Intervallfasten, Nüchternblutzucker und die Leber macht, was sie will

  • Vorabinfos: 4 IE Tresiba abends, keine weitere BZ-Medikation


    Ich habe heute mit meiner Diabetesberaterin gesprochen, weil mein Nüchtern-BZ weiterhin zu hoch ist, im Schnitt zwischen 130 und 150 mg/dl. Tagsüber sind die Werte zwischen 90 und 120 deutlich geringer.


    Sie sieht einen Zusammenhang zwischen meinem sehr frühen Abendessen (ca. 17 Uhr). Das habe ich vor Jahren mal begonnen, als von Intervallfasten noch keine Rede war, einfach weil es meinem Magen gut tat. Ihrer Meinung nach schüttet meine Leber in der zweiten Nachthälfte vermehrt Zucker aus, weil schon so lange kein Essen mehr zugeführt wurde. Und ich soll abends zwischen 21 und 22 Uhr eine kleine Mahlzeit zu mir nehmen.


    Habe allerdings vergessen zu fragen, WAS ich da am besten esse. Was proteinhaltiges? Was fettiges, damit der Körper lange beschäftigt ist? Eine kleine Portion Obst? KH eher nicht, die braucht mein BZ nur zu sehen und er springt vor Freude an die Decke.


    Hat jemand Tipps?

  • ich find das ist ne komische Therapie.... Vor allem wenn du ja eher Kalorien reduzieren willst.

    Hast du denn mittlerweile ein CGM, um mal sehen zu können, wann genau es wieder ansteigt?


    Ggf. Könnte man auch mit dem Basal "spielen" - jeder von uns hat andere Anforderungen und genauso wirkt jedes Basal etwas anders.

    Ich denke da an kürzer wirksame, die man auch 2mal spritzt, um in der Nacht eher mehr zu unterstützen als tagsüber.


    Was genau du essen solltest, kann ich dir nicht sagen.

  • Ich habe in einer halben Stunde die technische Einweisung und bin auch mal gespannt, wie der Tages- und Nachtverlauf aussieht.


    Selbst wenn ich noch eine kleine Mahlzeit zu mir nehme, bleibe ich im Kaloriendefizit. Ob ich jetzt 1000 oder 1200 Kalorien zu mir nehme, wird die Gewichtsabnahme nicht verhindern.


    Ja, ich weiß, täglich fast 1000 kcal Defizit ist viel. Aber ich esse tatsächlich ausreichend und durch die vermehrte Eiweißzufuhr bin ich immer satt. Dieser Effekt (hatte früher kaum Eiweiß gegessen) wird sich sicher abnutzen und ich werde mehr Kalorien brauchen. Das ist dann auch in Ordnung so.

  • Ja, das kenne ich auch, dass die Leber in der Nacht Glucose ausschüttet und die Werte dann hoch sind. Bei mir hilft es aber eher, wenn ich abends nicht mehr so spät etwas esse. Und die Pumpe hat da auch sehr viel gebracht.


    Wenn dir die Diafee zu einer kleinen Mahlzeit zwischen 21 und 22 Uhr geraten hat, dann würde ich es zuerst mal mit einem Naturjoghurt probieren ohne oder mit wenig Haferflocken oder Obst drin. Wenn du möchtest kannst du ja noch einige Tropfen eines guten Öls und/oder ein paar Nüsse mit reingeben. Oder du versuchst alles extra und kombinierst später. Dann wirst du ja sehen was dein BZ dazu sagt. Einfach ausprobieren, jeder reagiert anders. Viel Erfolg!

  • Das ist aber bei vielen so das morgens die Werte etwas höher sind. Die Hormone bereiten den Körper auf das Aufstehen vor.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Gute Idee, den Joghurt werde ich unterkriegen. Und bei den Werten werde ich mir ausprobieren wohl leisten können.


    Nüsse gehen leider nur gesalzen und ich befürchte, das ist nicht so sinnvoll :bigg

  • Hast du morgens mal deine Ketone gemessen? Nach so einer langen Fastenphase sollten da welche im Blut sein und dich mit Energie versorgen. Wenn nicht, macht das dann eben die Leber, was absolut nicht gut ist langfristig (Cortisol etc).

    Wenn du keine Ketone hast, solltest du dich auf die Suche danach machen, warum das so ist.

    Du könntest auch mit MCT Öl arbeiten, das geht direkt ins Blut und erhöht die Energie über Ketone. Morgens davon ein EL in den Quark oder so


    (Fastenbedingte Ketone nicht verwechseln mit Ketoaszidose)

  • Ich kenne viele T2, die essen etwas (etwas!) Obst bevor sie ins Bett gehen. Bei denen scheint das zu nützen.

