Spritz-Ess-Abstand bei NovoRapid

  • heute probiert:
    Nüchternzucker 128
    5 Einheiten Novorapid ca 20 min vor Frühstück, 2 Stunden danach 140
    Mittags 105 wieder ca 20 min vor Essen gespritzt (ca 13.30), jetzt nach ca 3 Stunden 162
    ist auch noch ok
    Ich werd das mal weiter beobachten

    Ich weiss ganz genau, was mir gut tut!
    ABER WAS MIR SCHMECKT, WEISS ICH NOCH VIIIIIIIIIIEL BESSER!

  • Ich werd das mal weiter beobachten


    Darf ich fragen, wie das weitergegangen ist?


    Ich experimentiere gerade auch ein wenig mit DEA, mache das aber stark von der Mahlzeit abhängig. Heute hab ich 200g Nudeln (Trockengewicht) verdrückt, da habe ich 10 IE 30 min vorher und weitere 7 direkt nach dem Essen gespritzt. Das hat eigentlich gut funktioniert. Bisher war es gerade bei Nudeln u.ä. so, dass ich pp schonmal 230 hatte, 4 Stunden nach dem Essen aber im Normbereich bei 100 bin. Ich hab generell das Gefühl, dass das Novorapid recht spät anflutet, zumindest hatte ich jetzt auch keine Probleme bei einem 100er BZ-Wert 10 IE vorher zu spritzen. Komisch fühlt sichs trotzdem an..

  • Der Thread ist zwar schon 2 Jahre alt, aber ich finde ihn ganz hilfreich.


    In der Dia-Praxis wurde mir auch von SEA über den offiziellen max. 15 Minuten abgeraten, aber ich kriege meine pp-Werte generell und vor allem morgens so nicht in den Griff.


    Sind hier aktuell Leute unterwegs, die einen größeren SEA einhalten und/oder diesen "Aufsteh-Bolus" spritzen?


    Ich wäre sehr an euren Erfahrungen damit interessiert.



    Viele Grüße
    Haferflocke

  • Moin Haferflocke,


    erst zur Einordnung bin Typ 2, aber nach Meinung meines DiaDoc sind die folgenden Betrachtungen nicht Typ relevant.


    Nach dem Aufstehen, wann auch immer insuliere ich den aktuellen BZ plus einen Gupf um den zu erwartenden BZ Anstieg durch die Lage Veränderung vom liegen zur aufrechten Position abzudecken (die Menge muss getestet werdenplus ev. Insulin um die gegessenen BE abzudecken.


    Meinen SEA berechne ich auf Grund des aktuellen BZ plus dem beim aufstehen erwarteten Anstieg und weitern Abhängigkeiten


    Beispiel: morgens BZ 110 + 30 aufsteh Anstieg = 140 ev. noch Anstieg durch Nahrungsaufnahme, angenommen Erhöhung des BZ um 40 dann wären das insgesamt 180 auch ohne Berücksichtigung des GI des Essens würde ich für mich ein SEA von etwa 40 Minuten einhalten.


    Das aber nur als Grundlage für dein Gespräch mit dem DiaDoc.


    Mein 1c 6,2 BZ Range 70-160 mit wenigen Ausnahmen.


    MLG


    Hinerki

  • Moin hinerki,danke für deine Erläuterung!


    Die berücksichtigten Einflussfaktoren sind gut nachvollziehbar. Was das für den jeweiligen SEA bedeutet, muss man natürlich für sich selbst herausfinden.


    Ich habe einen vermutlich eher leichten morgendlichen Anstieg (max. 20 mg/dl). Ich starte nüchtern im Zielbereich und in dem befinde ich mich auch direkt vor dem Frühstück. Deshalb werde ich mit dem Gupf mal abwarten, quasi als weitere Optimierungsmöglichkeit.


    Heute habe ich 30 Minuten nach dem Aufstehen gespritzt und einen SEA von 30 Minuten eingehalten. Veränderungen des BZ gab es innerhalb des SEA nicht, was ja erstmal kein Problem ist. Mal gucken, wie sich das auf die pp-Werte auswirkt.

