Vertraut ihr den Angaben der Lebensmittelhersteller?

Vielleicht noch mein Lieblingsbeispiel Erdbeeryoghurt (Entschuldigung, laut EU heißt das ja jetzt Konfitüre, außer in Österreich, wo Marmeladen auch weiterhin so heißen dürfen, auch wenn sie nicht aus Orangen hergestellt sind) zu „natürlich“ und „unnatürlich“.
Aromastoffe sind für den DM zwar uninteressant, geben aber ein schönes Beispiel ab: wenn auf dem Etikett steht „Aroma“, ist ein Stoff drin, dessen Aufgabe es ist, den Geschmack/Geruch des Inhalts zu beeinflussen. Aroma kann alles mögliche sein (nein, das kommt nicht aus der Retorte, Retorten benutzt seit ewigen Zeiten keine Sau mehr, der Stoff wird in einem Reaktor hergestellt) und wird von irgendeinem Chemikanten im industriellen Maßstab hergestellt.
Wenn da steht „naturidentisches Aroma“ dann handelt es sich um einen beliebigen Stoff, wie er auch in der Natur vorkommt, und zwar nicht zwangsläufig in Erdbeeren und der von einem Chemikanten im Reaktor in industriellem Maßstab hergestellt wird.
Steht da dann „natürliches Aroma“ wird es richtig lustig. Dann wird der Stoff aus „natürlichen“ Rohstoffen hergestellt (bei Gelegenheit muss mir mal jemand erklären, was an Erdöl unnatürlich ist, blos weil das Zeug vor ein paar Millionen Jahren verrottet ist …). Normalerweise nutzt man dazu Rindenmulch. Daraus kann man so ziemlich jeden Geschmack herstellen.
Rindenmulch hat noch einen weiteren Vorteil: Man kann daraus z.B. Fruchtzubereitung herstellen. Macht euch doch mal den Spaß und lest nicht nur die Angaben zu KH auf den Etiketten, sondern schaut auch mal nach, ob wirklich Erdbeeren im Yoghurt sind. Normalerweise sind sie das nicht, und wenn doch, ist immer auch jede Menge Zucker drin, um den Geschmack zu verstärken. Erdbeeren schmecken dem gemeinen Verbraucher nämlich nicht genug nach Erdbeeren. Dazu kommt, dass durch das Vermischen viel Geschmack verloren geht. Am „besten“ ist es, einen zuckerfreien, „geschmacklosen“ Yoghurt zu nehmen und selber einen Klecks Marmelade, oder, so man hat, kleingeschnittene dazuzugeben und diese dann nicht einzurühren, sondern einfach auf jeden Löffel etwas von beidem zu nehmen. Dadurch wird der Geschmack intensiver.

Falls noch jemand mitliest: Ich vertraue den KH-Angaben auf der Packung. Erstens weil ich glaube, dass sie richtig sind und weil ich zweitens keine Möglichkeit zur Kontrolle habe.

Sebastian

"naturidentisch" ist wirklich toll.

Steht zum Beispiel auf Zitronensäure drauf. Nämlich dann, wenn man einen Schimmelpilz (Aspergillus) sich in einem Edelstahltank vermehren lässt, ihn mit KH füttert und ihn Zitronensäure produzieren lässt, die dann gereinigt und verkauft wird.
Hmmmmmm.... lecker

Was isn daran auch unnatürlich?

Nichts, natürlich.
Sowas wie natürlich gibt es nicht und hat es nie gegeben. Ich finde es immer wieder nett, wenn Leute glauben, sie würden irgendein Obst (ja ja, Erdbeeren sind kein Obs, sondern streng genommen Gemüse) essen, und dabei sind es Hackschnitzel aus der Holzindustrie. Also ist das eigentlich Gemüse. Und Gemüse ist doch so gesund, nicht wahr? (Bevor jetzt die Nahrungsmittelhisbollah von der Veganerfront hier hier auftrumpft: erklärt mir mal jemand, was "Formvorderschinken" ist? Das ist mal lecker …)