    Bei T2 ist der Stoffwechsel defekt, das unterscheidet sich grundsätzlich von T1.

    Ich nehme an, es geht um T1??


    Solltest du T2 sein, nehme ich alle meine Aussagen zurück.


    Ketone, leine Ahnung. Damit habe ich mich noch nicht befasst.

    wenn du solche Sachen bewusst machst, auf jeden Fall. Es gibt / gab im Forum eine Bettina Sommer, die Fastenkuren für T1er wissenschaftlich begleitete (obwohl die langläufige Meinung ist, dass Fastenkuren nichts für T1er sei). Vielleicht kannst du mit ihr Kontakt aufnehmen.

  • Jedenfalls zeigt meine erste Kurve mit CGM genau das, was die Diabetesberaterin sagte. Ich startete mit 130 in die Nacht, die Werte fielen bis 3 Uhr langsam auf 100 und stiegen dann bis 6 Uhr morgens auf 140, nach dem Frühstück auf 190.


    Schon faszinierend, so ein genauer Einblick. Gestern Abend habe ich es mit einer kleinen Scheibe rohen Schinkens versucht, heute mal mit Joghurt, morgen mit einem Stück Obst. Ich bin jetzt mein eigenes Studienobjekt :D

  • Nach so einer langen Fastenphase sollten da welche im Blut sein und dich mit Energie versorgen. Wenn nicht, macht das dann eben die Leber, was absolut nicht gut ist langfristig (Cortisol etc).

    Dieser Kommentar ist in sofern unlogisch, dass Ketone von der Leber produziert werden.


    Ich würde es aber auch nicht unnötig verkomplizieren. Der Einstieg in Diabetes ist schon verrückt genug.


    Skylla Ruf doch einfach mal die Ideengeberin an. - Oder nimm's mit Forschergeist. :)

    Ich bin jetzt mein eigenes Studienobjekt :D

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Ich bin jetzt mein eigenes Studienobjekt

    Das bist du als Diabetiker sowieso, denn es ändert sich ständig irgendetwas und du musst immer wieder austesten, was geht und was nicht, wie viel du brauchst und was du machen kannst.

  • Jedenfalls zeigt meine erste Kurve mit CGM genau das, was die Diabetesberaterin sagte. Ich startete mit 130 in die Nacht, die Werte fielen bis 3 Uhr langsam auf 100 und stiegen dann bis 6 Uhr morgens auf 140, nach dem Frühstück auf 190.


    Schon faszinierend, so ein genauer Einblick. Gestern Abend habe ich es mit einer kleinen Scheibe rohen Schinkens versucht, heute mal mit Joghurt, morgen mit einem Stück Obst. Ich bin jetzt mein eigenes Studienobjekt :D

    Der Anstieg morgens ist üblich, insbesondere nach dem Aufstehen. Frag mal Deine Diafee nach Aufstehinsulin… und nein, ich denke nicht, dass Du abends um 21 Uhr noch etwas essen musst deswegen.

    LG
    Schaf

    Ypsopump mit CamAPS fx seit 08/2023 auf Motorola One Action

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  • Nach wie vor denke ICH, dass es bei Dir um Lada und Typ 2 geht. Siehe Deine Werte und CPeptid im anderen Thread.

    Mann/Frau/Divers kann halt beides haben. Sowohl Resistenzen wie auch Antikörper. Beides schließt sich leider nicht gegenseitig aus. Und das Problem ist, dass eine Überforderung der Reste diese zügig hinrichten wird.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Wie könnte man diese Überforderung verhindern?

    Mit Insulin und/oder KH reduzierter Ernährung

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Gut, das habe ich jetzt für selbstverständlich gehalten. Ich habe meine Ernährung drastisch umgestellt und vermeide KH, so gut es geht. Weizen verbannt, Getreide Vollkorn Roggen oder Dinkel, Nudeln, Reis und Kartoffeln in homöopathischen Dosen. Die Zuckerdose habe ich seit vier Wochen nicht angerührt und wenn ich woanders etwas esse, wo wahrscheinlich Zucker drin ist, dann sehr selten und ein kleines Höflichkeitsstückchen.

    Eiweiß muss ich leider aufpassen, weil mir grad ein Stück Niere verloren ging. Da darf ich den Rest auch nicht überfordern :bigg


    Bleibt das Insulin. Ich habe gehofft, nur mit dem Basalinsulin auszukommen, aber diese Spitzen bis 200 machen mich nervös.


    Und wenn ich dein "überfordern" richtig interpretiere, sollten diese Spitzen nach Möglichkeit vermieden bzw. behoben werden?