  • Das Aufstehinsulin läßt sich auch berechnen.
    In Dr. Teupes Buch "DIE LOGIK MEINES DIABETES" steht auf Seite 357:
    Aufstehinsulin (Einheiten Insulin = 0,0583 x Tagesgesamtbedarf - 0,6669 (über 2 h verzögert abgeben)

  • Moin Bratbäcker,


    Danke für Deine Recherche zum Thema Gupf, um die Teupe Formel in meine Wirklichkeit zu überführen habe ich meine Daten in das Formelgerüst eingefügt.


    Mein durchschnittlicher täglicher Insulin bedarf ist 30 IE um den BZ im Rahmen 90 - 130 zuhalten.


    0,0583 X 30 = 1,749 - 0,6669 = 1,0821. so auf Anhieb erschließt sich mir dieser Wert nicht so richtig, es fehlen vielleicht noch Tageszeit abhängige Multiplikation Faktoren oder ähnlich.


    Sicher haben andere Forenmitglieder weiterführende Hinweise wie die Formel richtig zu benutzen ist.


    Ich bin zwar Typ 2 aber nach meinen Kenntnissen ist es für dieses Thema (Aufstehen) nicht relevant.


    Mein BZ Anstieg ist etwa 30.


    MLG


    Hinerki

  • Du hast die Formel richtig benutzt, aber als Typ 2er dürftest Du noch Eigenproduktion haben.
    Die Formel passt, wenn die BR nach Teupeschen Regeln formuliert ist.
    Die Formel ändert sich auch bei up- oder down-Regulation und ist dynamisch anzusehen.



    Viele Grüße
    Bratbäcker

    Einmal editiert, zuletzt von Bratbäcker ()

  • Moin Petra,


    Kannst Du bitte du Formel in ein für Typ 1 typisches dynamisches Modell überführen.


    Meine Eigenproduktion hat sich leider auch verabschiedet, weil bei mir aber alles so gut läuft wurde mein DM nie weiter überprüft.


    Aber damit kann ich gut leben.


    Meine Fragen sind Dir hoffentlich nicht.zu persönlich aber Teupe ist für mich ein bedeutender Begriff in der Diabetes Welt und seine Hilfen bzw. Anregungen möchte ich verstehen.


    MLG


    Hinerki

  • Die Formel passt, wenn die BR nach Teupeschen Regeln formuliert ist.


    Das ist eine sehr wichtige Einschränkung. Außerdem finde ich erwähnenswert, dass die verzögerte Abgabe nur für Analoginsulin (wie hier im Faden NovoRapid) gilt, nicht für Humaninsulin.


    Die Formel ändert sich auch bei up- oder down-Regulation und ist dynamisch anzusehen.

    Das stimmt m.E. so nicht. Bei up- oder down-Regulation ändert sich die BR und der Hauptmahlzeitenbolus, das Aufstehinsulin hingegen nicht. Natürlich ist es neu zu berechnen, wenn sich die TDD erheblich verändert. Dafür gilt aber dieselbe Formel, nur die einzusetzende Größe für die TDD ist eine andere.

  • Kannst Du bitte du Formel in ein für Typ 1 typisches dynamisches Modell überführen.

    Warum?

    Meine Fragen sind Dir hoffentlich nicht.zu persönlich aber Teupe ist für mich ein bedeutender Begriff in der Diabetes Welt und seine Hilfen bzw. Anregungen möchte ich verstehen.

    Dann kann ich den Kauf des Buches oder ein Besuch der Schulung empfehlen.

  • Natürlich ist es neu zu berechnen, wenn sich die TDD erheblich verändert. Dafür gilt aber dieselbe Formel, nur die einzusetzende Größe für die TDD ist eine andere.


    Warum eigentlich die TDD? Die hängt doch auch davon ab, wieivel man ißt. Warum ist die Menge des Essens relevant für die Höhe des gupfs?