Sebastian

SebAn & Pretiosa ihr könnt doch einen Kurs bilden oder Firma gründen die den zum Ziel hat, Leuten die abnehmen wollen das zu erzählen. *lach* die meisten werden überdenken was die dann noch essen und werden rasend schnell abnehmen und an Kunden mangelt es euch nie, wenn die hören was sie essen... . Man schaue sich mal um wenn man am Einkaufen ist oder in der City unterwegs wer sowas an "Beratschlagung und Aufklärung" alles dringenst nötig hätte. Ist nicht böse gemeint, ich finds nur interessant obgleich ich das Meiste schon wußte.
Und noch schlimmer finde ich ja SEPARATORENFLEISCH !!!!!!!!!!!!
Was aber kaum jemand mit ins Kalkül zieht ist folgendes. Nahrung verliert Feuchtigkeit und darum steigt der KH-Wert. Ich will nicht wissen was der Unterschied ausmacht wenn ich Weißbrot (kein Toast) sondern ganz normales Weizenbrot 1. wiege und berechne, und dann esse und 2. toaste, wiege und dann erst berechne. Das ist bestimmt nicht wenig an Unterschied. Oder mehligkochende Kartoffeln die dazu enwas leicht Frost bekommen haben und schon etwas angeschrumpelt sind so im Frühjahr gegen gerade aus Zypern oder Ägypten geerntete und importierte festkochende Kartoffeln??? Nudeln bleiben mal fast so groß wie sie waren und bei aneren Sorten sind die nachher fast 4x so groß, also mit Kochen und dann wiegen ist so eine Sache. Vorher wiegen und danach sagen ich hatte die Hälfte der Menge oder so Schätzungen sind wohl eher realistisch dabei. Es sei denn man kocht immer dieselbe Sorte derselben Firma. Trotzdem schaue sich mal einer den Link an und die Sorten der Marmelade, das kann so nicht sein, die haben da doch etwas geschlampert denke ich. Der Link steht was weiter oben am Anfang des Treats. Manchmal haun die doch sehr daneben. Und wenn sie gar nicht wollen lassen sie es ganz mit den ANgaben (Sarotti und Lambertz fallen mir gerade ein, da kiregt man keine Infos, weder Internetauftritt noch Umverpackung).

Zitat von Putzi

Und noch schlimmer finde ich ja SEPARATORENFLEISCH !!!!!!!!!!!!

Was glaubst Du denn, woraus der Formforderschinken auf der leckeren Pizza des Italieners nebenan besteht?

Den Angaben kann man vertrauen wenn man möchte, man kann es aber auch lassen. Bei allen Bemühungen um Exaktheit in einer Insulintherapie kommt man nicht um den Fakt herum, dass eine Insulintherapie eine Therapie bleibt, die in der Summe mit Schätzwerten gefahren wird. Wer weiß schon am Morgen wie sein Körper auf den heutigen Tag reagiert? Von den individuellen Schwankungen ganz abgesehen. Ich habe mit einem Freund, der auch Typ1-Diabetiker ist, beim gemeinsamen Verzehr eines Fertigproduktes testen können, wie unterschiedlich wir auf die KH-Angaben reagieren müssen, um im Nachhinein wieder auf einen normalisierten Glukosehaushalt zu kommen. Die KH-Angaben können daher nur zur Orientierung dienen. Erst die Erfahrung zeigt dann, was die Angaben wirklich Wert sind.

Es gibt viele Produkte wo ich mit dem KH-Angaben ganz gut hinkomme. Bei Cornflakes wie einigen Knäckebrot-Sorten bin ich schon oft genug auf die Nase gefallen.

Jens

Wenn Ihr den Angaben nicht vertraut, dann kocht und back doch selber!!! So wisst Ihr immer genau was drin ist und was nicht.

Und mal ehrlich, wer isst Tomatensuppe aus der Dose oder Tüte??? :confused:

Kann den denn niemand mehr selber kochen?

Zitat von Nadine

Wenn Ihr den Angaben nicht vertraut, dann kocht und back doch selber!!! So wisst Ihr immer genau was drin ist und was nicht.

Und mal ehrlich, wer isst Tomatensuppe aus der Dose oder Tüte??? :confused:

Kann den denn niemand mehr selber kochen?

Ok, dann gehörst Du wohl zu denen die alles selbst herstellen, vom Knäckebrot angefangen. Hier geht es allgemein um Nährwertangaben und die befinden sich nicht nur auf Tütensuppen!

Jens

Zitat

Kann den denn niemand mehr selber kochen?

Darüber könnte man eine neue Diskussion anführen, aber da macht eh jeder wie er will. Ich tendiere manchmal dazu zu grosse mengen zu kochen, das ist immer witzig dann werden last minute noch ein paar leute eingeladen. Aber nach der arbeit hat man nicht immer zeit und lust noch gross den kochlöffel zu schwingen. im fall tomatensuppe würde ich etwas mehr kochen und den rest einfrieren dann hat man's immer frisch. ja oder tk gemüse wenns mal aussersaisonal ist oder wenn ich ein bischen geld einsparen will/muss...

zum eigentlichen thema, der BEangabe;

Bei den meisten sachen achte ich gar nicht auf die BE's (ups), ich kaufe ein worauf ich gerade lust habe und wäge ab. ich habe auch noch nie BE's von gebäck und so zusammengezählt, selbst wenn ich es selbermache und genau weiss was drin ist. Ich finde es halt am besten wenn man die zutaten alle kennt, wenns mal süssen mürbeteig mit guss, statt torte mit hefeteig gibt, dann spritz ich mir halt mehr einheiten. bei der tütentomatensuppe wärs auch so, ich denke mir dass die minimal süsser ist und überlege mir ob ich korrigiere, (im übrigen habe ich auch noch 'nie', 'nur' tomatensuppe gegessen :wink:, da müssen halt noch acessoires dazu wie croûtons...und crème fraîche) mal mehr, mal weniger.

