schief ging?


    ich hatte vor einiger Zeit die gegenteilige Erfahrung: Große OP, kein Mensch hat sich für den Diabetes interessiert: "Ach so, Sie machen das alles selbst? Sehr schön" ^^..... dann durfte ich zwei Ärztinnen noch meine Pumpe zeigen.... und daß ich die BZ-Werte auf der Uhr hatte, war dann für sie der Knüller....

    auf jeden Fall weiter gute Besserung :blume

  • Mein Vater war im Sommer auf nach Kreislaufthemen und Sturz auf einer geriatrischen Station. Die haben Ihm ne Flasche Sprudel hingestellt, aber drauf achten, dass er bei jenseits 30 Grad draußen tatsächlich trinkt - wird scheinbar überbewertet. Kannste von einer Geriatrie auch nicht erwarten, woher sollen die denn sowas wissen....


    Dauerte nur zwei Tage und er lief völlig neben der Spur. Und über 10 Tage, bis er mit ausreichend Flüssigkeit wieder leidlich(!) auf der Höhe war.


    Ich denk, es ist oftmals gut, dass man nicht wirklich weiss, was die Ärzte / Pflegekräfte auf solchen Stationen im Schnitt wirklich können.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Bezüglich Diabetes hat mir ein Pflegeschüler (mittlerweile ausgelernt) auch gesagt, dass das nur oberflächlich behandelt wird. Wenn man mehr wissen will, muss man sich selbst damit auseinander setzen.

    Wenn das mit allen Themen so ist...

  • Nein, kein Rüffel. Ich kann eigentlich machen was ich will, essen was ich will, spritzen, soviel ich will nur spritzen darf ich nicht selbst. Allerdings verrate ich natürlich nicht, dass ich teilweise selbst korrigiere.


    Ich liege hier ja auch nicht primär wegen dem Zucker, sondern wegen dem Bein. Und natürlich ist die mangelnde Bewegung ein Problem. Aber inzwischen war ich gestern mal vor dem Krankenhaus und marschieren hier den Flur rauf und runter, allerdings soll das Bein noch viel liegen.

    Inwieweit die Antibiotika und die Infektion noch eine Rolle spielen, weiß ich nicht. Das Abendbrot lässt sich am Besten berechnen und deshalb läuft die Nacht ziemlich gut. Es ist mit der Berechnerei eh schwierig, weil die Küche nicht angibt, wieviel KH im Essen sind und die Portionen sind schwer einschätzbar.

    Beispielsweise Brot, die Diafee meinte 1 BE, ich bin der Meinung, dass sind gut 1,5 BE.

    Dann gibt es oft irgendwas aus Büchsen, Gurkensalat, Paprikasalat. Ob, und wieviel Zucker darin ist, weiß kein Mensch.

  • Dann gab es 2 Tage nichts zu essen, weil weizen- und eifrei unmöglich war. Die Allergien hatten sie nur an die Ärzte weitergegeben, aber nicht ans Pflegepersonal.

    Hallo-Welt

    Das war in einem KH bei mir auch sehr heftig, da bekam ich 3 Tage nichts zu essen, weil der Diätassistent da erst kam. Danach hat es immer noch nicht geklappt und es dauerte noch mal 3 Tage. Erst am Entlassungstag (= 7. Tag) erhielt ich ein Essen, das ich wirklich essen konnte und durfte. Ich hoffe, dass ich nie wieder in dieses KH muss.