  • Zitat

    Warum eigentlich die TDD? Die hängt doch auch davon ab, wieivel man ißt. Warum ist die Menge des Essens relevant für die


    Weil die Insulinrezeptoren besetzt sind und man insulinunempfindlicher ist, dadurch wirkt das Insulin schlechter und man braucht mehr, dieser Vorgang betrifft neben dem Bolus auch das Basal und damit auch das AI (Aufstehinsulin).



    Viele Grüße
    Bratbäcker

  • Auch wenn dieser Thread schon 1 Jahr alt ist, möchte ich auch einen Kommentar hierzu abgeben.


    Als spätberufener Typ 1'er und seit kurzem rtCGM Tester, habe ich versucht meinen SEA mittels dem Verlauf meines BZ nach den Mahlzeiten anzupassen und zu optimieren.
    Zum Frühstück sind es bei mir immer 2 Brote (4BE). Am Anfang habe ich einen SEA von ca 5-10 min. eingehalten.
    Dieser Abstand scheint für mich zu kurz zu sein. Der BZ ging nach dem Frühstück immer in Richtung 200, wobei ich in der Zeit ohne CGM hier nie nachgemessen habe.
    Mit dem CGM konnte ich den Anstieg nun beobachten und den SEA anpassen. ca 45min. scheinen meinem Monster bei einem Faktor 2 und Novo Rapid besser zu passen. Den Anstieg konnte ich so auf ca. 160 mg/dl begrenzen.


    Gruß


    Martin

    Am Ende wird ALLES gut.
    Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende
    (Oscar Wilde)

  • Dafür, dass die Analogen damals mit dem Grundtenor angetreten sind, ein SEA sei damit quasi obsolet, ist die Realität doch manchmal recht ernüchternd.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Ich hab nen Faktor von 1 und mehr als 20 min "traue" ich mich nicht. Bei 4BE und somit 8IE kann es gut sein, dass du durch Selbstassoziation eine zusätzliche (unfreiwillige) Verzögerung bekommst, die du bei kleineren Mengen nicht hast.
    .

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Dafür, dass die Analogen damals mit dem Grundtenor angetreten sind, ein SEA sei damit quasi obsolet, ist die Realität doch manchmal recht ernüchternd.



    Da hast du sicher recht. Leider hat das beim Mittagessen nicht mehr geklappt, obwohl ich nur 15min SEA eingehalten habe. Nach 1,5 Std. geistert mein BZ bei 220mg/dl herum. Habe nun nochmal 3IE zur Korrektur hinterhergeschoben.





    Ich hab nen Faktor von 1 und mehr als 20 min "traue" ich mich nicht. Bei 4BE und somit 8IE kann es gut sein, dass du durch Selbstassoziation eine zusätzliche (unfreiwillige) Verzögerung bekommst, die du bei kleineren Mengen nicht hast.



    Ein evtl. Absinken des BZ kann ich an dem CGM direkt (mit denn ca. 10 min. Verzögerung) sehen. Daher kann ich da schon etwas besser probieren.
    Die von dir genannte (unfreiwillige ) Verzögerung ist natürlich möglich.


    oh man, ich muss noch sehr viel über mein Monster lernen


    Gruß
    Martin

    Am Ende wird ALLES gut.
    Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende
    (Oscar Wilde)

  • Ich hab nen Faktor von 1 und mehr als 20 min "traue" ich mich nicht. Bei 4BE und somit 8IE kann es gut sein, dass du durch Selbstassoziation eine zusätzliche (unfreiwillige) Verzögerung bekommst, die du bei kleineren Mengen nicht hast.
    .


    Moin,
    ist das ein Joke oder ähnlich.
    Bisher war ich der Meinung 4 BE bei Faktor 1 erfordern 4 IE.


    Mein SEA richtet sich nach dem Abstand aktueller BZ zum Zielwert, je höher die die Plus Differenz des aktuellen BZ desto länger der SEA.
    Damit soll erst der zu hohe BZ auf die angestrebte Höhe (Ziel) zurückgeführt werden, bevor die gegessenen BE anfangen den BZ zu erhöhen.
    Bin aber Typ 2 und es ist nur meine persönliche Art.


    MlG


    Hinerki