Es kann mir hier keiner erzählen das er alles selber macht :confused: kauf dir mal ein Joghurt (oder legt ihr selbst die Joghurtkulturen an ???) überall stehen die Nährwertangaben drauf.Natürlich schaue ich auch darauf so viel wie möglich selbst zu kochen, aber ich arbeite und jede Menge Termine, da habe ich nicht immer Lust und Zeit ganze Menüs zu kochen, da koche ich auch mal ein Fertiggericht ( ohne schlechtes Gewissen) und bis jetzt haben die Angaben der KH gestimmt :smile: Probleme habe ich nur bei Joghurt, da stimmt es nicht , dafür gebe ich eben einen kleineren 'Bolus' ab.
Wünsche euch noch viel Spaß beim Kochen (ob nun alles Bio oder was auch immer :wink: )
Lg Elke

Hallöchen @ all,

also ich nehme Angaben auf Produkten als Anhaltspunkte manchmal passt das, manchmal nicht so ganz.

Ist nicht anders als bei Äpfeln vom Baum. Die schwanken auch im KH-Gehalt. Und das um bis zu 300 Prozent (hab ich mal irgendwo gelesen, und das bei gleichem Gewicht).

Also Varianzen sind nicht nur im Zusammenhang mit Tütensuppen von Belang.

Gruß
Joa

@ Sabine s.

hihi...auf der Seite bin ich auch fast täglich :biggrin:

Allerdings hab ich mir abgewöhnt nach Wertung zu sortieren, weil dann die unbewerteten zum Schluß kommen und da sind teilweise auch richtig gute Rezepte bei! Nur die mit ganz wenig Sternen lasse ich eher außen vor.

Also ne, Sabine, so nicht.
Für eine wirklich gute Tomatensuppe viertelst Du für eine Person, so rund sechs Tomaten, lässte eine kleingeschnittene Zwiebel in reichlich Olivenöl glasig werden, gibst die Tomaten und mit dem Messer zerdrückten und kleingeschnittenen Knoblauch dazu und lässte das ziehen, bis die Tomaten ganz zerfallen sind. Durch ein Sieb streichen, Hühnerbrühe dazu, einkochen. Dann einen Becher Creme Double, und mit dem Handballen zerdrückte Kräuter der Provence. Das ist Tomatensuppe. Dauert ungefähr 25 min. Ohne Spülen.

Sebastian

Ich sehe, ich habe da nen wirbel ums "selber Kochen" gemacht. Ihr zerreist euch ja alle die Münder darüber. :15lol:

Sicher meinte ich das nicht so, und schon garnicht alles selber kochen. Nur Tomatensuppe, ist halt für mich ein nicht zu altägliches Gericht.

Und wegen der Umfrage "Vertraut ihr den Angaben der Lebensmittelhersteller", kann ich einen Tip geben.

Es gibt LM die lassen den BZ schneller steigen und andere langsamer. Ich selber kann z.B. für eine 'BE' Brot nicht so viel Spritzen wie für eine BE Banane.

So ist das sicherlich auch mit eurer alles geliebten Tomatensuppe.

LG Nadine

Zitat von Nadine

Es gibt LM die lassen den BZ schneller steigen und andere langsamer. Ich selber kann z.B. für eine 'BE' Brot nicht so viel Spritzen wie für eine BE Banane.

So ist das sicherlich auch mit eurer alles geliebten Tomatensuppe.

LG Nadine

Hallo Nadine,

was du da meinst, ist der Glyx-Index! :wink: Es stimmt, manche Lebensmittel lassen den Zucker schneller als andere ansteigen. Hängt von der Art des Zuckers ab. Wenn du Vollkornbrot ißt, geht der Zucker nicht so schnell hoch wie bei einer Banane, wo Fruchtzucker, etc. drin ist. Probier das aber mal mit Weißbrot aus, z.B. Brioche, diesem süßen französischen Weißbrot ... da wirst du staunen, wieviel du für eine einzige Scheibe spritzen mußt!

Es heißt ja nicht umsonst: gesund essen hilft, den 'BZ' zu kontrollieren bzw. spart einem eine Menge Insulin (O-Ton meines DiabDocs :biggrin: )...

Hier ein vielleicht interessanter Nachtrag zu den Erdbeeren

Sebastian